Bild: Nox Noctis

[ TEST ] DO NOT OPEN – Der Rätsel-Horror-Mix im Review

Mit Do Not Open von Entwickler Nox Noctis erwartet die Spieler ein First-Person-Escape-Room-Erlebnis, das auf zufälligen Rätselkombinationen und klassischen Survival-Horror-Mechanismen basiert. Was man darunter verstehen kann und wie es uns gefallen hat, klären wir in unserem Test.

Im schönen Spanien, genauer gesagt aus Valencia, sind die Entwickler von Nox Noctis beheimatet. Seit wenigen Wochen wurde sowohl die PC, als auch die PlayStation 4 und 5 Version ihres Horrorspieles im Escape-Room-Stil veröffentlicht. Hatte man erst noch vor, das Spiel auch für die VR-Brille der ersten PlayStation-Generation zu entwickeln, wurden diese Pläne nun verworfen und man wird sich auf die im nächsten Jahr erscheinende PSVR2-Version konzentrieren.

Das Spiel ist seit dem 25. November für PlayStation 4/5 und PC erhältlich. Wir haben das Spiel auf der PlayStation 5 in der digitalen Version mit der Versionsnummer 1.001 getestet. Nach einem Download von knapp 5,2 Gigabyte und dem gleichen Festplattenverbrauch konnte es losgehen.

Ersteindruck
Von einem Escape-Room zum nächsten, mit einem Unterschied

In Do Not Open übernehmen wir die Rolle von Michael J. Goreng der das Haus seiner verstorbenen Tante geerbt hat. Obwohl Haus wäre leicht untertrieben, die Dimensionen der vielen Zimmer etc. erinnert schnell an die Mansions in Resident Evil 1 oder auch 8, und das auch grafisch, aber dazu kommen wir später.
Auch wenn die Geschichte im Spiel so manche Fragezeichen bei uns hinterlassen hat, so ist das Ziel des Spieles klar….. Entkomme aus dem Haus, in dem Du viele Rätsel löst.

Gameplay
Rätsel, Jumpscares und Monster

Die Story des Spiels ist relativ schnell erzählt. Unser Charakter bekommt einen Anruf, dass seine Tante, mit der man nicht viel Kontakt hatte, verstorben ist und uns ein Haus vermacht hat. Nach einer kleinen Diskussion mit der Ehefrau das wir nicht direkt dort hinfahren sollten, sondern auch an die Familie denken? , begeben wir uns trotzdem dort hin und wachen auf einmal in einem schmuddeligen Keller auf.
Ihr seid verwirrt? Das waren wir auch bei der Story und dem Beginn des Spiels…warum sind wir dort aufgewacht? Wo sind unsere Frau und Kind? All dies bleibt unbeantwortet und wir werden ohne jegliche Hilfestellung oder Tutorials in unseren ersten Escape-Room, den besagten Keller, geworfen.
Nach diesem ersten Rätsel (auf das wir aus Spoiler-Gründen nicht näher eingehen werden) das für so manchen ungeübten Spieler schon zu einer kleinen Herausforderung werden kann, finden wir uns in der Halle des Hauses oder wegen der Ausmaße, Schlosses wieder. Unsere Aufgabe ist nun das „Haus“ zu verlassen, der einzige Weg nach draußen ist natürlich durch Ketten mit verschiedenen Vorhängeschlössern gesichert. Wir müssen in der Halle nun verschiedene Räume betreten, dort ist es unsere Aufgabe, mit dem Lösen von 2 Rätseln jeweils einen zweiteiligen Schlüssel zu finden.

Soweit die Theorie! In der Praxis ist dies alles dann doch ein wenig schwieriger, denn ein Zeitlimit hängt uns im Nacken! Man hat jeweils nur 10 Minuten Zeit (ablesbar auf der Armbanduhr unseres Charakters), schafft man dies in der Zeit nicht, kündigt sich, erstmal durch laute Schläge, ein blutüberströmtes weibliches Monster an, das uns zu fangen versucht.
Wir können uns, um dem Wesen zu entkommen, nicht wehren, sondern nur unter Tischen, Betten oder Schränken verstecken. Und wer jetzt denkt, das Wesen verschwindet irgendwann wieder, weit gefehlt, denn wir müssen die Rätsel des Raumes weiter versuchen zu lösen, nur diesmal hängt uns das Wesen noch im Nacken und jeder Schritt muss gut überlegt sein, denn ab jetzt muss man auch viel schleichen und sich allgemein leiser verhalten, damit es nicht so schnell auf uns aufmerksam wird. Schaffen wir es nicht und werden „erwischt“ erwachen wir wieder in der großen Halle und dürfen das Ganze nochmal probieren, nur dass diesmal die Rätsel etwas anders ablaufen, also „Zufalls“ generiert werden. Das macht an sich schon Spaß, auch wenn die Rätsel manchmal furchtbar undurchsichtig sind oder du Dinge wie Morsezeichen kennen musst, hier muss man sich für die diversen Rätsel auf jeden Fall Papier und Stift bereitlegen.

Zu der ganzen Rätselei und dem Monster das einen jagd benötigt man dann noch einen guten Orientierungssinn, denn die diversen „Räume“, die man besucht, bestehen aus vielen Zimmern, es geht auch mal treppauf oder treppab in eine weitere Etage mit Zimmern. Hier muss man, abgesehen von dem Rätsel und Monsterstress noch die Übersicht behalten und bei Erlangen des Schlüssels, auch noch die richtige Ausgangstür finden.
„Aufgelockert“ wird das Ganze auch noch durch diverse Jumpscares von plötzlich auftauchenden Geistern etc. Warum uns diese auf einmal „besuchen“ bleibt ein (Story) Geheimnis.
Bei der Erkundung der Levels stößt man außerdem auf alle möglichen storyerweiternden Sammlerstücke, von Notizen, Bildern, Gemälden und ominösen Zeitungsausschnitten.

Umfang
Kurz und knackig

Mit Do Not Open werdet Ihr „nur“ 2-4 Stunden beschäftigt sein. Diese 2-4 Stunden beziehen sich auf das „Try and Error“ Prinzip, das das Spiel verfolgt. Es ist halt schon fordernd, das zwar immer gleiche Rätsel wieder lösen zu müssen, aber dann doch in einer anderen Reihenfolge oder mit anderen Symbolen etc.
Jedes neue Spiel weist einen anderen Hausgrundriss auf, Schlüsselgegenstände befinden sich an anderen Orten, auch Rätselcodes, und mit über 2.193.360 unterschiedlichen Kombinationen wird jedes Playthrough von Anfang bis Ende eine vollständige Erfahrung. Sogar der Plot ist ein Rätsel an sich, mit vielen verschiedenen Endungen der Geschichte.
Man merkt also, auch wenn die Spielzeit an sich recht kurz ist, kann es sich lohnen das Spiel öfter durchzuspielen, wenn man dazu die Geduld und Ausdauer hat.

Grafik / Sound
Das schaut schick aus

Die grafische Qualität in dem Spiel ist für ein Erstlingswerk des Entwicklers sehr erstaunlich. Auch die Beleuchtungseffekte können gefallen, was zum Beispiel in der Ferne noch wie eine lauernde Gestalt ausschaut wird beim näher kommen dann doch bzw. Gott sei Dank nur zu einem Garderobenständer. Durch den Mix von detaillierter Grafik und dem Spiel von Licht und Schatten ist man im Spiel größtenteils sehr angespannt.
Und diese Anspannung wird natürlich noch durch den Sound und Soundeffekte verstärkt, die hier Achterbahn mit unseren Gefühlen spielt.

Fazit
Für Rätselfans die sich auch gern mal erschrecken

Mit Do Not Open hat der spanische Entwicker Nox Noctis ein gutes und solides Erstlingswerk erschaffen. Der Schwierigkeitsgrad ist relativ ausgewogen, die Rätsel sind Zufalls generiert, beim erneuten Durchspielen schlägt auch Kollege Zufall sehr gut zu. Grafisch gibt es fast nichts zu beanstanden. Die Story hat sich uns nicht wirklich erschlossen, war in diesem Spiel aber auch mehr Mittel zum Zweck. Das Try and Error-Prinzip im Verbund mit dem Zeitlimit/Monster erscheinen könnte so manchen abschrecken. Wer sich aber darauf einlässt, könnte seinen Spaß mit dem ein oder anderen Gänsehaut-Schauer erleben.

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