Dune: Awakening – wir folgen dem Ruf des Spice

Dune: Awakening ist eines der meist erwarteten Spieles dieses Jahres und schon in der Beta haben tausende Spieler ihr Glück in den Dünen von Arrakis gesucht. Wir haben uns im Pre-Release schon einige Tage vor der offiziellen Veröffentlichung in die gefährlichen Weiten begeben, gebaut, gekämpft und eine ganz besondere Beziehung zu „Shai-Hulud“, dem Sandwurm aufgebaut. Hier unsere Eindrücke.

Spielstart und Ersteindruck
Beeindruckende Bilder

So ein Release ist für jedes Studio eine Zitterpartie: Halten die Server stand? Läuft alles stabil? Dune: Awakening startet direkt mit der Charakter-Erstellung. Wie in vielen MMOs wählen wir Geschlecht und passen unser Aussehen an. Allerdings mit Einschränkungen: Körperformen sind nicht veränderbar, alle Sandläufer sind schlank und sportlich – kein Wunder, in der Wüste wird mehr getrunken als gegessen. Auch bei den Gesichtsoptionen bleibt es schlicht, nicht vergleichbar mit Black Desert oder Star Citizen. Viele Figuren sehen sich letztlich recht ähnlich.

In der Erstellung unseres Charakters haben wir viele Einstellmöglichkeiten

Danach folgt die Serverwahl und schon zum Start des Vorabzugangs stehen auch private Server bereit – eine gute Idee, auch wenn es hier noch kleinere Probleme gibt, auf die wir später eingehen. Positiv: Der technische Ablauf war nahezu reibungslos. Die Server standen pünktlich bereit, der Einstieg ins Spiel verlief butterweich. Bevor es aber richtig losgeht, erwartet uns das Gom-Jabbar-Ritual bei der ehrwürdigen Mutter. Hier wählen wir Herkunft, Klasse und Mentor – letzterer bestimmt unsere erste Fähigkeit. Ein Truppler startet etwa direkt mit Granaten. Schon dieser Moment zeigt: Die Lore hat Gewicht, und die Zwischensequenzen überzeugen mit Qualität. Ein stimmungsvoller, sauber umgesetzter Einstieg ins MMO-Abenteuer auf Arrakis.

Beim Gom-Jabbar wählen wir unsere Klasse und Basis-Skills

Die Story
Alles Wüste oder was?

Die Geschichte von Dune: Awakening spielt in einer alternativen Zeitlinie, in der Paul Atreides nie geboren wurde. Und so befindet sich Arrakis in einem Bürgerkrieg zwischen den Häusern Atreides und Harkonnen, während die Fremen auf mysteriöse Weise verschwunden sind. Wir übernehmen die Rolle eines Undercover-Agenten, der für die Bene Gesserit arbeitet und die Fremen finden und den „Schläfer“ erwecken muss. Dabei gilt es sieben Prüfungen zu absolvieren, deren Orte wir in den verschiedenen Gebieten der ziemlich großen Karte finden müssen. Glücklicherweise erhalten wir immer kleine Hinweise auf den nächsten Prüfungsort. Die Prüfungen sind teilweise erklärender Art und später fordern sie uns auch mit kleinen Aufgaben und Rätseln. Im Verlauf des Spiels erhalten wir einen interessanten Einblick in die Lore von Dune, die selbst für jemanden, der noch keine Berührungspunkte mit den Filmen oder Büchern hatte, sehr interessant sein kann.

Die Geschichte dese Spiels führt uns an ganz besondere Orte

Das Gameplay
Überlebenswille führt zum Ziel

Das Gameplay von Dune: Awakening orientiert sich an Multiplayer-Survival-Spielen und basiert auf vier Hauptsäulen: Survival, Crafting, Kampf und Politik. Nach dem Start erwachen wir mitten in der Wüste und rennen um unser Leben, um einem Sandwurm zu entkommen. Ein Sprecher führt uns durch das südliche Tutorialgebiet, wo wir das Überleben lernen, unseren ersten Anzug aus Pflanzenfasern herstellen, eine Waffe bauen und eine Basis errichten. Dann geht es hinaus in die Wüste mit ihren roten Felsformationen, die wie Inseln aus dem Sandmeer ragen. Wir laufen über offene Flächen, immer vorsichtig wegen der aktiven Sandwürmer, die viel Staub aufwirbeln. Unser Wasserhaushalt ist essenziell – die Sonne trocknet uns schnell aus, und zu Beginn gibt es nur wenige Pflanzen zur Flüssigkeitsgewinnung. Ohne Wasser geht hier gar nichts.

Neben dem Überlebenskampf in der Wüste gibt es oft schöne Aussichten

Wir begegnen den Bewohnern der Gegend – aggressive Schrottsammler, die uns mit Schwert und Schusswaffen angreifen. So lernen wir das Gunplay und Fechten kennen. Wir schießen mit leichten Pfeilen, die wir aus Schrott herstellen, Kupfer und Stein bauen wir mit einem Lasercutter ab: Zuerst scannen wir den Stein, erhalten eine leuchtende Schnittlinie, der wir mit dem Laser folgen, um die Ressource zu brechen. Lebenswichtiges Wasser gewinnen wir aus dem Blut von Feinden mittels einer Spritze und wandeln es mit einer erforschten Maschine in Trinkwasser um. Strom liefert ein Generator, betrieben mit Treibstoffzellen die in der Gegend herumliegen. Die ersten Quests gibt uns ein Fremder als Einweisung, später folgen Aufträge an Handelsposten, die als sichere Hubs unter anderem Schutz vor Sandstürmen bieten. Diese Stationen finden sich in allen Spielgebieten und sind zentrale Anlaufpunkte. Später lernen wir auch die Fraktionen kennen und erledigen Aufträge für die Häuser Harkonnen und Atreides, denen wir uns auch anschließen können. Diese Häuser haben eigene Städte, die wir als Instanz mit einerBank, eigenen Händlern und Trainern besuchen können. Hier offenbart sich auch die politische Dimension: Spieler schmieden Allianzen, handeln oder bekriegen sich. Das Spiel bietet ein dynamisches PvP- und Diplomatiesystem, in dem Fraktionen um Einfluss ringen und politische Entscheidungen das Machtgefüge verändern.

Zieht ein Sandsturm auf, suchen wir besser Schutz

Nach zwei bis drei Stunden Überlebenskampf, Crafting, Quests und Erkundung haben wir das Startgebiet erschlossen – Höhlen, Raumschiffwracks, hohe Berge, Forschungsstationen und Schrottsammler-Festungen. Dann geht es mit unserem Sandbike in den rauen Norden, wo die Gefahren wachsen und das wertvolle Spice wartet. Hier wird Ressourcenmanagement noch wichtiger: Die Abstände zwischen Felsformationen sind größer, ein Fahrzeug ist Pflicht. Die neue Ressource Eisen ermöglicht viele neue Werkzeuge, Waffen und Rüstungen. Der Überlebenskampf wird intensiver, nicht nur wegen Hitze und Wasserbedarf, sondern auch durch Sandstürme, giftige Pflanzen und radioaktive Zonen. Crafting und Wirtschaft hängen eng zusammen. Der Handel mit NPCs und Spielern ist entscheidend, um seltene Materialien zu ergattern. Marktplätze bieten Raum für Tausch und Verkauf. Die Ressourcenknappheit fördert taktisches Denken und strategische Allianzen.

Staubig – nach dem Sandsturm sollten wir dringend feuscht durchwischen

Die Kämpfe gegen neue Gegner wie Sklavenhändler oder Sandfliegen sind anspruchsvoll und oft riskant. Für Quests, Stufenaufstiege und eroberte Stützpunkte erhalten wir Forschungspunkte, mit denen wir Baupläne für Maschinen, Waffen und Kleidung freischalten. Charakterfähigkeiten wie etwa mentaler Einfluss, schwere Waffen oder Schwertkampf lassen sich in Talentbäumen verbessern. Trainer vermitteln uns dieses Wissen für kleine Gegenleistungen, was uns viel Freiheit bei der Charakter-Entwicklung lässt. Ein Wermutstropfen sind die Inhalte der Quests. Diese sind sehr einfach gehalten und sind meist als Hol – oder Bringaufträge mit Gefechten angelegt. Echte Rätsel und interessante Geschichten wie in einem Elder-Scolls-Spiel gibt es leider nicht. Mit verbessertem Destillanzug, Plasmaschild und Schwebegürtel ziehen wir los, um neue Gebiete und Ressourcen zu entdecken. Stahl, Aluminium und mehr warten auf ihre Entdeckung. Der Sandbuggy mit Abbaulaser und ein Ornithopter wollen erforscht und gebaut werden. Gefährlich wird es nun besonders in Raumschiffwracks, die als PvP-Zonen gelten. Hier können feindlich gesinnte Spieler jederzeit angreifen. Stirbt man, behält man jedoch das meiste seiner Ausrüstung.

Oft sind wir in actionreiche Kampfe verwickelt

Das Endgame
Jetzt wirds kritisch und politisch

Im Endgame von Dune: Awakening dreht sich alles um die Kontrolle über das Spice, politische Macht und das Überleben in der gefährlichsten Umgebung des Spiels, dem Deep Desert. Hier entfaltet sich das volle PvPvE-Potenzial. Wir begeben uns in diese instabile Zone, um seltene Ressourcen und mächtige Blaupausen zu erbeuten. Gleichzeitig herrscht dort permanenter Konkurrenzdruck, denn auch andere Spieler und Fraktionen jagen nach denselben Belohnungen. Die Umgebung selbst ist tödlich, Sandwürmer durchstreifen das Gebiet und verschlingen unvorsichtige Sammler mitsamt ihrer Ausrüstung. Coriolis-Stürme verwüsten regelmäßig die Landschaft, zerstören Basen und zwingen uns zu kontinuierlicher Anpassung und Neuaufbau. Ohne Gruppe, ohne Gilde wird es für einzelne Spieler ziemlich hart. Der politische Teil des Endgames findet im sogenannten Landsraad statt, einer Art Fraktionssystem, bei dem sich Spieler den großen Häusern wie Atreides oder Harkonnen anschließen. Durch Aktivitäten wie Kämpfe, Exploration oder Spice-Ernte sammeln sie Stimmen für ihre Fraktion. Die siegreiche Seite erhält serverweite Vorteile, etwa beim Crafting, Handel oder PvP-Regeln. Diese politische Dynamik verleiht dem Spiel eine zusätzliche strategische Tiefe. Überall lauern Gefahren durch feindliche Spieler, unbarmherzige Naturgewalten und wertvolle Ausrüstung, die beim Tod verloren geht. Wer sich darauf einlässt, erlebt ein dynamisches, sich stetig wandelndes Endgame, in dem Zusammenarbeit, Taktik und Risikobereitschaft belohnt werden. Ob man als Teil einer Gilde um Vorherrschaft kämpft oder als Einzelgänger seltene Ressourcen jagt – das Endgame von Dune: Awakening fordert uns auf höchstem Niveau.

Das Landsraad-System in Dune stellt die politische Ordnung dar

Grafik und Sound
Entzückt die Augen und die Ohren

Dune: Awakening setzt auf die Unreal Engine 5 und macht damit technisch vieles richtig. Die Wüstenlandschaften wirken dank moderner Features wie Nanite und Lumen atmosphärisch dicht und beeindruckend lebendig – besonders Licht, Sandverwehungen und Weitsicht sorgen für ein stimmiges Bild. Unterstützt werden aktuelle Technologien wie DLSS, FSR und XeSS, was gerade bei hohen Auflösungen und in Bewegung für stabile Performance sorgt. Auch Razer-Chroma-Integration und haptisches Feedback sind mit an Bord, um das Erlebnis noch greifbarer zu machen – etwa wenn der Sandwurm unter einem bebt oder der Ornithopter startet. Trotz dieser technischen Grundlage gibt es grafisch aber auch Schwächen. Oft wirken Animationen, gerade beim Nahkampf und bei Fahrzeugbewegungen noch nicht ganz rund. Bewegungen fühlen sich stellenweise zu glatt oder unnatürlich an, was dem ansonsten stimmigen Look etwas Wucht nimmt.

Kommt uns Shai Hulud so nahe, hilft nur noch beten

Beim Sound hingegen zeigt das Spiel echte Stärken. Das Audiodesign folgt einem klaren Konzept: Es soll Atmosphäre erzeugen, wichtige Spielinformationen vermitteln und den Spielfluss unterstützen. Das funktioniert überraschend gut. Die Geräusche in der Wüste wirken organisch, fast fühlbar – Sand, Wind, ferne Maschinen, das bedrohliche Grollen eines sich nähernden Wurms. Und wenn ein Sandsturm über uns hinwegrollt erleben unfassbar guten Sound, so wie ein mächtiger Sturm eben klingen muss. Besonders beeindruckend ist, wie individuell Fahrzeuge, Waffen und Technologien klingen. Nie aufdringlich, aber stets präsent. Statt reiner Kopie wurden eigene Klangideen entwickelt und oft mit kreativen Methoden umgesetzt. Alles greift ineinander, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Sind wir Nachts in der Hagga Rift unterwegs, klingten geisterhafte Stimmen und Echos aus deren Tiefen. Im Jabal Eifrit, klingen laute Schreihe so als würden Wale in den Schluchten leben. Wir tippen auf Kinder die mit einem Megafon spielen…

Unser erster Sand-Buggy ändert den Abbau von Ressourcen erheblich

Bugs und Probleme
Fleißig werden Updates eingespielt

Natürlich hatten wir mit einigen Bugs zu kämpfen, die aber von den Entwicklern recht schnell behoben wurden. Immerhin hat Funcom dem Spiel ein eingebautes Meldesystem verpasst, mit dem sich einfach und unkomplozioert Problem melden lassen. Auf privaten Servern etwa, liefen die Produktionsanlagen nicht mehr dauerhaft. Meist waren es aber Kleinigkeiten wie Feststecken hinter Sitzmöbeln nach dem Aufstehen, Anzeigefehler im HUD oder auch Gegner die plötzlich keinen Schaden mehr nehmen. Beinahe täglich gibt es Updates und Patches, die Server werden regelmäßig neugestartet. Alles in Allem ein sehr guter Service.

In Arakeen können wir Handel treiben und uns ausbilden lassen

Ein zentraler Kritikpunkt an Dune: Awakening ist die Mechanik rund um die Sandwürmer. Wer ihnen begegnet, riskiert den Totalverlust seiner Ausrüstung – inklusive Fahrzeugen. Das sorgt zwar für Spannung, führt aber auch zu Frust, weil ein einziger Fehler alles zunichtemachen kann. Viele Spieler empfinden diese Bestrafung als zu hart, vor allem wenn der Tod durch Faktoren wie zufällige Spawns oder technische Ungenauigkeiten passiert. Auch das Wirtschaftssystem wird kritisch gesehen. Es gibt Befürchtungen, dass sich durch fehlende Schutzmechanismen gegen Bots, Exploits und Realgeldhandel eine instabile Ökonomie entwickelt, die auf Dauer nur den größten Clans oder skrupellosen Spielern Vorteile bringt. Die Sorge ist, dass das System leicht unterwandert werden kann, was den Wettbewerb verzerrt.Das Kampfsystem selbst polarisiert ebenfalls: Viele empfinden es als zu glatt, mit wenig Wucht oder Rückmeldung. Gerade im Nahkampf fehlen Dynamik und visuelle Wucht – Treffer fühlen sich nicht befriedigend an. Auch bei der Steuerung von Fahrzeugen wie den Ornithoptern wünschen sich viele mehr Gewicht und realistischere Animationen.

Auf dem Weg ins nächste Abenteuer

Ein weiterer Punkt ist die inhaltliche Entscheidung, die Fremen zunächst außen vor zu lassen. Für viele Fans fühlt sich das Dune-Universum dadurch unvollständig an, da eine der ikonischsten Fraktionen fehlt. Stattdessen dominieren imperiale Interessen – was die erzählerische Tiefe einschränkt. Und warum können wir nicht den berühmten Sand-Walk lernen um dem Wurm in der Wüste zu entgehen?

Fazit
Vielleicht das Spiel des Jahres

Dune: Awakening überrascht uns positiv mit einem entspannten und zugänglichen Gameplay, das trotz Survival-Elementen nur selten frustriert. Stattdessen wird man regelmäßig belohnt – sei es durch Fortschritt, neue Ausrüstung oder das Entdecken von Schätzen, die im Sand vergraben oder gut versteckt in der Welt liegen. Dieses Belohnungssystem sorgt für eine motivierende Spielschleife, die sich einfach gut anfühlt und schnell süchtig machen kann. Das Crafting-System überzeugt mit kreativen Ideen: Vom Bau einfacher Werkzeuge bis hin zur komplexen Energieverwaltung mit Generatoren und Wasserwirtschaft, greift alles logisch ineinander. Die Spielwelt selbst ist ein großes Highlight. Ob Wracks, Berge, Höhlen oder die tiefen Zonen der Wüste – Dune: Awakening bietet viele interessante Orte, die visuell beeindrucken und zum Erkunden einladen. Überall warten Geheimnisse und wertvolle Ressourcen. Auch technisch überzeugt das Spiel, trotz einiger kleinerer Schwächen. Die Klangkulisse hingegen ist herausragend und trägt massiv zur Atmosphäre bei. Insgesamt bietet Dune: Awakening eine überraschend dichte und lohnenswerte MMO-Erfahrung mit viel Potenzial. Mit etwas Feinschliff, neuen Gebieten – vielleicht sogar anderen Planeten aus dem Dune-Universum – könnte dieses Spiel tatsächlich Anwärter auf den Titel Spiel des Jahres werden. Unterm Strich liefert Dune: Awakening technisch eine solide Basis mit viel Atmosphäre – vor allem im Grafik- und Sounddesign – auch wenn bei Animationen und Feinschliff noch Luft nach oben ist.

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