[ TEST ] Nacon Revolution Unlimited Pro Controller – das Schwert im Geigenkasten

Nachdem wir euch den neuen Nacon Asymmetric Conroller vorgestellt haben, schauen wir uns nun das neuste Flaggschiff von Nacon an – der Revolution Unlimited Pro Controller mit offizieller PlayStation Lizenz. Kann er die Spieler und auch die eSportler für sich gewinnen ?

Mit dem Revolution Unlimited Pro Controller geht Nacon in die dritte Generation und möchte dabei gezielter die competitiven Gamer an der PlayStation 4 ansprechen. Nach dem ersten Feldversuch des Revolution Pro Controllers und der Weiterentwicklung mit dem Revolution Pro 2 Controller, ist Nacon vermehrt auf die Wünsche der Gamer eingegangen und hat dabei die vielen negativen & positiven Aspekte der beiden Vorgänger berücksichtigt. Der Nacon Revolution Unlimited Pro Controller wird aktuell für 169,99€ bei amazon.de angeboten. In dieser Preisklasse muss sich der Nacon Controller dem Marktführer Scuf Gaming stellen.

Im Zentrum der neue NACON Revolution Unlimited Pro Controller, umgeben von seinen Artverwandten und Alternativen

NACON wurde 2014 gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, eine Palette von PC-Zubehör für eine große Anzahl von Spielern zu entwickeln. Ursprünglich auf Mäuse und Tastaturen konzentriert, erweiterte NACON sein Angebot schnell um ein komplettes Aufgebot an PC-Spiele-Zubehör. 2015 nahmen die NACON-Designer eine neue Herausforderung an und begannen einen langen Prozess der Forschung und Zusammenarbeit mit professionellen Spielern, für die Entwicklung eines vollständig anpassbaren PC-Controllers, der speziell für den eSport entwickelt wurde. Dank dieses neu erworbenen Know-hows und der Zusammenarbeit mit Sony Interactive Entertainment Europe, konnte NACON ein umfangreiches Sortiment von Controllern unter der offiziellen PlayStation 4-Lizenz entwickeln, um Konsolenspieler anzusprechen.

Ausstattung und Design

im Detail liegen die Neuerungen

Im ersten Augenblick nimmt sich der Revolution Unlimited nicht viel gegenüber seinen Vorgängern. Doch der Schein trügt und zwar gewaltig. Das Touchpad ist wesentlich größer und nach oben hin offen gestaltet worden. Nacon legte es etwas tiefer und bettete es schöner ein, während uns am unteren Teil vier neue LEDs Akkuzustand und  Modus aufzeigen. Die Share- und Optionstaste wurden größer und ansprechender gestaltet. So sollten sie nun besser zu erreichen sein. Hier zielt Nacon auf ein gutes Handling hin. Dieses unbedeutende Radkreuz der Cursortasten wurde durch ein bekanntes Steuerkreuz ersetzt und prägt das Design nun harmonischer. Die bisher schlecht zu handhabenden Shortcut-Tasten auf der Rückseite finden sich zweiteilig wieder. Im schicken Silber-Look, wie die weiteren Knöpfe und Tasten auf der Rückseite, erhalten diese nun mehr Aufmerksamkeit. Zu den neusten Features gehört das Audio-Modul. Nun kann die Lautstärke mit Plus und Minus geregelt, aber auch das Mikrofon stumm geschaltet werden. Das ist eine sehr gute Idee, da ich nun nicht mehr die Hände vom Controller nehmen muss, um diese fummeligen Remote-Control-Einheiten am Headsetkabel bedienen zu müssen. Zu den weiteren Neuerungen gehört eine griffige Oberfläche auf der Rückseite, die sich als Deckel offenbart. Darunter finden die beiliegenden Gewichte ihren Platz.

Damit ihr den Controller auch immer wie ein „Schwert“ aufbewahren könnt, liefert Nacon euch einen „Geigenkasten“. Hier bettet sich der Controller für den Transport und wird vor Staub geschützt. So habt ihr auch immer alles mit dabei, alle Gewichte und das innovative USB-C Verbindungs- und Ladekabel. Hier muss ich gleich mal die Franzosen loben: So wird der Controller wesentlich schneller geladen und auch eine höhere Datenrate ermöglicht. Erinnere ich mich an den ersten Revolution-Controller mit ihrem eigenwilligen 5-poligen Sensorstecker, so hat Nacon endlich auf das richtige Pferd gesetzt.

auf der Rückseite befinden zahlreiche weitere tasten und ein Funktionswahlschalter

Nach dem Lob folgt der Tadel: Hier könnte ich entweder Sony ohrfeigen oder Nacon auf die Füße treten. Ebenso wie sein kleiner Bruder, der Asymmetric Controller, benötigt auch der Revolution Unlimited Controller einen zusätzlich USB-Bluetooth-Empfänger für die Konnektivität mit der PlayStation 4. Dafür ist aber wenigstens das Kabel, mit 3 Metern, lang genug, um ein pausenloses Spielen zu ermöglichen. Es stehen damit 2 Türen offen. Einmal die kabelgebundene  oder drahtlose Version. Wie sich hier wer entscheidet, ist jedem selber überlassen. Der Li-Polymer-Akku mit 1300 mAh soll euch an die 7 Stunden Freiheit gönnen.

Wie seine Brüder und Schwestern verzichtet Nacon auch beim Revolution Unlimited auf die Lichtleiste und den internen Speaker. Wer gerne und viel die PlayStation VR nutzt, sollte dies in Betracht ziehen. Zum Teil wird die Lichtleiste in VR-Spielen benötigt.


Handhabung und Ergonomie

mehr Ritter statt Samurai 

Der erste Hand-Shake fällt sehr positiv ins Gewicht. Beide Zeigefinger schmiegen den Controller gut in die Handflächen ein, während die beiden Mittelfinger die Auflage bieten und gemeinsam mit den Ringfingern erreiche ich die 4 Shortcut-Tasten (S1 -S4). Hier fällt mir der Kritikpunkt zum Asymmetric-Controller oder seinen Vorgängern ein. Beim Revolution Unlimited muss ich nicht die ganze Haltung verändern, um mit den Zeigefingern von der unteren zur oberen Schultertaste wechseln zu können. Die Ergonomie ist hier viel besser durchdacht worden. Ich fühle mich gleich wohl und die von mir lieb gewonnene asymmetrische Anordnung, gepaart mit der griffigen Oberfläche leistet ihr Übriges. So punktet der Revolution Unlimited Pro weiterhin mit der Präzision beider Sticks, welche nach Herzenswunsch noch mit 3 Stiften personalisiert werden kann.

Dennoch, der Nacon Controller ist mehr ein Schwert für den Ritter statt für den Samurai. Die Ursache für meine Entscheidung ist auch schnell erkannt. Der Revolution Unlimited ist deutlich schwerer als der Sony Dualshock Controller. Zusätzlich kann ich das Gewicht etwas personalisieren. Die Wahl darf zwischen 0 und 32 Gramm getroffen werden.  Das höhere Gewicht spricht für mehr Wertigkeit, wie ich es schon bei Racing-Lenkrädern verspürt habe. Ob nun mit oder ohne zusätzlichem Gewicht, der Nacon ist keine Maus und ich muss ihn tragen. Ob das zu Lasten meiner Handgelenke geht, ist sicherlich eine andere Frage.

Ausschlaggebend bei diesem Controller sind die 4 zusätzlichen Shortcut-Tasten, wie sie jeder vom berühmten Scuf-Gaming Controller kennt. Diese sind sicherlich nicht als riesige Paddels vorhanden, aber sie sind da. Um diese an der PlayStation 4 belegen zu können, bedarf es keiner zusätzlichen Software. Sie können einfach und schnell programmiert werden. Dazu einfach die Profil-Taste 3 Sekunden lang drücken, die gewünschte Shortcut-Taste drücken und seine Wahl treffen. Bis auf die PS-Taste, SHARE-Taste, OPTIONS-Taste und das Touchpad stehen alle zur Auswahl. Leider lassen sich nur vorhandene Tasten duplizieren und nicht als zusätzliche Belegung nutzen. Das wäre in Spielen wie F1 2018 oder Project Cars 2 von Vorteil gewesen. Am PC mit der zugehörigen Software weniger ein Problem, doch der Controller ist in erster Linie für die PlayStation 4 gemacht.

breite Auswahl an Gewichten, Stiften und Teller für die Sticks

Wobei ich gleich zur Software für den PC komme. Diese bietet Nacon über die hauseigene Webseite an und es wird vorab eine Registrierung des Produkts gefordert. So stelle ich mir die Frage: Warum muss ich mich mit meiner E-Mail registrieren? Kann mir die Software nicht einfach frei zur Verfügung gestellt werden? Im Grunde habe ich davon dann die Hände gelassen, da hier nach persönlichen Daten gefragt wird. Zu jeder mir bekannten Maus erhalte ich die Treiber oder Software ohne Umwege. Ich verstehe diesen Schritt nicht, gerade in einer Zeit in der mehr Privatsphäre gefordert wird. Nacon sollte mir die Software und Treiber für den PC frei zur Verfügung stellen. Ein dicker Minuspunkt, weil ich das so nicht mag. Aber Nacon hat sich im Support weiterentwickelt und diesen nun freundlicher gestaltet. So kann dieser entweder per Mail oder über eine deutsche Telefonnummer (Ortswahl) erreicht werden. Das war in der Vergangenheit nicht so. Vielleicht nehmen sich sie meinen Gedanken zu Herzen und die Software für den PC wird eines Tages auch ohne Registrierung eines Kundenkontos zur Verfügung gestellt.


Fazit

nette Aufwertung für viel Geld 

Mit dem neuen Revolution Unlimited Pro Controller werden die Fortschritte von Nacon deutlich. Man nimmt sich die Wünsche der Spieler an der PlayStation 4 zu Herzen. Er ist sauber verarbeitet, bietet eine wunderbare Ergonomie, viele Features, aber auch weiterhin Schwächen in der Erreichbarkeit der Shortcut-Tasten. Für knapp 170 Euro bekommt der Spieler aber auch viele Alternativen oder kann sich gleich 3 weitere Sony DS4 Controller leisten. Einen spielerischen Vorteil durch den Revolution Unlimited Pro Controller konnte ich nicht bemerken, eher ein gutes Gefühl beim Zocken. Ob ich ihn also wirklich brauche? Eine schwierige Frage für Dauerspieler und Profis, für den Gelegenheitsspieler eher weniger. Wer aber mehr auf competitives Gaming setzt, der sollte den Nacon Revolution Unlimited Pro Controller mit ins Auge fassen. So habe ich auch noch meine Bedenken – ob sich eine derartige Investition in der heutigen Zeit noch lohnt? Die Next-Generation Konsolen befinden sich schon in der Startvorbereitung. Ob da dieser Controller, trotz offizieller Lizenz, noch unterstützt wird? 

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