Bild: Microsoft

Der Xbox Gamepass ist das teure Free-2-Play für Gamer?

Eine Frage, der wir auf den Grund gehen werden, da die vergangene Woche stark von dem Microsoft Deal geprägt wurde, bei dem sich die Amerikaner für 70 Milliarden Activision Blizzard einverleibten. Während Gamer an der PlayStation etwas unsicher in die Zukunft blicken, jubeln Xboxler, denn wer Microsoft kennt, weiß, dass nun alle Titel im Gamepass zur Verfügung gestellt werden – Darunter auch das kommende Call Of Duty & Diablo 4.

Gamepass ist nicht gleich Gamepass

Alle Spiele von Microsoft für ein Abonnement zocken, klingt im ersten Moment sehr gut, da keine Spiele mehr digital oder in physischer Version erstanden werden müssen. Bei den heutigen Preisen von bis zu 100 Euro für ein Game, ist das ein lukrativer Deal für die Gamer. Der Gamepass ist ab 10 Euro im Monat erhältlich (3 Monate ab 29,99 Euro). Doch hier muss etwas genauer hingeschaut werden, denn den Gamepass gibt es gleich in 3 Versionen. Gamepass für PC 29,99 Euro/ 3 Monate, Gamepass für Xbox-Konsolen 29,99 Euro/ 3 Monate und den Ultimate-Gamepass für PC & Xbox-Konsolen 38,99 Euro/ 3 Monate.

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Wer nun glaubt, ich hole mir den Gamepass, um alle Spiel zocken zu können, ist etwas schief gewickelt, denn der einfache Gamepass für PC oder Xbox-Konsolen bietet zwar eine reichliche Auswahl an Spielen, die aber auf den Konsolen nicht im Multiplayer genutzt werden können. Es wird zusätzlich eine Xbox-Live-Mitgliedschaft benötigt. Hat man sich zudem ein Spiel, wie ein Free-2-Play-Game, kostenlos heruntergeladen, steht einem nur das eigentliche Grundspiel zur Verfügung. Für die zusätzlichen Inhalte und Erweiterung bittet euch Microsoft zur Kasse. Hier kann der Xbox-Gamepass schnell zu einer teuren Angelegenheit werden und aus den anfänglichen 30 Euro für ein Vierteljahr schnell mehr als 50 Euro werden.

Mit dem Ultimate-Xbox-Gamepass, der gerade einmal 9 Euro mehr für 3 Monate kostet, könnt ihr dem stark entgegenwirken. Dieser Pass beinhaltet neben der reichlichen Auswahl an Spielen, den Pass auf PC & Xbox-Kosnolen nutzen zu können und seid daher nicht mehr eingeschränkt. Zusätzlich könnt ihr nun Spiele auch auf Tablet und Smartphone erleben. Der Ultimate Gamepass bietet aber noch weitere Vorteil, die sich darin zeigen, dass ihr auch kostenlos auf sämtliche zusätzlichen Inhalte für die Spiele zurückgreifen könnt, ohne dafür extra einen Cent auf den Tisch legen zu müssen. Wer vermehrt auf eines der Xbox-Konsolen zockt, der bekommt nun auch EA Play (steht nur im Gamepass für PC bereit) und eine Xbox-Live Gold Mitgliedschaft, die eigentlich nochmal 20 Euro/ 3 Monate kosten würde.

Für wen rechnet sich nun der Xbox-Gamepass?

Das Angebot im Xbox Gamepass ist derartig reichhaltig, dass eine Auflistung den Rahmen hier sprengen würde. Ganz grob und oberflächlich betrachtet, stehen an die 400 Titel für Konsolen und PC bereit, wobei die Liste von Microsoft noch mehr offenbart. Hinzukommen die Inhalte für EA Play, wobei man hier aufpassen muss, da Electronic Arts nie die neusten Titel in den EA Play steckt. Ein FIFA 22 oder Battlefield 2042 kann mit dem Xbox Gamepass nicht „kostenlos“ gezockt werden.

Bevor man die Überlegung tätigt sich den Gamepass zu kaufen, sollte darüber nachgedacht werden, welcher Spielertyp man ist. Spielt man viel alleine die zahlreichen Storys oder ist man mehr der Multiplayer, der gerne mit Freunden Schlachten und Abenteuer austrägt. Ein Multiplayertyp kann gleich den Ultimate Gamepass ins Auge passen, da er die notwendige Xbox Live Gold Mitgliedschaft beinhaltet, um Online sich mit Freunden treffen zu können. Die weitere Frage ist, wo spielt man? Ob nun PC, Xbox-Konsolen oder auch mal auf dem Tablet und Smartphone? Auch hier kann der einfache Gamepass links liegen gelassen werden, denn der Ultimate-Gamepass lässt euch diese Überlegung nicht tätigen und öffnet euch alle Türen.

Da der grundlegende Gamepass, egal ob nun für PC oder Konsolen, unattraktiv ist, kann gleich zum Ultimate-Gamepass gegriffen werden. Der Pass ist nur im 3-Monats-Abo erhältlich und kostet 38,99 Euro – Das macht im Jahr 155,96 Euro. Eine Menge Geld im ersten Moment, das sich aber schon mit dem Kauf von alleine drei AAA-Titeln rechnet. Im direkten Vergleich würdet ihr mit dem normalen Gamepass und einer Xbox Live Mitgliedschaft 179,94 Euro bezahlen plus EA Play auf den Konsolen von 24,99 Euro.

Der Xbox (Ultimate) Gamepass rechnet sich für jeden, der im Jahr mehr als 2 Spiele aus dem Hause Microsoft kauft. Wer vermehrt die aktuellen Spiele von Electronic Arts oder anderen Publishern sich zu Gemüte führt, der hat vom Gamepass erstmal nichts. Sicherlich arbeitet Microsoft mit den namhaften Publishern eng zusammen und so erschien erst vor kurzen Ubisoft’s neustes Spiel Rainbow Six Extraction im Gamepass. Wer hingegen sich im Jahr auf 1-2 Titel beschränkt, für den kann der Gamepass sich nicht rechnen, da man maximal 100-130 Euro im Jahr an Spielen lässt. Dabei öffnet Xbox mit dem Gamepass allen Gamern die Türen, auch einmal andere Welten betreten zu können. Man muss aber aufpassen, dass der Gamepass für einen nicht zu einem teuren Free-2-Play wird, indem man mit Geld sich weitere Inhalte kauft, die nicht umsonst enthalten sind. Wennschon-dennschon dann den Ultimate-Gamepass!

Es stimmt dann schon, dass der Xbox-Gamepass das Netflix für Gamer ist und man aber bereit sein muss, sich für Spiele zu öffnen – Statt immer nur über die Maps eines Call Of Dutys abzugammeln. Es gibt viele interessante Spiele, aber auch viel Müll, denn ohne Gamepass niemand ins Auge fassen würde.

Rechnet sich das für Microsoft?

Aktuell hält sich Microsoft sehr bedeckt, was die genauen Zahlen an Gamepass-Abonnenten betrifft. Analysten, Statistiker und Insider gehen aber von 25 Millionen Abonnenten aus, was Microsoft einen jährlichen Umsatz von 3,5 Milliarden Dollar beschert. Hinzukommen weitere Mrd. Dollar, die mit reinen Spielen und Inhalten erzielt werden. Das klingt sehr interessant, aber es sollte beachtet werden, dass für jedes Spiel im Gamepass auch Lizenzgebühren und Entwicklungskosten fällig werden. Die Microsoft Corporation erzielte im Geschäftsjahr 2021 einen weltweiten Umsatz von rund 168,1 Milliarden US-Dollar und verdeutlicht, wie klein die Xbox Sparte in dem Unternehmen ist. Wenn man sich den Vergleich mit Sony ansieht, die einen Jahresumsatz von 85 Mrd. Dollar erzielen, wobei PlayStation alleine 24,5 Mrd. Dollar ausmacht, steht die Xbox selbst bei Microsoft noch zu sehr im Schatten.

Bild: PE

Mit Phil Spencer, Xbox Chef seit 2014, dem mit der Xbox One ein unglücklicher Start in die Wiege gelegt wurde, stehen die Gamer wieder mehr im Fokus, was sich auch mit einer guten Kommunikation zur Konkurrenz von Sony zeigt. Phil Spencer ist nicht nur Chef, sondern auch zum Sympathieträger geworden. Die Idee des Gamepasses stammt von ihm und orientiert sich an der Weiterentwicklung der Digitalisierung und den aufsteigenden Streamingdiensten. Mit dem Zukauf von ZeniMax/ Bethesda und Activision Blizzard lässt sich nicht nur das Angebot im Gamepass ausbauen, sondern Microsoft gewinnt auch deutlich an Ressourcen, um mit den hinzugewonnenen Entwicklerstudios neue Spiele auf den Markt bringen zu können. Das hat Microsoft auch bitter nötig, denn bisher war das Angebot an Xbox-Exklusiv-Titeln doch sehr dünn gesät, während Sony einen AAA-Titel nach dem anderen veröffentlichen konnte.

Auch wenn sich das derzeit finanziell für Microsoft noch nicht rechnet, denn insgesamt gab Microsoft an die 75 Mrd. Dollar für den Kauf von Studio aus, rechnet es sich in Zukunft und kann sicherlich erst mit der kommenden Generation an Spielekonsolen ihr Potenzial offenbaren – Wenn es dann noch die bekannten Spielekonsolen im Sinne gibt. Gewinner dabei ist sicherlich nicht nur Microsoft, sondern auch der Gamer, der für wenig Geld das komplette Angebot an Spielen nutzen kann. Im Grunde profitiert sogar die gesamte Spieleindustrie von den Deals, die auch Sony macht, denn hier können Entwicklungen gebündelt werden, Ressourcen besser ausgeschöpft und genutzt werden, was auch wiederum als nachhaltig betrachtet werden kann und zu mehr Qualität in Spielen führt.

Der Gamepass ist ein Monster, dem nur die Hardware im Weg steht

Der Microsoft Xbox-Gamepass ist ein wahres Monster für Gamer, die auf eine derartig reichhaltige Bibliothek zurückgreifen können, ohne je ein Spiel im Laden erwerben zu müssen. Letztendlich stehen Spiele nach dem erfolgreichen durchspielen nur dumm rum – Ebay lohnt auch nicht mehr richtig – oder es fehlt einem das Geld, um pünktlich zu Release mit dabeisein zu können.

Das Problem in der Gaming-Industrie sind nicht die Spiele, sondern die Hardware. Hier kocht eigentlich noch jeder sein eigenes Süppchen und da kann Nintendo gut und gerne mit erwähnt werden. Wir brauchen einen PC, eine Xbox, eine PlayStation und ein Nintendo, um auch den Zugang in alle Welten erhalten zu können. Dabei orientiert sich die Spielewelt doch eigentlich an den TV-Streaminganbietern wie Disney+, Netflix & Co, die zwar alle auch ihre eigene Suppe kochen, aber auf allen verfügbaren Multimedia-Geräten genossen werden kann. Keiner verlangt eine extra Box oder Konsole, mal von Sky abgesehen, die aber auch schon ihre Türen öffnen und als Beispiel für die kommende Spielekonsolen-Generation dienen könnten.

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Seit Anbeginn der Datasette von Computergames begeistert. Spielt alles was sich bewegt und für Atmosphäre sorgt. Nimmt gerne Peripherie unter die Lupe und auch auseinander, es bleiben immer Schrauben übrig. Germany 48.406558, 9.791973

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