Am 3. März 2017 wurde der Nachfolger der Wii U, die Nintendo Switch, veröffentlicht und hat sich seitdem weltweit über 150 Millionen Mal verkauft. Seit dem 5. Juni 2025 ist deren Nachfolger nun erhältlich – wir haben uns die Konsole und die Software näher angeschaut.
Was ist neu?
Ein Rundumschlag
Die Switch 2 wird in zwei Varianten im Handel angeboten: Zum einen die reine Konsole, also ohne Spiel, für 469,99 €, und zum anderen mit Spiel (Mario Kart World als Downloadcode) für 509,99 €.
Nach dem Öffnen der Verpackung, die der der Switch 1 bis auf wenige Ausnahmen sehr ähnelt, erwartet uns folgender Inhalt:
- Nintendo Switch 2-Konsole
- Zwei Joy-Con 2-Controller (L + R)
- Zwei Joy-Con 2-Handgelenksschlaufen (L + R)
- Joy-Con 2-Halterung
- Nintendo Switch 2-Docking-Station
- Ultra-High-Speed-HDMI-Kabel
- Nintendo Switch 2-Netzteil
- USB-C-Ladekabel
Alles ist fein säuberlich und mit viel Plastik verpackt – da haben wir schon umweltfreundlichere Umverpackungen gesehen. Aber schauen wir uns mal die Konsole an sich an.
Das Erste, was einem bei der Switch 2 auffällt, sind die Maße (116 mm x 272 mm x 13,9 mm). Sie besitzt einen 7,9 Zoll (ca. 20 cm) großen Bildschirm und bietet eine Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln sowie HDR10-Unterstützung. Zudem verfügt sie über eine doppelte Bildwiederholfrequenz mit bis zu 120 Hertz sowie VRR – eine variable Bildwiederholrate, die Bildrisse verhindert, allerdings nur im Handheld-Modus.
Das Gewicht beträgt ca. 400 g, mit angeschlossenen Joy-Con 2-Controllern ca. 534 g.
Der Systemspeicher beträgt jetzt 256 Gigabyte (nutzbar aber nur 221 Gigabyte) des Typs UFS 3.1. Dieser Speicher ist deutlich schneller als der eMMC-Speicher der vorherigen Switch-Modelle und ermöglicht schnellere Ladezeiten und Datenübertragungen. Er kann mit kompatiblen microSD Express Cards bis zu 2 Terabyte erweitert werden.
Natürlich wurde auch das Innenleben der Switch 2 – sprich der CPU-Chip – geändert: Es werkelt ein 8-Kern ARM Cortex-A78C (Octa-Core) auf dem Board, der deutlich energieeffizienter und schneller als der Cortex-A57 der ersten Switch ist. Auch die GPU (Grafikeinheit) hat einen deutlichen Sprung gemacht. Sie basiert auf der NVIDIA Ampere-Architektur (vergleichbar mit GeForce RTX 30xx) und unterstützt Raytracing, DLSS 3.5 (Deep Learning Super Sampling) inklusive Frame Generation.
Zu guter Letzt ein Blick auf den RAM: Hier gibt es 12 GB LPDDR5X RAM – schnell und stromsparend, was für geringere Ladezeiten und bessere Multitasking-Fähigkeiten sorgt.
Vorteile des neuen Chips:
Vorteil | Beschreibung |
---|---|
Deutlich höhere Rechenleistung | Games laufen stabiler, mit kürzeren Ladezeiten und besserem Streaming von Assets (Open-World-Games) |
Raytracing-Support | Realistischere Licht-, Schatten- und Spiegelungseffekte (z. B. in Cyberpunk 2077, Zelda II) |
DLSS 3.5 Integration | Spiele können intern in niedrigerer Auflösung gerendert und auf 4K hochskaliert werden – spart Leistung und erhöht die Bildrate |
4K/60fps Output im Dock | Erstmals 4K möglich, sowohl für Spiele als auch für Multimedia (YouTube, Netflix) |
120Hz Unterstützung im Handheld | Für Games und UI – sorgt für butterweiches Scrollen und Animationen |
Bessere Akkueffizienz | Trotz mehr Leistung verbraucht der Chip weniger Strom durch Fertigung in 5-nm-Strukturbreite |
Natürlich braucht die größere und leistungsstärkere Switch auch eine neue Docking-Station, um sie am TV zu betreiben. Erstmals ermöglicht das Dock die Ausgabe von bis zu 4K bei 60 Hz auf kompatiblen Fernsehern und Monitoren. Für Monitore wird zudem 1440p bei 120 Hz unterstützt – ideal für schnelle Spiele oder E-Sports-Titel. Das Dock enthält jetzt einen eigenen aktiven Lüfter, der die Switch beim Spielen im TV-Modus zusätzlich kühlt. Dies ermöglicht eine höhere Dauerleistung der Konsole. Anders als beim OLED-Dock ist ein Gigabit-Ethernet-Port jetzt standardmäßig direkt im Dock enthalten. Die Verbindung zur Switch erfolgt über einen verbesserten USB-C-Port (höhere Daten- und Ladegeschwindigkeit).
Es gibt zwei zusätzliche USB 3.2-Ports, die den Anschluss von Zubehör wie externen SSDs, Kameras oder Game Chat-Modulen ermöglichen.
Der Game-Chat ist eine neue Funktion der Nintendo Switch 2, die es erstmals erlaubt, direkt über die Konsole Sprach- und Text-Chat in unterstützten Spielen zu nutzen – ohne externe Smartphone-App (wie es bei der alten Switch nötig war).
Auch die Stütze auf der Rückseite der Switch 2 wurde überarbeitet: Sie ist nun bedeutend breiter, robuster und stufenlos verstellbar.
Die internen Lautsprecher wurden ebenfalls deutlich verbessert. Sie klingen jetzt hochwertiger und bieten einen leicht räumlichen Klang. Natürlich können per 3,5-mm-Klinke oder Bluetooth-Kopfhörer oder Soundboxen verbunden werden.
Noch ein letzter Blick auf die natürlich auch überarbeiteten Joy-Cons der Switch 2: Statt des alten Schiebemechanismus werden die Joy-Con 2 jetzt magnetisch an der Konsole gehalten. Das sorgt für stabileren Halt und weniger mechanischen Verschleiß. Die neuen Joy-Cons sind etwas größer, liegen besser in der Hand und sollen ermüdungsfreies Spielen ermöglichen – besonders im Handheld-Modus.
In den Sticks wurden jetzt optische Sensoren verbaut (statt mechanischer Potentiometer), was das Drift-Problem nahezu vollständig reduziert.
Über neue Tasten können Sprachchat, Kamera und erweiterte Kommunikationsfunktionen schnell aktiviert werden. Der Vibrationsmotor ist präziser und leiser, wodurch die Haptik (z. B. bei Mario Kart World) realistischer wirkt.
Die Joy-Cons können nun auch einzeln via USB-C geladen werden, ohne an die Konsole angesteckt zu sein. Es gibt eine verbesserte Energieeffizienz, die für längere Laufzeiten sorgt (rund 30 % mehr als bei den Original-Joy-Cons).
Die Joy-Cons können durch Neigen und Bewegen einen Cursor auf dem Bildschirm steuern – ähnlich wie eine Wii-Fernbedienung oder eine Air-Mouse. Die Haupttasten (A/B/X/Y, L/R) fungieren hierbei als Mausklicks (Links-/Rechtsklick etc.).
Nintendo Switch 2 im Praxistest
Es kommt einem vieles bekannt vor
Nach der Ersteinrichtung, in der wir Sprach- und Regionswahl, Zeitzonenwahl sowie Internetverbindung konfigurieren, steht auch noch der optionale Systemtransfer an – sofern man über eine Switch 1 verfügt. Diesen sollte man auf jeden Fall durchführen, denn ein späterer Systemtransfer ist dann nicht mehr möglich, außer man setzt seine Switch 2 wieder auf Werkseinstellungen zurück.
Ansonsten wirkt das Benutzerinterface für Switch-1-Nutzer sehr vertraut, denn es hat sich kaum bis gar nicht verändert, abgesehen davon, dass es jetzt etwas flüssiger zu bedienen ist. Damit meinen wir vor allem den Nintendo eShop, der nun deutlich schneller lädt. Hier kann man eher von einem leichten Update sprechen. Der ein oder andere hätte vielleicht mehr Innovation vom Hause Nintendo erwartet, was das Interface betrifft – beispielsweise verschiedene Themes hätten überrascht. Aber was nicht ist, kann ja noch kommen.
Das Display der Switch 2 war seit Bekanntgabe, dass es „nur“ ein LCD-Panel gibt, ein heißes Thema. Unserer Meinung nach ist die Kritik jedoch nicht gerechtfertigt. Der Unterschied zur alten Switch (720p) ist deutlich sichtbar – Menüs, Texturen und Details in Spielen wie Zelda sind schärfer, lesbarer und wirken weniger verwaschen. Selbst bei Tageslicht bleibt das Bild gut ablesbar. Zwar nicht so leuchtend wie OLED, aber dafür ohne Farbstiche oder Ghosting. Auch draußen kann man gut spielen, sofern keine direkte Sonne auf das Display fällt.
Ein Blick auf den Akku der Switch 2 zeigt einen fest verbauten 5.220 mAh Lithium-Ionen-Akku. Nintendo gibt die geschätzte Laufzeit mit schwammigen 2 bis 6,5 Stunden an.
Im Alltag hält der Handheld etwa 2 bis 3 Stunden durch. Natürlich hängt das stark von den Display-Einstellungen und der Hardwarelast des Spiels ab. Das moderne Tegra-Chipset, das 1080p/120 Hz-Display, HDR und VRR – all das benötigt Leistung und zieht entsprechend Strom aus dem Akku. Warum Nintendo hier keinen stärkeren Akku verbaut hat? Wahrscheinlich wollte man die Switch 2 nicht dicker machen, denn sie ist genauso schlank geblieben wie die Switch 1. Immerhin wurde ein zusätzlicher USB-C-Anschluss verbaut, der paralleles Laden beim Spielen ermöglicht – ein Hinweis darauf, dass Nintendo die kürzere Laufzeit einkalkuliert hat.
Die Softwareauswahl zum Start der Konsole war bei den First-Party-Titeln eher übersichtlich: An erster Stelle natürlich Mario Kart World. Dann gab es noch die mit 10 € zu teure „Nintendo Switch 2 Welcome Tour“, in der die Funktionen der Switch 2 erklärt und in Demos und Minispielen nähergebracht werden – so etwas sollte eigentlich kostenlos einer Konsole beiliegen!
Zudem gab es für die beiden Zelda-Teile eine Switch-2-Version; man kann aber auch seine Switch-1-Version mit einem kostenpflichtigen Update modernisieren.
Aus Third-Party-Sicht gab es über 20 Titel, darunter Streetfighter 6, Cyberpunk 2077, Hogwarts Legacy und viele weitere, sodass für nahezu jeden Geschmack etwas dabei war.
Fazit
Eine sinnvolle Weiterentwicklung
Mit der Switch 2 hat Nintendo eine neue Version ihrer Hybridkonsole auf den Markt gebracht, die zwar nicht das Rad neu erfindet, aber an den richtigen Stellschrauben gearbeitet hat. Sie ist eine gelungene Weiterentwicklung ihres Vorgängers. Sei es das größere und sehr gute Display, die daraus resultierenden und nun magnetisch haftenden Joy-Cons, die man auch als Maus nutzen kann, oder allgemein die bessere Technik, die in der Konsole werkelt und dementsprechend alles flüssiger und besser aussehen lässt. Nintendo hat hier gute Arbeit geleistet, mit Abzügen bei der Akkulaufzeit. Der integrierte und neue Game-Chat ist ebenfalls eine sinnvolle und längst fällige Erweiterung, die das Online-Spielerlebnis mit Freunden deutlich aufpeppt.
Wir sind von der Switch 2 vielleicht nicht begeistert, freuen uns aber über das Gesamtpaket und können Besitzern der Switch 1 den Wechsel nur empfehlen.
# | Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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