Wolltet ihr euch schon einmal nach einem langen Arbeits- oder Schultag auf die Couch setzen und einfach mal das Gehirn ausschalten? Der Ship Graveyard Simulator ist genau das Richtige für dieses Vorhaben. Wir zerstören Schrott, beseitigen Ölverschmutzungen, zerstören mit einem Schweißbrenner eine elektrische Schalttafel oder fahren mit einem alten Lastwagen durch eine ziemlich große Welt. Es gibt keine Storyline, der wir folgen müssen, wir werden einfach in eine Welt geworfen, durch ein sehr kurzes Tutorial geführt und Abrakadabra: Wir sind jetzt ein Bergungsspezialist!
Gameplay
Zerstören, Sammeln und Verkaufen
Es gibt drei Hauptpunkte, um ein Bergungsarbeiter zu sein: Zerstören, Sammeln und Verkaufen. Was das Zerstören von Dingen angeht, so macht es zwar Spaß, aber es gibt oft eine Stelle auf dem Gegenstand, die der „kritische Punkt“ für die Zerstörung ist. Wenn man diese Stelle findet, geht das Zerlegen deutlich schneller vonstatten. Ärgerlich ist daher, dass diese Mechanik so ungenau und hakelig funktioniert. Wir standen während des Spiels mehrere Male vor einem Gegenstand, der als zerstörbar angezeigt wurde, aber weiß leuchtete.
Wir bewegte uns also hin und her und versuchten, das grüne Licht auszulösen (kritischer Zerstörungspunkt), und oft bewegten wir uns minutenlang hin und her, nur um die Stelle zu finden, an der das Licht grün aufleuchtete. Das war eines der größten Probleme, die wir mit Ship Graveyard Simulator hatten. Es ist ja nachvollziehbar, wenn in einem Shooter, wenn es oft um das millimetergenaue Treffen geht, die Präzision der Trefferboxen manchmal Probleme macht. Bei einem Spiel wie Ship Graveyard Simulator, wo es nur um sehr grobe Trefferboxen geht, sollte das allerdings kein Problem sein.
Es gibt verschiedene Arten von Materialien, die wir auf dem Boden einsammeln können, wenn man anfängt, durch das Gebiet außerhalb der kleinen Stadt zu laufen, in der sich das eigene Haus, der Marktplatz, die Werkzeugwerkstatt, der Ofen und die Kaserne befinden. Überall um die Stadt herum liegen Schiffswracks, Schiffshälften, Schiffsviertel. Das ist für uns als Bergungsarbeiter eine tolle Sache – mit einem kleinen Problem. Wir können leider nicht einfach mit dem Hammer auf alles losgehen, was wir sehen. Alles, was sammelbar ist, leuchtet weiß auf. Wir müssen stets sicherstellen, dass wir auch das richtige Werkzeug für eine bestimmte Aufgabe dabeihaben. Wenn wir das richtige Werkzeug in der Hand haben, leuchtet der Gegenstand grün auf.
Mit einer Handsäge können wir Stahlträger durchschneiden (das bringt mit am meisten Spaß), während wir mit einem Hammer oder seiner härteren Version, dem Stahlhammer, so ziemlich alles andere zerstören können, wenn es das Spiel denn auch zulässt. Der Schweißbrenner kümmert sich um elektrische Geräte wie Schalttafeln und Heizkörper. Mit dem Ölwischer können wir Ölverschmutzungen beseitigen und Ölfässer einsammeln. Zu den Dingen, die man einsammeln wird, gehören rostiger Stahl, Stahl, Aluminium, Gusseisen, Kupfer, usw. Denke an irgendein Metall und du wirst es in der Welt von Ship Graveyard Simulator finden. Zu Beginn haben wir ein eher kleines Inventar, das sich mit der Zeit aufrüsten lässt, um die eigenen Sammelträume ein wenig zu erweitern.
Wir sind herumgelaufen, haben ein paar rostige Balken zerstört, ein paar auf dem Boden liegende Metalle eingesammelt und den Schiffsfriedhof erkundet. Bevor wir erklären, wie man Dinge verkaufen kann, möchten wir kurz auf den Aspekt der Nahrungssuche eingehen. Wir haben einen Ofen in der Nähe unseres Marktplatzes, Hauses und der eigenen Werkzeugwerkstatt. Mit dem Ofen können wir Dinge wie Kerosin und legierten Stahl herstellen, um nur ein paar Dinge zu nennen. Es wird immer wieder vorkommen, dass wir Aufträge erfüllen müssen, für die du verschiedene Materialien benötigt werden, die man nicht auf dem Boden oder im Schiff finden kann.
Das Verkaufen ist ziemlich einfach. Wir gehen zum Werkzeugladen, das Menü öffnet sich, und wir können unsere Gegenstände verkaufen. Der Preis der Gegenstände schwankt von Tag zu Tag. Ehrlich gesagt gibt es nicht viel zu sagen. Es war ein bisschen enttäuschend, weil man mit dem Verkaufsaspekt eine Menge machen könnte, um die Dinge spannender zu machen. Vielleicht ein besonderes Ereignis in der Wirtschaftswelt, der den Preis einiger Rohstoffe erhöht? Vielleicht könnte man das Erlebnis lebendiger gestalten und die Preise an den Börsenwert koppeln und so stetig wanken lassen? Wir sind uns nicht sicher. Wir wissen nur, dass hier etwas fehlt.
Es gibt zwei Hauptorte, an denen man seine Materialien einsammeln kann: das Gebiet in der Nähe der Stadt, wo überall Schiffswracks liegen. Das Gebiet um die Stadt ist ziemlich weitläufig und wird jeden Spieler ziemlich beschäftigen. Eines unserer Hauptprobleme ist, abgesehen von dem, was oben bereits erwähnt wurde, ist, dass der Ship Graveyard Simulator nicht sehr viel Wiederspielwert bietet.
Wir legen Wert auf ein Videospiel, das man ein paar Stunden spielen und dann ein paar Tage liegen lassen kann, denn wir alle wissen, wie hektisch das Leben sein kann, und im Anschluss kann man den Controller wieder in die Hand nehmen und das Spiel wieder so starten, wie es beim ersten Mal war. Wir habe den Ship Graveyard Simulator eine Handvoll Stunden lang gespielt, bevor wir ehrlich gesagt müde davon wurden. Das Gameplay ist wie folgt und ändert sich auch nicht: zerstören, sammeln, verkaufen. Manchmal bekommt man Aufträge von Managern, mit denen man Geld verdienen kann, um die Dinge etwas zu abwechslungsreicher zu gestalten. Aber das reißt es unterm Strich nicht heraus.
Grafik & Sound
Nicht auf Höhe der Zeit
Auch musikalisch gibt es nicht viel zu Ship Graveyard Simulator zu sagen. War schon mal jemand in einem Beerdigungsinstitut oder auf einem echten Schiffsriedhof? Es ist ruhig und sehr friedlich, was wir nach einem langen Tag voller Arbeit und Stress sehr zu schätzen wissen. Allerdings können wir uns mit dem Musikstil des Ship Graveyard Simulators nicht anfreunden. Nach ein paar Stunden schläft man fast ein, wenn ich man die Musik hört und gleichzeitig spielt. Wir erwarten nicht, dass musikalisch eine Rave-Party stattfindet, aber es muss zumindest so viel Energie haben, dass es das Gameplay unterstützt und abbildet.
Grafisch sieht der Ship Graveyard Simulator ziemlich grob aus. Wenn wir es mit etwas vergleichen müssten, würden wir es in Bezug auf die Farb-Palette mit Fallout 76 vergleichen. Die NPCs bewegen sich nicht, sprechen nicht, und die Atmosphäre funktioniert sehr nach dem Motto: „Ich bin ganz allein, obwohl es Leute um mich herum gibt“.
Fazit
Ein ganz netter, kurzweiliger Zeitvertreib
Was unsere Empfehlung betrifft, so ist Ship Graveyard Simulator kein Titel, bei dem man alles stehen und liegen lassen, seinen Terminkalender freiräumen und dieses Spiel sofort kaufen sollte. Wenn ihr etwas riskieren wollt und ihr euch für das Simulations- oder Renovierungsgenre begeistern könnt, dann wird euch dieses Spiel trotz seines mangelnden Engagements gefallen. Wenn ihr zu den Menschen gehören, die erwarten, dass man sich mit einem Titel intensiv beschäftigen und ihn stundenlang spielen kann, dann ist dieser Simulator nur schwer zu empfehlen. Wir für unseren Teil gähnen schon. Wir legen uns jetzt hin und machen ein Nickerchen.