Sucht man heute nach einem neuen Kopfhörer für den unbeschwerten mobilen Musikgenuss, hat man im wahrsten Sinne die Qual der Wahl. Soll er über den Ohren getragen werden, sie umschließen oder eher im Ohr sitzen? Muss er Nebengeräusche filtern oder nicht, wie klingt der dann? Darum testen wir regelmäßig neue Produkte und so finden sich auch immer wieder Produkte bei bekannten Herstellern aus der Gaming-Branche, die wir für euch ausprobieren. Heute stellen wir euch also das Razer Opus X vor. Viel Spaß beim Lesen und mit dem Video.
Razer ist ein in Kalifornien gegründeter Hersteller von Computerzubehör, speziell für Computerspieler. Die Geräte werden häufig nach Tieren benannt. Das Unternehmen wurde im Jahr 1998 von einem Team aus Ingenieuren und Wirtschaftlern gegründet, um eine High-End-Maus zu entwickeln und zu vermarkten. Diese als „Boomslang“ bezeichnete Maus, wurde als die weltweit erste Maus mit einer Auflösung von 1000 dpi beworben, mit der Behauptung, die Leistung der Spieler steigern zu können. Seit 2005 werden neben den Mäusen auch Mauspads und Gamepads angeboten. Weitere Bereiche, die Razer mit Produkten abdeckt, sind Accessoires, Kleidung, Rucksäcke, Controller, Streaming-Equipment, aber auch verschiedene Gaming-Laptops.
Lieferumfang und Verarbeitung
Knallgrün und Edel
Der knallgrüne Razer Opus X steckt in einem edlen grauen Karton mit geprägtem, in perleffekt schimmerndem Razer-Schriftzug. Keine Angst, den Kopfhörer gibt es auch in den Farben Weiß und Pink, nur mit einer schwarzen Version bedient uns Razer diesmal nicht. In der nachhaltigen Pappverpackung steckte neben dem Opus X eine Kurzanleitung, ein 50 cm langes USB-C-Ladekabel und der obligatorische Razer-Aufkleber. Mehr gibts nicht und mehr braucht man ja eigentlich auch nicht.
Das Opus X gleicht in Design und Haptik dem Opus, ein angenehm texturierter Kunststoff, eingeprägte Razer Schriftzüge und ein fast nahtloser Übergang von den Ohrmuscheln zum gepolsterten Kopfbügel. Die Ohrmuscheln sind dreh- und neigbar aufgehängt, was einen individuellen Sitz und platzsparenden Transport gewährleistet. Die schwarzen Kunstlederpolster heben sich farblich angenehm vom knalligen grün des Opus X ab und umschließen kleine Ohren gut, größere Hochlappen werden aber dennoch angenehm umschmeichelt. Der Tragkomfort ist auch wegen des geringen Gewichts von 270 Gramm sehr gut. Die Größe lässt sich mit Metallschienen im Kopfbügel in 8 Stufen anpassen. In den Ohrmuscheln sind 2 Mikrofone für Sprachchat und Telefonate, und zwei weitere Mikrofone für eine aktive Rauschunterdrückung verbaut. An der rechten Ohrmuschel finden sich außerdem die Steuerelemente für Titelwahl, Lautstärke und zum Aktivieren und Abschalten des Kopfhörers. Insgesamt sind hier 4 Tasten, eine Status-LED und der USB-Ladeport verbaut. Verbunden wird das Razer Opus X per Bluetooth. Die gesamte Optik ist modern und schnörkellos, die Haptik ist angenehm und so wirkt das Opus X wie aus einem Guss.
Bedienung und Technik
Intuitiv und ohne Schnickschnack
Um das Razer Opus X mit unserem Smartphone oder anderen Bluetooth-Audiogeräten zu verbinden, aktivieren wir es mit dem Power-Knopf. Entweder startet es direkt das Pairing oder wir aktivieren es mit dem mittleren Multifunktionsknopf. Ist das Gerät im Bluetoothmenü des Smartphones gefunden, wählen wir es aus und folgen den Anweisungen für diverse Freigaben. Grundsätzlich ist das Opus X nun betriebsbereit. Wer allerdings weitere Einstellungsmöglichkeiten sucht, kann sich die Razer Audio App installieren, mit der wir über einige Equalizer-Presets verfügen, die Rauschunterdrückung umschalten oder sogar den fast latenzfreien Gaming-Modus aktivieren. Zusätzlich werden uns Akkustand, Firmwareversion und weitere Optionen angezeigt. Die ANC-Rauschunterdrückung lässt sich dreistufig schalten. Zum einen können wir den Ambient-Modus wählen, der uns Umgebungsgeräusche wahrnehmen lässt, wir können sie in den normalen Modus schalten oder deaktivieren. Eine solche Rauschunterdrückung ist sinnvoll, wenn man etwa keine Störungen wünscht. Aber auch der Ambient-Modus ist uns sehr nützlich aufgefallen. So bekommt man alles mit, was in der Umgebung passiert, etwa auf dem Fahrrad, beim Joggen an der Straße oder auch wenn sich die Kollegen im Fitnessstudio über Bauch, Beine und Po unterhalten.
Grundsätzlich ist die Bedienung des Opus X einfach. So dienen die beiden Lautstärketasten, logischerweise der Anpassung der Lautstärke. Wir können sie kurz drücken für einzelne Stufen oder gedrückt halten für eine kontinuierliche Anpassung. Halten wir den mittleren Multifunktionsbutton gedrückt, können wir zwischen Gaming und normalem Modus umschalten. Außerdem nehmen wir damit Telefonate an, können die Wiedergabe stoppen und starten, oder Titel vor- und zurückspringen. Der Gaming-Modus ist übrigens für Spiele an Smartphone oder Tablet gedacht, bei denen eine möglichst latenzfreie Übertragung nötig ist.
Technisch betrachtet arbeitet das Opus X mit Bluetooth 5.0 und bietet so eine zuverlässige kabellose Verbindung, deren Energie-Effizienz die Akku-Laufzeit verlängert. Im Gaming-Modus arbeitet es mit einer maximalen Latenz von 60 Millisekunden. In den Ohrmuscheln arbeiten Razers neue dynamische 40 mm Treiber mit einem Frequenzgang von 20 Hz bis 20 kHz. Laut Hersteller hält der Akku bis zu 30 Stunden mit aktivem ANC und bis zu 40 Stunden ohne ANC. Im Testbetrieb von mehrstündigen Hörsessions mussten wir nicht nachladen. Muss der Akku geladen werden, signalisiert uns dies ein Audiosignal und die rot blinkende Status-LED. Überhaupt wird uns fast jede Aktion am Opus X mit einem netten Sound quittiert.
Der Sound
Wir wollen mehr Brillanz
Der Klang eines Kopfhörers ist natürlich neben Design und Verarbeitung das wichtigste Merkmal. So hat uns der sehr ausgeglichene Sound des Opus X sehr beeindruckt. In Sachen Bass liefern die Treiber alles von sattem Tiefbass bis zu den sich schon den Mitten nähernden knackigen Kicks. Die Mitten werden sehr weite betont und die Höhen sind fein definiert. Allerdings fehlt den Höhen der echte Höhepunkt. Irgendwie fehlt da hinten raus die Spitze. Auch die Presets im „Equalizer“ können da nichts mehr herausholen. Ein echter Equalizer könnte da sicher helfen. Also Razer, baut den mal bitte in eure App ein! Grundsätzlich stimmt der Sound des Opus X uns aber sehr zufrieden. Regelt man den Höhen etwas mehr Präsenz zu, klingen die knallgrünen Kopfhörer sehr ausgeglichen und dynamisch über alle Frequenzen.
Fazit
Hochwertiges Musik-Accessoire
Das Razer Opus X überzeugt uns. Design und Verarbeitung sprechen eine klare und moderne Sprache. Kein Schnickschnack stört die feinen weichen Kanten und wenige sauber eingefügte Bedienelemente sorgen für eine intuitive Bedienung. Der Kopfhörer sitzt angenehm auf dem Kopf und durch das geringe Gewicht und die gute Passform wird er auch bei längerem Tragen nicht zum störenden Accessoire. Die robuste Verarbeitung verspricht lange Freude mit diesem Gerät. Der Akku hält lange und laut Hersteller sogar bis zu 40 Stunden, wenn man ANC deaktiviert. Die gute Rauschunterdrückungen konnte uns sogar im Ambient-Modus viel eher überzeugen. So bekommt man von seiner Umgebung noch etwas mit. Im Straßenverkehr oder im Gym sicher sinnvoll. Der Sound ist ausgeglichen und sehr dynamisch über alle Frequenzen, auch wenn uns bei den Höhen einige Brillanz fehlt. Die App kann leider nicht wirklich helfen, weil der Equalizer nur fertige Presets liefert. Wir würden die Bänder lieber selbst einstellen. Dennoch liefert der Opus X ein fein abgestimmte Klangbild und die verbauten Mikrofone taugen sogar zum Telefonieren. Mit einem Preis von 110 Euro ist der Opus X sicher kein Schnäppchen aber mit ANC, Bluetooth 5.0, niedriger Latenz und der hochwertigen Verarbeitung ein durchaus preiswertes Angebot.
- Aktive Rauschunterdrückung (ANC): Abrocken zu den angesagtesten Beats, Filme ansehen oder Gaming genießen – die Aktive Rauschunterdrückung erkennt und beseitigt alle störenden Geräusche in der Umgebung
- Bluetooth 5.0: Dank einer größeren Bandbreite und Reichweite sowie einem niedrigeren Energieverbrauch bietet Bluetooth 5.0 eine zuverlässige kabellose Verbindung, deren Energie-Effizienz die Akku-Laufzeit verlängert
- Verbindung mit niedriger Latenz (60 MS): Der Gaming-Modus verbessert die kabellose Performance des Headsets beim Gaming oder beim Ansehen von Videos auf Bluetooth-Geräten und sorgt für beste Unterhaltung ohne störende Unterbrechungen