Wenn der Fernseher keinen echten Kinosound liefert und man keine dicke Soundanalage installieren will oder kann, dann sind Soundbars mit oder ohne Subwoofer sicher die beste Wahl. So bekommt man für einen fairen Preis zumindest 2.1 Sound. Dass da aber auch mehr geht, will uns Creative mit der nagelneuen Soundblaster Katana V2 beweisen. Die kann laut Hersteller sogar echte 5.1-Kanal-Wiedergabe und darum probieren wir sie für euch aus.
Das Unternehmen Creative Technology Limited wurde am 1. Juli 1981 von Sim Wong Hoo gegründet und beschäftigt zurzeit weltweit etwa 3100 Angestellte. Bekannt wurde das Unternehmen, mit Sitz in Singapur, vor allem durch die Entwicklung moderner Soundkarten, wobei die Produktpalette aber in letzter Zeit zunehmend diversifiziert wurde. So werden heute auch Lautsprecher, MP3-Player, Webcams und weiteres Zubehör angeboten. Der Umsatz betrug im Geschäftsjahr 2007/2008 etwa 736 Mio. US-Dollar bei einem Verlust von 20 Mio. US-Dollar. Quelle Wikipedia
Ausstattung und Verarbeitung
Alles drin, alles dran
Schon der in Schwarz und Orange gehaltene Karton der Katana V2 beeindruckt und verspricht viel Inhalt. Uns interessiert dieser natürlich in erster Hinsicht und so packen wir ihn auch direkt aus. Neben der eigentlichen Soundbar und ihrem Subwoofer, zu denen wir gleich noch kommen, finden sich auch jede Menge Kabel und Halterungen in der Verpackung, welche wir natürlich der Ordnung halber auch aufzählen wollen. Die beiden erwähnten Halterungen sind zur Wandmontage der Soundbar gedacht, so kann man sie ideal auch unter einem an der Wand befindlichen Fernseher anbringen. Neben einem externen Netzteil, liegen das dazugehörige Stromkabel, ein1,5 Meter langes optisches Kabel, ein 1,2 Meter langes USB-C zu USB-A – Kabel und eine handliche Fernbedienung zur Steuerung der Funktionen unserer Soundbar. Zusätzlich bietet eine Kurzanleitung alle Informationen zu Anschluss und Betrieb. Wir benötigen lediglich Batterien für die Fernbedienung und ein HDMI-ARC Kabel für die Steuerung per Fernseher.
Der Subwoofer ist aus matt-schwarz beschichtetem Sperrholz, wie es meist im HiFi-Bereich üblich ist. In dessen 367 mm langen Seitenteil befindet sich hinter schwarzen Stoff der 165 mm Tieftontreiber. Die 150 mm breite und 367 mm hohen Front befindet sich im unteren Bereich eine Resonanzöffnung aus hochglänzendem Kunststoff. Die Rückseite bietet keine Anschlüsse, lediglich ein 2 Meter langes Kabel mit Chinch-Stecker für die Verbindung an die Soundbar. Und die packen wir jetzt aus. Die besteht aus einem 600 mm langen Kunststoff-Gehäuse, dessen Oberseite mit einer schwarz eloxierten und gebürsteten Aluminiumplatte verziert ist. Hier finden sich auch zwei Metallgitter unter denen die beiden 63 mm Mitteltöner verbaut sind. Außerdem finden sich mittig sechs Tasten, mit denen wir die Soundbar ein- oder ausschalten, die Lautstärke verändern, die Klangquelle wählen oder einen Audiomodus wählen können. Mit der sechsten Taste können wir den Super-Xfi-Modus aktivieren, der aber nur über Kopfhörer funktioniert. Dazu später mehr. Die Front der Soundbar ist aus gelochtem, schwarzem Metallblech, dass die beiden 19 mm Hochtöner verbirgt. In dessen Mitte findet sich ein glänzendes Display, auf dem alle Einstellungen abzulesen sind. In der Abdeckung des Displays ist eine 3,5 mm Klinkenbuchse zum Anschluss eines Kopfhörers verbaut. Weitere Anschlüsse finden sich auf der Rückseite. Hier stehen ein HDMI ARC Anschluss, ein USB-Ausgang für SFXI, ein USB-C-Audioeingang, ein AUX-In, sowie ein optischer Eingang und der Chinch-Ausgang für den Subwoofer. Auch das Kabel vom Netzteil schließen wir hier an. Die Unterseite der Katana V2 bietet noch ein besonderes Highlight und das im wahrsten Sinne des Wortes. Hier ist eine LED-Leiste verbaut, die für RGB-Beleuchtung sorgt und leider nur 4 vordefinierte Effekte bietet. Dennoch ein nettes Gimmick, dass sich über die mitgelieferte Fernbedienung auch in der Helligkeit definieren lässt. Mit dem kleinen Helferlein bedienen wir auch Klangmodi, Lautstärke, die Soundquelle und natürlich die Leistung des Subwoofers. Die gesamte Verarbeitung der Soundbar, der Fernbedienung und des Subwoofers macht einen sehr hochwertigen Eindruck. Hier ist nichts klapprig oder billig verschraubt. Creative steht auch für Qualität.
Installation und Bedienung
Plug & Play!
Schaut man sich die Kurzanleitung der Katana V2 an, wird man von dem auseinander-faltbaren, mehrsprachigen, in sehr kleiner Schrift gehaltenen Machwerk sprichwörtlich erschlagen. Wie auch schon bei einigen anderen Geräten von Creative bemängelt, sind die Anleitungen unhandlich und genügen den Ansprüchen an eine sinnvolle Nutzung nicht wirklich. Natürlich finden sich alle wichtigen Informationen, aber mal eben auf der Couch durchzublättern ist dieses Ding nicht. Um die Katana V2 anzuschließen, könne wir diverse Möglichkeiten wählen. Zum einen können wir jedes Gerät mit optischem Ausgang, wie den PC oder Spielkonsolen wählen. Wollen wir sie am Fernseher betreiben, macht es aber Sinn den HDMI-ARC-Anschluss zu nutzen. Zum einen werden hier auch Dolby-Audiosignale übertragen und zum anderen, können wir die Soundbar direkt mit dem Einschalten des Fernsehers aktivieren. So können wir dann auch die Lautstärke der Soundbar mit der Fernbedienung des Fernsehers steuern. Das funktioniert aber auch nur über den HDMI-Anschluss. Um den grandiosen Super-Xfi-Modus für Kopfhörer zu nutzen, müssen wir die Soundbar allerdings per App über unser Smartphone mit einem Head-Mapping-Profil bedienen. Dazu können wir die Katana V2 in der App auswählen und unser zuvor erstelltes Profil übertragen. Natürlich funktioniert der Super-Xfi-Modus auch ohne ein solches Profil, aber die Klangeigenschaften sind nicht perfekt justiert. Und eines lässt sich sagen: Das muss man gehört haben! So kann man nun jeden beliebigen Kopfhörer damit nutzen oder aber Kopfhörer wie den Creative SXFI Theater sogar kabellos anschließen. Die Soundbar verfügt über die beiden Gaming-Sound-Modi – SXFI Battle-Mode und Scout-Mode mit denen wir unsere Gegner im Kampf deutlich besser orten können – und das macht sie damit zu DER Gaming-Soundbar. PC und Mac lassen sich außerdem per USB-Kabel verbinden und natürlich können wir alle Audiosignale auch per Bluetooth an die Soundbar übertragen. So bietet die Katana V2 also genügend Anschlussmöglichkeiten, um all unsere Geräte zu verbinden. Interessant ist übrigens, dass die Soundbar sogar über ein verbautes Mikrofonarray verfügt, falls wir bei Zocken mit unseren Teamkameraden sprechen wollen und kein Headset nutzen.
Technik und Sound
Mehr geht nicht… Fast
Laut Hersteller liefert die Katana V2 echte 5.1-Kanal-Wiedergabe. Das bedeutet zwar, dass dennoch nur 2 Lautsprecher und ein Subwoofer darin arbeiten, aber der Dolby Audio Decoder dennoch alle 5.1-Signale verarbeiten kann. So kann durch die sinnvolle Platzierung der Lautsprecher in der Soundbar ein zumindest angemessener Raumklang erzeugt werden. Echter Surround-Sound ist es aber dennoch nicht. Wir empfinden den Sound aber um Weiten besser als das, was die Lautsprecher des Fernsehers abliefern. Leider ist die Katana V2 aber auch nicht um zusätzliche Lautsprecher erweiterbar. Sie liefert allerdings mit bis zu 126 W RMS (252 W Spitzenleistung) 68 % mehr Ausgangsleistung als ihr Vorgänger. Drinnen arbeiten zwei 63 mm Mittelton-Treiber, zwei 19 mm Hochtöner und im Subwoofer steckt ein 136 mmm Treiber. Der angegebene Frequenzbereich liegt zwischen 50 und 20.000 Hz. Die Anschlussseite denkt alle wichtigen Zugänge ab. So können wir per Bluetooth 5.0, HDMI, ARC, Tos-Link, Aux-In und USB verbinden und ansteuern. Außerdem können wir SXFI Geräte über einen speziellen USB-Ausgang abschließen. Wollen wir den Sound der Katana V2 anpassen, gelingt das über die Fernbedienung nur für den Subwoofer. Wollen wir mehr, dann nutzen wir die kostenlose Creative App, die für Android, iOS, Mac und PC verfügbar ist. So können wir aus einer Vielzahl an vordefinierten Equalizer-Presets wählen oder ganz nach Belieben selbst die Frequenzen anpassen. Auch die Beleuchtun g lässt sich hier in einem besseren Umfang anpassen oder sogar an Klänge anpassen. Über die sogenannte Accoustic Engine lassen sich Werte wie Smart-Volume, Surround-Sound oder ein Crystalizer einstellen, die alle sehr individuelle Klangeigenschaften zulassen. Zudem lassen sich frei Tasten auf der Fernbedienung mit Funktionen der App belegen, um direkt darauf zuzugreifen. Damit bietet die Katana V2 eine unglaubliche Bandbreite an Einstellungsmöglichkeiten, die wir bisher so nicht kannten.
Der Sound der Soundblaster Katana V2 hat uns ziemlich positiv überrascht. Der Hersteller gibt an, dass sie 5.1-Sound abspielt und wir haben eher mit einem halbgaren Simulationsalgorithmus gerechnet, als mit einer wirklich guten Wiedergabe solcher Dolby-Signale. Wir wurden eines Besseren belehrt. Anfangs nur am Fernseher betrieben und bereits als Raumklang-Überraschung angesehen, entfaltet die Soundbar ihr wirkliches Potenzial eher am PC oder im Nahbereich vor dem Fernseher. Hier hat man ein grandioses Klangerlebnis, dass einer vollen 5.1-Anlage kaum in etwas nachsteht. Wie Creative das macht, ist uns nicht klar aber die Katana V2 schafft es selbst die fehlenden Rear-Lautsprecher abzubilden, wie wir es noch nicht erlebten. So macht Gaming und Filmgenuss richtig Spaß. Auch in drei bis vier Metern Abstand von der Soundbar klingt der Sound noch ziemlich gut, den Raumklang in vollen Zügen genießen wir aber stets mehr im Nahbereich und wir denken das ist auch so gewollt. Der Sound ist dabei immer gut ausgeglichen und lässt sich dank der vielen Einstellungsmöglichkeiten perfekt anpassen. Lediglich den Bass müssen wir sogar in den Minusbereich regeln, damit wir es uns nicht direkt mit den Nachbarn verscherzen. Im Ernst – der Bass hat euch aus den Socken und ballert selbst niedrig gepegelt krass aufs Ohr. So haben wir auf jeden Fall genug Spielraum, wenn wir zu den neusten Playlisten von Spotify abrocken wollen. Das Klangbild der Katana V2 ist ausgeglichen und bietet feine und klare Höhen, sauber differenzierbare Mitten und einen wunderbaren Bass, der im Kick- und Tiefbassbereich mehr als überzeugt.
Fazit
Die beste Soundbar für Spieler
Die Soundblaster Katana V2 überzeugt. Alleine Design und Verarbeitung sprechen für die neue Gaming-Soundbar von Creative. Die Nutzung von hochwertigen Materialien, die Oberfläche aus gebürstetem, schwarzen Alu und die einstellbare RGB-Beleuchtung machen die Katana V2 zur perfekten Gaming-Soundbar. Die Installation ist kinderleicht und die Grundkonfiguration ideal für grandiosen Kinosound. Will man mehr, nutzt man die zugehörige App und erlangt damit einen nicht geahnten Umfang an Einstellungsmöglichkeiten. Sogar Creative´s grandioser Super-Xfi Sound ist per Kopfhörer nutzbar und sorgt für die perfekte Soundkulisse in Spielen, in denen Gegner auch zu hören sein sollen. Wir sind begeistert vom Umfang der Möglichkeiten, den man mit dieser Soundbar bekommt. Auch der Sound konnte uns überzeugen. Gerade im Nahbereich, vor Monitor und Fernseher leistet die Katana V2 erstaunliches. So wird ein präzise ortbares Dolby 5.1-Signal ausgegeben, ohne dass wir zusätzliche Lautsprecher benötigen. Wie Creative unser Gehör derartig austrickst, ist uns allerdings noch unklar. Sitzen wir weiter als 2 Meter entfernt verschwindet dieser Eindruck aber auch. So ist die Katana V2 unserer Meinung nach die perfekte Gaming-Soundbar, wenn man unmittelbar vor Monitor und Fernseher sitzt. Der Sound ist sehr präzise einstellbar und in den Grundeinstellungen schon sehr gut abgestimmt. Zwar mussten wir den Bass deutlich herunterregeln, damit die Nachbarn nicht klingeln, aber wenn die Katana V2 ihre Kraft entfesselt, dann klingt sie bombastisch. Feine Höhen, klar differenzierbare Mitten und fette Bässe sorgen für wunderbaren Kinosound. Einziges Manko, wäre unserer Meinung nach die nicht mögliche Erweiterung um zwei Hintergrund-Lautsprecher. Für einen aktuellen Preis von 329 Euro bietet die Katana V2 die perfekte Soundbar für Gaming und Kinosound mit einem großen Leistungsumfang. Wir sprechen eine deutliche Empfehlung aus.