Bild: Logitech & PE

Astro A50 X im Test – Die neue Referenzklasse bei Wireless Headsets?

Manche Produkte werden vielleicht nur gekauft, weil sie einen gewissen Status nach außen vermitteln und nicht weil sie besser sind als günstige Geräte. Diesen Eindruck haben wir in vielen Tests auch schon im Bereich der PC-Hardware erlangen können, doch er trifft nicht immer zu. Das neue Astro A 50 X Gaming-Headset erscheint im ersten Halbjahr 2024 und ist für einen Preis von 399 Euro vorbestellbar. Was das neue Astro A50 X so teuer macht und was dieses Headset leisten kann, haben wir euch in diesem Testbericht zusammengefasst.

Lieferumfang und Verarbeitung

Top-Design und beste Verarbeitung

Das neue Astro A50 X wurde uns im Rahmen eines interessanten Pressemeetings live vorgestellt. Schon wenige Wochen später liegt es vor uns zum Test auf dem Tisch. Im Karton hat das neue Headset einiges an Zubehör zu bieten, um seine durchaus interessanten Features für Hardcore-Gamer auszuspielen. Wohlgemerkt – das Astro A50 X zielt auf Spieler ab, die an mehr als nur einem Endgerät in die Welten von Videospielen eintauchen. Wer also stets zwischen Konsolen und PC wechselt, zählt hier definitiv zur Zielgruppe.

Lieferumfang Astro A50 X

Im edel verpackten Karton steckt natürlich mehr als nur das Headset. Allerdings ist auch bei diesem Produkt das Auspacken ein Teil der gesamten Präsentation. Das Astro A50 X erwartet uns direkt nach dem Öffnen. Es ist ganz in weißes Papier eingehüllt und auch über dem klappbaren Mikrofonarm steckt eine schützende Papierhülle. Hier wird im ersten Eindruck klar – Logitech ist dem bisherigen Design treu geblieben. Beim zweiten Hinsehen allerdings, finden sich einige neue und bemerkenswerte Details am neuen A50 X, die wir später genauer beschreiben wollen. Widmen wir uns zunächst einmal dem Zubehör. Das zweitwichtigste Teil der Ausstattung ist die Dockingstation, die sowohl als Ladestation, als Sende- und Empfangseinheit und als Verteilerhub für alle Anschlüsse dient. Dazu gehört ein Steckernetzteil mit zwei Adaptern für deutsche und englische Steckdosen und ein recht opulenter Kabelbaum, der für die Stromversorgung und gleichzeitig für die Verbindung mit einem PC dient. Das Hauptkabel ist zwei Meter lang und bietet einen USB-A-Stecker für die Verbindung zum PC und einen USB-C-Stecker zum Netzteil, die sich dann beide in einem roten USB-C-Stecker für den Anschluss an die Basisstation vereinen. Ein zusätzlich beiliegendes, etwa 1,5 Meter langes Kabel, mit USB-C auf USB-A-Stecker, dient zum Anschluss einer Konsole an die Basisstation. Natürlich dürfen in der Verpackung auch eine Kurzanleitung und die Warn- und Sicherheitshinweise nicht fehlen. Als nette Dreingabe legt uns Astro Gaming noch eine Aktivierungskarte für die DOLBY-ATMOS-App bei. Bei einem Preis von 399 Euro hätten wir uns allerdings gefreut, wenn auch zwei HDMI 2.1 Kabel für die Konsolen beiliegen würden.

Astro A50 X in der Basistation

Die Basistation des Asto A50 X ist wie eine Schale gestaltet und bietet dem Headset auf der Oberseite eine Ladebucht. Hier wird selbiges mit Magneten in der richtigen Position auf 3 kleinen Ladepins gehalten. Die Basistation besteht aus griffigem Kunststoff und ist 148 mm lang, 122 mm breit und 40 mm hoch. Die Unterseite ist mit 4 Gummifüßen für festen Stand versehen und die Rückseite bietet uns diverse Anschlüsse. Zum einen wäre da der schon erwähnte USB-C-Kombianschluss in Rot, der für die Stromversorgung und die Verbindung zu PC dient. Zudem gibt es jeweils eine Kombination aus HDMI 2.0 und USB-C für die Playstation und die Xbox. Natürlich wäre es auch möglich, jedwede andere Videoquelle anzuschließen. Aber warum der HDMI-Ausgang? Dieser letzte Anschluss an der Basisstation liefert dann das Signal an unseren Monitor oder Fernseher aus, welches bei der Basistation durchgeschleift wird. Vom PC lässt sich leider kein Videosignal einspeisen. Die Front der Basisstation bietet uns neben dem Logitech-Logo einige LEDs hinter einer glänzenden Fläche. Die LEDs zeigen uns den Status der Akkus im Headset an und außerdem wird durch leuchtende Schriftzüge, das aktuell ausgewählte Endgerät angezeigt. Das Headset liefert auf den ersten Blick das bisherige Design des alten Astro A50, hat aber beim genauen Betrachten einige spannende neue Details zu bieten. So sind die offenliegenden Spiralkabel zu den Ohrmuscheln nach innen gewandert und so wirkt das Design etwas cleaner. Die Ohrmuscheln sind an Röhren aus Metall befestigt, und lassen sich um 90 Grad drehen, sowie in der Höhe verstellen. So lässt sich das Headset auch für große Köpfe gut anpassen und praktisch auf der Schulter ablegen. Der Kopfbügel besteht aus flexiblem Kunststoff und bietet ein austauschbares Polster. Ganz besonders gut gefallen uns die Polster der Ohrmuscheln, die nur von Magneten gehalten werden. Dieses Feature hat uns schon beim Astro A30 begeistert. So lassen sich die Polster gut reinigen oder aber ersetzen. Außen an der linken Ohrmuschel befindet sich der herunterklappbare, flexible Mikrofonarm. Er lässt sich allerdings nicht abnehmen, wie es bei älteren Modellen einmal möglich war. An der rechten Ohrmuschel finden sich diverse Schalter zur Bedienung des neuen Astro A50 X. Die Verarbeitung der Basisstation, sowie auch des Headsets ist augenscheinlich hochwertig und robust und überzeugt durch hochwertige Materialien.

Das neue Astro A50 X ist in Weiß oder Schwarz erhältlich

Bedienung und Komfort

Alle deine Geräte an einem Headset

Die Bedienung des neuen Astro A50 X erfolgt komplett über die rechte Ohrmuschel des Headsets. So befinden sich an der Seitenkante drei Schalter, einer für das Aktivieren und Deaktivieren des Headsets, ein weiterer Schalter für das Umschalten zwischen den Endgeräten und eine Pairing-Taste für die Verbindung per Bluetooth. Etwas weiter unten ist außerdem ein Drehrad für die Lautstärke eingebaut. Die Außenfläche der Ohrmuschel dient als Mix-Schalter, mit dem wir wie bei einer Wippe die Lautstärke von Chat- und Game-Sound verändern können. Haben wir nun also im besten Beispiel eine Xbox, eine Playstation und unseren PC mit der Basisstation verbunden, können wir im Betrieb am Headset zwischen den Geräten umschalten. Für die beiden angeschlossenen Konsolen gilt dabei, dass das jeweils eingeschliffene Videosignal als auch der Ton dann eingeschaltet wird. Damit wird die Basisstation mit dem Headset zu einer Fernbedienung. Haben wir obendrein unser Smartphone mit dem Headset gekoppelt, wird der Chatkanal für einen angenommenen Anruf eingeschaltet. So können wir weiterzocken und dabei mit Freunden telefonieren. Praktisch ist das ebenso, wenn wir das Headset mit der G-Hub-App von Logitech bedienen und einstellen wollen. Das geht natürlich auch am PC und hier bietet uns die G-Hub-Software einige Features zur individuellen Einstellung des Astro A50 X.

Rückansicht der Basisstation des Astro A50 X

In der Software geht es zuerst einmal in die Grundeinstellungen. Hier können wir den Ladestand der Akkus einsehen, es gibt eine Schätzung der Ladedauer und ein Updater für die Firmware. Außerdem stellen wir hier den Sidetone ein, der uns ein Monitoring der eigenen Stimme erlaubt, es gibt einen Mixer für die zwei Audiokanäle und auch die Gesamtlautstärke ist hier einstellbar. Auch einen Energiesparmodus gibt es, es lässt sich die Helligkeit der LED-Beleuchtung der Basisstation einstellen und die verbundenen Bluetoothgeräte werden uns angezeigt. In den internen Einstellungen steht uns für den Sound ein 10-Band-Equalizer zur Verfügung. Hier können wir auf drei Voreinstellungen zugreifen oder uns weitere selbst erstellen. Auch Downloads aus der Community stehen zur Verfügung. Auch für das Mikrofon steht uns diese Option zur Verfügung. Hier gibt es ebenso einen Equalizer mit 10 Bändern. Obendrein können wir ein Noise Gate mit festgelegten Presets nutzen, um Störgeräusche zu filtern. Das funktioniert zwar recht gut, die KI-Filterung von Nvidia Broadcast oder Steelseries Sonar bringt aber bessere Ergebnisse. Zu guter Letzt steht uns noch ein Abschnitt für das Routing der Audiokanäle zur Verfügung. In diesem Mixer legen wir fest, über welchen Kanal wir unseren Spielsound hören, dem Voice-Chat lauschen und worüber wir diese Quellen genau ausgeben wollen.

Das G-Hub bietet viele Funktionen für das Astro A50 X

Technik und Sound

Grandioser Sound für Ohr und Stimme

Die Technik im neuen Astro A50 X zeugt ebenfalls von einer hohen Qualität der ausgesuchten Komponenten. Verbaut sind hier, wie auch im Pro X 2 von Logitech, die neuen Graphene-Treiber. Sie sind durch diese feine Beschichtung viel frequenzstabiler und klirrfest. Die 40 mm Treiber arbeiten auf einem Frequenzbereich von 20 – 20.000 Hz und sind kompatibel mit Dolby Atmos und Windows Sonic Spatial Audio. Um Dolby Atmos zu aktivieren, müssen wir die App im Windows Store herunterladen. Diese erkennt die Hardware automatisch und sollte dann auch mit dem neuen Astro A50 X nutzbar sein. Zumindest nach dem offiziellen Release des Headsets, denn zum Testzeitraum wurden wir lediglich zu einem Kauf aufgefordert, um sie zu nutzen. Die HDMI 2.1-Anschlüsse der Basistation bieten eine Bandbreite von 40 Gbit/s und die dazugehörigen USB-C-Anschlüsse eine Abtastrate von 16 Bit und 48 kHz. Der Anschluss für den PC bietet sogar 24 Bit und 48 kHz. Die Richtcharakteristik des Mikrofons ist Omnidirektional. Es arbeitet in einem Frequenzbereich von 60 bis 20.000 Hz, mit einer Samplingrate von 16 Bit und 48 kHz. Das Headset arbeitet mit Logitech Lightspeed und hat damit eine Reichweite von etwa 15 Metern und funktioniert auch gut durch Wände hindurch. Der Akku bietet laut Hersteller bis zu 24 Stunden Wiedergabezeit, was wir bestätigen können.

Der Sound des Astro A50 X ist grandios. So halten die Treiber, was der Hersteller verspricht und halten lässig mit einigen Studiokopfhörern mit, die wir unser Eigen nennen. Wir dachten zwar, dass es ähnlich wie das Pro X 2 klingen sollte, dennoch finden wir den Sound des Astro A50 X etwas ausgewogener und weniger basslastig. Uns bietet sich ein sehr dynamischer Klang, mit einer sehr gut ausbalancierten Frequenztrennung. Der Bass ist wuchtig, aber nicht zu dominant, die Mitten sind breit und präzise aufgestellt und in den Höhen sind selbst feinste Nuancen zu hören. Hier klirrt nichts und auch so ist auch kein Scheppern Übergang im zwischen Mitten und Höhen festzustellen. Wir sind begeistert.

Klappbar – Mikrofon des Astro A50 X

Begeistern kann uns auch das Mikrofon des Astro A50 X, denn das klingt endlich mal wie ein Mikrofon klingen soll. Breitbandig und natürlich nimmt es unser Stimme auf und diese lässt sich so gut mit dem EQ in der Software formen. So könnt ihr mit dem Mikrofon auch eure Streams befeuern, ihr klingt einfach gut. Dennoch ist uns noch etwas aufgefallen. Ist das Headset recht laut eingestellt, neigt das Mikrofon dazu dessen Sound mit aufzunehmen. Ob es an der Antkoppelung liegt oder der Empfindlichkeit des Mikros liegt konnten wir nicht feststellen. Mit einer KI als Störgeräuschfilter, etwas Nvidia Broadcast, war das Problem aber behoben. Eventuell kann man hier in der Software noch etwas nachbessern. Dennoch bietet das Astro A50 X eines der besten Mikrofone am Markt der kabellosen Gaming-Headsets.

Fazit

Das Flaggschiff für Mulitplattform-Spieler

Mit dem neuen Astro A50 X liefert Logitech ein absolutes Spitzenprodukt für einen sehr speziellen Anwenderbereich. Beim Design ist man sich mit dem A50 X treu geblieben und hat dennoch sinnvolle Anpassungen und Verbesserungen vorgenommen. Die die Materialauswahl steht für Qualiät und robuste Verarbeitung. Auch die Technik überzeugt und so liefert das Astro A50 X einen bombastischen Sound, bietet Raumklang vom Feinsten und sein Mikrofon bietet sogar Broadcast-Qualität. Damit ist es perfekt für Spieler und Streamer, wenn man denn auch mehrere Endgeräte zum Spielen nutzt. Dafür ist es zumindest konzipiert. Fraglich ist allerdings ob man damit nicht nur einen sehr kleinen Kundebereich erreicht. Als Alleinstellungsmerkmal könnte dies aber auch sehr positiv wirken. Wer den hohen Preis von 399 Euro nicht als abschreckend empfindet, erhält dafür ein hervorragendes kabelloses Headset, dass nur wenig Konkurrenz hat. Verarbeitung Top, Sound Top und alle Features die das Herz jedes Multiplattform-Spielers höher schlagen lassen. Wir sprechen eine absolute Empfehlung aus.

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