Wer Flugsimulatoren spielt, wird früher oder später mit Sicherheit nicht an einem richtigen Joystick vorbeikommen. Natürlich kann man die virtuellen Fluggeräte auch mit Maus und Tastatur durch Luft- und Weltraum steuern, ein richtiges Fluggefühl stellt sich jedoch nur mit dem richtigen Steuergerät ein. Das wissen wir aus eigener Erfahrung. Thrustmaster als bekannter Hersteller von hochwertigen und speziellen Steuergeräten für Simulationsspiele, hat uns das neue Officer Pack in der Airbus Edition zum Test bereitgestellt und wir haben Stick und Schubregler für euch genauer unter die Lupe genommen.
Lieferumfang und Verarbeitung
Umfangreich ausgestattet
Ein großer Karton steht da vor uns als wir das Officer Pack aus Thrustmasters Civil Aviation Serie auspacken. Im bunten Karton stecken, in Pappe und Kunststoff verpackt, die ergonomischen Nachbildungen eines Airbus-Sidesticks und eines Schubhebel-Quadranten. Sie sind ihren realen Gegenstücken im Airbus 320 in Funktion und Optik ähnlich. Laut Hersteller sollen wir damit alle Möglichkeiten haben zivile Flugzeugtypen, von Business-Jets bis zum Kunstflieger zu steuern. Beide Geräte sind voneinander getrennt und nicht wie oft üblich als zusammenhängendes Steuergerät konzipiert. So können wir uns beide Steuereinheiten seitlich der Tastatur positionieren und die jeweils 1,5 Meter langen USB-Kabel gut verlegen. Sowohl Sidestick, als auch Schubquadrant sind in der blauen Grundfarbe der Airbus-Cockpits gehalten, wobei die Griffelemente in Schwarz gehalten sind. Außerdem ziert sie der Airbus-Schriftzug neben dem Thrustmaster-Logo.
Der Sidestick bringt mit seiner großen und stabilen Basis ein Gewicht von fast 950 Gramm auf die Waage. Das blaue Kunststoffgehäuse der Basis bietet uns links und rechts des Sticks jeweils sechs Tasten, die zwar nicht beschriftet, aber sehr wohl gegen fehlerhafte Eingaben mit erhabenen Markierungen versehen sind. So bieten die unteren Tasten jeweils Brailleschrift und die oberen Tasten eine gewölbte Oberfläche mit einer Kante, um nicht zufällig abzurutschen und etwa die Zusatztanks zu entleeren. Natürlich sind alle Tasten frei belegbar und so können wir selbst bestimmen welche Funktionen sie später haben. Unterhalb des Sticks, in der Mitte der Basis, befindet sich ein kleiner Schubhebel mit integriertem Schubumkehr-Mechanismus. Diesen benötigen wir aber nur, wenn wir den Stick einzeln benutzen. Der Regler hat am Punkt der Schubumkehr auch eine Raste, damit wir quasi erfühlen können, wo sie beginnt. Der Stick selbst ist detailliert dem Original nachempfunden und bietet natürlich auch die Funktion eines Steuerruders durch seitliches drehen. Diese Funktion kann man jedoch mit einem kleinen Schalter verriegeln. Am Kopf des Sticks befinden sich zwei Triggerschalter, zwei Daumenschalter und mittig der Rundblickschalter. Besonders hervorzuheben ist allerdings die Möglichkeit, die beiden Daumentasten zu tauschen oder durch ein gleiches Modul zu ersetzen. Im Lieferumfang liegen dafür zwei zusätzliche Schalter bei. Wir müssen dazu lediglich zwei kleine Schrauben lösen. Der dazu nötige Schraubendreher liegt neben Verbindungsklammern, dem Set bei. Alle Tasten sind mit magnetischen Sensoren ausgestattet und bieten so eine lange Lebensdauer und gute Präzision. Der Stick lässt sich sehr gut führen und bietet einen guten, aber nicht zu starken Gegendruck. Dieser lässt sich leider nicht variabel verstellen. Die Bodenplatte des Sticks bietet einen Wahlschalter für Rechts- oder Linkshänder und zwei eingelassene Gewinde für die Befestigung an einem Rig.
Der Schubregler-Quadrant bietet uns einen interessanten Aufbau. Auch hier ist die Basis des Gehäuses in Airbusblau gehalten, während die beiden Schubhebel schwarz sind. Allerdings wirkt hier die Verarbeitung deutlich filigraner und nicht so robust wie beim Stick. Beide Schubregler sind voneinander getrennt und in Stufen einstellbar. Außerdem verfügen sie über eine Arretierung vor der Schubumkehr. Diese Arretierung lässt sich aber auch entriegeln. Ebenso lässt sich die Abstufung der Schubhebel an der Unterseite des Gerätes abstellen. Seitlich an den Schubhebeln sind kleine rote Tasten, die wir über einen auf dem unteren Panel angebrachten Drehschalter für drei Funktionen einsetzen können. So können wir entweder die Triebwerke neu zünden, sie nur drehen lassen ohne zu starten oder im normalen Autostart-Modus belassen. Zusätzlich finden sich auf dem Panel zwei weitere Action-Buttons und zwei Kippschalter für die Aktivierung der Triebwerke. Die Unterseite des Quadranten ist ebenfalls recht interessant, vor allem für Benutzer, die die Möglichkeiten ihres Cockpitsetups ausschöpfen wollen. So ist der Quadrant mit zusätzlichen Geräten kombinierbar. So können wir einen weiteren Quadranten oder aber zwei zusätzliche Geräte für Parkbremse, Fahrwerkskontrolle und Landeklappen ankoppeln. Dafür stehen an der Unterseite nicht nur Verbindungsklammern bereit, sondern auch die nötigen Konnektoren für die Kabelverbindungen und eingelassene Gewinde für die Befestigung. Zusätzlich können wir an der Vorderseite des Quadranten einen Konnektor für den Anschluss eines Pedalrudersystems finden und den Widerstand der Schubregler einstellen.
Installation und Bedienung
Fast alles was man braucht
Um beide Geräte zu benutzen, schließen wir sie an freie USB-Slots an. Leider benötigt jedes Gerät einen einzelnen Slot. Schaut also nach, ob ihr überhaupt genug freie Slots habt. Sind beide Geräte angeschlossen, müssen wir jedoch den Schubregler in einer speziellen Abfolge kalibrieren. Dafür hat Thrustmaster extra ein kleines Video produziert, um es so einfacher darzustellen. Natürlich findet sich diese Anleitung, gut bebildert, auch in der Bedienungsanleitung. Die müssen wir übrigens erst herunterladen. In der Verpackung finden sich nur Kurzanleitungen mit wenigen Informationen. Außerdem ist es sinnvoll auch die vom Hersteller angebotenen Treiber zu installieren. Wollen wir uns intensiver mit dem Mapping und dem eigenen Programmieren der Eingabegeräte widmen, können wir die kostenlos bereitgestellte Software „T.A.R.G.E.T.“ nutzen Grundsätzlich funktionieren beide Geräte aber auch in Plug & Play. Beide Geräte können wir bei Bedarf dann auch in den Gamecontroller-Einstellungen von Windows einstellen und kalibrieren. Alle Funktionen stellen wir aber besser in den Simulatoren selbst ein. So bietet der Microsoft Flight Simulator eine schier unendlich große Bandbreite an Einstellungen und Funktionen. Und wer den Combat Simulator DSC World spielt weiß um die dortigen Möglichkeiten. Praktischerweise sind fast alle Funktionen schon als Preset im Microsoft Flugsimulator enthalten. Und auch in DSC World sind die grundlegenden Funktionen sofort korrekt eingestellt. Wer sich also nicht lange mit dem Anpassen beschäftigen will, kann direkt loslegen und die Triebwerke starten. Dennoch raten wir jedem Hobby-Piloten sich eingehend mit den Funktionen und den möglichen Belegungen der Aktion-Tasten zu befassen, um ein möglichst sinnvolle Bedienung zu gewährleisten. Wer sich allerdings einen solchen Stick nebst Schubregler zulegt wird sich dabei sicher auch schon intensiver damit beschäftigen wollen.
Beide Geräte lassen sich wunderbar links und rechts neben unserer Tastatur platzieren. Dank ihrer stabilen Basis und den angebrachten Gummifüßen, stehen sie rutschsicher und fest. Gerade hier zeichnet sich der Stick mit seinem recht hohen Gewicht noch einmal aus. Die Schubregelung macht mit einem Regler dieser Größe viel mehr Spaß als mit einem dieser kleinen Regler, die wir als Notlösung an Joysticks kennen. Hier können wir sehr präzise Eingaben machen und die Unterteilung der Schubregelung sorgt nochmals für eine bessere Immersion. So können wir nach wenigen Minuten unseren Schub nur durch das Gefühl schon erahnen und werden nur durch den Blick auf die Triebwerksanzeige bestätigt. Allein das ist es, was wir uns wünschen. Bessere Kontrolle und erhöhte Immersion. Durch die zusätzlichen Sperren zur Schubumkehr, die wir auch lösen und deaktivieren können, wird dieses Gefühl weiter erhöht. Auch der Stick liegt ergonomisch gut in der Hand. Leichte Korrekturen übermittelt er ebenso gut, wie starke Ruder- und Rollmanöver. Der Gegendruck ist sehr gut eingestellt und bietet so ein gutes haptisches Feedback. Alle Knöpfe sind gut zu erreichen und auch wenn die zusätzlich eingebaute Schubkontrolle eher als Notlösung zu betrachten ist, leistet sie gute Dienste, wenn wir mal nicht den Quadranten benutzen wollen.
Fazit
Unschlagbar in Preis und Leistung
Um Flugsimulatoren richtig zu genießen, empfehlen wir dringend dieses Bundle mit Schubregler-Quadrant und Sidestick im Airbus-Design. Das Design ist ganz an das echte Pendant aus dem Airbus 320 angelehnt und überzeugt durch schöne Details. Die Verarbeitung ist durchaus hochwertig, auch wenn sie uns beim Stick etwas robuster vorkommt. Der Schubregler wirkt leider etwas dünnwandiger. Dennoch sind beide Geräte sauber verarbeitet und bieten eine gute Haptik. Der Stick lässt sich für beide Hände nutzen, man kann sogar die Daumentasten austauschen. Der Stick bietet außerdem 17 belegbare Tasten und der Schubhebel-Quadrant bietet 2 Navigationsachsen und eine Triebwerksteuerung. Uns haben bei dem Set eigentlich nur noch die Ruderpedale gefehlt. Das Set ist aber mit den Pedalsystemen von Thrustmaster kompatibel und kann mit weiteren Zusatzgeräten verbunden werden. Uns gefällt die sehr präzise Schubregelung des Quadranten, mit seinen Sperren für die Schubumkehr. Auch der Stick bietet ein gutes Feeling und genügend Gegendruck. So ist das Thrustmaster Airbus Officer Pack eine hervorragende Basis für angehende Hobbypiloten. Mit einem aktuellen Preis von 140 Euro liegt das Set im mittleren Preissegment vergleichbarer Sets und ist damit in Preis/Leistung unschlagbar. Wir sprechen eine klare Empfehlung aus.
- Ergonomische Nachbildung : Sidestick und Schubhebel-Quadrant sind inspiriert von den ikonischen Airbus-Fluginstrumenten und sind offiziell von Airbus lizenziert
- Joystick mit 4 austauschbaren Kopftasten-Modulen und 12 belegbaren Tasten, integriertem Schubhebel sowie einem Steuerruder, das durch Drehen des Sidesticks kontrolliert wird
- Schubhebel-Quadrant mit 2 Navigationsachsen, 16 Action-Buttons und Steuerelementen (Arretierungen und Schalter ebenso wie Schubumkehr-Mechanismus) für unerschöpfliche Möglichkeiten bei Start und Landung sowie während des Flugs und am Boden.