[ TEST ] NBA LIVE 19 – zurück auf dem Parkett

Nach nun einem Jahr kehrt EA Sports mit einem neuen NBA Live 19 zurück auf das Parkett der NBA. Kann Electronic Arts dem Basketball Spiel von 2K Games die Stirn bieten? Ich habe mir es genauer angeschaut.

Im letzten Jahr, das gebe ich offen und ehrlich zu, habe ich NBA LIVE 18 einfach links liegen gelassen, weil mich das Spiel von 2K Games mehr angesprochen hat. Nachdem ich aber nun die enormen und spürbaren Fortschritte der Frostbite-Engine in Spielen wie FIFA oder gar Battlefield gesehen haben, sagte ich mir, dass es in diesem Jahr bestimmt für ein ordentliches virtuelles Sporterlebnis sorgen wird. Gesagt, getan.

EA Sports NBA Live 19 benötigt auf der PlayStation 4 Pro nur 40, 14 GB und wurde im Laufe meines Tests bis zum Patch 1.05 aktualisiert. Getestet wurde das Spiel bei uns auf der PlayStation 4 Pro samt SSD Festplatte, auf einem Samsung 4K/ HDR Fernseher und dem beyerdynamic MMX 300 samt Sound BlasterX G5.

Ersteindruck

ernüchternd aber positiv 

Bei NBA Live 19 begeht EA Sports einen holprigen Start, da wie schon bei der Konkurrenz das Spiel in zweifacher Form installiert wird. Zum einem ist der bekannte kleine Download erforderlich welcher sich mit einer ewigen Installation anschließt. Auch hier heißt es warten bis ich das komplette Spiel mit allen Inhalten nutzen kann. Habe ich diese „Tea-Time“ nun hinter mir, erfolgt der Start auch in bekannter Manier aus dem Hause EA Sports. Hier fiel man dann auch gleich das zu überladene Hauptmenü auf, welches ich erst durch weiteres Scrollen erhalten habe. Einen kompletten Überblick über das Angebot, den Umfang sowie meine Möglichkeiten habe ich nicht erhalten können. Das kann ein FIFA schon etwas besser, auch wenn dieses nie perfekt war. So verliere ich zu schnell den Überblick was ich nun zocken kann oder will. Das muss das Studio Tiburon aus Florida im nächsten NBA Live unbedingt besser machen! Trotz einiger ernüchternder Eindrücke ist mir die Frauen-Basketballliga aufgefallen. Die WNBA ist nun auch in NBA Live 19 vertreten.

NBA Live 19 präsentiert sich wie ich es erwartet habe, auch wenn ich mir das letzte NBA Live nicht zugemutet habe. Ein schönes kurzes Intro um ins Hauptmenü zu gelangen, während mir eine typische und daher passende Musik ins Ohr wandert. Es macht auf jeden Fall Lust auf mehr. Den einzigen Brocken den ich anfänglich wohl schlucken musste, ist der, dass NBA Live 19 nicht auf die mir so lieb gewonnene Frostbite Engine setzt.


Gameplay

einsteigerfreundlich aber steif 

Bevor ich mich in die große und weite Welt von NBA Live 19 begeben habe, widmete ich mich dem Modus “ Mach dich mit NBA Live vertraut“ um mir die ganzen Spielmechaniken zu verinnerlichen und einprägen kann. Hier wird schon die Einsteigerfreundlichkeit deutlich aber auch das Maximum der Möglichkeiten. Letztendlich ging alles gut und einfach von der Hand, aber auch alles etwas zu steif. So vermisse ich den Spielfluss aber auch eine gewisse spürbare Dynamic.

Da EA Sports einmal mehr auf den The ONE Modus setzt, bastle ich mir somit einen Spieler um diesen vom Hinterhof bis in die NBA – Liga treiben zu können. Es gibt hier keine kreativen Möglichkeiten diesen zu personalisieren und wenn dann nur mit der App und einem Schnappschuss eines Selfies.  Für Neueinsteiger eine ideale Chance um sich mit einem NBA Spiel vertraut zu machen und es lieben lernen zu können. Eingefleischte NBA – Gamer könnte das aber sehr abschrecken, spätestens dann, wenn sie mit ihrem „The One“ in der NBA angekommen sind, da selbst ich hier schon alles ausgeschöpft habe ohne weitere Herausforderungen finden zu können. Diese Gratwanderung wie ich sie in FIFA erlebt habe, finde ich nicht bei NBA Live 19. Hier ist alles mir doch zu einfach gestrickt auf dem Parkett. Neueinsteigern wird dieses einfache Stickmuster im Gameplay sehr entgegenkommen, mir war es dann doch zu einfach und zu steif mit der Zeit.


Grafik & Sound

hinkt schwer hinterher 

Während das neue FIFA 19, Madden 19 oder gar NHL grafisch ein wahrer Augenschmaus ist, was letztendlich der Frostbite-Engine zu verdanken ist, präsentiert sich NBA Live 19 eher etwas schwach. Dies zeigt sich alleine schon beim Bild. Die Spieler sehen wahrhaftig gut aus, aber ihre Motorik sowie die ganzen Abläufe kommen eher sehr verkrampft einem vor. Es zeigt ein plastisches Bild durch fehlende kleine Animationen und Änderungen. Keine Schweißperlen die über das Gesicht rollen, keine verschwitzen Trikots… .

Alleine die Zuschauer wirken wie in einem FIFA 14 samt breiter eintöniger Darstellung. Hier gibt es viel zu wenig auffallende und ins Auge stechende Momente, eine Welle gleichmäßig wie das Meer bei Windstille. Für einen Lichtblick sorgen der schöne Parkettboden sowie die gesamte Halle mit ihren Scheinwerfern. Das war es dann aber auch schon. Ich will jetzt nicht sagen NBA Live 19 ist hässlich oder gar schlecht, aber für die heutige Zeit samt strahlenden HDR Effekten und hochauflösenden 4K Texturen ist, dass alles viel zu mager und NBA Live 19 hinkt somit seinen Brüdern wie FIFA 19 und Madden 19 ganz schwer hinterher.

Ähnlich wie das Spiel bzw. Grafik macht auch der Sound eher einen anständigen Eindruck, könnte aber um ein Vielfaches besser sein. Sound wie den Ball auf den Boden schlagen, kommen eher dumpf rüber, auch das Quietschen der Schuhe geht eher unter. Ich habe den Eindruck, hier fehlt einfach die Liebe zum Detail, welche wohl durch die technischen Möglichkeiten begrenzt werden. NBA Live 19 in schicker Frostbite Engine, das wäre es gewesen, so ist alles eher aus einer Zeit von damals. Schade.


Umfang

nicht auffällig 

Wie ich schon am Anfang schrieb, den gesamten Umfang erkenne ich im ersten Augenblick nicht und hält sich dezent zurück. Im Vordergrund steht natürlich „The One“ aber die bekannten Spielmodi sind selbstverständlich auch alle vorhanden. Damit kann das Spiel für eine lange Unterhaltung sorgen, bis zum nächsten Jahr. Nett finde ich hier den „verwirkliche deine eigene Arena“, da sich hier regelrecht ausgetobt werden kann. Mein Parkett mit Blümchen und mehr hat schon was.

Letztendlich fehlte es mir aber an Motivation durch das mäßige Gameplay hier weiter zocken zu wollen. Wer hingegen sich zum ersten Mal ein NBA Spiel anschaffen will und weniger auf komplexes Gameplay setzt, wird mit NBA Live 19 viele Spielstunden verbringen können, da es an nichts fehlt um seinen Spieler von der Straße in die glorreichen Hallen der amerikanischen Basketball-Liga zu treiben. Alle Spieler, sämtliche Arenen und Lizenzen sind ja vorhanden. Nur am Drumherum muss noch mehr geboten werden.


Fazit

nur ein Spiel mit NBA – Lizenz ? 

Mit NBA Live 19 liefert Electronic Arts ein weiteres lizenziertes Spiel rund um die amerikanische NBA Liga ab. Dabei bietet EA Sports alles was das Herz begehrt und auch einen einfachen Einstieg ohne sich mit komplexen Spielzügen und Tastenkombinationen auseinandersetzen zu müssen. Leider kann NBA Live 19 grafisch einem FIFA oder Madden nicht die Stirn bieten und wirkt technisch etwas der Zeit hinterher. Dennoch ist NBA Live 19 kein schlechtes Spiel, eher ein wenig eigen um dem Spielspaß neue Perspektiven zu eröffnen. Für mich aber bleibt es leider keine Konkurrenz zum aktuellen Platzhirsch von 2K Games. Dann lieber doch NHL, Madden oder gar Fifa von EA Sports?!

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