[ TEST ] GEFORCE NOW – Volle Gaming-Power in der Cloud?

Aktuelle Spiele, vor allem im AAA-Bereich, brauchen viel Power, wenn man am PC spielt. Neue Hardware, die das leistet, kostet aber auch einen stolzen Preis und so könnte Cloud-Gaming eine interessante Alternative sein. Auch Grafikchiphersteller Nvidia will nun einen solchen Service bieten und so haben wir uns Geforce Now für euch genauer angesehen.

Geforce Now erklärt

Was ist Cloud-Gaming überhaupt?

Der Begriff Cloud Gaming geistert seit einigen Jahren durch das Internet und einige Unternehmen bieten oder boten derartige Services auch schon an. Dabei wird die Leistung eines aktuellen Spiele-Rechners von einer Server-Farm in einem Rechenzentrum bereitgestellt. Dort werden die Spiele auf einem virtuellen Rechner installiert und auch gespielt. Die Steuerbefehle werden über das Internet übertragen und wie bei einem Remote-Programm, wie etwa Teamviever, an den virtuellen Rechner übertragen. Die Grafiken des Spielgeschehens werden wiederum an unseren Computer, ein Tablet oder an unser Smartphone per Videostream im H.264 Codec übermittelt. Voraussetzung ist natürlich eine schnelle Internetverbindung, damit die erforderlichen Datenmengen möglichst ohne große Verzögerung übertragen werden. Geforce Now bietet also Echtzeit-Gameplay direkt über die Cloud auf einem Notebook, Desktop, Mac, SHIELD TV oder auch auf einem Android-Gerät. Auch Google Stadia funktioniert nach diesem Prinzip, obwohl man dafür spezielle Hardware benötigt, die man dann am eigenen Fernseher anschließen kann. Zukünftig sollen dort aber auch Laptops und PCs nutzbar sein.

 

Die Basis-Version von Geforce Now ist kostenlos. Als Gründer haben wir mehr Optionen.

 

Anders als bei Stadia, muss man für Geforce Now keine Hardware kaufen oder gar direkt Geld ausgeben. Das Grundangebot, also die Basis, ist kostenlos nutzbar und lediglich in gewisser Weise beschränkt. So bietet Nvidia uns gratis eine Session-Dauer von einer Stunde und eine Warteschlange um Zugriff auf die Server zu bekommen. Natürlich muss man warten und sich nach einer Stunde neu verbinden, es reicht aber definitiv aus, um das Angebot und dessen Performance zu testen. Die erweiterte und kostenpflichtige „Gründer“-Version kostet uns monatlich 5,49€, läuft 12 Monate und bietet uns diverse Vorteile. So erhalten wir bevorzugten Zugriff auf die Server ohne Wartezeit, können RTX in Spielen nutzen und auch die Session-Dauer ist länger. Toll daran ist, dass wir die ersten 90 Tage kostenlos nutzen können, um uns von Nvidias Service zu überzeugen.


Technikcheck

Endkrasse Spieleleistung!

Per Geforce Now werden Spiele mit einer maximalen Auflösung von 1920 x 1200 Pixeln dargestellt und sind so in Full-HD und 16:9 Format spielbar. Dabei liefert der Service uns in dieser Auflösung bis zu 60 FPS oder sogar 120 FPS in 720p. Bisher fehlt die Möglichkeit 4K oder WQHD zu nutzen, laut Nvidia sollen höhere Auflösungen auch möglich sein, die aber durch die Beschränkungen in der Bandbreite des Internets momentan nicht angeboten werden. Leider gibt Nvidia nicht an welche Leistung die virtuellen Gaming-Rechner bieten. Durch eine Tastenkombination (Strg+Alt+F6), kann man sich Details der Leistung anzeigen lassen. Auch im aktuellen, mittlerweile von Blizzard aus GfN entfernten, Call of Duty Modern Warfare konnten wir uns die Grafikkarte und die CPU anzeigen lassen und können so etwas mehr in die möglichen Leistungen des Service blicken. So passt Geforce Now automatisch die Leistung des Systems an die geforderte Leistung des Spiels an. So stand und im aktuellen Call of Duty die Leistung einer CC150 CPU von Intel und die Power einer Tesla RTX T10 Grafikkarte zur Verfügung. Damit verfügen wir also über die Leistung eines aktuellen High-End-Rechners mit RTX 2080 Grafik. Bei Cuisine Royale allerdings stand uns nur die Power einer Xeon CPU und die Grafikleistung einer GTX 1080 zur Verfügung. Dabei versucht GfN also immer die sinnvollste Leistung für die angeforderten Werte zu finden. Dabei bekommen wir in den höchsten Einstellungen immerhin bei fast allen Spielen die 60 Bilder pro Sekunde geliefert. Bei Destiny 2 waren es in voller Grafikpracht in aufwendigen Szenen sogar deutlich mehr. Bein einigen Spielen ist die Leistung immens höher. So kommen wir bei deaktiviertem V-Sync in etwas älteren Spielen sogar auf über 200 Frames pro Sekunde. Das aktuelle Call of Duty lief stabil mit 130 FPS in den höchsten Einstellungen, ohne RTX. Ein weiterer immenser Vorteil ist die schnelle Installation eines Spiels auf der virtuellen Maschine. So dauerten der Download und die Installation eines Spiels mit knapp 130 Gigabyte nur wenige Minuten. Zack fertig, und drei Klicks später können wir es spielen.

Die Einstellungen geben und einige Möglichkeiten diue Qualität des Streamings zu erhöhen

Zu den Hardwareanforderungen am PC gibt Nvidia folgende Werte an:

  • Dual-Core x86-CPU mit 2,0 GHz oder schneller
  • 4 GB Systemspeicher
  • Grafikkarte, die mindestens DirectX 11 unterstützt.
    • NVIDIA GeForce 600-Serie oder neuer
    • AMD Radeon HD 3000-Serie oder neuer
    • Intel HD Graphics 2000-Serie oder neuer

Aber…

Nicht immer perfekt…

Doch auch wenn die Leistung der Technik in Geforce Now wirklich bombastisch erscheint. Hat der Cloud-Gaming-Service doch einige Makel. So wird bisher nur eine Anzahl von etwa 1000 Spielen unterstützt, die man natürlich auch bei Steam, Uplay oder im Epic-Store gekauft haben muss. Wie schon erwähnt, hat Activision-Blizzard die Verbindung mit Battle.net getrennt und so sind Spiele dort nicht länger verfügbar. Warum man dies getan hat ist uns allerdings unklar, zumal man nur Spiele, die man besitzt spielen kann. Eine Rolle ob man dies auf dem eigenen oder einem fremden Rechner tut, spielt es dabei nicht. Aber auch Spiele die wir besitzen laufen nicht immer rund und perfekt. So gibt es durch den Übertragungscodec in einigen Spielen teilweise sehr deutliche und störende Kompressionartefakte in Form von matschigen Bildern oder krass-groben Pixeln. World War 3 etwa, ist aufgrund seiner schlechtoptimierten Performance auch mit Geforce Now kaum spielbar. Auch die Stabilität unseres Internets spielt dabei eine große Rolle. Da wir in Deutschland aber immer noch Schlusslicht im Bereich des Breitband-Ausbaus sind, spürt man die massiven Schwankungen in Geforce Now teils erheblich. Am Abend, wenn das Internet viel genutzt wird, ist es in einigen Spielen kaum mehr möglich ein klares Bild zu erhalten oder gar mitzuspielen. Zu gern hätten wir Star Citizen, als hardware-hungriges Spiel einmal getestet, um zu sehen wie sich Geforce Now dabei schlägt. Gerade schnelle Spiele, wie Apex Legends oder RocketLeague sind  aber schwierig zu spielen. Zu groß sind die Verzögerungen in Ein- und Ausgabe. Hier spürt man ein merkliches Delay. Im Screenshot zu Destiny 2 sieht man die möglichen Artefakte und Unschärfen

Im Bild sieht man die Probleme die beim Spielen auftreten können, wenn die Bandbreite nachlässt

Fazit

Wir blicken in die Zukunft

Wir sind gespannt, wie sich Cloud-Gaming und vor allem Geforce Now zukünftig entwickelt. Zumindest hat Nvidia einen leistungsstarken und interessanten Service geschaffen, der sich möglicherweise zukünftig zu einer echten Alternative zum eigenen Gaming-PC entwickeln kann. Mit Geforce Now zeigt Nvidia was technisch schon jetzt möglich ist. Und das ist erstaunlich. Wem Glasfaser-Internet mit hoher Bandbreite zu Verfügung steht, der kann jetzt schon seinen Spaß damit haben. Besser als Google Stadia ist GfN jetzt schon, weil es in der Basis-Version zum kostenlosen testen einlädt. So ist es möglich diverse Spiele zu testen, die Downloadzeit auf dem eigenen Rechner und damit Zeit und Frust zu sparen. Blicken wir in die Zukunft, könnte Geforce Now, ja Cloud-Gaming an sich, vielleicht wirklich irgendwann die eigene Hardware ablösen. In Kombination mit kabellosen VR-Brillen wie der Oculus Quest, könnte sich ein sinnvoller Markt eröffnen. Wer aber perfektes Gaming, ohne Verzögerungen, ohne mögliche Input-Lags und Beschränkungen will, muss vorerst weiter auf einen aktuellen Gaming-PC in den eigenen vier Wänden setzen. Noch!

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