[ TEST ] ChromaGun VR – Farbenrätsel für Fortgeschrittene

Bereits vor drei Jahren erschien die First-Person-Knobelei vom deutschen Entwicklerstudio Pixel Maniacs. Nun erschien auch eine passende Umsetzung für die PlayStation VR. Ob sich ChromaGun VR lohnt, klären wir in unserem Test.

Ersteindruck
Das kenne ich doch irgendwo her

In ChromaGun VR finden wir uns als identitätslose Testperson wieder. Aus der Ego-Perspektive heraus, manövrieren wir uns durch die einzelnen Testkammern, die alle in sterilem Weiß gehalten sind. Eine Computer-Stimme gibt uns dabei nicht nur Anweisungen über unser Vorgehen, auch den ein oder anderen zynischen Witz, vorgetragen in einem Tonfall, wie er nüchterner kaum sein könnte, müssen wir über uns ergehen lassen.

Aber Moment mal? Das klingt doch wie eine Beschreibung zu Portal! Ja, das mag sein. Auch hier bedient man sich nur allzu gerne an der Rahmenhandlung von Valves Erfolgsspiel.


Gameplay
Einfache Farbenlehre

Doch der Spielablauf unterscheidet sich dann doch deutlich. Zwar bekommen wir auch in ChromaGun VR eine Waffe in die Hand gedrückt, die wir als Werkzeug benutzen, die einzelnen Testkammern zu lösen, doch verschießen wir hier keine Portale an die Wände. Farbe heißt das Stichwort. Unsere Waffe befähigt uns, die drei Grundfarben gelb, rot und blau zu verschießen. Per Knopfdruck wechseln wir spielend einfach in der Farbpalette hin und her. Doch wir sind in den Testkammern nicht allein. Kugelartige, schwebende Roboter, so groß wie Medizinbälle, leisten uns stumme Gesellschaft. So rätselhaft sie auch sein mögen, sie sind der Schlüssel in der Lösung der meisten Rätsel in ChromaGun VR.

Eingeteilt ist die Story dabei in sieben Kapiteln, die über jeweils acht Testkammern verfügen. Die Rätsel laufen dabei immer nach dem gleichen Prinzip ab. Mit der Waffe verpassen wir unseren Roboterfreunden eine Farbe und leiten sie zu einem Schaltermechanismus, indem wir die weißen Wände der Testkammer mit der gleichen Farbe beschießen. Angezogen von der Farbe, bewegt sich der Roboter auf die jeweilige Wand zu, an denen er den Mechanismus aktiviert, der uns die Tür zur nächsten Kammer öffnet.

Klingt einfach? Wird mit fortschreitender Story aber immer komplexer. In späteren Leveln gesellen sich aggressive Roboter hinzu, die uns auch schnell mal töten können. Außerdem lassen sich unsere drei Grundfarben mischen. Ein Schuss mit gelb und anschließend nochmal mit blau nachgeschossen und schon bekommen wir grün. Das ergänzt die Rätsel um weitere Denkebenen. Elektrische Felder, die uns ebenso gefährlich werden können, sorgen für weiteren Nervenkitzel beim Knobeln und wenn dann in einigen Testkammern das Licht ausgeknipst wird und wir mit dem kleinen Lichtkegel unserer Taschenlampe ganz genau schauen müssen, welche Farbe die einzelnen Objekte haben, raucht uns schnell der Kopf.

Der Schwierigkeitsgrad der einzelnen Herausforderungen wankt dabei zwischen den Testkammern immer wieder deutlich von sehr einfachen Rätseln, die wir in Windeseile überwunden haben, zu echten Kopfnüssen, an denen wir uns lange die Zähne ausbeißen müssen. Einen kontinuierlich ansteigenden Schwierigkeitsgrad hätten wir uns da eher gewünscht. Oft enden fordernde Rätsel damit, dass wir blind herumprobieren und anschließend mehrfach den letzten Checkpoint laden, wenn wir uns verrannt haben.


Grafik / Sound
Starkes VR-Erlebnis

Die Grafik von ChromaGun VR ist sehr minimalistisch und steril gehalten, was die Labor-Atmosphäre aber durchaus unterstützt. Die Virtuelle Realität ist gut umgesetzt. Mit unserem PSVR-Headset erreichen wir eine sehr gute Räumlichkeit, die Auflösung ist recht gut und stellt die einzelnen Objekte scharf dar. Spielen lässt sich das Knobel-Game nicht nur mit dem Dualshock auf wunderbar präzise Weise, auch Move-Controller oder der Aim-Controller lassen sich als alternative Steuerungsmethoden für unsere Waffe benutzen. Die Kamera dürfen wir im Optionsmenu entweder in einer flüssigen Darstellung bewegen oder in einer schrittweisen Darstellung – dies ist besonders für die Spieler hilfreich, die unter Motion-Sickness leiden.

Der Soundtrack fällt eher durch immer wiederkehrende Musikuntermahlung auf, die in ihrer Tonalität mitunter leicht nervig werden kann. Der Sprecher, der uns in den Testkammern Anweisungen gibt, kann sowohl in einer deutschen als auch in einer englischen Vertonung gewählt werden. Beide Versionen überzeugen längst nicht immer.


Umfang
Ein Spiel zum Preis von 2

Der Umfang von ChromaGun VR ist recht gering. Nach etwa fünf Stunden haben wir uns durch das skurrile kleine Spiel geknobelt.  Zu beachten ist, dass ChromaGun und ChromaGun VR als separate Spiele angeboten werden. Beide Versionen sind inhaltlich gleich. Ein bisschen unverschämt ist es hingegen schon. Alle Spieler, die bereits ihr Geld in die Standard-Version gesteckt haben, sind nun gezwungen noch einmal 19,99 Euro zu löhnen.


Fazit
Kurzweiliges Rätselabenteuer mit guter VR-Umsetzung

4 von 5 Sterne empfehlenswert blauChromaGun VR ist ein spaßiger Ausflug in die Welt des VR-Gaming. Es ist allerdings kundenunfreundlich, dass der VR-Modus nicht als kostenloser DLC nachgereicht, sondern in einen separaten Titel wiederverwertet wurde. Doch das tut dem Spielspaß selbst keinen Abbruch. Wer die Wahl hat, sollte auf jeden Fall zur VR-Version greifen. Die Immersion und Räumlichkeit sind toll umgesetzt und die Steuerung wird präzise wiedergegeben.


ChromaGun VR ist ab sofort im PlayStation Store für die PlayStation VR erhältlich.

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