[ TEST ] WORLD OF WARSHIPS: LEGENDS – an die Geschütze Männer !

Nach der erfolgreichen Closed Alpha und einer Beta, gibt es seit Mitte April das Free-To-Play-Spiel World Of Warships: Legends auf den Konsolen. Schon auf der gamescom 2018 hat uns Wargaming das Spiel vorgestellt. Wie es nun in der fertigen Version aussieht? Ich sag es euch, denn ich bin nun Kapitän eines Kriegsschiffes.

World Of Warships gibt es seit September 2015 für die PC-Spieler und ähnlich wie bei den Panzerspiel World Of Tanks, hat Wargaming das Spiel für die Konsoleros im Arcadeformat gebracht. Hier zählt in erster Linie der Spass bei weniger simulationslastigem Gameplay. Das alles gibt es kostenlos als Early-Access in den Stores der PlayStation 4 und Xbox One. Wie es sich für ein ordentliches Free-To-Play-Spiel gehört, gibt es das Spiel natürlich in erster Linie umsonst. Einfach den Store auf der jeweiligen Konsole besuchen und herunterladen. Natürlich bietet Wargaming auch einige Editionen an: Dazu gehören die Deluxe Edition für 54,99€, das Premium-Paket für 26,99€ und die Ultimate-Edition für 99,99€. Je nach Paket gibt es Premium-Spieltage, Premium-Schiffe, In-Game Währung, Booster und vieles mehr. Wer lieber selbst über die käuflichen Inhalte entscheiden will, der kann gerne zur In-Game Währung, den „Dublonen“ greifen. Diese gibt es in kleinen und großen Mengen für „echtes“ Geld zu kaufen. So fährt Wargaming richtig gut auf und bietet etwas für jeden angehenden Kapitän.

Getestet habe ich das Spiel auf der PlayStation 4 Pro samt Samsung 4K/ HDR Fernseher in der Ultimate Edition. 

Ersteindruck

…auf Gefechtsstation Männer… 

…halt es durch die Lautsprecher beim Start des Spiels. Doch fangen wir wir ganz vorne an. World Of Warships: Legends ist ein Free-To-Play-Spiel wie World of Tanks: Mercenaries und steht kostenlos im PlayStation Store & Xbox Store zum Download bereit. Mit knapp 15 GB ist das Spiel auch schnell installiert und kurze Zeit später kann auch schon das Ruder übernommen werden. Dabei fangen wir ganz unten und „leer“ an. Wer sich natürlich für eine der Editionen entschieden hat, dem stehen wohl schon einige Premium-Schiffe im Hafen bereit.

Wie viele Free-To-Play-Spiele dieser Art unterteilt sich World Of Warships: Legends in unterschiedliche Klassen, auch als „Tier“ bekannt. Ganz klein und unbeholfen entscheide ich mich zwischen einer der drei zur Verfügung stehenden Nationen. Dazu zählen Amerika, Großbritannien und Japan. In der Ultimate Edition ist noch ein sowjetisches Premium-Schiff vorhanden. Ich selber habe mich dann doch für die Amerikaner entschieden, den Grund dafür kann ich nicht nennen. Es war wohl eine Bauchentscheidung, da ich hier die Deutschen Schiffe vermisse.

Mein erstes Schiff als Kapitän ist die Albany. Ein erfolgreicher Kreuzer aus dem Jahr 1900, gebaut vom britischen Empire für die brasilianische Marine und letztendlich von der USA gekauft. Es erinnert mich ein wenig an die industrielle Revolution aus Anno 1800 mit seinem bronzefarbenden Aufbau, den zwei Masten und Essen. Rustikal vernietet, an denen der Rost herunter läuft. Das Deck ist mit Holzplanken verzieht und die Titanic lässt grüßen. Selbstverständlich kann sich die Bewaffnung auch sehen lassen, Kanonen so groß, dass selbst ein Jack Sparrow weglaufen würde. Doch übernehmen wir mal Steuer und Kommando.


Gameplay

spielerisch leicht

World Of Warships: Legends ist auf der PlayStation 4 kein Hexenwerk. Gesteuert wird mit dem Controller, wie in jedem anderen Spiel. Geschwindigkeit im 1/4 Takt nach vorne oder volle Kraft zurück, tätige ich mit den Symbol-Tasten am Controller, während die Sticks das Ruder und das Zielen übernehmen. Gefeuert wird mit der Schultertaste. Im Laufe des Spiels, und je nach Schiff, stehen mir noch weitere Optionen zur Verfügung. So wechsle ich schnell mal die Munition oder versuche eines der Torpedos ins Wasser zu werfen. Bei Letzteren bedarf es etwas Übung, denn die Torpedos werden nur über die seitlichen Bordwände abgefeuert. Wir sind hier ja nicht bei den U-Booten.

Damit das erste Spiel auch nicht gleich mit dem glorreichen Untergang der Albany endet, spiele ich vorab mit einigen weiteren Spielern gegen den Computer. Die Bots haben es aber faustdick hinter den Ohren und machen aus der Seeschlacht ein Katz- und Maus-Spiel. Die Frage ist aber immer dabei – wer hier die Maus und wer die Katz ist. Die Steuerung der Schiffe darf gerne als intuitiv bezeichnet werden, denn trotz der bekannten Komplexität und Simulation am PC, hat Wargaming hier alles wunderbar an die Konsolen angepasst. Das Free-To-Play-Spiel sollte aber nicht mit der PC-Version verglichen werden, denn es ist ein von Grunde auf neu konzipiertes Spiel für die Konsolen.

Mit etwas Vorhalt und Höhe gelingen mir auch die ersten Treffer. Wobei die Albany hier alles ausspuckt, fliegen die Kanonenkugel wie Schrot aus einer Flinte wie wild ins Ziel. Nicht jeder Treffer ist auch ein wahrer Treffer und zwingt den Gegner mit seinem Schiff auf den Grund des Meeres. Am Anfang des 20. Jahrhunderts war das aber das fortschrittlichste was es gab und es ist einmal mehr der Schütze gefragt. Doch darum mache ich mir weniger Sorgen, denn im Zentrum finde ich einen guten Anhaltspunkt – Das runde Fadenkreuz, umgeben von allen möglichen Geschützen. Um alle Geschütze nutzen zu können, muss ich meine Albany auch richtig zum Gegner positionieren. Fahre ich frontal auf einen zu, habe ich nur 3 Geschütze zum Ballern, während mir eine seitliche Lage zum Gegner das volle Areal an Kampfkraft bietet. Das ist wichtig. Je mehr Kugeln fliegen, umso mehr Schaden füge ich zu. So habe ich in der ersten Runde auch gleich mal 3 Schiffe versenkt und zahlreiche Treffer austeilen können.


Grafik/ Sound/ Technik

das kann sich sehen lassen

Optisch weiß sich Wargaming World Of Warships: Legends in Szene zu setzen. So kann ich im Hauptmenü sämtliche Schiffe betrachten, welche mit vielen Details aufwarten. Sehr liebevoll, wenn nicht sogar sehr detailgetreu, wurden die einzelnen Schiffe nachgebildet. Hier fehlen eigentlich nur noch die Matrosen, die über das Deck wandern. Aber auch das „Battlefield“ zeigt sich in einer wahren Pracht. Die Wellen peitschen gegen den Rumpf meines Schiffes. Nehme ich Fahrt auf, so bildet sich eine Schaumkrone entlang meines Dampfers und als wäre das nicht genug: Die Explosionen, der Untergang, sowie Feuer runden das Bild ab. Es kann sich mehr als nur sehen lassen für ein Free-To-Play-Spiel und nimmt es locker mit so manchen hochwertigen Einzelspielertitel auf. Auf der PlayStation 4 Pro präsentiert sich World Of Warships: Legend in 4K, samt HDR. Im Sommer soll der volle 4K-Support für PlayStation 4 Pro und Xbox One X erfolgen.

Aber auch beim Sound hat sich das Wargaming Studio aus St. Petersburg ordentlich ins Zeug gelegt. So ertönt die Schiffsglocke beim Start des Spiels, als mein Dampfer Fahrt aufnimmt. Aus den Rohren donnert es gewaltig und auch das Bersten eines Schiffes kann ich wahrnehmen. Der Wind pfeift um die Masten während die Wellen gegen den Bug peitschen.

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Hin und wieder kann World Of Warships: Legends auch für den einen Moment zum Verweilen sorgen, wenn die Sonne am Horizont steht und die kleinen Inseln doch eher für Urlaubsstimmung sorgen. So werden die Inseln auch von kleinen Dörfern und Städten geziert, die Berge sind mit Schnee bedeckt oder gar Palmen die im Wind wedeln. Langweilig oder eintönig sind die Maps auf keinen Fall und bieten zudem auch taktische und abwechslungsreiche Möglichkeiten für meine Entscheidungen. Vielleicht fehlt es an authentischen Orten, wie die Schlacht bei Tsushima, das Seegefecht bei den Falklandinseln oder die berühmte Schlacht um Midway. Wie gesagt: Vielleicht und was nicht ist kann ja noch werden.

Bei diesem schicken Anblick, ganz ausgereift erscheint mir das Spiel dennoch nicht zu sein. Gerade wenn am Horizont Schiffe erscheinen, ploppen diese einfach mal auf und sind wieder weg. Ob das nun so gewollt ist, glaube ich weniger. Ein Phänomen welches mir schon in der Alpha aufgefallen ist. So ballert ein Schiff auf mich und ich sehe es nicht mehr. Das kann auf Distanz schon mal ärgerlich sein. Auch der Nebelwerfer sorgt für so manche Durchsicht im Fernglas. Hier muss noch etwas nachgearbeitet werden.


Umfang/ Langzeitmotivation

hin und wieder mal eine nette Runde

World Of Warships: Legends bietet derzeit an die 50 Schiffe in unterschiedlichen Klassen. Dazu zählen die Japaner, Amerikaner und Briten. Im Premium-Paket gibt es auch ein sowjetisches Schiff. Die Schiffe unterteilen sich in Kreuzer, Zerstörer und Schlachtschiffe. Flugzeugträger oder andere Schnellboote gibt es nicht und auch die U-Boote wären hier wohl fehl am Platz. So fing ich bei Tier 1 an und spiele mich in die höhere Klassen. Es ist ein Free-To-Play-Spiel und während anfänglich alles noch relativ schnell frei gespielt wird, zieht sich schon ab Tier 3 alles ein wenig in die Länge. Es werden viele Punkte benötigt um mein Schiff auszustatten oder gar das nächste aus dem Baum zu erhalten. Doch Wargaming weiß den Spieler bei der Stange zu halten. So gibt es neben netten Extras für mein Schiff auch zahlreiche Kapitäne mit unterschiedlichen Fähigkeiten. Tägliche Herausforderungen bieten sogar extra In-Game Währung oder zusätzliche Premiumtage. Nach nur wenigen Stunden verfüge ich über 6 Extra-Premiumtage! In Containern verstecken sich Tarnungen, Boost oder anderen Nettigkeiten. Also so ganz umsonst spiele ich dann doch nicht.

Wie es sich gehört, bietet World Of Warships: Legends auch unterschiedliche Spielmodi. So gilt es des Gegners Flagge einzunehmen, Gebiete zu erobern oder …. ich glaube der Rest ist mir untergegangen im Eifer der Schlacht. Egal, denn die Entscheidung welcher Modus auf welcher Karte gespielt wird, habe ich nicht. Hier entscheidet der Zufall. Wo aber nicht der Zufall entscheidet ist, ob ich nun gemeinsam mit anderen gegen Bots spiele oder mich anderen Kapitänen gegenüber sehe. Da ich nicht der große Schlachtenlenker bin, gefällt mir es gegen die Bots zu spielen. Die KI ist hier schon sehr knackig, denn trotz Tier-Einstufungen, verfügen diese über wesentlich größere Schiffe aus einem höheren Tier. Obwohl ich schon über einige Premium-Schiffe verfüge, ist das keine Garantie, dass diese nicht versenkt werden. Ganz so pralle oder überpowert wie man so annimmt, sind diese nämlich nicht. Eher gut ausgestattet. Das ist auch gut so, so verfällt die Annahme mit Geld zum Sieg fahren zu können. Das leidige Thema: Pay-To-Win gibt es hier nicht, auch wenn hin und wieder die eine oder andere Investition einen sicherlich schneller voran kommen lässt.

an die 50 Schiffe warten auf einen

Da ich nun einige Runden hinter mich gebracht und viel Spass beim Schiffe versenken habe, gibt es auch einen Punkt der mir sauer aufgestoßen ist. Die Rede ist von den Torpedos. In der Handhabung, aus meiner Sicht, etwas zu kompliziert gestaltet und wenn dann doch überpowert. Sie zerstören etwas die Balance im Spiel. Warum? Eine komplette Salve meines Schlachtschiffes verursacht an die 3500 Hit-Punkte. Das ist recht ordentlich, da ein Schiff je nach Typ an die 20.000 – 30.000 Rüstung verfügt. Da muss ich schon eine Weile gezielt treffen um es zu versenken. Ein Torpedo, ein einzelner, hingegen verursacht einen Schaden um die 8.000. So rauschen gleich 3 Stück auf mich zu ohne etwas unternehmen zu können. Hier kann ich gleich die Schwimmweste packen und über Board springen. Mein Schiff ist dem Untergang geweiht, ohne das ich auch nur richtig ins Spiel gekommen bin. So macht sich etwas Frust breit. Mein Schlachtschiff ist riesig, etwas träge im Umgang und eindeutig zu langsam um schnell ausweichen zu können. Hinzukommt, dass ich an die 30 Sekunden warten muss, bis die nächste Salve abgefeuert werden kann.

World Of Warships: Legends folgt bisher nur einem Ziel. Schlacht um Schlacht, um mit den erspielten Punkten den Entwicklungsbaum ausbauen zu können. Es spielt dabei keine Rolle ob nun gegen Bots gekämpft wird oder ich mich im PvP bewege. Etwas Abwechslung vermisse ich in Sachen Kampagne. So wünsche ich mir an historischen Schlachten teilnehmen zu können. Da wären die Jagd auf die Bismark oder die Schlacht um Midway. Gepaart mit einigen Herausforderungen und Aufgaben. Aber auch hier gilt sicherlich: Was nicht ist, kann ja noch werden. Immerhin gibt es sowas auch in World Of Tanks: Mercenaries.


Fazit

Schiffe versenken war gestern

Mit World Of Warships: Legends bringt Wargaming St. Petersburg ein schönes und nettes Free-To Play-Spiel auf die Konsolen, dass Runde um Runde für Kapitäne eine Menge Spaß bereitet. Optisch kann sich sich das Spiel mehr als nur sehen lassen und braucht sich nicht verstecken. Das anfängliche Angebot ist mehr als ausreichend und wird in naher Zukunft sicherlich nicht nur um das eine oder andere Schiff erweitert. Weitere Nationen werden sicherlich folgen und auch berühmte Schiffe wie die Arizona oder Bismark können eine Schlacht unterhaltsamer gestalten. Wer sich schon immer mehr als nur ein simples „Flottenmanöver“ alias „Schiffe versenken“ gewünscht hat, der sollte sich das Spiel unbedingt zu Gemüte führen. Immerhin kostet der Einstieg nichts und wer dann damit Spaß hat, der wertet sich das Spiel dann auch auf. 

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