Bild: Activision & PE

Black Ops 7: Der kreative Bankrott von Call of Duty?

Es ist wieder so weit: Ein neues Call of Duty steht in den Startlöchern. Genauer gesagt, Call of Duty: Black Ops 7. Microsoft und Activision feiern den Titel als „das bisher verrückteste Black Ops“, angesiedelt im Jahr 2035 – mit psychologischer Kriegsführung, düsterem Zukunftsszenario und einer Rückkehr von David Mason. Klingt bekannt? Kein Wunder. Denn so beeindruckend die PR-Sprache auch ist, die eigentliche Nachricht lautet: Call of Duty hat nichts mehr zu sagen. Und Black Ops 7 ist der vielleicht deutlichste Beweis dafür.

Die Wiederholung als Konzept

Mit dem siebten Teil der Black Ops-Reihe setzt Activision erstmals auf ein direktes Sequel innerhalb der Sub-Serie – und das nur ein Jahr nach dem Release von Black Ops 6. Doch anstatt diesen Schritt zu nutzen, um neue kreative Impulse zu setzen oder gar das Gameplay zu revolutionieren, fühlt sich das, was bislang vom Spiel zu sehen ist, eher an wie ein Remix alter Ideen.

Ein dystopisches Zukunftssetting? Gab’s schon. David Mason als Protagonist? Schon bekannt. Psychologische Kriegsführung, Dark Aether-Zombies, „innovative Koop-Kampagne“? Alles Buzzwords, die wir in den letzten zehn Jahren fast jährlich gehört haben. Die Serie dreht sich im Kreis – und das mit voller Absicht.

Innovation? Fehlanzeige.

Man könnte argumentieren, dass Call of Duty längst nicht mehr Innovation, sondern Kontinuität verspricht – ein bequemes, durchkalkuliertes Produkt für eine eingefleischte Zielgruppe. Doch selbst innerhalb dieser Komfortzone wäre mehr möglich. Stattdessen bietet Black Ops 7 genau das, was man erwarten würde: Multiplayer mit „brandneuen Maps“, eine Kampagne mit altbekannten Figuren und ein Zombies-Modus, der die alten Fan-Fantasien erneut bedient.

Das alles wirkt nicht wie ein mutiger Schritt nach vorn, sondern wie eine sichere Wette: lieber ein Spiel veröffentlichen, das „funktioniert“, als eines, das etwas wagt.

Marketing-Blabla statt Vision

Die PR-Abteilung von Activision wirft mit Superlativen nur so um sich: „mind-bending“, „incredible storytelling“, „next evolution of Black Ops“. Aber schaut man hinter die Worte, bleibt vor allem eins: ein Spiel, das lieber auf Nummer sicher geht als auf kreative Risiken. Selbst die große Zukunftsvision – das Jahr 2035 – wirkt beliebig, als hätte man einfach „Zukunft + Militär + Terror + Technologie“ in einen Textgenerator geworfen.

Und die Spieler? Die bekommen das, was sie kennen. Und womöglich genau das, was sie erwarten. Doch darf man sich fragen: Ist es wirklich das, was wir von einer der erfolgreichsten Shooter-Serien der Welt wollen?

Call of Duty braucht eine kreative Generalüberholung

Black Ops 7 steht symptomatisch für ein größeres Problem: Activision (und damit auch Microsoft) fehlen Mut und Vision, um Call of Duty neu zu erfinden. Stattdessen setzt man auf Bekanntes, auf vorhersehbare Strukturen, auf „mehr vom Selben“.

Der Verkaufserfolg wird dennoch nicht ausbleiben – die Marke ist zu stark. Doch in kreativer Hinsicht ist Call of Duty im Jahr 2035 bereits in der Vergangenheit stecken geblieben.

(*) Wir verwenden Affiliate-Links von bekannten Shops und Plattformen. Wenn ihr über diese Links einkauft, bekommen wir eine kleine Provision. Für euch kostet das keinen Cent mehr, aber ihr tut uns trotzdem einen Gefallen. Links können zudem auf Seiten verweisen, die für Personen unter 18 Jahren nicht geeignet sind.