Mit der PlayStation 5 und auch der Xbox Series X erwarten uns nicht nur neue und imposante Spiele, die alle mit neuen Features wie Raytracing auf uns warten. Damit wir diese schöne neue Welt auch erleben können, benötigt der Gamer auch das entsprechende Equipment. Um es mal ganz trocken und hart auf den Punkt zu bringen: Es ist nicht sinnvoll die Next-Gen-Konsolen an einen HD-Ready-Fernseher anzuschließen! Für die volle Pracht sollte ein aktuelles Modell, wenn möglich mit HDMI 2.1 Anschluss, zum Einsatz kommen. Wer noch etwas mehr will, bringt eine Soundbar oder Heimkinoanlage mit ein. Hinzukommen weitere Geräte wie ein Wireless-Headset, das aufgeladen werden muss, ein fetter Subwoofer und eine schicke RGB-Beleuchtung.
Nun seid mal ganz ehrlich: Beim Punkt Stromversorgung verwenden viele Gamer eine einfach und handelsübliche Steckdosenleiste, die zudem noch sehr günstig im nächstgelegenen Baumarkt erhältlich war. Viele Gamer vertrauen hier einfach mal blind den Angaben und stecken ihre Geräte munter und fleißig in einer Reihe dort ein. Doch ist diese Entscheidung eine Weise gewesen?
Für die schöne neue Next-Gen-Gaming-Welt wurden gerade mehrere hundert Euro liegen gelassen und bei der verwendeten Steckdosenleiste fängt das Sparen an? Dabei sollten einem doch die neuen Geräte heilig sein, damit wir auch in den kommenden Jahren viel Freude und so manche Abenteuer in den Spielen erleben können. Hier sollten die Abenteuer aber auf dem Bildschirm passieren und nicht rauchend hinter dem TV-Schrank!
Das Angebot an brauchbaren Steckdosenleisten darf gerne als unüberschaubar bezeichnet werden. Hier die richtige für den Gebrauch zu finden, ist gar nicht so einfach. Wir haben einige Punkte für euch zusammengefasst:
- Wie ist eure in der Wand verbaute Steckdose abgesichert? Bei einer Absicherung von 10 Ampere kann die Steckdose maximal 2300 Watt aufnehmen. Bei 16 Ampere sind es 3600 Watt Leistung. Ist ein FI-Schalter vorhanden? Bitte beachtet auch den Stromkreis, der zur Sicherung führt, da in vielen Fällen alle im Raum verfügbaren Steckdosen auf einer Sicherung hängen und weitere Geräte wie Lampen und auch ein kurz verwendeter Staubsauger die Leistungsaufnahme reduzieren. Die Gesamtleistungsaufnahme sollte niemals überschritten werden! Dementsprechend sollte auch eine zulässige Steckdosenleiste verwendet werden. Angaben dazu findet ihr in den Produktbeschreibungen z.B. elektrische Spannung: 230V AC 50Hz – maximale elektrische Anschlussleistung: bis zu 3680W.
- Wieviele Geräte möchtet ihr mit Strom versorgen? Eine wichtige Frage, da das hintereinander schalten von mehreren Steckdosenleisten unzulässig ist! Bitte verwendet eine Steckdosenleiste mit den notwendigen Steckplätzen. Wer insgesamt 5 Geräte betreiben will, sollte auch eine Steckdosenleiste mit 5 Steckplätzen benutzen und nicht zwei 3-Fach Steckdosenleisten (auch als Ampel bekannt).
- Wo ist die nächste Steckdose? Sicherlich ganz in der Nähe, aber käufliche Steckdosenleisten haben auch nur ein Kabel, das mit einer bestimmten Länge ausgestattet wurde. Ist die Steckdose gleich hinter dem TV-Schrank können 2 oder 3 Meter Kabel eher stören und magnetische Feldern für unsere geliebten Boxen- und HDMI-Kabel erzeugen. Unliebsames Brummen in den Boxen oder Bildfehler sind das Ergebnis, das wohl kaum einer gebrauchen kann. Ist die Steckdose dann doch etwas weiter weg, sollte eine Leiste mit entsprechender Kabellänge ausgewählt werden. Unnötiges erneutes Verlängern sieht nicht nur unschön aus, es birgt auch weitere Gefahren. Die Zuleitung unbedingt sauber und sicher verlegt sein! Kinder und Haustiere sind immer verspielt und ihnen sollte hier das Leben (erlaubter Weise) schwer gemacht werden. Kabelsalat kann niemand gebrauchen und ein gut durchgebrannter Hamster schmeckt einem auch nicht.
- DIN VDE 0100-420 Norm: In Deutschland ist vieles mit einer industriellen Norm und zahlreichen Gesetzen geregelt. Das hat auch seinen Grund und daher sollte eure Steckdosenleiste dieser Norm für elektrische Anlagen entsprechen. In dem europäischen Raum ist die VDE-Norm auch als IEC 60364-4-42:2010/HD 60364-4-42:201 bekannt. Ein GS- oder TÜV-Siegel sind auch gut, sollte aber überprüft werden, da diese auch schnell gefälscht verwendet werden. Wer sich gerne etwas mehr in die Norm einlesen will, kann hier mehr erfahren. Achtet bitte auf die Punkte Überspannungsschutz, Schutzkontakt, Schutzart und mehr.
- Ausstattung mit Extras: Heutzutage werden viele Kleingeräte per USB mit Strom versorgt und zusätzliche Netzteile werden notwendig. Dabei bieten moderne Steckdosen schon USB-Anschlüsse in unterschiedlicher Anzahl. Hier kommt nur ein Netzteil zum Einsatz, welches in der Steckdosenleiste verbaut ist und somit auch benötigte Steckplätze sich einsparen lassen. Im Schnitt bieten Steckdosenleisten mit USB-Lademöglichkeiten maximal 5V bei 2000 mA. Das sollte für ein Smartphone, Controller oder das Headset völlig ausreichen. Zu überlegen gilt es auch, ob es nicht sinnvoll ist, dass die Steckdosen für die VDE-Stecker in einem Winkel von 45 Grad angeordnet sind, da ein verwendetes Netzteil schnell einen weiteren Steckplatz aufgrund seiner Größe blockiert. Einige Leisten bieten sogar die Möglichkeit einer Wandmontage an, was sich als nützlich erweisen kann – Gut aufgeräumt ist auch sicher!
Gefahren im Frühling
Auch wenn der Frühling in diesem Jahr auf sich warten lässt, so wird er auch Gewitter mit sich bringen. Hier erwarten uns ungeahnte Stromschwankungen, die sich auch gerne auf unsere Geräte auswirken können. Die Wahrscheinlichkeit vom Blitz einen Schaden zu erhalten ist, statistisch gesehen, sehr gering. Falls aber doch ist der Ärger vorprogrammiert und die Rennerei mit der Versicherung nimmt ihren Lauf. Eine Abwicklung kann mehrere Wochen in Anspruch nehmen und der Kauf einer neuen Next-Gen-Konsole gestaltet sich derzeit sehr schwierig. Da sollte etwas mehr Kleingeld in eine gute Steckdosenleiste investiert werden. Dabei müssen keine Unsummen ausgegeben werden, denn der Markt bietet hier auch günstige Alternativen.
Schalter für den Klimaschutz
Nicht erst seit geraumer Zeit steht der Klimaschutz und die Erderwärmung im Gespräch, denn durch unseren Konsum von Strom werden wertvolle Ressourcen verbraucht. Deutschland steht hier sicherlich an vorderster Front und ist bemüht dem entgegenzuwirken. Auch als Gamer kann man seinen Beitrag leisten, ohne jetzt auf das Zocken zu verzichten.
Da wir als Gamer nicht 24/7 vor der Konsole oder dem PC hocken und mit den ersten Sonnenstrahlen uns in Freier Wildbahn bewegen, ist es sehr zu empfehlen unsere Geräte bei längerem Nichtgebrauch komplett abzuschalten und vom Strom zu trennen. Sie jetzt jeden Abend vom Netz zu trennen, wirkt natürlich dem Ruhemodus entgegen, denn unsere Konsole kann keine Spiele oder notwendigen Updates installieren. Wenn wir aber mal das Wochenende nicht da sind oder Gelegenheitsspieler die Konsole nur am Wochenende nutzen, verbraucht eine Next-Gen-Konsole immerhin noch Strom, der sich über das Jahr zusammenaddiert – Das ist unnötig verbrauchter Strom, der auch den eigenen Geldbeutel belastet. Doch den Stecker müssen wir nicht immer ziehen!
Heutige Steckdosen bieten einen rot-leuchtenden Netzschalter, der mit nur einem Finger unsere Geräte komplett aus dem Standby vom Netz trennen. Es gibt auch Steckdosenleisten, die unsere einzelnen Dosen in der Leiste Offline schalten lassen. Das kann sehr hilfreich sein, denn nicht immer muss ein AV-Receiver mitlaufen oder der heißgeliebte UHD-Player. Einige Geräte in unserem Heimkino werden nur selten genutzt, verzichten wollen wir aber darauf nicht. Das gilt natürlich auch im Home-Office oder im Gaming-Zimmer. Drucker, Scanner oder weitere Geräte kommen nur selten zum Einsatz, hängen aber ständig an der Leiste und verbrauchen Strom.
Also: Schaut doch mal eure Steckdosenleiste an! Wie habt ihr die Kabel verlegt? Laufen das HDMI-, Strom- und Lautsprecher wild durcheinander? Räumt doch mal auf! Der Markt bietet auch schöne Kabelkanäle mit denen sich unschöne Zuleitungen zum Fernseher dezent in den Hintergrund stellen lassen.