Die japanischen Entwickler From Software haben sich in den letzten 7 Jahren mit Spielen einen Namen gemacht, die so erbarmungslos und frustrierend schwer sind, dass diese Spiele gar nicht wirklich zum Rest der Gamingwelt zugehörig scheinen. In Zeiten, in denen große Spieleproduktionen immer einfacher werden um am Massenmarkt bestehen zu können, bildet Dark Souls das ultimative Gegengewicht dazu und foltert den Spieler mit einem Schwierigkeitsgrad, der jeden Fehler bitter bestraft. Nun erscheint mit Dark Souls III der krönende Abschluss der geliebten und gehassten Rollenspiel-Serie.
Gameplay
Dark Souls III ist verdammt schwer. Es dürfte sich mittlerweile überall herumgesprochen haben, dass die Ableger der Dark Souls Reihe ein überdurschnittlicher Schwierigkeitsgrad auszeichnet. Darauf ist der Großteil des Spiels ausgelegt. Selbst Standart-Gegner dürfen wir nie unterschätzen – denn selbst die, können uns ganz schnell unter die Erde bringen! Wer Dark Souls spielt, muss seinen Spielstil anpassen und vorallem vorsichtig agieren und gut getimete Angriffe bringen und ebenso schnell wieder in die Defensive gehen.
Mit unüberlegten Haudrauf-Attacken wird man Dark Souls nie bestehen! Der hohe Schwierigkeitsgrad bringt Effekte mit sich, wie man sie heutzutage in Spielen nur noch sehr selten erlebt: Zum einen besitzt man jede Menge Respekt vor den virtuellen Feinden, wenn sie bleischwer stapfend und mit gezogenem Schwer auf einen zulaufen. Und zum Anderen ist es die Balance aus Frust, wenn man zum dreisigsten mal an einen Gegner gescheitert ist und die unverfälschte Freude, wenn man es dann endlich geschafft hat!
Wer das ebenfalls von From Software entwickelte Bloodborne gespielt hat, wird feststellen, dass sich einige Elemente von Bloodbourne auch in Dark Souls III wiederfinden. Die Ausdauer regeneriert sich etwas schneller und ihr verliert auch keinen Teil des Lebensbalkens, wenn ihr sterbt. Im allgemeinen bewegt sich eure Spielfigur etwas schneller und ihr könnt besser rollen – wenn auch nicht ganz so schnell wie in Bloodborne. Was uns auf direkten Weg zu den Gegnern führt, denn auch die sind schneller geworden und können schier endlose Angriffsketten austeilen und damit hohe Reichweiten abdecken, dass esfast schon unmöglich scheint, noch rechtzeitig wegzurollen oder den Schild hochzureißen um sich zu schützen. In solchen Momenten fühlt sich Dark Souls III unfair an und der Spielspaß wankt über zu Ärger.
Die wohl größte Schwäche in Dark Souls ist, dass die eigenen Angriffe und Schlagbewegungen immer noch sehr stark begrenzt sind. Während selbst ganz gewöhnliche Gegner eine ganze Palette vernichtender Angriffe beherrschen, die sich in Schnelligkeit und Reichweite stark unterscheiden können, besitzen wir hingegen nur eine Handvoll unterschiedlicher Attacken. Hier driftet das Verhältnis von Spieler zu Gegner zu stark auseinander.
Das Highlight von Dark Souls III sind wieder einmal die vielen Bosse, die einem alles abverlangen und wohl für den ein oder anderen kaputten Controller sorgen werden. Anders als noch in Teil II unterscheiden sich die Bosse sehr stark von ihrer Beschaffenheit und ihrem Verhalten. Einfach den Boss umkreisen und ein Schlag nach dem Anderen austeilen, wie es noch im Vorgänger der Fall war, ist nun kaum mehr möglich. Zudem ist das Art-Design der Bossgegner wirklich herausragend. Kaum ein anderes Spiel bietet so ikonische Bossgegner wie Dark Souls III.
Steuerung
Ganz zu Beginn des Spiels wird einem in kleinen Hinweisen, die auf den Boden verteilt plaziert sind, die Steuerung erklärt. Diese fällt wirklich angenehm unkompliziert und intuitiv aus.
Wenn ihr an einem Gegner scheitert – an der Steuerung kann es jedenfalls kaum liegen.
Grafik
Der grafische Sprung von Teil II zu Dark Souls III fällt deutlich spürbar auf. Texturen werden knackiger dargestellt, die Weitsicht ist toll und die Lichteffekte stimmiger. Mit anderen Grafik-Schwergewichten wie The Division oder dem kommenden Uncharted 4 kann es aber bei weitem nicht mithalten, dafür ist das vielfältige und unverwechselbare Art-Design der Gegner, der Gebäude und der Level wirklich herausragend und macht Dark Souls III optisch zu einem Hingucker.
Umfang
Dark Souls III wird euch 50 Stunden lang foltern, so lange dauert ein Spieldurchgang – mindestens. Die vielen Bildschirmtote, die unzähligen Sammelgegenstände und das Erringen der Platin-Trophäe wird den Umfang leicht auf über 100 Stunden anheben. Hier gibt es definitiv viel Spiel fürs Geld!
Was uns gefallen hat und was nicht
– Herausfordernder Schwierigkeitsgrad– Toll gestaltete Spielwelt mit vielen verschiedenen Gegnern– Steuerung geht sehr gut von der Hand– Abwechslungsreiche und fordernde Bossgegner – Hoher Umfang – Kaum Variationen der eigenen Angriffe– Gelegentliche Ruckler – Angriffe der Gegner wirken manchmal unfair– kaum Neuerungen gegenüber den Vorgängern – Story ist austauschbar und langweilig
Fazit
Dark Souls III richtet sich an die Fans und an die, die eine Herausforderung suchen. Kein anderes Spiel unserer Zeit, vereint Frust und Erfolg so gekonnt wie Dark Souls III. Es ist ein Rollenspiel für das man sich Zeit nehmen und mit dem man vorallem geduldig umgehen muss. Wenn man sich erst einmal auf dieses beinharte Abenteuer eingelassen hat, belohnt es einen mit zahlreichen Erfolgserlebnissen und denkwürdigen Bosskämpfen.
Wertung