Das spanische Xixo Games Studio, das gerade mal aus zwei Personen besteht, präsentiert uns mit Enchanted Portals ein Spiel, das in Sachen Grafik und vor allem Schwierigkeitsgrad von Titeln wie Cuphead inspiriert wurde. Unser Test fühlt dem 2D-Plattformer, der auch mit 2 Spielern per Koop gespielt werden kann, auf den Zahn.
Als wir die ersten Pressemitteilungen zu dem Spiel bekamen, waren wir sehr angetan, den als Fan von 2D-Platformern hat uns das Angeteaserte sehr gefallen. Auch der Trailer machte Lust auf mehr und so waren wir sehr erfreut als der Review-Key bei uns im E-Mail-Postfach landete. Die Umschreibung des Spiels las sich eingänglich, der Grafikstil wusste zu gefallen, dass gerade mal 2 Personen hinter dem Werk steckten, machte uns neugierig also….los gings.
Wir haben Enchanted Portals auf der PlayStation 5 in der Version 1.001.000 getestet. Das Spiel gibt es digital auf PC, PS5 und Xbox Series X, Switch, PS4 und Xbox One werden ein paar Wochen später veröffentlicht. Nach einem Download von 1,274 Gigabyte, der auf unserer PS5 Festplatte letztendlich 1,38 Gigabyte an Platz einnahm, konnte es losgehen.
Ersteindruck
Dünne Story, aber jede Menge zu tun
Die Story zu Enchanted Portals ist schnell erzählt. Die Geschichte dreht sich um Bobby und Penny, zwei Magieranfängern, die zwischen den Dimensionen festsitzen und sich zahlreichen Gefahren stellen müssen, um ein Zauberbuch zu finden und sicher nach Hause zurückzukehren. Es erwarten uns insgesamt 6 abwechslungsreich wenn auch kurz gestaltete Welten in denen wir in guter alter Jump’n Run Manier versuchen ans Ende eines Levels zu kommen beziehungsweise den Oberboss zu besiegen.
Es gibt 3 Schwierigkeitsgrade, wobei wir schon bei „Einfach“ manchmal ins Joypad beißen wollten, ob das letztendlich an unserem Skill lag, lasse ich an dieser Stelle mal offen. Die höheren Schwierigkeitsgrade unterscheiden sich unserer Meinung nach nur in der Freigabe von Gesundheitsherzen erledigter Gegner. Bei „Einfach“ gab es die bei gefühlt jedem 3 Gegner, dementsprechend waren sie in den anderen Stufen rar gesät.
Die schön gezeichneten und animierten Gegner gibt es in 4 Kategorien, 3 haben verschiedenfarbige „Auren“ um sich (Grün, Blau, Rot). Diese können wir nur mit der passenden Waffe besiegen (Grün=Wind, Blau=Eis, Rot=Feuer). Die verschiedenen Waffen wählen wir mit unserem Steuerkreuz aus. Gegner, die keine Aura umgibt, können mit jeder Waffe besiegt werden. Und zu guter Letzt gibt es Gegner die man nicht erledigen kann, diese müssen wir mit Sprung oder Doppelsprung überwinden. Schießen können wir mit unseren Waffen nach oben und im 45 Grad Winkel nach links und rechts, drücken wir die R1-Taste bleibt unsere Figur fest stehen und wir können in die 3 verschiedenen Richtungen zielen. Außerdem gibt es noch eine Taste für einen kurzzeitigen verstärkten Schuss sowie eine Taste für ein kurzzeitiges Schutzschild und eine Schlagtaste.
Gameplay
Wie lange hält man das aus…
Wir haben schon erwähnt, dass sich das Spiel sehr an dem bockschweren Cuphead inspiriert hat, und das fühlt man mit jeder Faser, schon von Beginn an. Ein Tutorial gibt es nicht, in den Optionen findet man in der Steuerungseinstellung aber Hinweise wie Gegner zu besiegen sind, das hätte man bestimmt besser lösen können, aber sei es wie es ist.
Obwohl das Spielprinzip an sich recht einfach ist, hat man doch alle Hände voll zu tun, denn außer der Jump`n Run-Action ist die Gegnerdichte sehr hoch. Man kann natürlich versuchen vor den Gegnern wegzurennen, leider verschwinden diese aber nicht, sondern fliegen/rennen hinter Euch her, und natürlich kommen auch immer neue Gegner, da kann es gerne mal schnell passieren, dass ihr von 5 bis 6 Gegner umrundet seid, jeder mit seiner farbigen Aura auf die wir achten müssen und natürlich Gegner die nicht besiegt werden können und deshalb per Sprung überwindet werden müssen. Da ist Chaos und schnelles Sterben vorauszusehen.
Das Gleiche gilt bei den diversen Endbossen, auch diese sind mehr als eine harte Nuss, brauchen ewig um zu sterben außerdemes gibt immer zwei Phasen bis der Boss endgültig besiegt ist. Zu den aus allen Rohren schießenden Bossen gesellen sich noch Objekte/Gegner, die wir nicht berühren dürfen. Hier bedarf es also einem guten Abwägen, welche „Sondertasten“, also kurzzeitig verstärkter Schuß und einsetzen des Schutzschildes wann genutzt werden sollte. Nicht jeder wird diese Balance haben und bestimmt das ein oder andere Mal vor Frust das Spiel vorzeitig beenden.
Apropo beenden, es gibt keine Speicherplätze, solltet ihr also das Spiel mal ausmachen und irgendwann wieder starten, so fangt ihr immer wieder am allerersten Level an. Auch in den Leveln selbst sind die Rücksetzpunkte sehr schlecht gewählt, was auch wieder für Frust sorgen könnte. Zukünftige Updates könnten diese negativen Punkte mit Sicherheit beheben.
Umfang/Grafik/Sound
Eine kurze Erfahrung
Enchanted Portals besteht aus 6 Welten, die man, wenn man geübt ist, in gut einer Stunde erledigen kann. Aber aus schon vorher genannten Gründen kann sich die Spielzeit natürlich auch verlängern. Dass man mit einem Freund im KooP das Spiel erleben kann, ist natürlich nochmal ein positiver Aspekt und kann dieses „Einmal versuchen wir es noch-Gefühl“ bestärken.
Grafisch hat uns das Spiel uns sehr gut gefallen, auch wenn sich die Level in ihrer Gestaltung gerne wiederholen. Die sehr schön gezeichneten und animierten Figuren wissen zu gefallen und erinnern in ihrer Gestaltung an den Stil alter Disney und Fleischer-Cartoons aus den 1930er Jahre.
Der Soundtrack des Spiels ging mit seinen klassischen „alten“ Klängen in Ordnung, leider gibt es kaum Ingame-Sounds der diversen Gegner, diese lassen ihr Schicksal meistens stumm über sich ergehen, die restlichen Sounds wie Schuß und Hüpfgeräusche sind in Ordnung.
Fazit
Spielspaß für Nervenstarke Gamer
Das 2-Mann Team der Xixo Games Studio hat hier ein schönes Spiel entwickelt, und das meinen wir, bedauerlicherweise, nur im optischen Aspekt. Es mag sein, dass es Gamer gibt, die diese Art von Games mit einem sehr hohen Frustfaktor mögen, uns hat es leider mehr abgeschreckt. Kommende Updates, soweit wissen wir bereits, werden sich um den Schwierigkeitsgrad und mehr kümmern, so wird das Spiel in Zukunft hoffentlich auch für Gelegenheitsspieler etwas zugänglicher.