Im Frühjahr präsentierte der dänische Anbieter von Gaming-Audio-Produkten SteelSeries die Zukunft ihres Portfolios mit der neuen Arctis Pro Headset Reihe, die nach und nach um weitere Modelle ergänzt wurde. Nachdem wir im Herbst euch schon das Arctis Nova Pro mit GameDAC in einem Test vorgestellt haben, wollen wir uns nun dem auf die Playstation bezogenen Arctis Nova 7P Wireless widmen. Das Arctis Nova 7P Wireless wird zu einer UVP von 199,- Euro angeboten, ist aber schon zu Preisen unterhalb von 140 Euro auf amazon.de erhältlich.
Bevor wir uns dem Headset hingeben, wollen wir kurz auf die ersichtlichen Neuerungen eingehen. Letztendlich handelt es sich bei dem Arctis Nova 7P Wireless um das 2020 von uns getesteten Acrtis 7P Wireless, welches sogar als 7P+ mit mehr Akkulaufzeit zum Portfolio von SteelSeries gehört. Neben dem Design gehört das Wort „Nova“ jetzt mit dazu, was auf die zugehörige Software von SteelSeries zurückführt. Hier erhalten Käufer die kostenfreie Sonar-Software mit dazu, die die vorhandene SteelSeries-Engine um weitere Features deutlich ausbaut und verstärkt. Die Zugehörigkeit des Soundtreibers Nahimic trägt indessen Früchte, was sich nicht nur auf den Klang von Headsets und Soundanlagen von SteelSeries auswirkt.
Komfort & Verarbeitung
Weiterhin hochwertige Qualität
SteelSeries präsentiert das Arctis Nova 7P Wirless in einem farblich passenden Verpackung, der sich in der Größe minimalistisch offenbart und rein aus wiederverwertbarer Kartonage besteht. Hier setzt SteelSeries ein deutliches Zeichen der Nachhaltigkeit, da auf Sichtfenster und andere Inlays aus Plastik und Schaumstoff verzichtet wird. Dennoch wird das Headset für den Transport sicher eingebettet und liefert neben einer kurzen Anleitung auch noch reichlich Zubehör mit. Dazu gehören der USB-Wireless-Dongle – Ist ja ein Headset für den kabellosen Betrieb – ein Verlängerungskabel für USB-C-zu-USB-A-Dongle, USB-C-zu-USB-A-Ladekabelkabel und ein 3,5-mm-zu-3,5-mm-Audiokabel. Letzteres werden wohl nur wenige Kunden nutzen, aber jene wollen auf diesen Service auch nicht verzichten. Immerhin kann man so das Headset auch an einer Stereo-Anlage nutzen. Ganz versteckt und nicht gleich offensichtlich, bietet das SteelSeries Arctis Nova 7P Wireless auch eine Bluetooth-Verbindung an, die simultan zum Wireless-Betrieb genutzt werden kann.
Halten wir das Arctis Nova 7P Wireless erstmalig in der Hand, zeigt sich, dass SteelSeries hier hochwertige Materialien verwendet hat und nicht den Kreuzzug der Leichtigkeit wählte, wo reiner Kunststoff zum Tragen kommt. Das tragende Element bildet der Federbügel aus eloxiertem Stahl, der erkennbar mit den weiteren Elementen verschraubt wurde und einen Guss im Erscheinungsbild erzeugt. Auffällig ist das neue Design, welches nun nicht mehr ganz so kantig und kastig wirkt und sehr in die Moderne greift. Dennoch bleiben alle Bedienelemente gut erreichbar, während das „ClearCast Gen 2“-Mikrofon regelrecht mit dem Design verschmolzen ist. Selbstverständlich lässt es sich weiterhin herausziehen und wunschgemäß am Mund platzieren.
Wie bei jedem neuen Headset brauchten, auch wir etwas Eingewöhnungszeit, alle Bedienelemente im Betrieb blind erreichen zu können. Positiv sticht dabei die gute Passform hervor, da wir sanft vom Kopfband bis hin zu den atmungsaktiven Ohrpolstern aus AirWeave Memory Foam umarmt werden.
Technische Daten, Bedienung, Software
Ein Rund-Um-Glücklich-Paket
Wer sich für das SteelSeries Arctis Nova 7P entscheidet, kann es nicht nur an der PlayStation nutzen, auch wenn es augenscheinlich diesen Eindruck erweckt. Neben der PlayStation 4 & 5 können wir das Headset selbstverständlich auch am Computer nutzen, wobei auch der Mac mit einbezogen wird. Zu den weiteren Geräten gehört die Nintendo Switch und mobile Geräte mit einem USB-C oder USB-A-Anschluss. Hier würden wir aber eher auf die verfügbare Bluetooth-Verbindung setzen, da hier gleich der Bluetooth-Standard 5.0 geboten wird. Es lassen sich auch gleich 2 Geräte gleichzeitig nutzen, was zocken an der Playstation und Musik über das Handy ermöglicht. So verpassen wir auch nicht mehr dringende Anrufe, gerade dann, wenn Ehepartner oder die werte Frau Mama mal wieder ihr Herz ausschütten wollen. Die simultane Nutzung von Bluetooth und der 2,4 GHz Wireless-Verbindung sind eines der Premium-Features des Headset und nur schwer bei anderen Anbietern zu finden.
Das Herzstück bildet die kabellose Verbindung, die hier über einen USB-C-Dongle getätigt wird. Da aber nicht gleich jeder einen solchen Anschluss an der Frontseite eines PC parat hat, legt SteelSeries ein Dongle-Verlängerungskabel bei. So können wir die rückseitigen Anschlüsse eines PCs nutzen und den Dongle in Sichtbarkeit positionieren. Hier kommen wir zu einem Kritikpunkt, weil SteelSeries selbst nach Anmerkungen weiterhin die Form des Dongles verwendet, wie schon beim 2020er Arctis 7P Headset. Gamer an der PlayStation 5 blockieren sich den frontseitigen USB-A-Anschluss, wenn sie den Dongle direkt an der PlayStation 5 einstecken. Das kann natürlich nicht der Sinn sein, sich rückseitig mit dem Verlängerungskabel bedienen zu müssen, um weiteren Kabelsalat zu erzeugen. An der Switch oder Android-Geräten mag der Dongle noch einer guten Integration zu folgen, an der PlayStation 5 verbaut er mit seiner Breite aber weitere Features, wie das frontseitige Laden von Controllern oder gar dem hier vorliegenden Headset.
Der Motor des Arctis Nova 7P Wireless wird durch die SteelSeries Sonar Audio Software Suite angetrieben. Ein umfangreiches Programm zur Personalisierung des Sounds und Klangs, welches kostenfrei heruntergeladen werden kann. Die Sonar Audio Software ist ein Teil oder gar Feature der bekannten SteelSeries-Engine und nahtlos integriert. So arbeiten wir weiterhin mit nur einem Programm und vereinen alle Produkte, wie in einer Familie. Der entscheidende Vorteil ist aber, dass wir sämtliche getätigten Einstellungen bei kabellosen Geräten zum größten Teil immer mitnehmen können. Das heißt, wir personalisieren uns den Klang am PC, tätigen Firmware-Update am PC und können unsere Klangpersonalisierung mit zur PlayStation 5 nehmen. Ein so wichtiges Features, was selbst Sony bei ihren 300 Euro teuren H9 Headset einfach dem Gamer vorenthalten hat.
In der Sonar Audio Software können wir auf voreingestellte Audioprofile zurückgreifen, die sogar die neusten Spiele wie Call Of Duty Modern Warfare II hergeben oder gar im 10-Band-Equalizer unsere persönlichen Vorlieben definieren. Gamer mit weniger Feingefühl werden die bekannten Regler für Bässe, Mitten und Höhen geboten, um auch ein wünschenswertes Ergebnis zu erhalten. Gleiches lässt sich für den Chat und das Mikrofon kalibrieren. Am PC können wir zudem den 360 Grad Spatial Audio Sound erleben, der einen 3D Sound ermöglicht. Eine nette Aufwertung des Sounds, gerade bei älteren Spielen, der wir aber immer mit gemischten Ansichten entgegentreten. Spiele sollten immer im Pure-Audio-Modus erlebt werden, also so wie es der Entwickler einem bereitstellt. Upmixen oder gar das Reduzieren eines Sounds kann ein Spielerlebnis trüben oder aber auch aufwerten. Wie schon angemerkt, können wir sämtliche Einstellungen, bis auf den 3D-Sound, mit zu anderen Geräten wie der Playstation nehmen. An der PlayStation 5 können wir problemlos die Tempest 3D-Engine nutzen und wirken lassen, nur mit dem Unterschied, dass wir mit unseren persönlichen Einstellungen am PC den Bass oder gar die Höhen definieren können.
Wer dem ewigen Wechsel zwischen PlayStation und PC für unterschiedliche Klangprofile entgehen will, sollte zum Arctis Pro Wireless greifen, welches für 150 Euro mehr deutlich mehr Features wie Sound- und Klangprofile und austauschbare Akkus über eine GameDAC bietet.
Klang & Soundbild
Auf die Lauscher!
Beim Arctis Nova 7P setzt SteelSeries auf neuartige Treiber eines Nova Acoustic Systems, die im Zusammenspiel mit Softwaresuite Sonar Audio von SteelSeries einen leistungsstarken Sound erzeugen. Hier verbaute SteelSeries 40 mm Treiber, die uns ein Frequenzband von 20 Hertz bis 22.000 Hertz liefern und damit um satte 2kHz gegenüber dem Vorgänger breiter gestaltet wurden.
Die Klangqualität steht immer in Abhängigkeit zu der genutzten und verfügbaren Quelle. Von Haus aus ist das Arctis Nova 7P Wireless für die Nutzung an der PlayStation 4 & 5 gemacht, welche uns eine Klangqualität von 16Bit/ 48 kHz liefert, was sich etwas über der CD-Qualität bewegt, aber noch nicht in den Bereich einer Mehrkanal-Heimkino-Blu-ray mit 24Bit/ 48 kHz reicht. Wer ein gutes Mainboard am PC verbaut hat, kann eventuell die Studioqualität von 24Bit/ 48 kHz erreichen. Mehr wird auch nicht gehen, da hier die 2,4 GHz Wireless-Verbindung nicht mehr Daten ermöglicht. Anders sieht es bei der anliegenden 5.0 Bluetooth-Verbindung aus, die einem sogar 24Bit/ 96 kHz ermöglicht. Wer zudem eine hochwertige Soundkarte in seinem PC verbaut hat, wird über das Klinke-Audiokabel eine wohl bessere Klangqualität erreichen, als über den Dongle.
Damit wir die volle Kraft des SteelSeries Arctis Nova 7P im ersten Moment voll ausnutzen können, haben wir das Headset über Bluetooth mit einem Musikplayer und Amazon Musik verbunden. Hier bekommen wir hohe Klangqualität von 24Bit/ 96 kHz mit Dolby Atmos und 360 Reality Audio – frei nach dem Motto: rauf auf die Autobahn und einmal Vollgas bitte. In diesem Moment beweist sich das Headset nicht einfach nur als Gaming-Headset, sondern stellt auch seine Fähigkeit als Musikkopfhörer unter Beweis. Diese Prüfung bestand das Arctis Nova 7P mit Bravour und konnte sogar Begeisterung hervorrufen. Die Bässe sind stark, harmonieren aber im Einklang mit den Mitten und Höhen. Keine Dominanz ist spürbar, was zwar von Gamern immer irgendwie bevorzugt wird, letztendlich aber schlecht für das Klangbild ist. Die Höhen sind dezent mit Schärfe ausgestattet worden, um auch Schritte und Gesprächspartner deutlich wahrnehmen zu können, während die Mitten eine symbiotische Verbindung zu den Tiefen und Höhen darbieten. So erhalten wir einen gut abgerundeten Klang, der sehr weich und sauber abgestimmt ist. Mittels der Sonar Audio Software können noch persönliche Vorzüge definiert werden, um sich mehr auf das Spiel konzentrieren zu können.
Obwohl die Bluetoothfunktion hier klanglich den Vorreiter darstellt, macht das Headset an der PlayStation und dem PC ebenfalls eine gute Figur. Der verfügbare Spatial Sound am PC wertet so manches Spiel auf, während ein 3D-Audio-Game an der Playstation 5 uns das Heimkino locker ersetzen lässt.
Das Mikrofon ist hier mehr als nur Mittel zum Zweck – SteelSeries bezeichnet den Auftritt als Rundfunkqualität, dem wir deutlich zu stimmen können. Es lässt unsere Gesprächspartner nicht im Dunkeln stehen und eine Kommunikation ist mit sauberen und verständlichen Worten gegeben. Selbst die bekannten Probleme der Zischlaute oder unterwürfigen Konsonanten meistert das Mikrofon. Eine spontane Sitzung im Chat sind ebenso möglich, wie lange Gaming-Sessions. Mithilfe der Nova-PC-Software können wir sogar alles noch besser unseren Geschmack und Bedingungen anpassen, wenn nicht sogar ausbügeln. Gerade an günstigen Laptops stellt die Soundkarte nur ein Mittel zum Zweck dar, die hier richtig kalibriert werden kann.
Fazit
Das beste PlayStation 5 Headset!
Mit dem Arctis Nova 7P Headset liefert uns SteelSeries ein Gaming-Headset in Vollausstattung zu einem doch sehr freundlichen Preis, der sich aktuell zwischen 140 und 180 Euro bewegt. Dafür bekommen wir ein wertig verarbeitetes Headset, was man auch spüren kann. Hinzukommt der Geist der Nachhaltigkeit, der sich nicht nur in der Verpackung zeigt, sondern auch im Support. Wir können uns das Headset personalisieren, Ohrpolster, Kopfband, Dongle, Lautsprecher-Platten und Kabel sind als Ersatzteil verfügbar. Mit der Doppel-Kanal-Nutzung werden zahlreiche Türen geöffnet, um das Headset nicht nur an der PlayStation oder dem PC nutzen zu können – Das nennen wir Vielseitigkeit, die weitere Headsets unnötig machen und damit auch Ressourcen und Geld sparen. Die Sonar Audio Software bildet das Sahnehäubchen, welche uns sogar den personalisierten Klang zu den weiteren Geräten mitnehmen lässt. Da fehlt eigentlich nur noch eine App, um den Klang auch schnell am Smartphone umschalten zu können. Mit einer Laufzeit von bis zu 35 Stunden, standen wir auch nicht schlecht da. Da schreien andere schon früher nach dem Ladekabel.
In unseren Augen, oder besser auf unseren Ohren, ist das SteelSeries Arctis Nova 7P ein herausragendes Playstation 5 Headset, mit zahlreichen Features. Kaufen und Klang für wenig Geld erleben.
- MAGNETISCHE TREIBER AUS NEODYM – Hören Sie mit einem ultra-hochauflösenden Klangbild mit kristallklaren Höhen, präzisen Mitten und tiefen Bässen jedes noch so kleine Detail. *Kompatibel mit Tempest 3D Audio für PS5/Microsoft Spatial Sound
- DUALE AUDIOSTREAMS – Verbinden Sie Ihr mobiles Gerät, um unterwegs Audio zu hören, oder empfangen Sie Anrufe oder hören Sie Musik parallel zum Gaming-Audio, wenn Sie zu Hause sind.
- MULTI-PLATTFORM-WIRELESS – Verlustfreies drahtloses Echtzeit-Audio auf PC, PlayStation, Switch oder Tablet mit dem kompakten USB-C-Dongle (USB-C- auf USB-A-Kabel im Lieferumfang enthalten).