[ PSVR-TEST ] DOOM 3 – gelang der Sprung in die virtuelle Realität ?

Ganze 16 Jahre nach Erstveröffentlichung wurde Doom 3 exklusiv für die PlayStation VR-Brille angepasst. Da ziehen wir uns gern nochmal die Nostalgie-Kappe auf und genießen den besonderen Horror-Flair auf einer Mars-Forschungsstation in der dritten Dimension.

Der Ursprung der VR-Version von Doom 3 hat schon einige Jahre auf dem Buckel. Im Jahr 2012 präsentierte John Carmack seinen Prototyp der Oculus Rift Brille erstmals auf der E3 in Los Angeles, natürlich mit eigens programmierter VR-Demo-Version seines Erfolgshits. Nun wurde der Traum für die Fans der virtuellen Realität wahr und der Horror-Klassiker schaffte dank Bethesda und Entwickler Archiact den Sprung in unser Wohnzimmer und exklusiv für die PlayStation-VR Brille.

Wir haben Doom 3 VR auf der PlayStation 5 in der Version 1.01 getestet. Das Spiel ist komplett in Deutsch, sowohl Syncro als auch sämtliche Texte (auch Ingame). Das Spiel gibt es sowohl im Handel als auch als digitale Version für 24,99 €. Nach einem Download von 7,4 Gigabyte und einem Festplattenverbrauch von 7,5 Gigabyte wagten wir uns auf die von Monstern verseuchte Weltraumstation auf dem roten Planeten.

Ersteindruck
Das kommt einem alles sehr bekannt vor

Doom 3 ist uns sehr wohlbekannt, mal davon abgesehen das wir unser PC-System damals extra aufrüsten mussten, hat es uns auch diverse graue Haare gebracht, denn eines war bei diesem Doom-Teil an der Tagesordnung, und das waren die allseits beliebten Jumpscares. In Doom 3 ging fast keine Tür auf ohne das ein Höllenmonster und ähnliches vor uns erschien, hüpfte, von der Decke fiel oder uns hinterrücks angriff. Das hat 2004 schon ziemlich gut geklappt, auch wenn der „Erschreckmoment“ nach einiger Spielzeit der Gewohnheit gewichen war. Aber dies nochmal in VR zu erleben, da waren wir doch erstmal sehr neugierig und konnten es kaum erwarten die ersten Schritte, als Marine in der Marsstation zu wagen.

Und damit sind wir auch schon bei der Story von Doom 3 die wir hier gerne noch einmal kurz anreißen werden. Unsere Spielfigur ist ein namenloser Soldat, der auf einer Forschungsstation auf dem Mars sozusagen nach dem Rechten sehen soll, nach einem ersten Einsatz und dem Erfolgreichen finden eines Wissenschaftlers bricht wortwörtlich die Hölle aus und das Ballereien und Zerlegen von Monstern startet, so wie es sich für einen Titel wie Doom (3) gehört.
Dies alles wird von einer Story getragen die wir in Cutscenes gezeigt bekommen. In diesen Cutscenes, wenn es unser Alter Ego betrifft, verlassen wir die VR Umwelt und bekommen diese in 2D gezeigt, das reißt uns leider aus der Immersion heraus und wirkt störend, war aber auch wohl nicht anders umsetzbar denn eigentlich hat sich bis auf die VR-Anpassung nicht viel am eigentlichen Spiel geändert, es erwarten euch im Gegensatz zum Original knackigere Texturen und Shader sowie bessere Soundeffekte. In den Optionen habt ihr vielfältige Möglichkeiten eure VR-Steuerungsoptionen nach eigenen Vorlieben anzupassen, Schwierigkeitsgrade gibt es Vier, wobei der Höchste erst nach dem erstmaligen Durchspielen freigeschaltet wird.

Gameplay
Alles beim Alten geblieben

Auch die VR-Version von Doom 3 ist natürlich und Gott sei Dank ein waschechter Ego-Shooter. Wir streifen durch die (lineare) Forschungsstation auf dem Mars und metzeln mit verschiedenen Waffen mutierte Ex-Mitarbeiter und Höllenmonster nieder, ab und zu treffen wir auf die klassischen Rätsel ala „suche Codekarte für Tür oder Schrank“ oder finden an etwas versteckteren Stellen Munition oder Gesundheitspäckchen.Groß verlaufen oder umherirren kann man nicht da es keine alternativen Routen oder Lösungswege gibt, trotzdem verläuft man sich gerne mal in dem Gewirr von Gängen und Plattformen. Die Jumpscares funktionieren natürlich in VR auch noch sehr gut, haben aber das Problem das sie sich auch nach einiger Zeit abnutzen.

Und wo wir gerade bei „verschiedene Waffen“ waren, ihr habt die Wahl das Spiel entweder mit dem PS4 Gamepad zu spielen oder mit dem Aim-Controller. Das Spielen mit dem normalen Controller wurde gut umgesetzt und es lässt sich ordentlich spielen, wollt Ihr aber ein wenig mehr VR-Feeling haben, dann geht kein Weg am Aim-Controller vorbei. Solltet Ihr ihn besitzen lohnt es sich wirklich diesen wieder aus dem Winterschlaf zu holen und für Doom 3 VR zu benutzen. Nur damit habt Ihr nochmal das Quäntchen mehr Immersion, die es für diese Art von Spielen braucht. Leider kommt es in Doom 3 VR sehr oft vor das Eure Waffen „driften“, das hat zur Folge, dass Eure Waffe nach einiger Spielzeit in eine andere Richtung zeigt als Euer Controller. Abhilfe schafft hier nur das kurze und schnelle drehen Eures Eingabegerätes vor der PS4-Kamera. Ein nerviger Bug der Euch aus dem Spielfluss rausreißt und hoffentlich bald behoben wird. Ihr könnt zwar jederzeit per Druck auf die Optionstaste das Spiel abspeichern, es gibt aber auch automatische Speicherpunkte, die aber relativ weit auseinander liegen. An Eurem virtuellen Handgelenk könnt Ihr die Anzeige für Gesundheit und Rüstung ablesen, wie viel Munition Euch noch zur Verfügung steht, seht Ihr an der jeweiligen Waffe.

Grafik / Sound
Es ist halt schon Älter

Wie wir schon im Ersteindruck geschrieben haben bekam die PSVR Version etwas bessere Texturen spendiert, das dies natürlich bei einem Spiel aus dem Jahr 2004 keinen Grafikkracher macht, damit muss man sich abfinden, was aber sowohl heute auch noch fasziniert sind die Echtzeit-Schatteneffekte die natürlich gerade bei einem Spiel wie Doom 3 und seinen Schreckmomenten jede Menge unheimliche Atmosphäre versprühen. Allgemein hat man auch im Jahr 2021 dieselben klaustrophischen Gefühle wie im Jahr 2004 wenn man durch die Gänge der Forschungsstation mit all Ihren blinkenden Instrumententafeln, Monitoren und diversen anderen Gerätschaften läuft. Nur dieses Mal erleben wir es eben in VR und das geht noch etwas Mehr an uns ran und zwingt uns zu regelmäßigen Pausen.

Was man aber auf jeden Fall anmerken und auch kritisieren sollte, sind die Größenverhältnisse im Spiel. Auch wenn man seiner eigenen Spielfigur die Größe anpassen kann, so kommen einem die Räume und die diversen Figuren unterdimensioniert oder einfacher ausgedrückt, einfach zu klein vor. Die Soundkulisse mit Ambient Einflüssen wurde ein klein wenig überarbeitet und trägt natürlich einen großen Teil zur Stimmung bei, hätte aber an manchen Stellen gern noch ein wenig kraftvoller sein können, aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Die deutsche Syncro ist gut gelungen, wer des englischen mächtig ist, sollte aber mal das Original antesten.


Umfang
Jede Menge und noch viel mehr

Mit Doom 3 VR werdet Ihr allein mit dem Hauptspiel gute 15 Stunden beschäftigt sein, dazu kommen noch die AddOns The Lost Mission, dabei handelt es sich um zusätzliche Level, die id Software aus dem urspünglichen Originalspiel entfernt hatte mit 3 Stunden Spielzeit & Resurrection of Evil das zeitlich zwei Jahre nach Doom 3 spielt und zwölf neue Level und acht neue Monster enthält und einer Spielzeit von ca 4 Stunden. Der Multiplayer-Part des Resurrection of Evil -Addons hat es leider nicht in die VR-Version geschafft. Doom 3 VR ist ein reines Singleplayer-Spiel.


Fazit
Für VR-Shooter Fans ein Muss

Mit Doom 3 VR bekommt Ihr nach langer Zeit wieder mal die Gelegenheit Euren Aim Controller zu benutzen, und das solltet Ihr bei diesem Spiel auf jeden Fall tun, denn nur damit taucht Ihr wirklich komplett ab in die höllische Forschungsstation auf dem Mars die uns schon im Jahr 2004 in 2D begeistern konnte. Auch, wenn man dem Spiel den Zahn der Zeit ansieht und wir einige Sachen zu kritisieren haben, so hat Entwickler Archiact hier wohl das Beste aus dem Klassiker herausgeholt und in die dritte Dimension portiert.

DOOM 3 - Virtual Reality Edition [PlayStation 4]
  • Zum Spielen wird PlayStation VR zwingend vorausgesetzt
  • Das vollständige DOOM 3-Erlebnis auf PSVR
  • Über 15 Stunden actionreiches Gameplay mit DOOM 3 sowie den beiden Kampagnenerweiterungen Ressurrection of Evil und The Lost Mission


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