Bild: SteelSeries & PE

SteelSeries Arena 7: Klangstarkes Gaming- und Heimkino-Lautsprechersystem im Test

Wenn man bislang Games und Filme richtig genießen wollte, dann hat man Kopfhörer genutzt. So konnte ordentlich aufdreht werden, ohne der Familie mit Explosionsgeräuschen, aufheulenden Motoren oder gebrüllten Befehlen gehörig auf die Nerven zu gehen. Aber mittlerweile sind die Kinder älter und die beste Ehefrau von allen toleranter geworden. Das bedeutet: Wenn es nicht deutlich nach Mitternacht ist, kann man im Heimkino und beim Zocken die Lautstärke Richtung Anschlag drehen, ohne mit einem mittleren Aufstand zu rechnen.

Was mir allerdings bislang zu einem wirklichen klanglichen Genuss gefehlt hat, der auch bei größeren Lautstärken ein klares Klangbild bietet, war ein entsprechendes  Soundsystem, um das ich mich eben noch nicht wirklich gekümmert hatte. Der Klang meines Fernsehers ist eher flach und leblos zu nennen und die beiden Plastikböxchen, die ich vom Speicher gekramt und an den auf dem Motherboard meines PCs verbauten Standard-Soundchip angeschlossen habe, boten ein audiophiles Jammertal.

Da kam es mir gerade recht, dass SteelSeries, deren hervorragendes Headset Arctis Nova Pro mit GameDAC mich bereits von seinen Qualitäten überzeugt hat, aktuell gleich drei Gaming- und Heimkino-Systeme im Angebot hat. Zu den Unterschieden zwischen den Modellen Arena 3, Arena 7 sowie Arena 9 erfahrt ihr später mehr. Beginnen wollen wir aber mit dem Praxis-Test zu dem preislich und ausstattungstechnisch im Mittelfeld angesiedelten Lautsprechersystem SteelSeries Arena 7.

Lieferumfang, Verarbeitung und Ersteindruck

Klasse Design, hochwertige Materialien

Das erste Lob gebührt schon einmal der Verpackung. Hier hat SteelSeries weitestgehend auf Plastik verzichtet, lediglich die Lautsprecher, der Subwoofer, sowie die Kabel sind mit dünnen Kunststofffolien versehen, ansonsten findet sich nur umweltverträglicher Karton, der den Inhalt stabil absichert. Apropos Inhalt: Der besteht aus den beiden 2-Wege-Lautsprechern mit fest montierten Anschlusskabeln, dem schweren Subwoofer, einem gängigen Euro-Netzkabel, ein über 2 Meter langes USB a auf USB C-Kabel sowie einer knappen, aber zur Ersteinrichtung sinnvollen Kurzanleitung. 

Der erste Blick auf Design und Verarbeitung gefällt: Die beiden Satelliten mit sichtbarem Hoch- und Mitteltöner bestechen mit einer modernen, fast schon futuristisch anmutenden, Optik, die sich mit ihren schwungvollen Rundungen eklatant von der rechteckigen Kiste des Subwoofers abhebt. Das soll aber nicht heißen, dass der Tieftongeber nicht auch ansehnlich wäre, eine andere Formgebung ist bei Subwoofern eben kaum möglich. Das gesamte Setup ist in matten Schwarztönen gehalten, nur die jeweils oberen Hälften auf der Rückseite der Lautsprecher besitzen eine milchig-weiße Abdeckung, hinter denen sich die LED-Beleuchtung befindet und das SteelSeries-Logo ist dezent auf den Mittelton-Membranen aufgebracht.

Nicht nur der optische, auch der haptische Ersteindruck fällt positiv aus. Obwohl überwiegend leichte Kunststoffmaterialien verwendet wurden, fühlen sich die Lautsprecher wertig an und der massive Subwoofer mit seinen vier Gummifüßen lässt sich auch mit roher Gewalt nicht verrücken, wenn er einmal seinen Platz unter dem Schreibtisch gefunden hat.

Anschluss, Bedienung und RGB-Beleuchtung

Platzsparendes Setup, vielfältige Anschlussoptionen

Ausgepackt und aufgestellt ist das Arena 1-Setup in wenigen Minuten. In einem ersten Test haben wir die beiden 2-Wege-Lautsprecher links und rechts neben dem Monitor auf dem Schreibtisch platziert und den Subwoofer außer Reichweite der Füße in einer Ecke. Dank großzügig dimensionierten Kabellängen, habt ihr reichlich Spielraum, wie ihr die drei Boxen am besten unterbringt: Platzsparend, nahe beieinander oder auch in einem größeren Abstand, wenn ihr beispielsweise den Klang eures Fernsehers verbessern möchtet. Das Arena 7-System hat auf jeden Fall keine Probleme, auch größere Räume eindrucksvoll zu beschallen und eignet sich somit auch sehr gut als Heimkino-Anlage.

Sinnvoll wäre es, wenn der Schreibtisch nah an einer Wand steht, dann kommt die RGB-Beleuchtung erst richtig zur Geltung, denn diese befindet sich wie oben erwähnt an der Rückseite der Lautsprecher und strahlt entsprechend nach hinten ab. Zusätzlich ist ein ebenfalls beleuchteter Ring um die Standfüße angebracht. Wer es mag, kann so den Gamingraum entweder mit reaktiver, also mit dem Spielgeschehen harmonierender Beleuchtung, oder mit gängigen Farbverläufen, Atmen-Effekt oder Einzelfarben illuminieren.

Bezüglich der Anschlussoptionen erweist sich das Arena 7-System als vielseitig und deckt alle Verbindungswünsche ab. Die beiden Lautsprecher werden mit 13-poligen DIN-Steckern mit dem Subwoofer verbunden, der als Schaltzentrale dient. Netzstecker rein und das im Lieferumfang enthaltene USB A- auf USB C-Kabel mit einem PC, Mac oder einer PS5 verbinden und ihr seid fertig mit dem Aufbau. Sonderwünsche werden aber auch erfüllt, so lassen sich beispielsweise entsprechend ausgestattete Geräte über Toslink verbinden. Das haben wir in einem zweiten Setup ausprobiert und so die Soundausgabe eines OLED-TVs sowie aller per HDMI angeschlossenen Geräte über die optische Verbindung an die  Arena-Lautsprecher geschickt. Das klappt einwandfrei, klingt wuchtig und benötigt auch nur ein Kabel.

Damit aber nicht genug der Eingänge: Zur Verfügung stehen zudem eine Standard 3,5  mm Aux-Eingang – hier haben wir probeweise einen Plattenspieler mit Vorverstärker angeschlossen und waren mit dem Ergebnis äußerst zufrieden – sowie Bluetooth, um eine drahtlose Verbindung zu Smartphone oder Tablet herzustellen. Zudem habt ihr noch die Möglichkeit über einen Klinkenstecker ein Headset zu betreiben, die notwendige Buchse ist an der Rückseite der rechten Box untergebracht. Dort finden sich auch die wenigen Bedienelemente, wie der fein justierbare Lautstärkeregler und ein Multifunktionsknopf, mit dem das Arena 7 stumm geschaltet, die LEDs an- und ausgeschaltet sowie das Bluetooth-Pairing aktiviert wird. Hier hätten wir uns eine zusätzliche Fernbedienung gewünscht, damit wir nicht immer aufstehen müssen, wenn wir das System rund um unseren TV aufgebaut haben und die Boxen nicht in Griffweite auf einem Schreibtisch stehen.

Klangqualität und Sonar Software

Fette Beats und grandioser Raumklang

Auch, wenn das Arena 7-System auch direkt nach dem Aufbau sofort einen beachtlichen Klang liefert, solltet ihr unbedingt die passende SteelSeries GG-Software sowie die Sonar-Software zwecks Einrichtung der RGB-Beleuchtung und klanglichem Feintuning unbedingt herunterladen. Nicht nur, dass euch dann wichtige Firmware-Updates automatisch geliefert werden, erst mit der Individualisierung des Klangs über den 10-Band Software-Equalizer mit einer ganzen Reihe sinnvoller Presets erlebten wir audiophile Aha-Erlebnisse. 

Mit dem für das eigene Ohr angepassten Frequenzbereichen liefern die getrennten Hoch- sowie Mitteltöner mit hochwertigen Treibern aus Naturfaser und Seide einen klar definierten, im Mittenbereich deutlich differenzierten und im Hochtonbereich glasklaren und klirrfreien, Sound, der zudem eine bislang ungeahnte Räumlichkeit entfaltet. Waren wir zuvor überzeugt, dass nur mit einem guten Headset die Schritte von Gegnern und Umgebungsgeräusche rings um unseren Spielcharakter wirklich gut zu hören sind, hat uns das Arena 7 davon überzeugt, dass eine nahezu perfekte Immersion auch mit einem Lautsprecher-System machbar ist.

Maßgeblich zum Hörerlebnis trägt der Subwoofer bei, der mit seinem nach unten gerichteten 6,5 Zoll Treiber für den „Schlag in den Magen“ sorgt und uns fast schon etwas zu dominant erscheint. Das individuelle Problem ließ sich aber über den separaten Subwoofer-Lautstärkeregler lösen, der unserer Meinung nach auf einer mittleren Stellung am besten wirkt.

Fazit

2.1 Lautsprechersystem mit fantastischen klanglichen Qualitäten

Nach einem ausgiebigen Hörtest können wir für das Arena 7-Soundsystem eine klare Empfehlung aussprechen. Das klangliche Multitalent macht nicht nur in einem Gaming-Setup eine gute Figur, sondern dient dank üppiger Anschlussvielfalt problemlos auch als komplette Heimkino-Anlage für Filmabende, Musikgenuss oder auch eine spontane Party. Design, Verarbeitung, RGB-Beleuchtungsoptionen und natürlich der Klang: In keiner Disziplin leistet sich SteelSeries eine Schwäche. Für das Modell Arena 7 müsst ihr allerdings ein Stück weit in die Brieftasche greifen, denn das System schlägt mit rund 330 Euro zu Buche. Günstiger ginge es mit der Arena 3-Variante für den halben Preis, allerdings ist hier kein Subwoofer dabei – und auf den würden wir auf keinen Fall verzichten wollen. Wer es noch bombastischer möchte: Das Flaggschiff Arena 9 bietet 5.1 Surround-Sound, kostet aber dann auch satte 580 Euro. 

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