[ PSVR2 TEST ] Tennis On-Court – besser als gedacht?

Perp Games und Entwickler Fishing Cactus lassen uns in dieser Tennis-Simulation den kleinen gelben Filzball virtuell in verschiedenen Schauplätzen über den Platz jagen. Wie gut die Umsetzung gelungen ist, wird Euch unser Test verraten.

Seit einiger Zeit haben Perp Games eine Spielart in die virtuelle Realität getragen, die man so nicht oft oder kaum zu sehen bekommt. Mit Tennis On-Court erwartet Euch laut Entwickler „der ultimative Tennis-Simulator“. Erste Reviews zum Release waren nicht so begeistert, wir haben uns für unseren Test etwas mehr Zeit gelassen und die ersten Patche(s) abgewartet. Ob es sich gelohnt hat, bekommen wir in diesem Test heraus.

Wir haben Tennis On-Court auf der PSVR2 in der Version 1.004.000 gespielt, das Spiel gibt es auch für die Meta Quest VR-Headsets seit einigen Monaten. Seit Ende Oktober gibt es das Spiel auch als Retail/Disc Version im Handel. Nach einem Download von 3,33 Gigabyte und dem gleichen Verbrauch auf der PS5 Festplatte konnten wir den Centre Court betreten.

Ersteindruck
Bissl trocken, aber es geht ja ums Gameplay

Nach dem Start des Spieles erwarten uns recht spartanische Menüs, in denen wir als Erstes unseren Avatar auswählen, aus verschiedenen Kleidungsstücken auswählen, und so unseren Spieler abspeichern können, mit dem wir in Zukunft die Matches hoffentlich gewinnen werden.
Des Weiteren gibt es den Solo-Modus, indem wir gegen KI-Gegner in vier verschiedenen Schwierigkeitsgraden antreten dürfen. Ein Tutorial erklärt uns in englischer Sprache mit deutschen Untertiteln ausführlich die diversen Steuerungs- und Bewegungsmöglichkeiten. Im „Training“ können wir unser gerade erlerntes noch perfektionieren. Zu guter Letzt dürfen wir in Turnieren gegen die KI-Gegner antreten, dies auch in 4 verschiedenen Schwierigkeitsgraden, die aber nach und nach erst freigespielt werden müssen.

Natürlich gibt es auch einen Mehrspieler-Modus, hier dürfen wir entweder ein Trainings oder Punkte-Match gegen einen Freund auf fünf verschiedenen internationalen Tennis-Schauplätzen bestreiten. Ist kein Freund online, den man einladen kann, sucht das Spiel einen Gegner für Euch aus. Auch ein Ranglisten-Modus wird angeboten, der Euch gegen Spieler auf der ganzen Welt antreten lässt. Als letzten Menüpunkt gibt es den Punkt Zuschauen, in dem wir einem Live-Match als Zuschauer beitreten können.
Nicht zu vergessen, es gibt zwei verschiedene Spielmodi: Arcade & Realistisch, auch diverse Hilfen kann man in den Optionen aktivieren oder deaktivieren wie zum Beispiel Aufschlag oder Positionshilfe. Apropos Position, es gibt 3 verschiedene Bewegungsmöglichkeiten: Automatisch – unser Spieler läuft automatisch zum Spielpunkt, Manuell, im Spiel mit Handbuch (Manual) bezeichnet, bei dem man selbst seine Figur überall auf dem Spielfeld hinsteuern muss, und Teleport, den wir eigentlich nicht empfehlen können.
Aber genug der trockenen Theorie, lasst uns anfangen zu spielen!

Gameplay
Spielt sich echt gut

Zu aller erst ein kleiner aber wichtiger Hinweis, man braucht bei VR-Spielen ja immer einiges an Platz, und muss schauen das man nicht gegen Wand, Schrank oder andere Hindernisse stößt oder schlägt, bei diesem Spiel ist das aber nochmal eine Nummer mehr, worauf beim Starten des Spieles auch nochmal explizit drauf hingewiesen wird, und das sollte man auch beherzigen, denn gerade bei diesem Tennisspiel ist der Platzverbrauch und Bewegungsintensität, die man braucht schon etwas mehr, als bei „gewöhnlichen“ VR-Spielen.
So starten wir also unser erstes Match gegen eine Gegner-KI. Bevor wir den virtuellen Ball über die Netze jagen können, sehen wir unseren Spieler mit all seinen Attributen, sowie den Einlauf der Spieler auf den Center Court inklusive Auswahl und Münzwurf des Schiedsrichters. Selbst die Replay-Funktion hat es in das Spiel geschafft, leider folgt diese keiner nennenswerten Logik und lässt sich auch nicht deaktivieren.

Aber kommen wir nun zum Gameplay und das hat es in sich, die Ballwechsel sind, je nachdem wir uns anstellen, und hier sollte nochmal die Trainings/Tutorial-Funktion erwähnt werden, die man unbedingt nutzen sollte, sehr spannend und auch fordernd, denn mit einfachen Bewegungen aus dem Handgelenk ist es nicht getan. Beide Sense-Controller werden genutzt, obwohl der eine davon nur zum Ball halten und der andere eben als Schläger fungiert. Dank der Bewegungserkennung gibt es keine Probleme mit den Buttons und ihrer Belegung, hier wird alles über die Bewegung gesteuert, und so kann man auch mal den Schläger/Sense-Controller richtig durchziehen, um die richtige Kraft und Winkel zu erreichen. Vergesst bloß nicht die Handschlaufen Eurer Controller!
Je nachdem welche Hilfen ihr in den Optionen an oder abgewählt habt, so einfach oder schwer habt ihr es auch im Spiel. Ohne jedwede Hilfe müssen Winkel und Kraft sehr gut ausgewählt werden, um Punkte und letztendlich den Sieg zu erreichen. Die KI-Gegner spielen je nach Schwierigkeitsgrad relativ realitätsnah, Aussetzer oder ähnliches wie in der ersten Zeit wo das Spiel herauskam berichtet wurde, konnten wir nicht nachvollziehen.
Auch die Physik des Balles ist je nach Beschaffenheit des jeweiligen Center-Courts gut umgesetzt und reagiert der Realität entsprechend gut.
Ein letztes Manko haben wir aber dann doch noch, und das ist der Aufschlag, denn dieser geht zu gerne mal ins Aus, selbst wenn man den gleichen Aufschlag exakt gleich macht, kommt es vor, dass der erste funktioniert und der zweite dann nicht mehr. Warum dem so ist, konnten wir nicht nachvollziehen und hoffen auf Fehlerbehebung seitens der Entwickler.

Umfang/Grafik/Sound
Eine gute Umsetzung mit Schwächen

Der Spielumfang ist mit seinen Solo sowie Multiplayer-Partien unserer Meinung ausreichend, um viele Stunden, und gerade in Bezug auf den Multiplayerpart und einem aktiven Freundeskreis Wochen zu unterhalten. Und vielleicht wird es in Zukunft vom Entwickler noch Updates/Dlcs geben, das kann man nur hoffen.
Die Grafik hingegen könnte an gewissen Stellen schon ein wenig hübscher sein, die Charaktermodelle unseres Alter Ego sowie die Zuschauer auf den Rängen sind, sagen wir mal, nichts Besonderes. Die diversen Spielorte haben immerhin einen gewissen Wiedererkennungswert, wenn man sich auch ein wenig mehr Mühe in den Details hätte geben können. Aber wie sagt man so schön, Grafik ist nicht alles, solange das Gameplay stimmt.
Die Soundkulisse mit seinen Ansagen des Schiedsrichters oder den Emotionen der Zuschauer passt hingegen sehr gut und weiß zu gefallen, die diversen Sounduntermalungen in den Menüs sind nett.

Fazit
Eine (mittlerweile) gute Tennis-Umsetzung

Perp Games und Entwicker Fishing Cactus präsentieren hier keine superhübsche, aber grundsolide Tennis-Simulation, die in ihrem Kern auf jeden Fall überzeugen kann, denn darauf kommt es an. Wir haben in unseren Spielsessions wenig Fehler gefunden, über die wir hätten aufregen müssen, bis auf die Sache mit dem Aufschlag, aber da kann der Entwickler bestimmt mit kommenden Patches helfen. Ihr werdet mit Tennis On-Court viel Spaß an abwechslungsreichen Matches haben, und deswegen können und haben wir das Spiel auch gerne weiterempfohlen.




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