[ TEST ] BLUE YETI X – Das neue Mikrofon von Blue im Test

Vor kurzem stellten wir euch das Mikrofon-Bundle Yeticaster von Blue vor. Mit im Set steckt das beliebteste Mikrofon für Streamer, Youtuber und andere Content-Creators. Das neuste Produkt aus dem Hause Blue gilt als der legitime Nachfolger und nennt sich Yeti X. Was das neue Mikrofon besser macht und ob es für euer Studio infrage kommt, erklären wir in unserem Test.

BLUE Microphones wurde 1995 von einem amerikanischen Session-Musiker Skipper Wise und dem lettischen Toningenieur Martins Saulespurens  gegründet. Der Name des Unternehmens ist ein Akronym für Baltic Latvian Universal Electronics. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Westlake Village, Kalifornien, USA. Blue Microphones begann mit dem Bau von High-End-Studiomikrofonen für die Tonträgerindustrie und machte sich so einen Namen. BLUE entwickelt und produziert Kondensatormikrofone, Bandmikrofone, dynamische Mikrofone, USB-Mikrofone, Mikrofonvorverstärker, Mikrofonzubehör und Kopfhörer. Einige bekannte Modelle sind das Blue Yeti USB-Mikrofon und das Snowball iCE Kondensatormikrofon. Seit kurzem gehört BLUE  zum Logitech-Konzern.

Ausstattung und Verarbeitung

Modernes Design und neue Technik

Ist deutlich moderner in Form und Technik – Yeti X

Das neue Blue Yeti X kommt, wie von Blue gewohnt, in einem mit Produktfotos und Features bedruckten Karton. Drinnen steckt eine weitere Hülle aus Pappe, hinter dessen Klappe uns als erstes eine bebilderte Kurzanleitung erwartet. Schon hier erkennen wir die neuen Möglichkeiten der Bedienung mit nur einem Hauptschalter, ähnlich dem Yeti Nano. Neben einer gefalteten Garantiekarte und dem 2 Meter langen Micro-USB-Kabel ist außer dem Mikrofon nicht viel mehr in der Packung. Das Yeti X selbst ist an einem Tisch-Standfuss vormontiert. Insgesamt bringt das Mikrofon, mit Standfuss ein Gewicht von 1,28 Kilogramm auf die Waage. Wie es von Blue zu erwarten ist, steckt die gesamte Technik in einer Hülle aus Metall. Diese ist allerdings nicht rund, sondern gleicht im Querschnitt einem Quadrat mit stark abgerundeten Kanten. Da unser Testmuster zur Blackout-Serie gehört, ist das gesamte Gehäuse in mattem Schwarz beschichtet. Der Schutzkorb ist aus verchromtem Draht geflochten und hebt sich durch eine schwarz-verchromte Blende vom übrigen Gehäuse ab. Über dem neuen Hauptschalter prangt das Blue-Logo in der gleichen Beschichtung. Auf der Rückseite findet sich der Taster zur Wahl der Richtcharakteristika, von denen das Yeti X ganze Vier bietet. Praktisch ist die Beleuchtung der zugehörigen Symbole im Außenring des Schalters. Am unteren Ende des Mikrofons finden sich der Anschluss für das Micro-USB-Kabel, der Ausgang für den Monitoring-Kopfhörer und ein Gewinde zur Montage am Radius III Shockmount. Der Standfuss ist ebenfalls aus Metall und hat einen schweren Sockel der ebenso in schwarzem Chrome glänzt und dem Yeti X einen stabilen Stand verschafft. Montiert ist er mit zwei Rändelschrauben, die in konischen Gummimuffen stecken.

Der neuen „Smart-Knob“ lässt uns alle Funktionen einfach steuern

Der Hauptschalter, den Blue selbst „Smart-Knob“ nennt, ist, im Gegensatz zu den analogen Schaltern des Yeti, voll-digital. Wir können damit alle Hauptfunktionen des Mikrofons steuern. Auch er verfügt über einen Außenring der uns durch 11 farbige LEDs die verschiedenen Einstellungen visuell darstellt. Welche Funktionen er uns genau bietet, erfahrt ihr aber im Abschnitt Montage und Bedienung. Wie von Blue gewohnt, ist auch das Yeti X hervorragend gefertigt. Die Verarbeitung ist durchweg hochwertig und die neuen Schalter heben das Mikrofon auf eine moderne Art hervor. Die konische, weiche Lagerung des Mikrofons in den Muffen am Standfuss macht einen durchdachten Eindruck.

Technische Details

Auch modern – Die Technik im X

Im Yeti X steckt im Vergleich zum beliebten Vorgänger auch verbesserte Technik. Im Vergleich zum alten Yeti stehen ihm nun vier verkreuzte Kondensatoren-Kapseln zur Verfügung. Es benutzt außerdem die höhere Bittiefe vom Yeti Nano und kann jetzt auch 24-bit bei einer Samplerate von 48 kHz aufnehmen. Die Anordnung der 14 Millimeter großen Kondensatoren, mit einer Frequenzweite von 20Hz – 20kHz, bietet uns vier verschiedene Richtcharakteristiken. Dabei nutzt man die Niere oft für Sprach- und Gesangsaufnahmen, die omnidirektionale Kugelcharakteristik ist ideal für Umgebungsaufnahmen oder Gruppen. Die Acht, oder bidirektionale Charakteristik nutzt man für Duette oder Interviews und die Einstellung für Stereo wählt man für die Abbildung realistischer Tonquellen oder ASMR. Um diese Aufnahmemodi zu wählen, befindet sich an der Rückseite ein Taster, der uns mit beleuchteten Symbolen anzeigt welchen wir davon gewählt haben. Der verbaute Kopfhörer-Verstärker leistet pro Kanal 72mWrms bei einer Frequenzweite von ebenfalls 20Hz – 20kHz und einer Impedanz von minimal 13 Ohm und einem typischem Widerstand von 16 Ohm. Das Yeti X ist mit Macs und PCs ab Windows 7 und USB 1.1/2.0/3.0 kompatibel.

Geschaffen für Streamer, Youtuber und Content-Creators

Montage und Bedienung

Plug & Play mit umfangreicher Software

Die Inbetriebnahme des Yeti X ist einfach per USB-Kabel möglich

Die Montage des Yeti X ist simpel. Der Standfuss ist bereits vormontiert und so kann man das Mikrofon per Plug&Play benutzen. Kabel rein – Achtung Aufnahme! Natürlich lässt sich das Yeti X auch am „Compass“-Schwenkarm mit dem „Radius III“-Shockmount betreiben. Dafür ist am unteren Ende ein Gewinde eingearbeitet. Die Montage ist per dicker Flügelschraube, die dem Shockmount beiliegt, ebenso simpel. Insgesamt hat der schon beschriebene „Smart-Knob“ fünf Funktionen. In der Grundeinstellung legen wir durch das Drehen daran die Mikrofon-Lautstärke fest. Sprechen wir in das Mikrofon, wird uns der Pegel durch die LEDs im Außenring angezeigt. Je lauter wir sind, laufen die LEDs von grün nach rot.

Der „Smart-Knob“ ist das zentrale Bedienelement und funktioniert hervorragend

So sehen wir sofort ob wir übersteuern. In der zweiten Funktion, zu der wir durch das Zwei-Sekündige drücken des  Schalters  wechseln, können wir die Lautstärke des angeschlossenen Monitor-Kopfhörers festlegen. Auch hier zeigen uns die LEDs an wie der Pegel ist. In der dritten Funktion, auch durch das längere Drücken zu erreichen, können wir die Überblendung zwischen Mikrofon-Monitoring und Systemsound regeln. Dies funktioniert, weil das Yeti X auch als Soundkarte fungieren kann. Die vierte Funktion des Hauptschalters ist das schon erwähnte Metering, also die Anzeige des Eingangspegels. Die fünfte und damit letzte Funktion ist das Muten, also Stillschalten des Yeti X. Mit einem einfachen Druck auf dem Hauptschalter stellen wir es stumm, was uns mit einem rot-leuchtenden Ring im Schalter verdeutlicht wird. Die den „Smart Knob“ umgebende Live-LED-Pegelanzeige ist farblich frei konfigurierbar und lässt sich in der G-Hub Software einstellen.

In der G-Hub Software haben wir umfangreiche Einstellmöglichkeiten für den Klang unserer Stimme

Die Software ist ein wichtiger Teil des neuen Yeti X. Da Blue seit 2018 zum Logitech Konzern gehört und bereits Pate für die tollen und umfangreichen Einstellungen des Pro X Headsets stand, ist es nur logisch, dass wir nun auch über ebensolche Funktionen für das neue USB-Mikrofon verfügen. Ist das Yeti X an unserem Rechner angeschlossen, starten wir die G-Hub Software, die wir von der Logitech Webseite herunterladen können. Wie bereits vom Pro X Headset bekannt, verfügt auch das neue Mikrofon über die sogenannte „Blue Vo!ce“- Technologie. Diese besteht im Grunde genommen auf einigen virtuellen Effektgeräten die uns im ersten Reiter des G-Hubs erwarten. Hier können wir das Yeti X auch muten oder die Richtcharakteristik per Klick verändern. Aktivieren wir „Blue Vo!ce“, können wir entweder aus vordefinierten Presets wählen. Hier sind die Filtereinstellungen bereits festgelegt und so finden sich Variationen von der klassischen Radiostimme über Broadcaster Einstellungen bis hin zu Vintage Filterung. Wer selbst Hand anlegen will, nutzt die erweiterten Bedienelemente und damit den 3-Band-Equalizer, einen Hochpassfilter, Rauschunterdrückung und Noise-Gate, bis hin zu De-Esser, Kompressor und Limiter. Die Profis werden diese Tools kennen, sie fehlen in keinem professionellen Studio. Diese Effektgeräte sind, wenn auch nur softwarebasiert, sehr präzise einstellbar, wenn man auf die jeweiligen Einstellungen klickt. Wir sind selbst überrascht, wie viel Mühe und Detailarbeit Logitech und Blue darin investiert haben. Eigene Einstellungen lassen sich übrigens speichern, herunterladen oder im Netz der Allgemeinheit bereitstellen.

Zusätzlich können wir sogar die Beleuchtung der LEDs anpassen

Im nächsten Reiter des G-Hubs können wir die Beleuchtung des Mikrofons festlegen. So wählen wir Farbe, Effekt und dessen Geschwindigkeit für Mute- und Livebetrieb, die Modi des „Smart-Knob“, für Metering und selbst die beleuchteten Symbole für die Richtcharakteristiken können wir nach Belieben anpassen. Nicht dass dies nötig wäre aber eine nette Dreingabe ist es definitiv. Im dritten und letzten Reiter, lassen sich die Einstellungen für den Sound der angeschlossenen Kopfhörer definieren. Hier wählen wir außerdem die Lautstärke, den Mix zwischen Mikrofon-Monitor oder Systemsound und können zusätzlich feste Presets für den Klang nutzen. Für die Hi-Fi-Liebhaber steht neben einfachen Reglern für Bass und Höhen, ein 10-Band Equalizer zur Verfügung.

Fazit

Das bisher beste USB-Mikrofon in Verarbeitung und Umfang

Uns gefällt das moderne Design des Yeti X, es wirkt weniger klobig als der beliebte Vorgänger. Der neue „Smart-Knob“ passt gut in dieses Design und die Bedienung des Yeti X ist damit modern und an die digitale Welt angepasst. Die Verarbeitung ist hochwertig und auch der Standfuss mitsamt der weichen Aufhängung wirkt wohldurchdacht. Der „Smart-Knob“ trägt seinen Namen zu Recht und es macht Spaß mit den Einstellungen und der Farbwahl der LEDs herumzuspielen. Mit den Effekten und Möglichkeiten von „Blue VO!CE“  ist das neue Yeti X was die Klangdefinition für die eigene Stimme angeht, den meisten USB-Mikrofonen weit voraus. Zumindest kennen wir aktuell keine Software die ein USB-Mikrofon herstellerseitig derartig unterstützt. Wir sind begeistert. Wie viele USB Mikrofone liefert das Yeti X ein gewisses Grundrauschen, was aber keinen Einfluss auf unsere Wertung hat. Es ist so gering, dass man es getrost ignorieren und gut wegregeln kann. Die Software hilft da ungemein. Auch die vier Richtcharakteristiken tun ihren Dienst, wie man es auch vom guten alten Yeti kennt. Man hat bei Blue/Logitech einen hervorragenden Mix aus Yeti und Yeti Nano zum neuen Yeti X geformt. Das Yeti X läuft in Punkto Verarbeitung und im Umfang der Software allen Konkurrenten den Rang ab. Wir sprechen eine Kaufempfehlung aus. Das Yeti X ist ab Mitte Oktober 2019 für einen UVP von 179,99 Euro verfügbar.

Top-Angebot
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  • Dreikapsel-Technologie: Das professionelle Mikrofon erzeugt einen klaren, kraftvollen Sound in Broadcast-Qualität für YouTube-Videos, Twitch-Streaming, Podcasting, Zoom-Meetings und Musikaufnahmen
  • Blue VO!CE Software: Streamings und Aufnahmen mit klarem Broadcasting-Sound erhöhen und das Publikum mit verbesserten Effekten, fortschrittlicher Modulation und HD-Audio-Samples unterhalten
  • Vier Modi: Flexible Nieren-, Kugel-, Acht- und Stereo-Richtcharakteristiken ermöglichen Aufnahmen, für die sonst mehrere Mikrofone erforderlich wären, für Gesang, Instrumente und Podcasting

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