Bild: Sony PlayStation

[ PS5-TEST ] RETURNAL – Der Tod ist nur der Anfang

Mit Returnal setzt der neuestes PS5-exklusive Blockbuster der PlayStation-Studios zum Landeanflug an. Ob das Rogue-Like im Science Fiction Setting ein Hit ist, erfahrt ihr im Test.

Ersteindruck

Gestrandet auf einem unheimlichen Planeten

Sobald ein Raumschiff zu Beginn eines Videospiels gezeigt wird, dauert es oft nicht lange bis seine vorgesehenen Funktionen eingestellt werden. Returnal ist dabei keine Ausnahme, denn nach einer unsanften Bruchlandung befinden wir uns auf unbekanntem Grund eines fremden Planeten.

Doch so weltfremd kommt diese neue Umgebung unserer Bruchpiloten Selene nicht vor, denn Sie kommt schnell zu einer unangenehmen Erkenntnis. Sie ist dem geheimnisvollen Planeten in der Vergangenheit schon dutzende Male zum Opfer gefallen und steuert dem gleichen Schicksal wieder und wieder entgegen. Wir befinden uns mit Ihr zusammen in einer Zeitschleife.

Die Bewohner von Atropos sind alles andere als Gastfreundlich.

Der Tod ist nicht das Ende, sondern der Anfang eines neuen Zykluses. Unser eigentliches Ziel ist es, den weißen Schatten zu erreichen, doch dieser liegt weit entfernt im Inneren des tödlichen Planeten. So clever wie Selene ist, hat Sie in ihren früheren Leben Audiologs für ihre zukünftigen Ichs hinterlassen. Denn so eine Zeitschleife hat auch seine Vorteile: Es ist ein ewiger Lernprozess.

Die finnischen Entwickler von HousemarResog existieren bereits seit über 25 Jahren und bereits seit 2007 führt das 80 Personen kleine Team eine enge Beziehung zu Sony Interactive Entertainment. Die Zusammenarbeit bescherten den PlayStation-Konsolen bereits zahlreiche ungewöhnliche Arcade-Klassiker wie Super Stardust HD, dem Zombie-Shooter Dead Nation und seinem inoffiziellen Nachfolger Alien Nation, aber auch dem PS4-Launch-Hit Resogun.

Gameplay

Sterben heißt, aus Fehlern zu lernen

Bei Returnal handelt es sich um einen anspruchsvollen Third-Person-Shooter mit Rogue-Like-Funktionen. Gerne könnten wir es auch als einen Dark-Souls-Science-Fiction-Shooter bezeichnen, der sehr viele Alleinstellungsmerkmarle mit sich bringt, um für die PlayStation 5 eine wertvolle neue IP darzustellen. Die Geschichte wird greifbar erzählt, anhand der zahlreichen Audiologs und kurzen Zwischensequenzen, denn auch wenn die Welt sich bei jedem Ableben neu generiert, sind vorgeankerte Ereignisse immer anzutreffen.

Aller anfang ist natürlich schwer und unser Streifzug durch die fremde Fauna beginnt nur mit unserem Raumanzug, der auch als Gesundheitsmaßstab dient. Dieser hat einen gewissen Wert an Unversehrtheit, fällt diese auf Null fängt der nächste Versuch an. In den einzelnen Biotopen lassen sich spezielle Techniken finden, die unter den Namen XenoTech fallen. Diese Ausrüstung bleibt auch nach dem Scheitern erhalten, darunter fällt zum Beispiel das hilfreiche Katana, dass sich sowohl im Nahkampf als auch bei der Beseitigung von Hindernissen als sehr nützlich erweist. Auch die Technik, sich zu einzelnen auf den Karten verteilten Portalen zu teleportieren, bleibt nach einmaligem Besitz immer an unserem Nacken geheftet. Sobald wir also in Besitz der XenoTech Technologie sind, wird diese uns nie wieder genommen, was folgende Versuche erleichtert und beschleunigt.

Die Kämpfe sind äußerst flott und verlangen uns viel Geschick und durchhaltevermögen ab.

Anders sieht es mit dem temporären Equipment aus. Darunter fallen alle Fernkampfwaffen (bis auf die Standard-Handfeuerwaffe) und Parasiten, die sich sowohl mit negativen als auch positiven Auswirkungen auswirken bemerkbar machen. Es gibt auch verschiedene Perks, die mit unterschiedlichen Boni aufwarten, wie ein Schild, das sich auslöst, sobald die kritische Unversehrtheit erreicht wurde.
Es gibt zahlreiche Effekte, die uns sowohl Vorteile als auch Nachteile bescheren können. Manche Effekte lassen sich durch kleine Herausforderungen aber mit der Zeit wieder aus unserem Satus entfernen. Mit ein wenig Glück kann der nächste Ausflug viel einfacher ausfallen als der vorherige, da wir plötzlich mehrere Reparaturkits für unseren Anzug gefunden haben. Es können auch mehr Ressourcen oder Heilgegenstände im Allgemeinen anzutreffen sein oder wir haben so viele negative Fähigkeiten gesammelt, dass wir alleine an dieser Last unser Ende finden.
Wie die aktuelle Reise ausgeht, erfahren wir erst, wenn wir unterwegs sind. Auf dem unbekannten Planeten wird auch mit zwei Arten von Rohstoffen gehandelt. Nicht das jemand zum Handeln überlebt hätte, allerdings finden wir zahlreiche Apparaturen, die die Währung gerne entgegennehmen.

Zum einen hätten wir den Äther, der uns auch nach dem Scheitern noch zur Verfügung steht und für die kostbaren Funktionen zum Einsatz kommt. Mit diesem lassen sich auch Verunreinigungen von einzelnen Objekten entfernen, um auf ungewünschte Effekte zu verzichten. Die andere Währung wären die Obliten, diese treten in größeren Mengen auf und können durch Kämpfe gewonnen werden, wenn wir uns schnell genug zu den Überresten der Beute bewegen.

Die gesammelten Ressourcen dürfen dann gegen nützliche Powerups und zeitweilige Fähigkeiten eingetauscht werden, die an verteilten Xenomaschinen zur Herstellung bereitstehen. Die Grundfunktionen unseres Anzuges bieten auch Möglichkeiten, die bevorstehende Herausforderung in einem schnellen Tempo zu absolvieren. Zu Fuß ist die Weltraumfahrerin eine ausgezeichnete Marathonläuferin, die jeden 100 Meter Sprintrekord mit Leichtigkeit bricht und gefühlt nie außer Atem kommt. Überhaupt geht jede Bewegung in Returnal unheimlich flott von der Hand. Dazu gibt es noch eine Schubdüse auf dem Rücken, um höhere Bereiche zu erreichen. Diese eigenen sich auch ausgezeichnet für Ausweichbewegungen, wenn es darum geht, den bedrohlich leuchtenden Projektilen der feindlichen Wesen zu entrinnen. Gleich zu Beginn lässt sich daran schon festmachen, wie geschmeidig sich unsere Protagonisten durch das Schlachtfeld manövrieren lässt und ein Versagen eigentlich immer unsere alleinige Schuld zum Vorschein bringt.
Alle wichtigen Kampfeigenschaften werden schon in den ersten Minuten anhand aufschlussreicher Beschreibungen geschildert. Wie, dass unsere Waffen keine normale Munition benötigt und sich nach kurzer Wartezeit von selbst auffüllt. Durch einen gute getimten Tastendruck lässt sich die Nachladedauer deutlich verkürzen, was uns ein wichtiger Vorteil im direkten Kampf sein kann. In unserem Abenteuer geht es ganz oft um das richtige Timing.

Dieses Tor befördert und zur anderen Seite des Planeten.

Auch die sogenannte Überladung, die durch erfolgreiche Kill-Serien entstehen, kommen darin vor, um im besten Fall mit der richtigen Ausrüstung ein Rüstungs- oder Schadensbonus zu generieren. Bei einem eingesteckten Treffen ist der Effekt allerdings bis zum erneuten Aufbau verschwunden.

Die abwechslungsreichen Gebiete, die von vielen kleinen und großen Details nur so strotzen, beherbergen auch zahlreiche Kreaturen, die in vielerlei Hinsicht an Unterwassergeschöpfe erinnern. Von kleinen Aasfressern, die gut als Kanonenfutter herhalten, als auch über riesige Oktopus-ähnliche-Riesen, die uns mit Ihren glühenden Tentakeln die Hölle unter unseren Schuhsohlen öffnen, bietet jedes Biotop genug Arten.

In den zufällig generierten Leveln existieren auch mehrere Bereiche, die erst durch eine benötige XenoTech-Fähigkeit zu erreichen sind. Unsanfte sind in vielen Bereichen ebenso zu erspähen und können entweder ein großes oder geringes Potenzial an Schmerzen beherbergen.
Dass unsere unfreiwillige Entdeckerin nie den Kopf verliert, liegt auch an der exzellenten Kartenführung, die uns trotz zufälligen Kartenbausteine immer den richtigen Weg weist. Hier wird auch ohne Zutun immer jeder anzutreffende Gegenstand vermerkt, sodass unnötiges Absuchen zu keiner Zeit auftaucht. Was wir vergebens suchen, ist der immer wieder nervige Fallschaden, auf diesem wurde glücklicherweise (fast) komplett verzichtet. Denn nur wenn wir in Abgründe oder Sümpfe springen, erhalten wir eins auf die Finger und werden an die Ausgangsposition zurückgesetzt.

Nach erfolgreicher Jagd und als Eroberer aller Winkel des lebensunfreundlichen Landes, gibt es noch eine besondere Kammer. In dieser hat sich für gewöhnlich die letzte und effektreichste Kreatur verkrochen und wartet nur darauf unsere Reflexe ans Äußerste zu treiben. In jedem dieser Biester steckt ein Drittel eines Katzenlebens, denn den Boss müssen wir in einem Kampf dreimal niederstrecken, um als endgültiger Sieger das nächste Land bereisen zu dürfen. Pro entzogenes Leben, wird der Kampf etwas unübersichtlicher was auf das neu gewonnen Angriffsmuster zurückzuführen ist, jedoch ist es noch fair genug gestaltet, um Herr des Raums zu bleiben.

Am Ende jedes Bioms wartet schon ein hartnäckiger Boss darauf, uns das Licht auszuknipsen.

Nachdem wir alle Hürden genommen haben, können wir in höhere Höhen schnellen und uns neuen Herausforderungen in dem darauffolgenden Umland zu stellen. Sollten wir dort dann scheitern, kommt es zu einer Überraschung: Denn wir befinden uns wieder beim Raumschiff, und zwar in der ersten Welt. Uff, das ist hart! Allerdings muss dort keine Panik ausbrechen, denn die Gebiete sind dann schneller zu bewältigen und das Bossmonster steht auch nicht mehr im Wege.

Das Spiel mit dem Leben ist in drei Akte aufgeteilt, davon besitzt jeder Akt drei Bosskämpfe, in drei verschiedenen Biomen. Nach erfolgreichem Abschuss eines einzelnen Aktes wird der neue Speicherpunkt im nächsten Akt festgelegt. Die ist aus unserer Sicht eine interessante Option, den Fortschritt zu speichern. Allerdings finden wir es durchaus ärgerlich, dass wir auch beim Verlassen des Spiels mit dem Tode bestraft werden. Eine kurze Runde Returnal fällt dann also flach, weil nicht wie bei einem Dark Souls genau da weiter gemacht werden kann, wo wir das Spiel verlassen haben. Im Allgemeinen gibt es keine Option das Spiel zu verlassen, außer über der PlayStation-Taste, denn es wurde auch auf ein Hauptmenü verzichtet. Hier sollte noch eine Änderung stattfinden, weil sich nach dem Spiel zu richten oder freiwillig zu sterben um dann wieder von vor zu Beginnen, bereitet keine Freude, wenn es aus zeitlichen Gründen passiert.

Grafik & Sound

Ein audiovisueller Hochgenuss

Upgrades und Parasiten enthalten stärkende Vorteile und schwächende Nachteile gleichermaßen.

Die optische Präsentation von Returnal ist durchaus ein wahrer Hochgenuss. In den effektreichen Feuergefechten bietet es trotzdem noch eine scharfe Bildauflösung in gewünschten 4k, auch liegt die Bildfrequenz bei konstanten 60FPS. Gelegentlich sahen wir zwar das sich die Bodentextur und die Kreaturen zu gut verstanden und ineinander gegriffen haben, dies störte uns bei den geringen Vorkommen allerdings nicht und änderte auch nichts am Spielspaß. Trotz 4k und flüssigen 60fps wird auch noch die Option des Raytracings unterstützt, was zu besonders schönen Lichtspiegelungen führt. So erscheint der Planet Atropos zwar nicht viel einladender, aber umso schöner, was auch mit einer vorzeigbaren Weitsicht einherkommt. 

Wie es zu einem visuellen Festival der Effekte gehört, lässt die Vertonung auch an keiner Stelle zu wünschen übrig. Die Schusswaffen sind passend zu ihrem Erscheinungsbild glaubhaft mit der Audiospur verbunden worden. Die dargestellten Naturereignisse wie Sandstürme oder klassischen Gewitter lassen unsere Ohren die lebensfeindliche Stimmung auffangen. Dazu trägt auch der von Sony entwickelte 3D-Audio-Effekt bei und lässt uns tiefen in das Geschehen eintauchen. 

Um diesen zu genießen, ist allerdings ein unterstützendes Headset erforderlich. Nicht nur unsere Ohren haben mit den teilweise schlechten Wetterbedingungen zu kämpfen. Denn auch der neue DualSense Controller der PlayStation 5 wird bei der Unterstützung mit einbezogen. Genauso wie bei dem auf der PlayStation5  vorinstallierten AstroBot werden alle Funktionen wie die haptischen Trigger in ihrer vollen Pracht eingebunden. Dies rundet unserer Ansicht das durch Returnal gegebene Erlebnis ab und lässt ein stimmiges Gesamtpaket zurück. 

Fazit

Das beeindruckendste Rogue-Like der Gamingwelt

Sind 80 Euro wirklich gerechtfertigt für eine so aufreibende Reise, nach einem schon fast harmlos wirkenden Flugzeugabsturz?
Ein klares Ja können wir nicht aussprechen, denn dafür gibt es zu viele Spieler die eher auf leichte Kost setzen. Die Erfahrung, die wir mit Returnal gemacht haben, können wir jedoch als einzigartig beschreiben. Über die gut 30 Spielstunden waren wir immer bestens unterhalten und wollten das Geheimnis der Zeitschleife, die den mysteriösen Planeten umgibt, enthüllen. Auch welche Verbindung unsere Pilotin zu dem Ganzen hat. Das sind Fragen die wir uns während unserer Spielsessions immer wieder gestellt haben.

Davon abgesehen geht das Gameplay flüssig von der Hand, wo diese schon keine Zeit hat ins Schwitzen zu geraten. Es gibt genug ruhige Momente, um die zufallsgenerieten Welten ausgiebig zu erkunden. Auch, wenn wir einfach mal nur das schöne Panorama bewundern wollen.

An Informationsmangel ist Selene übrigens kein einziges Mal zugrunde gegangen. Denn wirklich alles, was Gefunden wird oder einem über den Weg läuft, bekommt einen Eintrag ins automatische Notizbuch und lässt sich durch häufige Begegnungen genauer Analysieren. Unsere Statistik selbst wird auch genau festgehalten, was immer eine Grundfunktion eines jeden Videospiels darstellen sollte.

Wir persönlich sind der Meinung, dass das Geld in Returnal sehr gut investiert ist. Wer also nicht bei der kleinsten Herausforderung den Kopf in den Sand steckt und durch seine Fehler lernen möchte, sollte unbedingt seine motorischen Fähigkeiten bei Returnal ausprobieren.

Top-Angebot
Returnal - [PlayStation 5]
  • Durchbrich den Zyklus des Chaos in diesem Third-Person-Roguelike-Shooter auf einem sich ständig verändernden außerirdischen Planeten
  • Kämpft um euer Leben auf einem feindseligen Planeten, der sich mit jedem Tod verändert
  • Das immersive 3D-Audioerlebnis der PS5 erweckt die außerirdische Welt zum Leben, hilft Spielern, sich in packenden Positionskämpfen zu behaupten und gibt Hinweise auf verborgene Geheimnisse

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