Bild: Warner Bros.

Der Erfolg von Hogwarts Legacy zeigt, dass Gamern Politik in und um Spiele egal ist

Seit dem 10. Februar ist nun Hogwarts Legacy für alle Besitzer der PlayStation 5, Xbox Series X/S und PC verfügbar. Schon im Vorfeld war der Hype riesengroß, der sich letztendlich auch in den Verkäufen zeigt und die Amazon-Charts sprechen für sich, da das Spiel gleich mehrfach in den Top-10 vertreten ist. Doch das Böse zeigt sich nicht nur im Spiel, sondern auch hinter den Kulissen.

So entbrannte eine heftige Diskussion aufgrund einer Aussage der Schöpferin J.K. Rowling, die in einigen Kreisen als transfeindlich angesehen wird. Das geht so weit, dass ein Streamer wie Gronkh massiv beleidigt wird, Entwickler zum Boykott aufrufen und sogar jeder Gamer, der es kauft, ebenfalls in die gleiche Ecke gestellt wird.

Doch sind wir mal ganz ehrlich: Politik und Games haben sich noch nie vertragen! Sicherlich versuchen Politiker mit einigen Versprechen die Gamer zu verstehen und ihre Stimmen zu gewinnen, was aber im gleichen Atemzug mit der bekannten Killerspiel-Debatte und deren Gewaltverherrlichung gleich wieder zunichtegemacht wird.

Teilweise ist es fast schon peinlich und heuchlerisch, wenn Entwickler massiv die Diversität in Spielen sehr aufdringlich dem Gamer auf die Nase dreschen, es aber im eigenen Haus mehrfach zu belästigenden Übergriffen der eigenen Mitarbeiter kommt. So ballern wir auf weibliche Charaktere, die kreischend mit der Waffe in der Hand zu Boden fallen, während in mittelalterlichen Fantasy-Games uns die Diversität des Menschen, die in der Geschichte vorkommende Sklaverei gänzlich vertuschen mag. Es ist schon sehr auffällig, dass nicht nur Entwickler in Spielen, sondern auch in Filmen, immer mehr auf eine Art der Vielfältigkeit setzen. Der typische männliche Europäer wird dabei gezielt in die zweite Reihe gestellt.

Alleine diese Anmerkung kann von einigen Personen als Rassismus gesehen werden. Dem Gamer ist das aber letztendlich egal, ob die Charaktere und Protagonisten in Spielen nun aus Japan, Amerika oder gar Südafrika stammen und wie sie optisch dargestellt wurden. Es spielt auch keine Rolle, ob es indessen ein Mann oder Frau ist. Da stellt man schnell mal die Frage, warum dem Gamer die sexuelle Ausrichtung eines Charakters so sehr im Vordergrund stehen muss? Beschäftigt man sich damit aber nicht oder hat man keine Meinung dazu, wird einem schnell Transfeindlichkeit vorgeworfen.

Eines scheinen viele zu vergessen: Videospiele waren und sind immer Produkte aus der Unterhaltungsindustrie, die einem die freie Zeit mit Spaß und guter Laune versüßen sollen. Politische Themen sind dabei immer ein Anreiz, um ein Spiel überhaupt machen zu können, aber sollten dabei niemals dem Gamer einen Standpunkt aufzwingen! Politische Brisanz hat in Spielen oder gar dem drumherum nichts zu suchen. Was kommt als Nächstes? Klimakleber in einem Need For Speed, weil hier mit Verbrennungsmotoren über die Autobahn gerast wird und das Thema Klimawandel nicht zur Geltung kommt? Oder wie wäre es damit? Im Farming-Simulator kann nur noch reine Landwirtschaft betrieben wird, weil bei der Viehzucht Tiere getötet werden und sich die Veganer davon angegriffen fühlen?

Aufhören! Spiele sollen in Zukunft auch noch einen Unterhaltungswert bieten und uns nicht eine politische Botschaft oder gerade wichtige gesellschaftliche Probleme vermitteln, wo die Politik oder gar die Entwickler selber versagen. Das soll nicht die Aufgabe eines Videospiels sein! Dem Gamer sei dank, der noch den Unterhaltungswert in einem Spiel sieht und nicht dessen politische Botschaft und sei es nur gesellschaftliche Rummel um das Spiel. Zocken, Spaß haben und in Welten abtauchen, die wir so nie erleben könnten. Dann mal auf nach Hogwarts! Man muss nicht zu jedem Thema eine Meinung haben. Ein Produkt sollte auch für sich sprechen und nicht mit dunkler Magie besudelt werden. Auch sollte man lernen, dass wir wieder die Meinung der anderen respektieren, ohne gleich eine Revolution zu entfachen, nur weil wir die andere Meinung nicht teilen.

Natürlich darf jeder selber entscheiden, ob er nun die Schule von Hogwarts besuchen will oder nicht.

Seit Anbeginn der Datasette von Computergames begeistert. Spielt alles was sich bewegt und für Atmosphäre sorgt. Nimmt gerne Peripherie unter die Lupe und auch auseinander, es bleiben immer Schrauben übrig.