[ TEST ] DAYS GONE – Überleben oder von den Freakern überrannt werden

Bend Studio und Sony haben am Freitag das PlayStation 4 exklusive Open World Action-Adventure Days Gone veröffentlicht. Wir haben uns für euch nach Oregon gewagt und uns den Freaker-Horden gestellt.

Bend Studio veröffentlicht mit Days Gone nach 7 Jahren wieder ein neues Spiel, welches sich seit 2015 in Entwicklung befand. Vor Days Gone haben sie zwei Uncharted Teile für die PlayStation Vita, Resistance: Retribution für die PSP, die Syphon Filter Reihe für die PlayStation 1 und 2, sowie Bubsy 3D für die PS1 veröffentlicht.

Wir haben Days Gone auf der PS4 Pro mit einem Panasonic UHD-TV und der Soundbar SoundBlasterX Katana (Test) getestet. Das Spiel verbrauchte zum Testzeitpunkt mit dem Patch 1.04 67,50GB auf unserer Festplatte.


Ersteindruck
Der Kampf ums Überleben beginnt

Days Gone – Hauptmenü

Days Gone spielt im verwüsteten und nicht ganz verwaisten Oregon. Nachdem wir das Spiel gestartet haben, kommen wir in das Hauptmenü vom Game. Im Hauptmenü stehen uns die Menü-Punkte „Fortfahren“, „Neues Spiel“, „Spiel laden“ und die „Optionen“ zur Auswahl. Wenn wir auf „Neues Spiel“ klicken, können wir uns zwischen drei Schwierigkeitsgraden „Einfach“, „Normal“ und „Schwer“ entscheiden. Unter „Optionen“ können wir uns die Steuerung anzeigen lassen, die Helligkeit, HDR, Audio, Sprache, Gameplay, und die Benutzeroberfläche einstellen. In der ersten Spielstunde hatte ich schon viel Spaß mit den Bike und ums Überleben gehabt, welches bis jetzt noch anhält. Die Steuerung ist aus später noch zu behandelnden Gründen eingängig und stellt uns vor keine Herausforderung. Einfach starten und loslegen. Wir kämpfen nun also in der Endzeit der Menschheit ums Überleben. Soweit so bekannt. Aber erstmal macht das Spiel für uns einige Arbeit. Wir werden durch eine lange Videosequenz geleitet an deren Ende wir dann die Steuerung übernehmen. Aber so ist schon mal garantiert, dass BEND wirklich an Story denke möchte. Bisher macht das Spiel dies gut und spannt die Bögen der Story breit auf. Unser Ziel ist dann bekannt und warum das bisher 731 Tage ohne nennenswerten Fortschritt links liegen gelassen wurde oder hoffentlich liegen gelassen werden musste, erklärt einem die Story vielleicht noch im Laufe des Spiels.


Gameplay
731 days later

Deacon & Sarah

In Days Gone übernehmen wir die Rolle des Herumtreiber und Kopfgeldjägers Deacon St. John und fahren mit seinem Bike durch eine gnadenlose, von einer globalen Pandemie gebeutelten Welt. Hier im speziellen Oregon in den USA. Die Krankheit verwandelt seit 731 Tage Menschen in Freaker. Viele Menschen scheinen aber auch nicht mehr zu leben und irgendwie müssen die Schwärme von blindwütigen, wilden Freakern ja entstanden sein. Aber es gibt auch Menschen aber einen Teil davon kann man getrost auch als Freaks bezeichnen und leider gibt es gefühlt auch mehr böse als gute Menschen in der neuen Welt. Soweit so gut. Wir erfahren aber erstmal viel weniger. Die Startsequenz leitet die Story ein und wir werden irgendwann ins Spiel geschmissen. Ein fließend ins Spiel integriertes Tutorial zeigt uns die Steuerung von Charakter und Bike. Alsbald geht es dann zum ersten Mal in die Action.

Deacon und eine Freaker Horde

Die Freaker denen wir begegnen sind erstmal die normale Version. Hektische, schnelle und aggressive Viecher die uns ans Leder oder Hirn wollen. Wir haben aber bereits eine Schrotflinte und auch einen Baseballschläger um uns der Viecher zu erwehren. Machen wir auch, im Tunnel hilft unsere Taschenlampe dann aber auch zu Zielen. Das wiederum ist aber gar nicht so leicht, die Freaker bewegen sich so hektisch, da wird ein Kopftreffer schwierig. Mit der Schrotflinte noch egal, da helfen auch Körpertreffer, aber Pistolenmunition ist weniger effektiv und so ein Freakerkörper frisst da einige von bis er liegt. In der Bewegung unterbrochen werden die Untoten aber wenigstens. Kommt einem doch mal ein Monster zu nahe, dann schnell aufhören zu visieren und man nutzt mit R2 automatisch die Nahkampfwaffe. Survival-typisch nutzt die sich aber ab und man muss regelmäßig neue finden, oder eine spätere Fähigkeit freischalten, um Beil und Co. selber zu reparieren. Sehr schwach aber im Stealth Mode unschlagbar ist das kleine süße Messer in unserem Stiefel. Unzerstörbar, selbst schärfen und von hinten gleitet es durch Hälse wie durch Butter. Das Spiel sagt einem schon recht deutlich „Da sind Horden von Gegnern, du hast kaum Munition…. wie wäre es mit Schleichen?“ Man muss auch nicht jeden Freaker umlegen. Dran vorbei reicht ja doch manchmal. Gerade in der offenen Landschaft, Ach ja, offene Landschaft. Days Gone ist ein Open World Titel. Die Welt ist riesig und kann frei bereist werden. Sie wird euch auch nach und nach näher gebracht. Stück für Stück fahrt ihr weiter raus in die Welt und entdeckt neue Bereiche. Immer wieder trefft ihr hierbei auf Zelt-Lager von meist bösen Menschen, aber auch auf Außenposten und andere als Lager nutzbare Gebäude. Einmal cleanen und nicht schlafen gehen, dann ist es da erstmal safe. Nach einem Nickerchen im Bett, werden die Freaker wieder da sein und ihr müsst euch wegschleichen oder kämpfen.

Ein schöner Ausblick

Das Kämpfen gestaltet sich dann oft schwierig. Die Freaker sind hektische Gesellen und die müsst ihr erstmal in den Kopf treffen. Da gibt es aber zu Anfang noch die anderen Freaker. Newts sind die kontrovers betrachteten Kinder-Freaker. Sie halten sich von euch fern oder sie wittern Schwäche und dann greifen sie auch an. Oder ihr holt sie euch. Bisher dann aber vornehmlich mit der Nahkampfwaffe. Mit dem Baseballschläger besiegt man die kleinen Zombies unkompliziert und entledigt sich ihrer Gefahr. Denn das sind sie. Eine Gefahr und keine armen Kindern. Später mischt sich dann noch die mutierte Tierwelt ein, aber auch ein Wolfsrudel ohne Mutationen ist gefährlich. Die Welt hat sich in den 731 Tagen verändert und die Natur hat der Menschheit wieder mehr entgegen zu setzen. Der Stärkere überlebt und das ist dann auch mal wieder das Tier. Aber auch die Tier- und Pflanzenwelt ist für uns nutzbar und so gehört auch Jagen und Sammeln zu unseren Aufgaben. Wir leveln so bei den Fraktionen in den Camps. Alles in allem wirkt die Welt aber weniger komplex und weniger überladen als ein RDR2 oder ähnliche Spiele.

Generation Zero in Days Gone?

Wir erkennen aber etliche andere Spiele in Days Gone wieder. Ein bisschen Tomb Raider, ein bisschen Assassins Creed und weitere Titel die jeweils eine kleine Inspiration zu diesem Titel gegeben haben. Einerseits findet man sich sofort zurecht. Aber leider macht Days Gone auch wenig neues. Das kennt man so alles schon. Was die Story schlussendlich ausmacht, wird man beim Durchspielen erfahren. Bisher ist aber ein guter Rahmen aufgespannt. Man hat seine Freundin, die aber erstmal weg ist. Dann seinen Rockerbruder. Der ist verletzt und muss „gepflegt“ werden. Dazu kommen die Camps und deren Bewohner und darunter ist auch der, der unser Motorrad wieder auf den alten Stand bringen soll. Das ist nämlich ruck zuck weg und muss erstmal neu gebaut werden.

Ein toter Bär

Wir haben natürlich auch kein realistisches Setting. So dürfen wir einerseits einen weiteren Sinn nutzen, kennt man aus Tomb Raider und anderen Spielen, darf eine Bullettime nutzen um besser gegen hektische Viecher zu kämpfen und dauerhaftes Doping ist im Falle von Nero, das man an Nero-Checkpoints bekommt. So verbessern wir dauerhaft unsere Hauptattribute Gesundheit und Ausdauer. Gelevelt wird auch und so erhalten wir Fortschrittspunkte. Diese verteilen wir in einem Baum aus 3 Gliedern und erlangen so Fähigkeiten bzw. verbessern diese.


Grafik und Sound

schick und zeitgemäß

Noch einmal Deacon & Sarah auf dem Bike

Days Gone wurde für die PlayStation 4 Pro optimiert und bietet euch UltraHD mit HDR. HDR muss allerdings manuell im Spiel unter Optionen -> Anzeige eingestellt werden. Die normale PS4 bietet euch eine Auflösung von 1080p. Das Spiel nutzt zudem die Unreal Engine 4. Allgemein leistet sich SIE BEND aber keine groben optischen Schnitzer. Die Welt wirkt lebendig und keinesfalls steril. Die riesige Map ist wunderschön modelliert und bietet gefühlt mehr Diversität, aber auch mal mehr schlauchige Wege als andere Open World Titel. Optisch fehlerhaft aber ist die Befestigung von Waffen am Rücken des Charakters. Die Fliegen da einfach so rum. Schade. Wird hoffentlich noch was dran gemacht. Aber wie gesagt, grobe Schnitzer leistet sich Days Gone nicht. Das Spiel sieht echt gut aus und darunter sind auch Freaker, Menschen und auch die Tierwelt in Oregon. Der Detailgrad der Models überzeugt und Freaker die in Gruppen auftreten vermitteln einem gerade bei Stealth-Einlagen ein bedrückendes Gefühl.

Der Sound des Spiel ist auch nicht besonders hervorzuheben. Es ist eine gute Soundkulisse, aber auch die haben wir so schon erlebt. Qualitativ kann man sich nicht beschweren und atmosphärisch kommt schon was rüber. Nichts falsch, aber auch nichts besonders gemacht.


Umfang
Das umfangreiche Überleben

Verbesserung der Gesundheit

Die offene Spielwelt zieht zudem mit einem realistischen und großen Oregon in den Bann und bietet uns eine Story von 30 Stunden, sowie eine Spielzeit bis zu 60 Stunden. An jeder Ecke von Days Gone lauern Gefahren und so müssen wir Freaker, Menschen und Tiere erledigen. Im Spiel können wir auch ein Schnellreisesystem nutzen und so lange Motorradtouren umgehen. Dies kostet aber Sprit. Wir müssen unser Bike tanken und reparieren, ansonsten bleiben wir auf der Strecke stehen. Das verlängert das Spiel enorm, da wir bestimmte Ressourcen immer wieder auftreiben müssen. Wir können Deacon auch mit Fertigkeiten (Nahkampf-, Fernkampf-, Überleben) und unser Bike beim Mechaniker verbessern. Sammelobjekte sind natürlich auch vorhanden und Bend Studio dachte auch in diesem Spiel wieder an die Trophy-Hunter und spendierte dem Spiel 46 Trophäen inkl. der begehrten Platin. Wer also viel viel Zeit in Days Gone verbringen möchte, kann das auch. Alle anderen machen evtl. nur das nötigste und genießen einfach die Story oder die nicht zu vollgepackt Open World. Bisher ist kein New Game+ Mode integriert und es gibt keine Aussage dazu, ob ein solcher kommt, dafür erscheint im Juni der Überlebensmodus. Die Schwierigkeit kann aber in 3 Stufen ausgewählt werden und bietet so eigentlich jedem Spieler das für ihn beste Verhältnis aus Story und Herausforderung.


Fazit

Bend Studio erfindet mit Days Gone das Rad nicht neu, veröffentlicht aber dafür einen guten PlayStation 4 Exklusiv-Titel, der jedem viele Spielstunden etwas zu tun und eine atemberaubende Spielwelt bietet. Auch wenn Days Gone von einigen Bugs geplagt wird, macht das Survival-Game trotzdem Spaß. Das wir unser Bike reparieren, sowie tanken müssen, ist eine sehr gute Spielmechanik und das auch unsere Nahkampf-Waffen abnutzen, was uns aus Dying Light vertraut vorkommt, ist auch in Days Gone vertreten. Zudem müssen wir auch sehr sorgfältig mit unsere Munition umgehen, da sie nicht so häufig in der Welt zu finden ist. Wir sind schon sehr gespannt, wie sich Days Gone in den nächsten Monaten weiter entwickelt.


Days Gone erschien am 26. April 2019 exklusiv für die PlayStation 4

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27 Jahre | Männlich | aus Geseke | PlayStation, Nintendo Switch & Xbox Gamer | PS Trophy-Hunter | Redakteur bei Play-Experience.com

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