Bild: SteelSeries & PE

Kabelloser Einstieg in die audiophile Gamingwelt – SteelSeries Arctis Nova 4P Wireless-Headset im Test

Mit dem Arctis Nova 4P bringt der dänische Hersteller von Computer-Peripherie SteelSeries ein Wireless-Gaming-Headset, welches sich mit einem Preis von rund 120 Euro im Einstiegsbereich bewegt. Dabei steht das 4P für die Serie und für eine Verwendung an der PlayStation, PC und Switch. Xbox-User erhalten mit dem 4X das passende Headset. Wir haben das Headset für euch getestet, welches heute seinen Marktstart feiert.

Kann an zahlreichen Plattformen genutzt werden

Genau vor einem Jahr kündigte SteelSeries an, bekannte Probleme im Gaming-Bereich aus der Welt zu schaffen und entwickelte mit der Nova-Headset-Serie von Grund auf neue Headsets, um neue Maßstäbe im Bereich Hi-Fi-Audio, KI-gestützte Sprachklarheit und Komfort bieten zu können. Dazu konnten wir in der Vergangenheit schon das Nova 7P, aber auch das Arctis Nova Pro ausführlich testen. Mit dem Arctis Nova 4P/X bringt SteelSeries nun ein preislich-ansprechenderes Headset, welches sich im 100 Euro Bereich bewegt. Letztendlich stellt das Arctis Nova 4P auch den Nachfolger des erfolgreichen Arctis 1 Wireless aus dem Jahr 2019 dar, welches wir damals ebenfalls getestet haben.

Verarbeitung & Komfort

Kleine Schwester in der Nova-Familie

SteelSeries präsentiert das Arctis Nova 4P Wireless in einem blauen Karton und unterstreicht damit die Zugehörigkeit der neuen Nova-Serie. Das hat auch einen Vorteil, um Gamer an der PlayStation besser ansprechen zu können. Da das Nova 4 auch für die Xbox erhältlich sein wird, wird dann auf eine grüne Verpackung samt 4X-Kennzeichnung gesetzt. Wir halten die PlayStation-Variante in den Händen, die mittels des beiliegenden USB-C-Dongles auch an der Switch, dem PC oder weiteren mobilen Geräten verwendet werden kann – vorzugsweise Android-Geräte.

Die Verpackung spricht für sich und wird mit seinen zahlreichen Informationen zur Kompatibilität, Inhalt, Zubehör und auch den Lobpreisungen den Käufer sehr ansprechen. Halten wir zudem den Karton in der Hand, offenbart sich Gewicht, was auch eine erste Wertschätzung bedeutet. Hier im Inneren verbirgt sich etwas, was sich hoffentlich nicht als Mogelpackung entpuppt.

Erstaunlicherweise lässt sich die Versiegelung ganz ohne Messer entfernen, da hier eine Lasche angebracht wurde. Für uns ein Zeichen, dass da jemand mitgedacht hat. Zugleich wird der erste Eindruck von unserer erwarteten Wertschätzung gerecht. SteelSeries präsentiert das Headset sehr würdevoll und unterstreicht auch den Weg der Nachhaltigkeit. Hier kommt recycelter Karton zum Vorschein, aber auch biologisch abbaubare Folien, wie wir sie eigentlich nur für unseren Bioabfall im Haushalt verwenden.

Optisch ziert sich das Arctis Nova 4P überhaupt nicht, seine Zugehörigkeit zur neuen Serie im Design zu zeigen. Die Unterschiede sind auf den ersten Blick kaum erkennbar, zeigen sich aber bei genauerer Betrachtung in der Anordnung der Bedienelemente sowie der Y-Gabel zur Aufhängung der Ohrmuscheln. Zudem müssen wir erwähnen, dass die Materialauswahl etwas einfacher gestaltet wurde. Das ist zu verkraften, da wir gegenüber dem Arctis Nova 7P auch an die 80 Euro günstiger sind. Was sich SteelSeries aber nicht nehmen ließ, ist, auch weiterhin auf das bekannten Gummiband zur Passung als Kopfband zu setzen. Weitere bekannte und prägende Details sind das versenkbare Mikrofon, eine ansprechende und stabil-wirkende Verarbeitung samt Verschraubungen und die höhenverstellbaren AirWeave-Ohrmuscheln. So punktet das Nova 4P gegenüber seinem Vorgänger Arctis 1 schon alleine bei den Möglichkeiten zur Passform, da hier auf einen verstellbaren Federbügel und gleichzeitig dem dehnbarem, Gewichts-verteilenden Kopfband gesetzt wird. Gleichzeitig werden unsere Ohren sauber umschlossen. Eine direkte passive Geräuschunterdrückung kommt dabei nicht zum Tragen, was als Vorteil oder Nachteil gesehen werden kann.

Die Verarbeitung spricht für sich

Rundum liefert das Arctis Nova 4P Wireless einen überzeugenden Tragekomfort, der auch über mehrere Stunden kaum negative Eindrücke hinterlässt und alles zudem mit wohlwollenden Materialien bei einer sauberen Verarbeitung. Zum Lieferumfang gehören neben dem Headset ein Ladekabel auf USB-C, der USB-C-WiFi-Dongle und eine Verlängerung für den Dongle von USB-A auf USB-C-Buchse. So lässt sich der Dongle auch unproblematisch am PC oder PlayStation betrieben, wenn jener etwas versteckt und verbaut untergebracht wurde.

Erwähnen müssen wir, da wir uns hier ein Headset aus dem Hause SteelSeries angeschafft haben, dass der Support gleich zum Marktstart vorhanden ist. Alle Kabel, der Dongle als auch die Ohrpolster sowie das Gummi-Kopfband können als Ersatzteil oder als Custom-Feature im Store erworben werden. Wenn euch also mal ein Missgeschick passiert, der Dongle vom Hund gefressen wurde oder die Katze die Ohrpolster samt Kabel angenagt hat, keine Sorge – Das Headset muss nicht weggeworfen werden. Da kann sich Sony mit dem Pulse-3D-Headset ruhig mal eine Scheibe abschauen! Soviel zum Thema Nachhaltigkeit.

Einfach im Design, funktionell und ansprechend zugleich

Sound/ Klangbild 

Überzeugend, was anderes war auch nicht zu erwarten

SteelSeries stattet das Arctis Nova 4 Wireless mit Treibern aus, die uns einen Frequenzbereich der bekannten 20 Hertz bis 20.000 Hertz liefern. Alles bei 36 Ohm und einer Empfindlichkeit um die 93 dBSPL. SteelSeries nennt das komplette Akustik-System einfach Nova Acoustic System, welches die speziell entwickelten Treiber mit dem integrierten DAC paart und daher für einen klaren und kraftvollen Spielklang sorgen möchte. Das klingt sehr vielversprechend und kann schon in der ersten Hörprobe uns überzeugen – Was anderes hätten wir von SteelSeries auch nicht erwartet. Die Höhen sind klar und durchdacht, während die Mitten mit den Tiefen dem Ganzen deutlich Volumen verleihen, auch wenn an der PlayStation einem ein wenig die Hände gebunden sind.

Unabhängig von der Lautstärke erhalten wir immer ein sehr gut ausgewogenes Klangbild, um auch bei geringer Lautstärke keine noch so kleine Tonart im Spiel verpassen zu müssen. Dreht man etwas lauter, wirkt es fast schon impulsiv und das Headset macht dann richtig Spaß. Zu jeder Zeit und in jeder Situation im Spiel, unabhängig, ob wir uns nun auf einem Schlachtfeld tummeln, gar die Prinzessin im Adventure retten oder gar und einem einfachen Indi-Game hingeben, das Arctis Nova 4 Wireless bietet Harmonie in allen Tonlagen.

Wer über einen PC verfügt, kann sich die hauseigenen Software herunterladen und kommt damit in den Genuss von zahlreichen Soundspielereien. Dazu gehören der 3D Spatial-Sound, aber auch der hauseigene Sonar-Sound. An der PlayStation 5 wird entsprechend den Spielen natürlich auch der Tempest 3D-Sound geboten. Da wir aber weniger ein Fan dieser 3D-Abmischung sind, nutzen wir gezielt den Stereo-Sound, der hier sehr dynamisch in Erscheinung tritt. Klar, wir sollten nicht vergessen, dass hier, ist ein Wireless-Gaming-Headset und kein Studiokopfhörer! Aber einen Film am Tablet oder ein neues Musikalbum am Smartphone kann damit auch genüsslich verschlungen werden.

Auf die Lauscher!

Im direkten Vergleich mit dem Vorgänger, dem Arctis 1 Wireless, ist es schon schwer einen gravierenden Unterschied heraushören zu können. Gleiches gilt für das Arctis Nova 7P, welches einige Features mehr bietet. Dazu wird dann schon eine gute Klangquelle benötigt, die bei diesem Einstiegsheadset marginale Unterschiede aufweisen kann.

Das Mikrofon als Designelement

Abschließend können und sollten wir natürlich auf das Mikrofon eingehen, welches im Design eingebettet wurde und auch schnell hervorgeholt werden kann. SteelSeries spricht bei diesem Mikrofon von einem KI-gesteuertes Mikrofon mit Geräuschunterdrückung – ClearCast Gen 2 hebt die bekannte Mikrofonqualität des Arctis auf die nächste Stufe, mit noch klarerem Klang. So der Slogan und einmal mehr, bei aller Mühe ist das Mikrofon beim Arctis Nova 4 ebenfalls als zweckdienlich zu bezeichnen. Von Studioqualität ist nicht die Rede, wie auch, da wir uns hier im Einstiegsbereich befinden. Dennoch können wir uns mit unseren Partnern und Spielkameraden sauber und verständlich unterhalten, auch wenn diese Geräuschunterdrückung ein wenig wie Schnupfen in der Nase sich anfühlt und Zischlaute zur Geltung kommen. Abhilfe schafft ein Pop-Schutz für wenige Cent – Leider lässt sich dann das Mikrofon nicht mehr sauber im Gehäuse verstecken.

Fazit

Bestes kabelloses Einsteiger-Headset

Mit dem Arctis Nova 4P macht SteelSeries wieder mal alles richtig, um dem Einsteiger für sein Geld ein gutes Headset bieten zu können. Das Design ist ansprechend, zugleich robust und bildet eine Wertigkeit, die mit einem lobenden Support über Jahre Freude bereiten wird. Dabei spielt SteelSeries einmal mal ihre ganze Erfahrung im audiophilen Sektor aus, um einen sehr ausgewogenen und harmonischen Klang in allen Genres abliefern zu können. Hier können Schritte in Shootern geortet werden, die Boliden mit aller Kraft aufgedreht werden und herrlich, wenn die Schwerter und Schilder in der Schlacht klangvoll aufeinander treffen. Das alles reicht zudem für 36 Stunden Akkulaufzeit, die in einer kurzen Snackpause von 15 Minuten für weiteres Gemetzel von 6 Stunden im nächsten Level ausreicht. Bei allem Lob sollte man nicht vergessen, dass es ein Einsteiger-Headset für 120 Euro ist und da ist das Mikrofon rein für kommunikative Zwecke konzipiert worden und nicht um den nächsten Hit oder Stream damit aufzeichnen zu können. Dennoch liefert SteelSeries ein herausragendes Headset ab, welches bei uns in dieser Kategorie sich deutlich von der Konkurrenz abhebt.

Seit Anbeginn der Datasette von Computergames begeistert. Spielt alles was sich bewegt und für Atmosphäre sorgt. Nimmt gerne Peripherie unter die Lupe und auch auseinander, es bleiben immer Schrauben übrig. Germany 48.406558, 9.791973

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