In vielen kompetitiven Spielen wie Call of Duty, CS:GO oder Valorant kommt für Spiele sehr auf präzise Sounds an. Immerhin ist es enorm wichtig, den Gegner nicht nur zuerst zu sehen, sondern ihn auch zu hören. So ist man besser auf einen Zweikampf vorbereitet. Razer hat sein beliebtes Model Blackshark veredelt und eine neue Version auf den Markt gebracht. Wir haben das kabellose Spitzenmodell für euch ausprobiert.
Lieferumfang und Verarbeitung
Alles was man braucht
Im schwarzen Karton erwartet uns neben dem eigentlichen Headset einiges an Zubehör. So findet sich ein USB-A-Dongle für die kabellose Verbindung und ein etwa 1 Meter langes USB-A-Verlängerungskabel, mit dem wir den Dongle an beliebiger Stelle positionieren können. Ein weiteres etwa 1 Meter langes USB-C-Kabel dient zum Laden des Akkus unseres neuen Blackshark V2 Pro. Das ansteckbare Mikrofon ist an einem biegsamen Schwanenhals befestigt und die Kapsel wird durch einen Windschutz gegen Plosivlaute geschützt. Natürlich gibt es auch eine einfache Bedienungsanleitung, den üblichen Razer-Aufkleber und eine Danksagung des Herstellers für unseren Kauf. Eine Aufbewahrungstasche, wie beim Vorgänger, gibt es leider nicht dazu. Das Headset selbst liegt uns in der schwarzen Version vor. Als weitere Option bietet Razer es in Weiß an.
Gleich die erste Berührung vermittelt uns eine angenehme Haptik. Die mattschwarze Oberfläche der Ohrmuscheln ist leicht satiniert und spiegelt die gute Qualität viele aktuellen Produkte des Herstellers wider. Das Design des Blackshark V2 ist dem des Vorgängers größtenteils treu geblieben und so erinnert es stark an einen Kopfhörer für Piloten. Der Kopfbügel ist aufwendig umnäht und bietet an der Oberseite ein mit dem Razer-Logo verziertes Kunstleder, die Auflage am Kopf ist mit Velour umnähten Schaumstoff gepolstert. Die Gabelelemente sind wie beim Vorgänger aus Metalldraht geformt und die Größenverstellung erfolgt an den drehbaren Aufnahmen der Ohrmuscheln. Die Bedienelemente sind an der linken Ohrmuschel untergebracht. Hier findet sich der Power-Schalter, ein Knopf zum Stummschalten des Mikrofons und ein großer Drehknopf für die Einstellung der Lautstärke. Zusätzlich ist hier der USB-C-Anschluss verbaut, mit dem wir den Akku laden. Ein Klinkeneingang dient zur Aufnahme des Mikrofons. An der Rückseite der rechten Ohrmuschel ist ein weiterer Knopf untergebracht, mit dem wir die Equalizer-Profile des Headsets durchschalten oder die Audioquelle wählen können.
Die gesamte Verarbeitung wirkt durchweg robust und die ausgewählten Materialien vermitteln eine hohe Wertigkeit. Die Spannung des Kopfbügels ist moderat, beide Ohrmuscheln umschließen die Ohren sehr gut und so trägt sich das Blackshark V2 Pro sehr angenehm. Dank des geringen Gewichtes von 320 Gramm lässt es sich auch lange tragen.
Installation und Bedienung
Viele Einstellungen für den besten Sound
Im Grunde ist das Blackshark V2 Pro wie jedes andere Razer Headset ein Plug-and-Play Gerät. Wir benötigen also nicht unbedingt eine Software zum Basisbetrieb. Die Bedienelemente sind überschaubar und intuitiv zu bedienen. Mit dem großen Drehknopf können wir die Lautstärke beeinflussen. Ein Knopf dient zum Ein- und Ausschalten des Headsets, drücken wir ihn länger wird die Bluetooth-Suche aktiviert. Praktisch am Blackshark V2 Pro ist die Quellenwahl. So können wir mit einem weiteren Knopf die Audioquelle zwischen Bluetooth und PC umschalten. Außerdem dient er zum Durchschalten der gespeicherten Equalizer-Presets. Mit dem dritten Schalter im Bunde wird das Mikrofon stummgeschaltet. Soviel also zu den Grundeinstellungen. Alle weiteren Features des Blackshark V2 Pro stehen uns allerdings nur mit der Razer Synapse Software zur Verfügung. Dort können wir nicht nur den Ladezustand des Akkus einsehen, sondern umfangreiche Einstellungen am Sound und dem Klang des Mikrofons vornehmen. So können wir uns entscheiden ob wir das Headset in Stereo oder in THX Spatial Audio nutzen wollen. Somit steht uns also auch virtueller 7.1 Surround-Sound zur Verfügung. In den Stereoeinstellungen des Equalizers finden sich neben 4 veränderbaren Presets auch noch 5 sogenannte E-Sport-Presets, die von professionellen Spielern erstellt wurden, um den Klang in Spielen wie Valorant, Call of Duty oder CS:GO zu verbessern. Obendrein können wir für all unsere Spiele eines dieser Audiopresets festlegen, welches bei Start des jeweiligen Spiels aktiviert wird. In einem weiteren Tab können wir die Anrufannahme per Bluetooth deaktivieren, eine Audionormalisierung zuschalten und regulieren oder auch den Bass-Boost regeln. Zusätzlich lässt sich die Sprachqualität regeln, was eine deutliche Hervorhebung von hörbarer Sprache bewirkt. Der dritte Tab ist für den Klang des Mikrofons zuständig. Hier finden sich neben einem praktischen 10-Band-Equalizer, mit wählbaren Presets, auch ein Voice-Gate und zusätzliche, regelbare Verbesserungen für Lautstärkenormalisierung, die eigene Sprachqualität oder die Reduktion von Umgebungsgeräuschen. Einige dieser Funktionen sind unserer Meinung allerdings mit Vorsicht zu bedienen, da sie das Klangbild teilweise deutlich verändern.
Technik und Sound
Raumklang nicht nur für E-Sport
Im neuen Blackshark V2 Pro arbeiten zwei 50 Millimeter TriForce-Titanium-Treiber. Ihre tinanbeschichteten Membrane, teilen die Treiber in drei Bereiche zur individuellen Abstimmung von Höhen, Mitten und Tiefen. Sie arbeiten in einem Frequenzbereich von 12 Hz bis 28 kHz, der etwas breiter als üblich ist. Die Impedanz beträgt 32 Ohm bei einer Empfindlichkeit von 100 dB SPL / mW @ 1 kHz. Razer verspricht mit dem Akku satte 70 Stunden Laufzeit, der sogar nach nur 15 Minuten Ladezeit schon wieder 6 Stunden Gaming-Sound bietet. Im gesamten Testzeitraum über mehrere Tage haben wir bisher nicht neu aufladen müssen und so stehen uns nach knapp 40 Stunden Laufzeit noch immer 39% Akkupower zur Verfügung. Wir tendieren also sogar zu einer längeren Akkulaufzeit. Mit Razer HyperSpeed-Wireless nutzen wir eine adaptive Frequenz-Technologie, die in jeder Millisekunde nach freien Kanälen und möglichen Interferenzen scannt. So wissen wir, welche Frequenzen gemieden werden sollten, und können sofort zur schnellsten umschalten, damit es keine Latenzen oder Aussetzer gibt. Selbst wenn also mehrere Geräte die gleiche Frequenz nutzen, sorgt das dafür, dass dein Headset nie dazu gehört. Mit THX Spatial Audio nutzen wir modernen 7.1 Surround Sound, den wir allerdings nur für Story-Spiele oder Filme empfehlen. In kompetitiven Spielen wirkt diese Räumlichkeit uns zu basslastig und wichtige Geräusche gehen im Sound oft unter. Eine bessere Wahrnehmung können damit wir leider nicht bestätigen.
Der Sound des Blackshark V2 Pro ist stark von den Einstellungen abhängig. Im reinen Stereobetrieb und mit genulltem Equalizer klingt es sehr ausbalanciert. Allerdings wirken uns die unteren Mitten etwas schwammig. Aber dafür ist ja dann der EQ da. Hier lässt sich gut nachregulieren. Der Bassbereich klingt in neutralen Einstellungen sehr voluminös und satt. In anderen Testberichten wurde über zu wenig Bass geschrieben, was wir nicht bestätigen können. Mit dem Blackshark V2 Pro lässt sich ebenso ein wirklich fetter Bass einstellen, wenn man den denn wirklich braucht. Zusätzlich können wir einen Bassboost aktivieren, der es aber wirklich etwas übertreibt. An den Höhen könnte Razer noch etwas arbeiten. Diese wirken auch mit EQ etwas zu unpräzise. Eine feine Trennung ist zwar hörbar, aber echte Klarheit lassen sie vermissen. Aktivieren wir allerdings THX Spatial Audio, heben wir das Headset noch einmal auf eine ganz andere Ebene. Hier wird der Sound um einiges präziser und wirkt um einiges definierter. Der räumliche Effekt wirkt selbst bei Musik grandios. Wir empfehlen allerdings eher Filme und Story-Spiele damit zu hören. Hier kann der virtuelle 7.1 Sound sein ganzes Potenzial entfalten. Die Ortung funktioniert sehr gut und das ist nicht immer eine Selbstverständlichkeit. In kompetitiven Spielen ist uns aber der Surroundsound manchmal etwas störend aufgefallen. Zu viel Dominanz lag uns hier dann im Bassbereich. Auch wenn Waffen- und Atmo-Sounds genial klingen, gingen uns wichtige Klänge, wie Schritte, oft unter. Für ein kabelloses Headset steckt im Blackshark V2 Pro dennoch ein schöner, ausgeglichener Sound, wenn man ihn sinnvoll einzustellen und einzusetzen weiß.
Fazit
Würdiger Nachfolger mit großen Ambitionen
Mit dem neuen Blackshark V2 Pro hat Razer einen würdigen Nachfolger seines beliebten Profi-Headsets auf den Markt gebracht. Zwar bleibt sich das V2 Pro in puncto Design treu, man hat es aber dennoch mit etwas optischer Überarbeitung auf eine modernere Ebene gehoben. Optisch weiter ganz an ein Pilotenheadset angelehnt, hat man technisch deutlich aufgerüstet. Nicht nur, dass man nun auch per Bluetooth verbinden kann, auch die neuen Triforce Titanium-Treiber und ein hervorragendes Wideband-Mikrofon sind verbaut. Uns gefällt die robuste Verarbeitung und die hochwertigen Materialien. Die Installation ist in wenigen Minuten erledigt und dank der immensen Features in der Synapse-Software, lassen sich viele Einstellungen festlegen. Dank langer Akkulaufzeit kommen wir auf knapp 65 Stunden Spielzeit mit einer Ladung. Der Sound ist sehr gut gepegelt und im reinen Stereobetrieb ist das Blackshark V2 Pro ideal für kompetitive Spiele abgestimmt. Mit THX Spatial Audio begeistert uns das Headset in Filmen, Story-Games und selbst bei Musik. Das Mikrofon kann uns dann vollends überzeugen. Es klingt exzellent und kann selbst für Streaming oder Videokommentare verwendet werden. Mit einem Preis von 230 Euro ist das Blackshark V2 Pro zwar kein Schnäppchen, mit seinen Features, der robusten Verarbeitung und dem tollen Sound ist es aber eines der besten kabellosen Headsets auf dem Markt.