Darf es auch ein bisschen mehr sein? Mit dem Arctis Nova Pro bietet SteelSeries ein Gaming-Headset in Kombination mit dem Hi-Res-zertifizierten GameDAC Gen 2 an. Nicht nur preislich, sondern auch in Bezug auf eine üppige Ausstattung sowie herausragende Klangeigenschaften, soll das Headset klar in der Premium-Klasse zu verorten sein. Und eines gleich vorweg: Ein deutliches Mehr an Funktionalität ist wohl nur mit dem höherwertigen Schwestermodell Arctis Nova Pro Wireless zu bekommen, welches aber auch mit einem Listenpreis von rund 380 Euro zu Buche schlägt. Was die kabelgebundene – und gut 100 Euro günstigere – Version des Arctis Nova Pro klanglich auf dem Kasten hat, davon haben wir uns im Test selbst überzeugt.
Lieferumfang & Ersteindruck
Ausgezeichneter Tragekomfort
Der erste Eindruck von Premium haben wir gleich nach dem Öffnen des Kartons. In erfreulich umweltschonender Kartonage ist das Headset sowie der GameDAC sicher verpackt. Schöner Bonus: Es wird gleich ein Stoffbeutel mit SteelSeries-Logo mitgeliefert, in dem sich das Headset zwecks Transport wohlbehütet verwahren lässt. An weiterem Zubehör gehören zwei USB A auf USB-C Kabel sowie eine Verbindung mit 3,5 mm Klinkenstecker auf beiden Seiten. Die Kabel sind zwar mit je 1,5 beziehungsweise 1,2 Metern ausreichend dimensioniert, möglicherweise bei einem gleichzeitigen Anschluss von PC und Konsole aber eventuell zu knapp bemessen, wenn die Geräte weiter auseinander stehen. In diesem Fall lässt sich mit längeren Standardkabeln schnell Abhilfe schaffen.
Optisch macht das komplett in schwarz gehaltene Headset einen eher dezenten, aber auch gleich auf den ersten Blick professionellen, Eindruck. Möchtet ihr mehr Farbe ins Spiel bringen, stehen euch Nova Booster Packs zur Verfügung, mit denen ihr das Kopfband sowie die magnetisch verankerten Aluminiumabdeckungen der Ohrmuscheln mit ein paar Handgriffen austauscht. Allerdings lässt sich SteelSeries rote, lila, rosé oder mintfarbene Akzente mit 35 Euro zusätzlich bezahlen.
Als herausragend würden wir den Tragekomfort beschreiben: Die austauschbaren Kunstlederpolster sind schmeichelweich, ebenso das Füllmaterial, welches sich perfekt an die Ohren anpasst. Die Kopfbügel lassen sich stufenlos verstellen und das darunterliegende dreifach einstellbare Kopfband aus Stoff sorgt dafür, dass jede Kopfgröße und Kopfform bestens bedient wird. Der Dauer-Tragetest bestätigt den Ersteindruck: Auch bei langer Nutzungszeit ist das Headset kaum zu spüren.
Anschluss, Bedienung & Funktionen
Exzellenter GameDAC
Wenn ihr nicht mit dem beiliegenden 3,5 mm Klinkenkabel gleich den Anschluss an eine entsprechende Buchse, zum Beispiel an einem DualSense-Controller der PlayStation 5 oder einem PC, Smartphone oder Tablet, sucht, dann braucht die Erstverkabelung ein paar Minuten länger. Denn der im Lieferumfang enthaltene SteelSeries GameDAC der 2. Generation fungiert als Schaltzentrale eures Headset-Setups.
Die Verkabelung des Digital-Analog-Wandlers mit leistungsfähigem ESS Sabre-Chip als audiophiles Herzstück und kontrastreicher OLED-Anzeige ist intuitiv und zügig durchgeführt. Das Arctis Pro Nova wird mit dem Klinkenkabel verbunden, die passende Buchse befindet sich seitlich am GameDAC. Danach nutzt ihr die beiden USB-A auf USB-C-Verbindungen, um eine oder auch gleich zwei Quellen anzuschließen. Das können zwei PCs sein oder auch PS4 / PS5-Konsolen sowie die Nintendo Switch. Besitzt ihr eine Xbox-Box, dann benötigt ihr auch das Arctis Nova Pro for Xbox, wenn ihr den USB-Anschluss nutzen möchtet. Zusätzlich findet ihr auf der Rückseite des GameDAC noch einen Line-In sowie Line-Out-Anschluss, so lässt sich beispielsweise der Klang auch an externe Lautsprecher ausgeben.
Die Anzahl der Bedienelemente am Headset ist übersichtlich, lediglich ein Stummschalter sowie ein stufenlos verstellbarer Lautstärkeregler befinden sich gut erreichbar an der rechten Ohrmuschel, an der auch das komplett versenkbare Mikrofon untergebracht ist. Das sieht am GameDAC schon ganz anders aus. Hier könnt ihr nicht nur mit einem einfachen Druck auf den großen Drehregler zwischen den Quellen umschalten, sondern unter anderem auch den 10-Band-Equalizer aufrufen, die Mikrofonlautstärke einrichten, Software Surround-Sound sowie die Sidetone-Funktion aktivieren oder verschiedene Audioquellen mischen und an einen Stream senden. Die Menüführung mittels Drehknopf und zusätzlicher Menütaste an der Unterseite des Displays ist gewöhnungsbedürftig, da kann ein etwas längerer Blick in die beiliegende Kurzanleitung auf keinen Fall schaden.
Klang & Mikrofonqualität
Software-Feintuning ist Pflicht
Nachdem wir uns ausgiebig mit den klanglichen Optimierungsmöglichkeiten über das wirklich sehr gute GameDAC beschäftigt haben, waren wir aber mit den Klangergebnissen noch nicht zu 100 % zufrieden. Ja, auch „out of the box“ vermittelt das Arctic Nova Pro ein durchaus harmonisches Gesamtbild mit einem gut differenzierten Mittenbereich und in den Bauch durchschlagenden Bässen. Aber gerade die schnell zischenden und indifferenten Höhen störten den Musik- oder Gamesound-Genuss unserer Meinung nach empfindlich.
Auch das Mikrofon leistet sich einige kleinere Schwächen, beispielsweise durch die unter Umständen störende Aufnahme von Umgebungsgeräuschen, die sich trotz Pop-Schutz bemerkbar machen können und der etwas leisen Sprachwiedergabe im Chat. Nutzt ihr das Headset am PC, dann liegt die Lösung der klanglichen Baustellen in der kostenfreien SteelSeries GG-Software, die ihr unbedingt herunterladen solltet.
Ganz besonders die Sonar-Software von SteelSeries ist für Gamer unverzichtbar. Hier findet ihr neben den gängigen softwaretechnischen Klangoptimierungs-Methoden auch die Möglichkeit, separate Equalizer-Effekte für Spiel und Audiochat festzulegen. Ich denke, wir brauchen euch nicht zu sagen, dass ein ausgewogener Chatmix, bei dem ihr sowohl eure Teamkameraden als auch anschleichende Gegner perfekt hören könnt, gerade bei Shootern ein Grund für das virtuelle Überleben sein kann. Beschäftigt man sich ausgiebiger mit den sehr umfangreichen Einstellungen der Software, lässt sich klanglich nicht nur aus den 40 mm-Treibern, sondern auch aus dem Mikrofon noch so einiges an zusätzlicher Qualität herausholen. Und so reicht es dann auch für eine klare Empfehlung von uns.
Fazit
Erste Wahl für Gamer (mit dicker Brieftasche)
Schlichtes, aber edles Design, hochwertige Verarbeitung, sehr gute Klangeigenschaften nach individueller Optimierung mittels der leistungsfähigen Software von SteelSeries und ein herausragender Tragekomfort auch bei langen Gaming-Sessions: Das alleine würde schon für eine Empfehlung ausreichen. Zusätzlich punktet das Arctic Nova Pro aber auch noch mit seiner Anschlussfreudigkeit an unterschiedlichen Quellen wie PC oder Konsole und der im Lieferumfang enthaltenen Schaltzentrale GameDAC Gen 2. Dem entgegen steht ein Listenpreis von rund 280 Euro, der sich unserer Meinung nach durch Ausstattung und Qualität rechtfertigen lässt, aber auch ein ganz schönes Loch ins Gamer-Budget schlägt.
- Almighty Audio – Erleben Sie ultimative Klarheit und Klangqualität mit hochwertigen High-Fidelity-Treibern. Passen Sie das Klangerlebnis mit der Sonar-Software vollständig an, indem Sie einen erstklassigen Pro-Grade Parametric EQ verwenden.
- 360° räumliches Audio – Immersiver Surround-Sound transportiert Sie in die Spielwelt, sodass Sie jeden kritischen Schritt, Nachladen oder Gesangsqueue hören können, um Ihnen einen Vorteil zu verschaffen. * Voll kompatibel mit Tempest 3D Audio für PS5 / Microsoft Spatial Sound
- Hi-Res-Audio-zertifiziert: Der GameDAC Gen 2 lädt Ihr Spielaudio mit 78 % reineren Signalen (im Vergleich zu GameDAC Gen 1) auf und erhöht die Auflösung auf 96 kHz / 24-Bit für eine viel detailliertere, reichhaltigere Klanglandschaft