Zensur, Geoblocking und Hacker: Es gibt triftige Gründe, um seine Anonymität im Netz zu wahren. Deshalb sind VPNs im Moment ein heiß diskutiertes Thema. Die Anzahl an Anbietern ist groß. Doch halten sie alle auch, was sie versprechen? Ich habe über 30 verschiedene VPNs getestet und miteinander verglichen. In diesem Bericht erfährst du, welche Dienste Testsieger geworden sind und wieso man bei der Wahl des Anbieters genau hinschauen sollte.
VPN Anbieter im Vergleich: Diese VPN-Anbieter habe ich getestet
Ein VPN zu nutzen, kann in vielerlei Hinsicht sinnvoll sein. Beim Gaming schützt es dich vor allem vor Hackern und DDoS-Angriffen. Du kannst damit aber auch der Geschwindigkeitsdrosselung durch deinen Internetanbieter entgehen oder das VPN einsetzen, um das Geoblocking zu umgehen. Auf diese Weise kannst du Spiele früher downloaden oder dich bei Online-Games in eine Lobby aus dem Ausland einklinken. Welche Vorteile ein VPN für Gaming bringt und wie man es richtig einsetzt, erfährst du in diesem Artikel.
Für all das ist jedoch ein VPN-Anbieter nötig, der auch in der Lage dazu ist, dich zu schützen. Das sind bei Weitem nämlich nicht alle Dienste. Es gibt unzählige VPNs, die deine Sicherheit bedrohen oder schlichtweg keine Leistung erbringen.
Mich interessiert das Thema VPN sehr. Darum habe ich über 30 VPN-Anbieter getestet und sie in verschiedenen Kategorien miteinander verglichen.
Aus all diesen Anbieter habe ich dann vier Testsieger gekürt. Um herauszufinden, welches VPN am besten ist, gibt es einige Kriterien, die es erfüllen sollte. Ich habe alle Anbieter auf die folgenden Aspekte untersucht:
- Funktionen und Ausstattung
- Geschwindigkeit
- Privatsphäre und Sicherheit
- Nutzerfreundlichkeit und Support
- Streaming
- Preis-Leistungs-Verhältnis
Dabei bin ich teilweise auf große Unterschiede gestoßen. Es gibt Anbieter wie Hola VPN, die gefährden extrem die Sicherheit, indem sie auf P2P-Verbindungen setzen. Das heißt, sie stellen keine eigenen Server zur Verfügung, sondern leiten deinen Internetverkehr über die IP-Adresse eines anderen Nutzers um. Andere VPN-Dienste wie Mullvad schützen deine Privatsphäre optimal und sind auch sehr sicher, überzeugen dafür aber nicht sonderlich in anderen Kategorien.
Viele der günstigeren VPNs wie Tunnelbear oder PureVPN verfügen zwar über ein tolles Design, taugen dafür aber technisch eher wenig. Außerdem eignen sich viele der von mir getesteten VPNs nicht zum Streaming, obwohl dieses zu den häufigsten Einsatzzwecken eines virtuellen privaten Netzwerks zählt.
VPNs im Test: die 4 besten virtuellen privaten Netzwerke
In meinem Test bin ich auf vier Anbieter gestoßen, die in allen Kategorien gut abschneiden und sich für Gaming als auch andere Einsatzzwecke eignen. Doch auch hier gibt es ein paar kleine Unterschiede.
Der Gesamtsieger: ExpressVPN
Dieser Anbieter hat mich in so gut wie jeder Hinsicht überzeugt. Das fängt bereits bei der Serverauswahl an: ExpressVPN bietet mehr als 3.000 Server in 94 Ländern. Toll finde ich auch, dass der Dienst auf den meisten Plattformen genutzt werden kann, vom Smartphone bis hin zur Spielekonsole.
Mit ExpressVPN klappt das Umgehen von Geoblockings bestens. Streaming-Dienste wie Netflix, Amazon Prime und Co, lassen sich wunderbar austricksen und auch das Wechseln von Lobbys, zum Beispiel bei Warzone, ist mit ExpressVPN kein Problem.
Das VPN lässt sich anonym bezahlen und schützt deine Privatsphäre. Nutzerprotokolle werden nicht gespeichert, das haben externe Audits bestätigt. Auch die Geschwindigkeit stimmt. Drosselungen durch den Internetanbieter gibt es nicht und dass eine VPN-Verbindung besteht, bemerkt man im Alltag nicht.
Der einzige Mangel: Ich habe Tracker auf der Website und in den Apps gefunden. Ansonsten bringt ExpressVPN alles an Leistung mit, was ein VPN-Dienst haben sollte. Aus meiner Sicht gibt es derzeit keinen besseren Anbieter auf dem Markt, auch wenn ExpressVPN im Vergleich etwas teurer ist, als der Durchschnitt.
Preis-Leistungs-Sieger: NordVPN
Wer auf ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis aus ist, liegt mit NordVPN richtig. Dieser Anbieter nutzt das verhältnismäßig neue WireGuard-Protokoll, das im Vergleich zum beliebteren OpenVPN viel schneller ist. Gefallen hat mir auch, dass NordVPN zahlreiche Zusatzfunktionen anbietet und sich auch für Streaming und Gaming eignet. Die Clients sind sicher, es gibt viele unterstützte Plattformen und der Betreiber sammelt keine Nutzerdaten.
Vom Design gefällt mir der Dienst allerdings nicht ganz so. Auch die Serverauswahl könnte etwas größer sein und die Verbindung zu einem weit entfernten Server etwas stabiler. Zudem habe ich auch hier Tracker gefunden. Daher nur Platz 2 für NordVPN. Alles in allem bietet der Anbieter aber eine überzeugende Leistung, vor allem wenn man diese ins Verhältnis zum Preis setzt.
Bestes deutsches VPN: CyberGhost
CyberGhost punktet in erster Linie mit seinem Design. Das Interface ist übersichtlich gestaltet und lässt sich intuitiv sehr einfach bedienen. Pluspunkte gibt’s für den deutschen Support und die große Auswahl an Servern: rund 7.000 Stück in 91 Ländern. Auch beim Streaming konnte CyberGhost seine Stärke beweisen. Der Dienst konnte problemlos die Ländersperre von Netflix, Amazon Video und ein paar mehr Streaming-Anbietern umgehen. Hinzu kommt ein vergleichsweise sehr günstiger Preis, wenn man den Dienst gleich für einen längeren Zeitraum abonniert.
CyberGhost wurde in Deutschland entwickelt und gehört zu demselben Unternehmen, das hinter ExpressVPN steckt. Die Anwendungen sind sicher, allerdings finden sich auch hier Tracker. Darüber hinaus sammelt CyberGhost ganz schön viele Daten von seinen Usern.
Privatsphäre-Testsieger: ProtonVPN
Wer großen Wert auf Privatsphäre und ein höheres Level an Anonymität im Netz legt, der bekommt mit ProtonVPN den besten Dienst. Dieses VPN gibt es auch in der kostenlosen Version mit 3 Servern. Dabei sind User in der Bandbreite nicht eingeschränkt, wie es bei anderen kostenlosen Anbietern normalerweise der Fall ist. Mit seinem Firmensitz in der Schweiz unterliegt ProtonVPN strengen Datenschutzgesetzen.
Die kostenpflichtige Version ist jedoch auch eher im höheren Preissegment einzuordnen. Andererseits könnte man behaupten, dass sich die Investition durchaus lohnt: Kaum ein anderes VPN bietet einen derart hohen Schutz der Privatsphäre wie ProtonVPN. Weder in der App noch auf der Website sind mir Tracker aufgefallen.
In puncto Support besteht hier jedoch deutlich Nachholbedarf. ProtonVPN bietet nämlich keine Live-Chat-Funktion an. Ich musste 8 Stunden lang auf eine Antwort warten. Beim Streaming konnte das VPN die Ländersperre bei den meisten Anbietern umgehen. Allerdings ist das Umgehen von Geoblocking nur mit dem Plus-Tarif möglich.
Fazit: ExpressVPN hat im großen VPN-Vergleich am besten abgeschnitten
Wer nach einem VPN sucht, der steht vor einem riesigen Pool an VPN-Anbietern. Die Preise gehen stark auseinander, so auch die Leistungen. Da eine Entscheidung zu treffen ist schwer, besonders weil viele Dienste eben nicht das halten, was sie versprechen.
Ein gutes VPN nutzt sichere Protokolle, schränkt deine Geschwindigkeit nicht ein, bietet eine breite Auswahl an VPN-Servern und Funktionen, speichert keine Kundendaten, ist dank ausgereifter Clients leicht zu bedienen und bietet bei Fragen und Problemen einen kompetenten Support.
All diese Kriterien erfüllt ExpressVPN. Bei diesem Anbieter stimmen Geschwindigkeit, Preis und Serverauswahl. Auch beim Umgehen des Geoblockings hat dieser Anbieter die besten Ergebnisse verzeichnen können. Wer auf der Suche nach dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis ist, für den kommt NordVPN infrage. Das beste deutsche VPN ist aus meiner Sicht CyberGhost und wer seine Privatsphäre optimal schützen möchte, der fährt am besten mit ProtonVPN. Von den 31 Anbietern aus meinem VPN Test, sind dies die vier klaren Testsieger.