Bild: Perp Games

[PCVR TEST] Cold VR – immer in Bewegung bleiben

Mit Cold VR, dem Virtual-Reality-Shooter aus dem Hause ALLWARE LLC. und Perp Games, fühlt man sich auf den ersten Blick an Klassiker wie Superhot VR erinnert. Ob dieser Vergleich hinkt oder tatsächlich berechtigt ist, klären wir in unserem Test.

Der Titel ist bereits seit Februar 2025 erhältlich und nun auch als Demo auf Steam verfügbar. Cold VR stellt das klassische Zeitmanipulationskonzept auf den Kopf: Die Zeit vergeht nur, wenn du stillstehst – das heißt, du musst ständig in Bewegung bleiben, um die Kontrolle über das Geschehen zu behalten. Sobald du innehältst, beschleunigt sich die Zeit und die feindliche KI wird aggressiver. Ein Spielprinzip, das stark an Superhot VR aus dem Jahr 2016 erinnert – und das wir damals geliebt haben. Mal sehen, wie sich der geistige Nachfolger heute schlägt.

Wir haben die PC-VR-Version auf der Meta Quest 3 via PC gespielt. Eine native Quest-Version ist ebenfalls erhältlich, und ein Release für die PlayStation VR2 ist noch für dieses Jahr geplant. Mit einem Speicherbedarf von rund 8 GB konnten wir direkt in den virtuellen Kampf einsteigen.

Ersteindruck

Superhot VR haben wir bereits mehrfach erwähnt – dort stand die Zeit still, wenn der Spieler sich nicht bewegte. In Cold VR ist es genau umgekehrt: Nur wenn man sich mittels Analogstick bewegt, verlangsamt sich die Zeit. Steht man still, läuft sie in Normalgeschwindigkeit weiter. Dieser spannende Twist macht die Spielmechanik deutlich hektischer.

Die Story ist eher zweitrangig, aber vorhanden: In einer kurzen Videosequenz (englische Sprachausgabe mit deutschen Untertiteln) werden wir als letzte Hoffnung der Menschheit ins Allware-System geschickt. Die KI des Konzerns ist außer Kontrolle geraten und will die gesamte Menschheit in eine virtuelle Welt verbannen. Unsere Mission: Eintauchen und alles eliminieren, was sich uns entgegenstellt. Simpel, aber ausreichend als Rahmenhandlung.

Ein kurzes Tutorial führt uns in Steuerung und Gameplay ein. Der zentrale Mechanismus: ständige Bewegung. Nur so verlangsamen sich Gegner und ihre Geschosse. Ausweichen, in Deckung gehen, attackieren – all das gehört zur Tagesordnung. Waffen gibt es viele, von Dolchen und Schwertern bis hin zu Pistolen und Gewehren – teilweise gut versteckt.

Gameplay

Im Kern besteht das Spiel aus actionreichen Abschnitten, in denen du feindliche KI ausschaltest. Doch statt taktisch und in Zeitlupe zu agieren, zwingt dich Cold VR zum Dauerlauf. Jede Bewegung beeinflusst das Spielgeschehen – Kugeln fliegen langsamer, solange du dich bewegst. Sobald du stehen bleibst, schalten sie in tödliches Tempo.

Diese Mechanik verlangt dem Spieler körperlich einiges ab: Seitlich ausweichen, in Deckung gehen, ducken und gleichzeitig zielen – VR wird hier nicht als Gimmick genutzt, sondern ist zentraler Bestandteil des Spielerlebnisses.

Weil du dich permanent bewegen musst, bleibt keine Zeit für ausgedehnte Taktik. Entscheidungen müssen blitzschnell getroffen werden: Wo sind die Gegner? Aus welcher Richtung kommt das Feuer? Wie schnell erreiche ich Deckung? Zwar ist die KI nicht übermäßig clever, aber durch Gegneranzahl und Positionierung entsteht eine packende Dynamik, die kaum Verschnaufpausen erlaubt.

Die insgesamt 40 Level sind erfreulich abwechslungsreich. Von Kämpfen in engen Zugabteilen über Gefechte auf Piratenschiffen mit Deckungssystemen bis hin zu gruseligen „Backrooms“-Abschnitten ist alles dabei. Letztere – düstere, labyrinthische Gänge voller Jumpscares – sind zum Glück optional. Wer kein Fan von Horror ist, kann sie überspringen.

Umfang, Grafik und Sound

Die Spielzeit hängt stark vom eigenen Spielstil ab: Wer sich auf die Kernkampagne beschränkt, ist nach etwa 2 Stunden durch. Wer jedoch die Horror-Level mitnimmt und nach Extras sucht, kann gut 3,5 Stunden investieren.

Optisch setzt Cold VR auf kräftige Neonfarben, klare Linien und kristalline Gegnerdesigns – das sorgt für gute Übersicht, kann auf Dauer aber etwas ermüdend sein. Der elektronische Soundtrack erinnert an Tron: Legacy und passt perfekt zum schnellen Spieltempo. Besonders auffällig sind die Zwischensequenzen mit echten Schauspielern – ein ungewöhnliches, aber atmosphärisch gelungenes Detail in einem VR-Spiel.

Fazit

ALLWARE LLC. und Perp Games liefern mit Cold VR eine spannende Neuinterpretation des Superhot-Konzepts. Statt in Ruhe zu taktieren, geht es hier um permanentes Reagieren und maximale Bewegung. Die Mechanik ist durchdacht, die Kämpfe fordernd und die Horror-Level überraschend intensiv – nichts für schwache Nerven.

Auch wenn der Umfang mit rund 3,5 Stunden eher überschaubar ist, sorgen der hohe Adrenalinpegel und das packende VR-Gameplay für ein intensives Erlebnis, das man gerne wiederholen möchte.

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