Bild: POCO

Smartphones sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Zu praktische ist der kleine Computer für die Hosentasche, der nicht mehr nur zum Telefonieren reicht, sondern das Internet, tausende Fotos, Musik und Spiele für uns bereithält Schwierig ist es dann aber oft das richtige Gerät für die eigenen Bedürfnisse aus der Masse der Angebote herauszufinden. In diesem Test wollen wir dir darum das neue Poco F6 vorstellen, dass vielleicht genau deine Ansprüche erfüllt.

Lieferumfang und Verarbeitung
Mit dickem Ladegerät und Schutzhülle

Öffnen wir den Schwarz-Gelben Karton des Poco F6 bin ich wenig überrascht vom Inhalt. Der ähnelt sich nämlich mittlerweile bei fast allen namhaften Herstellern von Smartphones. Aber auch nur fast. Was mir nämlich direkt ins Auge sticht, ist das Ladegerät samt Kabel, welches sich einige Hersteller heutzutage leider einsparen. Das Ladegerät des Poco F6 liefert uns sogar fette 90 Watt, mit dem wir unser neues Telefon recht flott laden können. Dazu aber später mehr. Neben dem Ladegerät finden sich außerdem ein Schnellstart-Guide, ein Papier mit Sicherheitsinformationen und sogar eine graue Schutzhülle samt Poco-Logo. Auch letztere ist im Lieferumfang eines Smartphones keine Selbstverständlichkeit. Beim Hersteller des Poco F6, dem Mutterkonzern Xiaomi, gehört dieser Lieferumfang, selbst bei den Flagships, immer dazu. Zumindest ist dies meine persönliche Erfahrung.

Der Lieferumfang des Poco F6 ist überschaubar aber zweckmäßig

Auch das Poco F6 ist schnell aus seiner Schutzfolie befreit und liegt gleich erstaunlich gut in der Hand, auch wenn es etwas leichter und dünner als andere Geräte erscheint. Aber mit gerade einmal 179 Gramm ist es gegenüber meinem aktuellen Xiaomi 13T Pro mit etwas über 200 Gramm spürbar leichter, obwohl der Akku die gleiche Kapazität hat. Keine Angst, mit den restlichen technischen Details befassen wir uns etwas später.

Das Display des Poco F6 ist sauber in das Gehäuse eingefasst und hat nur eine schmale Fuge am Rand. Der Hersteller nutzt hier das Gorilla-Glass-Victus von Corning. Die Frontkamera ist oben im Display in einer runden Aussparung eingefasst und bietet uns, laut Datenblatt, ganze 20 Megapixel. Das Gehäuse besteht aus einem Rahmen aus Metall und einer Rückseite aus Kunststoff. Dank der abgerundeten Ecken bietet es eine angenehme Haptik. Uns liegt zum Test im Übrigen das Poco F6 mit schwarzem Gehäuse vor, es gibt das Smartphone aber auch in den Farben Grün und Titan. In den Abmessungen bietet das Poco F6 recht übliche Werte. So ist es 160,5 mm hoch, 74,4 mm breit und hat eine Tiefe, mit Kamera, von 7,8 mm. Apropos, die beiden Kameras bieten und ganze 50 Megapixel in der Hauptkamera, die sogar eine optische Bildstabilisierung nutzt und 8 Megapixel in der zweiten Linse mit Ultraweitwinkel. Außerdem ist an der Rückseite ein ringförmiger Blitz verbaut. An der rechten Seitenkante finden sich die Home-Taste und die beiden Tasten für die Regelung der Lautstärke. Die untere Gehäusekante beherbergt einen USB-C-Anschluss, sowie den Slot für eine Sim-Karte und einen der beiden Lautsprecher. Sein Stereo-Kumpel findet sich an der oberen Seitenkante. Das Poco F6 macht einen sehr guten ersten Eindruck, die Haptik ist angenehm und das Telefon wirkt sehr wertig verarbeitet.

Das Poco F6 ist in drei Farben verfügbar

Das Display

Interessant wird es, wenn wir das Poco F6 einschalten, denn immerhin liefert uns Xiaomi ein technisch sehr gutes AMOLED-Display mit einer Auflösung von 2712 x 1220 Pixeln auf 6,7 Zoll. Das schaut nicht nur grandios aus, sondern kann ebenfalls mit einer Bildwiederholrate von 120 Hertz wirklich überzeugen. Dank einer maximalen Helligkeit von bis zu 2400 Candela pro Quadratmeter, kann das Display auch im Sonnenschein gut abgelesen werden. Auch der Kontrast des Displays geht für unser Dafürhalten in Ordnung, hier können wir allerdings nur subjektiv beurteilen, da uns keine Messmethode zur Verfügung steht. Laut Herstellerangaben bietet es außerdem eine 100%ige Abdeckung der DCI-P3-Farbskala und einer Darstellung von 68 Milliarden Farben, nebst einer HDR 10+ Zertifizierung.

Leistung und Technik
Bestleistung in CPU und GPU

Im Poco F6 werkelt ein etwas abgespeckter Snapdragon 8s, der dennoch sehr gute Leistungswerte erzielt. So laden Apps und große Dateien sehr flott und auch rechenintensives Gaming sollte damit kein Problem sein. Zumindest in unseren Tests waren Spiele wie Call of Duty Mobile, GRID Autosport oder Genshin Impact ohne Probleme spielbar. In den Benchmarks von Geekbench6 liefert das Pocco F6 allerdings auch ab. Zumindest steckt es mein aktuelles Xiaomi 13T locker in die Tasche. Auch der große Akku des Poco F6 trägt natürlich dazu bei, dass man viele Stunden Spaß haben kann, bevor man wieder an der Steckdose nuckeln muss. Im Testbetrieb bei Dauernutzung lieferte uns der 5000mAh Kraftprotz ganze 15 Stunden Laufzeit, und war mit dem 90 Watt Netzteil nach knapp 30 Minuten wieder zu 80 % geladen. Was dem Poco F6 nun eigentlich noch fehlt, wäre induktives Laden, was aber bei Xiaomi offenbar keine häufig genutzte Technologie zu sein scheint.

Ergebnisse des Geekbench-Benchmarks

Die Größe des Arbeitsspeichers kann je nach ausgewähltem Modell bei 8 GB oder 12 GB und die Speichergröße der Festplatte bei 256 GB oder 512 GB liegen. Die Kameras liefern ebenfalls ab und so bietet die Hauptkamera auf der Rückseite einen Sony IMX882-Sensor, mit 50 Megapixeln und einer Blende von f/1,59 eine recht hohe Lichtstärke. Zudem sind mit ihr Videoaufnahmen in 4K bei 30 und 60 FPS möglich. Bei Zeitlupenaufnahmen sind bei 1080p bis zu 240 FPS möglich. Die Frontkamera liefert Videoaufnahmen bei maximal 1080p und 60 FPS ab und war im Test auch etwas schwach, was Aufnahmen im Dunkeln betrifft. Die Kameras des Poco F6 liefern erstaunlich gute Bilder in den üblichen Situationen. Für Bilder aus dem Urlaub, von der Party oder für die sozialen Netzwerke ist das Poco F6 perfekt ausgestattet. Alles anderes wäre Jammern auf hohem Niveau. Vor allem in dieser Preisklasse.

Die Kamera des Poco F6 liefert auch bei schlechter Beleuchtung gute Ergebnisse

Was die Konnektivität betrifft, geht das Poco F6 keine Kompromisse ein. Hier stehen neben 4G LTE FDD und TDD auch die neuen Standards 5G Sub6G und 5G NSA zur Verfügung. In drahtlose Netzwerke verbindet sich das Poco F6 per WLAN-Protokoll 802.11a/b/g/n/ac/ax und Bluetooth 5.4. Für die Navigation kann das Telefon auf alle gängigen Systeme zugreifen. Die beiden verbauten Lautsprecher sind Hi-Res-Audio zertifiziert und bieten sogar Dolby Atmos. Im Testbetrieb klangen sie recht gut, einen Kinosound konnten wir aber nicht wirklich ausmachen. Auch der Bassbereich wird natürlich aufgrund der Größe nicht sonderlich befeuert. Das Sensorsystem des Poco F6 bietet alle wichtigen Sensoren, wie sie auch in den gängigen hochpreisigen Modellen zur Verfügung stehen.

Die Kameraobjektive des Poco F6

Installation und Bedienung
Intuitives, schnelle Betriebssystem

Starten wir das Poco F6 ist es mit Xiaomis aktuellen HyperOS in knapp 26 Sekunden hochgefahren und startet die Einrichtung. Hier werden wird durch den gesamten Installationsprozess geleitet, der je nach unseren Wünschen auch etwas länger dauern kann. Wollen wir eine einfache Neueinrichtung ohne unsere Apps, Fotos und andere Dateien von einem anderen Telefon zu kopieren, ist das Poco F6 in etwa 15 Minuten eingerichtet. Wollen wir aber sämtlichen Krempel auf das neue Gerät übertragen, kann es bis zu zwei Stunden dauern, bis sämtliche Apps und Medien kopiert sind. Das hat allerdings nichts mit dem Gerät zu tun, sondern mit der gesamten Datenmenge. Die Bedienung unterscheidet sich beim Poco F6 nicht deutlich von anderen Geräten mit Android-System. Wir können zur Sicherheit eine Gesichtserkennung einrichten, unsere Fingerabdrücke per Sensor erfassen, einen Code einrichten oder auch das Gerät per Muster entsperren. Leider ist aber kein üblicher Smart-Lock verfügbar, mit dem wir sichere Zonen eintragen können, um das Handy entsperrt zu lassen. Allerdings verfügt das Poco F6 über eine Gestensteuerung, die uns das Handy KI-unterstützt steuern lassen. So unterstützen einige Apps schon die Steuerung mit sogenannten Luftgesten, also per Handzeichen. Zusätzlich kann das Telefon feststellen ob wir uns in der Nähe befinden und so den Bildschirm automatisch entsperren.

Natürlich gibt auch beim Poco F6 einige Shortcuts, die wir auch selbst einstellen können. Drücken wir beispielsweise die Home-Taste einige Sekunden, startet der Google Assistent, nach 10 Sekunden können wir neu starten oder herunterfahren und wenn wir zusätzlich eine der Lautstärketasten drücken, machen wir einen Screenshot. Auch die praktische App-Schublade ist übrigens so nutzbar, mit der wir alle Apps in Sekundenschnelle finden, ohne alle Bildschirme zu durchsuchen. Grundsätzlich ist die Bedienung des angepassten HyperOS sehr intuitiv und einfach.

Fazit
Favorit in Preis und Leistung

Das neue Poco F6 ist kein Mittelklasse-Smartphone, aber auch kein High-End-Gerät, es liegt also irgendwie dazwischen und schließt vielleicht sogar eine kleine Lücke. Zumindest kann uns dieses smarte Telefon auf ganzer Linie überzeugen, auch wenn man gewisse Abstriche machen muss. In den Punkten Design und Verarbeitung fiel uns lediglich die Rückseite des Gehäuses auf, die leider nur aus einfachem Kunststoff besteht. Rahmen, Display und auch das Kamerasystem wirken dagegen sehr wertig und gut verarbeitet. Das Display mit hochwertigem Gorilla-Glas punktet dank AMOLED mit kräftigen Farben und einer hohen Auflösung. Dank 120 Hertz Bildwiederholrate und einem flotten Prozessor laufen Spiele flüssig und machen richtig Laune. Natürlich ist der Snapdragon 8s etwas langsamer als bei der Pro Version, kann aber im Sachen Leistung und Stromaufnahme überzeugen. Die Installation und die Bedienung gehen einfach und intuitiv von der Hand. Xiaomis HyperOS läuft flott und ohne Probleme. Die Kameras machen ihren Job hervorragend und sind in dieser Preisklasse wohl kaum zu schlagen. Für einen Preis von maximal 499 Euro erhält man mit dem Poco F6 ein Topgerät, welches sich noch über der Mittelklasse einordnen kann. In einigen Punkten steht es einigen bedeutend teureren Smartphones in nichts nach.

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