PaMu Slide und PaMu Slide Mini – True Wireless von PadMate im Test

Auf dem Markt für kabellose In-Ear-Kopfhörer tummeln sich mittlerweile unzählige Anbieter. Weil wir selbst sehr interessiert an der Entwicklung der Technik sind und uns gerne alle neuen Geräte anhören, behandeln wir wir heute gleich zwei True Wireless In-Ears des noch recht unbekannten Herstellers PadMate in unserem Test. Wir stellen vor: PaMu Slide Plus und Pamu Slide Mini.

Padmate wurde 2010 als Teil der chinesischen Harda Group gegründet und definiert sich selbst als Premium-Audio-Produktlinie. Die Erfolge von Padmate gingen aus drei Projekten hervor, die 2018 auf Indiegogo begannen. Der erste waren die „Padmate PaMu (1.0) X13 TWS Sport-Ohrhörer“, die mit beinahe 1.000.000 US-Dollar in Crowdfunding unterstützt wurden. In zwei weiteren erfolgreichen Kampagnen wurden Geräte von PadMate mit dem iF Design Award ausgezeichnet und stellten einen Kampagnen-Rekord auf Indiegogo auf. Auch die hier getesteten PaMu Slide gewannen den Red Dot Design Award. Deren Kampagne wurde mit 6.500.000 US-Dollar finanziert und hatte beeindruckende 85.000 begeisterte Unterstützer.


Lieferumfang und Verarbeitung

Hervorragend verarbeitet und präsentiert

Da wir heute gleich zwei Geräte vorstellen werden wir versuchen auf jedes Produkt dennoch in angemessenem Umfang einzugehen und auf Ähnlichkeiten und Unterschiede hinzuweisen. Sowohl die PaMu Slide Plus, als auch die PaMu Slide Mini erreichen uns wohl verpackt in hochwertigen Verpackungen, die äußerlich von einem bedruckten Slider aus Karton geschützt sind. Hier sind die In-Ears neben ihren Ladehüllen abgebildet. Die PaMu Slide Plus liegen uns in der schwarzen Variante vor, es gibt sie aber auch in Weiß und in Waldgrün. Die PaMu Slide Mini können wir in der pinkfarbenen Variante testen, wobei Käufer sich auch für die schwarze oder weiße Variante entscheiden können. Wenden wir uns aber zuerst den PaMu Slid Plus zu.

PaMu Slide Plus

Der Lieferumfang der PaMu Slide Plus ist recht umfangreich

Befreit man die Verpackung von ihrer Umhüllung kommt eine aufklappbare Präsentationsbox zum Vorschein, die direkt sehr edel wirkt. Klappt man die beiden innenseitig bedruckten Flügel auf, liegen die Kopfhörer und die Ladehülle von einer milchigen Folie geschützt in einem Schaumstoffbett vor uns. In einem zusätzlichen Karton mit PaMu-Logo ist sicher das Zubehör verstaut. Der erste Eindruck ist jedenfalls hervorragend. Was die Präsentation des Produktes angeht, hat PadMate hier alles richtig gemacht. Nehmen wir die quadratische, etwa 7 Zentimeter breite und 3,5 Zentimeter hohe Ladehülle heraus, fällt sofort die angenehme Haptik auf. Alle Kanten der schwarzen Kunststoffbox sind abgerundet und die matt-weiche Oberflächentextur macht aus ihr quasi einen Handschmeichler. Die Oberseite der Box aber durchbricht dieses Design und bietet mit einer gerasterten, rauen Oberfläche einen interessanten Gegenpol, in dem mittig das PaMu-Logo prangt. Besagter Oberseite verdanken die PaMu Slide Kopfhörer übrigens auch ihren Namen. Der Deckel der Ladehülle lässt sich dank der rauen Oberfläche nach hinten schieben und slidet uns sozusagen den Blick auf das Innere der Box frei. Hier sind zwei Vertiefungen eingearbeitet, in denen später die In-Ears ihren Ruheplatz zum Laden finden. Legen wir die Ohrhörer hinein werden sie übrigens direkt vom Smartphone entkoppelt und der Lademodus aktiviert. Herausfallen können sie dank magnetischer Halterung auch nicht. Schieben wir den Deckel der Ladehülle wieder zu wird durch kleine in der Oberfläche eingearbeitete LEDs der Akkustand der Ladehülle angezeigt. Seitlich eingefügt finden sich eine USB-C Ladebuchse und ein kleiner Schalter, mit dem wir die Ladehülle in eine Ladestation für kabelloses Laden unseres Smartphones machen. Beide zuletzt genannten Features sind ziemlich cool gemacht und werten das Design auch technisch nochmals auf.

PaMu Slide Mini

Auch die PaMu Slide Mini kommen mit umfangreichem Zubehör

Die PaMu Slide Mini, kommen wie auch ihre großen Brüder in einem aufklappbaren Karton, sie sind aber darin deutlich schlichter präsentiert. Was aber natürlich auch einem enormen Preisunterschied geschuldet ist. Nichtsdestotrotz liegen auch hier die Ohrhörer separat neben der deutlich kleineren Ladehülle. Diese hat mit einer Länge von 7 Zentimetern und 3 Zentimetern Höhe, wie Breite ein praktisches Taschenformat und ist auch der einzige optische Unterschied zu den „großen“ Brüdern. Die Ladehülle ist in einem weichen rosafarbenen Kunststoff gehalten, alle Kanten sind großzügig abgerundet und so wirkt auch diese Box wie ein kleiner Handschmeichler. Auf der Rückseite findet sich eine USB-C-Ladebuchse und an der Front befinden sich vier kleine LEDs zur Statusanzeige der Akkuladung. Der Deckel dieser Ladehülle wird allerdings aufgeklappt und gibt so das Innere preis. Wie bei der großen Ladehülle, dienen auch hier Negativformen der Kopfhörer als ihr Ladebett. Auch werden die Ohrhörer im Ladezustand entkoppelt und magnetisch vor dem Herausfallen geschützt.

Die In-Ears selbst sind bei beiden Produkten optisch und technisch gleich. Sie sind ergonomisch geformt und ihr Gehäuse besteht aus zwei Materialien. Zum einen bestehen das Seitenteil und der Ansatz für die Ohrstöpsel aus dem selben matt-weichen Kunststoff wie die Ladehülle und zum anderen besteht der Mittelteil aus einem weichen griffigen gummiartigen Kunststoff. Die beiden Pole für die Aufladung liegen innen am Seitenteil, an dessen Unterseite ist eine Öffnung für das Mikrofon und obenauf so etwas wie eine Bassreflexöffnung. Außen findet sich das PaMu-Logo eine Status-LED und die unsichtbare Touchfläche, auf die wir noch eingehen werden. Ob die obere Öffnung einen echten Zweck erfüllt können wir nicht sagen. Soweit wirken das Design und die Verarbeitung der In-Ears sehr hochwertig und präzise, lediglich die extrem dünnen und sehr weichen Ohrstöpsel, von denen übrigens 6 verschiedene Größen beiliegen, können uns im ersten Eindruck nicht überzeugen. Beiliegend sind außerdem noch eine mehrsprachige Kurzanleitung, ein USB-C-Ladekabel und eine Hinweiskarte für die Nutzung der Ohrstöpsel.


Bedienung und Komfort

Volle Ladung mit Touch und Wireless Charging

Um die PaMu Slide in-Ear Kopfhörer in Betrieb zu nehmen, sollten wir sie natürlich vorerst laden. Dazu stecken wir die Ohrhörer in ihre Ladehülle und schließen diese mit den beiliegenden USB-C Ladekabeln an ein gängiges Smartphone-Netzteil oder an einen USB-Port am PC an. Die Ladekapazität beträgt bei den Mini Ohrhörern 85 mAh und bei der Mini Ladehülle 400 mAh. In knapp 2 Stunden sind die Mini Ladehülle und Ohrhörer voll geladen und bieten knapp 10 Stunden Musikgenuss oder Zeit für Telefonate. Da wir die Ladehülle zum Laden nutzen können, sind also ganze 30 Stunden Laufzeit möglich. Wohlgemerkt bezieht sich der Hersteller dabei auf eine eingestellte Lautstärke von 70 %. Toll ist übrigens, dass man die Ladehülle der PaMu Slide Mini auch kabellos induktiv laden kann. Das bieten andere Hersteller zu höheren Preisen längst noch nicht an. Die Ladehülle der „großen“ PaMu Slide Plus, bietet sogar noch viel mehr. Hier kann die Ladehülle ganze 2000 mAh speichern, wobei die Ohrhörer auch 85 mAh Leistung horten. Das Laden der Hülle dauert etwa eine Stunde länger, sie bietet damit aber auch mobilen Musikgenuss von insgesamt 60 Stunden.

Die Bedienung beider PaMu Slide Modelle ist identisch. Wie bei jedem Bluetooth-Gerät müssen wir die Geräte zuerst mit unserem Smartphone verbinden. Im Bluetooth-Menü starten wir die Suchfunktion, nun nehmen wir die Ohrhörer aus ihrer Ladestation wobei sie sich automatisch aktivieren. Sollten sie ausgeschaltet bleiben, müssen wir nur die kleine Touch-Fläche oberhalb des Logos berühren, um sie einzuschalten. Die PaMu Slide werden sofort gefunden und erkannt. Somit sind sie auch direkt einsatzbereit. Die Bedienung im Betrieb ist ebenso einfach und funktioniert über einfach Touch-Gesten. Berühren wir die Fläche einmal, stoppen oder starten wir die Wiedergabe, berühren wir sie zweimal unterscheiden wir zwischen dem linken und dem rechten Ohrhörer. Links starten wir den Sprachassistenten und rechts wird das nächste Musikstück gestartet. Außerdem können wir Anrufe per Touch annehmen oder ablehnen, und mit längerem Druck die Lautstärke regulieren. Alle Berührungen werden mit einem unaufdringlichen Signalton bestätigt. Das funktioniert problemlos und sehr intuitiv. Um die Ohrhörer abzuschalten legen wir sie einfach zurück in die Ladehülle, dort werden sie automatisch deaktiviert. Während des Ladevorgangs leuchtet die LED an den Ohrhörer rot, bis dieser beendet ist.

Die Ladehülle der PaMu Slide Plus bietet ein tolles Feature. Wir können sie als kabellose Powerbank für unser Smartphone verwenden. Natürlich muss unser Smartphone induktives Laden unterstützen, damit das funktioniert. Dazu drücken wir zweimal den kleinen Schalter an der Seite der Ladehülle und stellen sie auf den Kopf. Die Unterseite ist nun die Fläche, auf der wir Geräte mit Induktionsladefunktion ablegen können, um sie mit neuer Energie zu versorgen. Da unser Smartphone diese Funktion nicht besitzt, können wir aber zum Testen der Funktion auch einfach die Ladehülle der PaMu Slide Mini induktiv laden. Das funktioniert hervorragend und ist wirklich auf Oberklasse-Niveau.

Der Komfort ist damit im technischen Sinne wirklich enorm und so lassen sich die PaMu Slide Plus und die PaMu Slide Mini einfach bedienen, laden und bieten langen Musikgenuss. Wie schon erwähnt, liegen den Ohrhörern 6 unterschiedliche Ohrstöpsel bei, die von Größe S über M und L auch zusätzlich zwei Einsatztiefen verfügen. Das ist ein guter Umfang, wenn diese Stöpsel nicht wirklich aus sehr dünnem, ja fast labbrigem Material bestehen würden. Damit halten die Ohrhörer zwar ganz gut aber ein wirklich fester Sitz wie wir es von anderen Geräten kennen, erzielen wir damit nicht. Aus unseren Testerfahrungen wissen wir, dass es bedeutend besser verarbeitete Ohrstöpsel gibt, die dazu ein wirklich deutlich besseren Halt bieten. Auch fallen uns die In-Ears auch mal aus dem Ohr. Eventuell kann man da zukünftig noch nachbessern. Zwar zeigt der Hersteller in einem Beispielvideo, dass die Ohrhörer auch bei starkem Kopfschütteln nicht herausfallen, wenn aber der Benutzer im Video eine Mütze über die Ohren zieht, ist das auch kein Wunder. Warum man in einem Raum eine Wollmütze trägt, ist uns sowieso unklar. Ein Schelm, wer dabei böses denkt…


Die Technik und der Sound

Dank aptX und Bluetooth 5 gut verbunden

Kommen wir zu den technischen Details der beiden Produkte, die sich hier nur in wenigen Details der Ladehüllen unterscheiden. Die eigentlichen In-Ear-Kopfhörer gleichen sich in Technik und Aufbau, so dass wir hier nicht vergleichen müssen. In den Ohrhörern von Slide Plus und Slide Mini werkelt ein Qualcomm QCC3020 Chip, der, laut Hersteller, der fortschrittlichste True Wireless Stereo Prozessor sein soll. Die verbaute Micron Composite Vibration Membrane in den PaMu Slide soll den Ohrhörern eine bessere Auflösung ermöglichen und Klangverzerrungen reduzieren. Schaut man nach den reinen Fakten, sind die PaMu Slide Ohrhörer anderen Herstellern in technischer Hinsicht weit überlegen. So bietet man Bluetooth 5 und unterstützt die Dekodierungsformate  aptX, SBC und AAC. Zusätzlich sind die PaMu Slide ohrhörer IPX6 zertifiziert und bieten somit ausreichend Schutz vor Feuchtigkeit. Laut Hersteller kann man damit sogar duschen und bis zu 30 Minuten tauchen. Zumindest sind sie gut gegen Staub und Schweiß geschützt und das können wir auch so bestätigen. Im Testbetrieb überzeugten uns außerdem beide PaMu Slide mit hervorragender Verbindungsqualität.

Bisher waren wir voller Lob für die schönen Ideen und die Technik, die man uns mit den beiden Geräten aus dem Hause PadMate bot. Woran wir uns allerdings etwas stören können, ist der Klang der technisch identisch aufgebauten In-Ears beider Produkte. Zuallererst können uns die PaMu Slide nicht wirklich mit Lautstärke überzeugen. Wir müssen schon voll aufdrehen, um einen gewissen Pegel zu erhalten. Bei der vom Hersteller empfohlenen Lautstärke von 70 % sind uns die In-Ears zu leise. Im Vergleich mit Geräten anderer Hersteller sind die von uns getesteten Geräte locker 20 % leiser. Auch der Klang lässt leider in diversen modernen Musikgenres etwas zu wünschen übrig. So sind zwar die Mitten gut abgebildet und auch die Höhen kommen recht gut zur Geltung, auch wenn letztere uns etwas zu flach erscheinen. Der Bassbereich aber wird uns auch nicht wirklich präzise genug abgebildet. So bieten die Pamu Slide zwar ein ausgewogenes und recht dynamisch wirkendes Klangbild, wenn es um klassische Musik, Popmusik, Oldies der 70er und 80er oder aber Funk und Blues geht. Spielt man aber moderne Songs aus HipHop, House oder EDM ab, beginnen die Kickbässe gerne mal etwas unterzugehen oder schwachbrüstig zu erscheinen. Tiefe Bässe hingegen wirken etwas zu dumpf. Hier würden wir uns klarer definierte Höhen und etwas mehr Präzision und Dynamik im Bassbereich wünschen. Übrigens: Auf einem im Test benutzten Xiaomi Smartphone übersteuerten die Bässe derartig, dass an einen echten Musikgenuss nicht zu denken war. Mit Geräten von Huawei und Samsung waren keine derartigen Probleme festzustellen. Wir tippen daher auf einen Fehler der Programmierung in der AudioEngine des Smartphones. Im Telefonietest mit einem Bekannten konnte die Mikrofonqualität nur begrenzt überzeugen. Zwar sind wir deutlich zu hören, allerdings ist die beworbene Filterung von Nebengeräuschen nicht wirklich vorhanden oder zu gering. So hört unser Gesprächspartner einfach alles um uns herum.


Fazit

Guter Klang dank aptX und viele gute Features

Nachdem wir nun beide Geräte, die PaMu Slide Plus und die PaMu Slide Mini einige Wochen ausgiebig testen konnten, zeigen wir uns, ob der durchaus als hervorragend zu bezeichnenden Gesamtleistung, begeistert. Die baugleichen In-Ears beider Produkte können mit hochwertiger Verarbeitung und schönen Zusatzfeatures überzeugen. So bietet die formschöne Ladehülle der Slide Plus eine zusätzliche Funktion für Wireless Charging und ist somit eine Powerbank für moderne Smartphones. Die deutlich kleinere Ladehülle der Slide Mini passt dafür besser in die Hosentasche und kann kabellos geladen werden. So bieten beide In-Ears eine ausdauernde Spieldauer von jeweils 10 Stunden, die man dank der Ladehüllen aber immens ausdehnen kann. Auch technisch müssen sich die kleinen Speaker nicht vor der Konkurrenz verstecken. Dank Bluetooth 5, aptX und IPX 6 Zertifikat bieten sie nicht nur eine hervorragende Verbindungsqualität und guten Sound, sondern auch Schutz vor Spritzwasser, Schweiß und Staub. Tauchen waren wir damit zwar nicht, unter der Dusche liefen die kleinen Wunderdinger aber wirklich ohne Probleme. Lediglich die fehlende Präzision im Bassbereich und die schwach betonten Höhen haben uns am Sound etwas gestört. Auch die maximale Lautstärke könnte etwas lauter sein. Dennoch bieten die PaMu Slide ein ausgewogenes Klangbild, das sich mit der teureren Konkurrenz messen lassen kann. Für einen Preis von etwa 39 Euro für die Slide Mini und 79 Euro für die PaMu Slide Plus erhält man hervorragende True Wireless In-Ear Kopfhörer mit schönen Features und in sehr guter Verarbeitung.

Padmate PaMU Slide Mini TWS Headset schwarz
35 Bewertungen
Padmate PaMU Slide Mini TWS Headset schwarz
  • Stabilste Bluetooth 5. 0 Verbindung
  • Qualcomm Chipset QCC3020 für die stabilste Verbindung (LDS Antennen), bessere Sound Qualität, geringerer Akkuverbrauch
  • Auto-Pairing und automatisches Einschalten, sobald Sie die Earbuds aus der Schale entnehmen

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