[ PRESS PLAY ] Warum man die Finger von „Gaming-Boostern“ lassen sollte!

Es ist mal wieder Lockdown und was soll man in dieser Zeit anderes machen außer zu zocken. Auch wenn der Lieferdienst noch nach 20 Uhr vor eure Türe treten darf, kommen bei vielen Gamern neben Energy-Drinks und auch sogenannte Gaming-Booster zum Einsatz, die gerade vermehrt von Influencern, Streamer auf Twitch & Co. ihren festen Platz gefunden haben und kräftig beworben werden.

Auffallend dabei ist, dass hier die Anbieter von Gaming-Boostern die Herren von Energy-Drinks stark in der Influencer-Szene zurückgedrängt haben und es kräftige Partnerschaften zwischen Streamern, Youtubern und Influencern in der Gaming-Branche gibt. Hier rollt nicht nur der Rubel, denn die Twitcher locken täglich tausende Zuschauer vor den Bildschirm und präsentieren die neuen Geschmacksrichtungen.

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Warum Konsumenten auch Junkies sind

Wer heute schon täglich 2-3 Bier am Tag trinkt oder sich am Abend ein Glas Rotwein gönnt, zählt laut Wissenschaftlern – In diesen Tagen erhalten sie mehr Gehör- zu den Alkoholikern. Dabei soll Rotwein nicht nur für den besonderen Geschmack im Essen sorgen, sondern auch in gewisser Weise gut für die Gesundheit sein. Ähnlich ist es beim Bier, das in Bayern zu den Grundnahrungsmitteln zählt und heiliggesprochen wird. So zählen diese Gaming-Booster als Nahrungsergänzungsmittel und sollen die Konzentration für Videospieler steigern ohne einen zuckerhaltigen Energy-Drink in sich reinschütten zu müssen, der letztendlich nur für ein kurzes Hoch sorgte.

Doch gerade hier trennt sich ein wenig die Spreu vom Weizen, denn diese Nahrungsergänzungsmittel liefern uns in einer kleinen Menge eine Unmenge an Koffein und Taurin, die auch als Wachmacher bekannt sind. Dabei enthält ein einziger Drink, mit der empfohlenen Tagesdosis von 500 ml, satte 250 mg Koffein, was in etwas 6-7 Tassen Kaffee entspricht. Der Unterschied beim Kaffee trinken liegt aber darin, dass sich kein Mensch innerhalb kurzer Zeit soviel Kaffee einflößt und seinen Konsum der schwarzen Bohnen eher über den Tag verteilt. Die Folgen eines hohen Koffeinkonsums können Nervosität, Schlaflosigkeit, Schweißausbrüche und Herzrasen zur Folge haben.

Während Energy-Drink-Hersteller laut Gesetz dazu verpflichtet sind, dass ein Liter maximal 320 mg Koffein beinhalten darf, umgehen die Anbieter von Gaming-Boostern diese Verpflichtung, indem sie ihre Produkte als Nahrungsergänzungsmittel deklarieren. Ein Energy-Drink-Hersteller muss zudem auf dem Produkt folgenden Hinweis abdrucken, wenn das Getränk mehr als 150 Milligramm Koffein je Liter enthält: „Erhöhter Koffeingehalt. Für Kinder und schwangere oder stillende Frauen nicht empfohlen.“ Es ist somit gesetzlich nicht verboten, dass die empfohlene Tagesdosis von 500 ml hier mehr als 150 mg Koffein enthält. Diverse Gaming-Booster kommen sogar auf 250 Milligramm pro Portion, die 500 ml umfasst – Damit kommen wir auf 500 Milligramm Koffein je Liter.

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Die Dosis macht das Gift

Wer täglich diese Unmengen an Gaming-Boostern reinhaut, der zählt letztendlich als Koffein-Junkie und wird mit bleibenden Schäden des Herzrhythmus rechnen müssen. Laut der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit sollten Kinder und Jugendliche täglich nicht mehr als drei Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen. Bei einem Körpergewicht von 60 – 70 Kilogramm entspreche das 180 – 210 mg Koffein, wobei hier die empfohlene Tagesdosis mit 500 ml Gaming-Booster deutlich überschritten wird. Bei einem erwachsenen Menschen geht man von 5 Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht aus.

Doch wer kennt es nicht: In vielen Fällen wird sich kaum einer an die empfohlene Tagesdosis halten und haut sich gerne auch mal 2-3 Dosen Energy-Drink am Tag, gerade auf Partys in Verbindung mit Alkohol ein sehr berauschendes Erlebnis! Bei den Gaming-Boostern kommt noch hinzu, dass gerade diese unterschiedlichen Geschmacksrichtungen zu einem „mehr“ an Trinken animieren und es auch so letztendlich praktiziert wird. Ein halber Liter eines gut schmeckendes Getränk für eine Spielsession von mehreren Stunden? Da wird gerne nochmal nachgeschenkt!

Gesunde Ernährung statt chemisches Pulver

Schauen wir uns einmal die Inhaltsstoffe einer Dose Gaming-Booster an, so ist das Wort Nahrungsergänzungsmittel wohl das falsche Wort, denn viel ist dort nicht zu finden:

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Neben einer Unmenge an Koffein, Taurin und Dextrose ist dort nur das Vitamin B12 zu finden. Jede Banane bietet da mehr! Als Nahrungsergänzungsmittel es zu sehen, ist doch sehr gewagt. Obwohl die Hersteller von diversen Gaming-Boostern hier im ersten Augenblick mehr Konzentration beim Spielen von Videogames versprechen, sollte dennoch die Finger davon gelassen werden. Wer über Konzentrationsschwäche klagt, der leidet in vielen Fällen unter Schlafmangel, zu wenig Bewegung, einer ungesunden Ernährung und zu wenig Flüssigkeitszunahme.

Zudem erhöhen die Gaming-Booster auch nicht euren „Skill“ im Spiel, denn Skill ist das Können und die Fähigkeit eine Handlung ausführen zu können – Was dem einen liegt, muss der andere nicht auch gleich können, denn dessen Stärke liegt woanders. In vielen Fällen hauen sich das die Gamer nur rein, um ihrem Idol von Twitch & Co. zu folgen – Jene bekommen sogar viel Geld, dass sie euch dieses Pulver schmackhaft machen. Schauen wir uns die einzelnen Geschmacksrichtungen an, so dreht einem doch glatt der Magen um. Statt Erdbeeren oder Melone kommt hier pure Chemie zum Einsatz, damit ein Geschmack zustande kommt. Auf Dauer – auf jeden Fall ungesund!

Achtet auf eure Ernährung, trink Wasser in Kombination mit Saft. Auch mal ein Bier oder eine Cola sind gesünder und auch billiger. In diesem Sinne bleibt gesund, achtet auf euch, habt viel Spaß und lasst euch nicht jeden Müll von Influencern andrehen! Nur weil ihr euch Pulver ins Wasser schüttet, werdet ihr kein besserer Gamern, es versaut euch nur euren Magen und mehr. Sollte euch kein Spiel mehr gelingen, kann das Abschalten sehr hilfreich sein.

Unverständnis und Marketing

Es ist für uns sehr unverständlich, wie die zahlreichen Influencer und auch Gaming-Magazine die Gaming-Booster testen und lobpreisen. Dabei gehen viele leider nur auf den Geschmack ein, ohne auf die Gefahren aufmerksam zu machen. Jeder der hier diesen Produkten eine Empfehlung ausspricht, der begibt nicht nur sich in gesundheitliche Gefahr, sondern auch andere. Das lässt sich gerne auch mit dem Genuss von Tabak vergleichen – Letztendlich muss jeder für sich entscheiden, welchen gesundheitsschädlichen Gefahren er seinem Körper aussetzt. Hier aber mit auf den Zug des Marketings aufzuspringen, darf und sollte als Verantwortungslosigkeit gesehen werden.

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