Im Jahr 2017 veröffentlichte das 2003 gegründete schwedische Entwicklerstudio Avalanche Studios, bekannt durch die Just Cause Reihe, das Spiel theHunter: Call of the Wild. Entwickelt wurde das Spiel von der Tochtergesellschaft Expansive World, die extra 2010 für diese Serie gegründet wurde. Wir haben uns seither auf die Jagd begeben und geben euch nun einen kompletten Überblick, wie es sich spielt und was sich bis dato so alles getan hat.
Wie schon erwähnt und es auch der Name verrät, handelt es sich bei dem Spiel theHunter: Call of the Wild um ein atmosphärisches Jagdspiel wie kein anderes in dieser realistischen und visuell atemberaubenden offenen Welt bisher dem Gamer vorgelegt wurde. Es haben sich viele andere Entwickler an dem Genre versucht, doch letztendlich sind wir immer hier geblieben und zurückgekehrt. Das Spiel wird für zahlreiche Plattformen wie PC, PlayStation und Xbox angeboten, wobei es bisher kein explizites Next-Gen-Update für die Konsolen gab. Der Einstieg beginnt bei 19,99 Euro, während es mittlerweile sogar ein Master-Bundle gibt, das zahlreiche zusätzlichen Inhalte bereithält und für rund 60 Euro erhältlich ist. Für PlayStation-Besitzer gibt es Angebote ab 7,49 Euro.
Wir haben uns einst für die Version für die PlayStation 4 entschieden, wobei ein Zocken auf der PlayStation 5 auch keine Probleme verursacht. Aktuell liegt uns das Master-Bundle vor und mit den zahlreichen Updates in den letzten 7 Jahren verfügen wir nun über die Version 1.83, die zahlreiche zusätzliche Inhalte bereithält.
Wenn wir uns recht erinnern, war der Titel einst Teil des PlayStation Plus Programms und so sollten Abonnenten in ihrer Bibliothek suchen, ob sie es dort liegen haben. Allen anderen legen wir nahe, sich die Trailer anzuschauen, um sich einen Einblick in das Spiel zu verschaffen, denn theHunter: Call Of The Wild ist ein Spiel, welches für den besonderen Moment sorgen kann. Der Einstieg erfolgt mit dem Grundspiel und bietet Karten wie Hirschfeld, eine Gemeinde im Hunsrück, welche einst zur Herrschaft der Grafen von Sponheim gehörte.
Rund 64 GB benötigt das Spiel auf der Playstation in der Master-Bundle-Version, auf dem PC können es schnell 90 GB werden. Neben zahlreichen kosmetischen Extras, werden uns noch weitere Waffen-Erweiterungen und natürliche weitere Regionen geboten, die alle sprichwörtlich für Kleingeld erhältlich sind. Die Preise für Erweiterungen verschlingen 99 Cent bis hin zu weiteren Regionen, die kaum die 10-Euro-Marke überschreiten. Zur neusten Region gehört Sundarpatan, eine Jagdregion im Nepal. Seit seiner Veröffentlichung im Jahr 2017 ist theHunter: Call of the Wild auf über 60 Tierarten in 11 einzigartigen Reservaten angewachsen und ermöglicht über eine Million monatlich aktiven Spielern ein virtuelles Jagderlebnis.
Das Gameplay folgt dem Schema, wie wir es aus zahlreichen Shootern her kennen. Wir bewegen uns mit dem Controller vorwärts, setzen das Visier an und drücken dann ab. Klingt im ersten Moment sehr einfach, doch so schnell läuft uns dann doch kein Tier vor die Flinte. Das Gameplay teilt sich in die Arten der Jagd, die sich zwischen der Pirsch, sich langsam und lautlos auf das Wild zuzubewegen, und der Ansitzjagd, dem Verweilen auf einem Hoch- oder Erdsitz aus, teilt. Wer mag, kann gerne mit einem Freund durch die Lande ziehen. TheHunter: Call Of The Wild ist kooperativ und kompetitiv – für bis zu 8 Spieler ausgelegt worden. Hier profitiert jeder Spieler einer Karte aus einem DLC, obwohl man sie nicht gekauft hat.
Um einen erfolgreichen Abschuss tätigen zu können, benötigen wir neben einem guten Gewehr und der passenden Munition natürlich auch weitere Ausstattungen, die wir uns im spiel-internen Shop erspielen können oder mithilfe einiger DLC in unseren Schrank vorfinden werden. So statten man sich mit Tröten und Lockstoffen aus, nimmt ein Fernglas mit und eventuell ein Zelt als Unterstand. Bei der Munition bedarf es etwas Fachkenntnis, da wir schlecht ein Wildschwein mit Entenmunition erledigen können. Das Menü zur Ausstattung ist nicht ganz durchdacht und hier wird deutlich, dass das Spiel schon einige Jahre auf dem Buckel hat und nicht so modern und zeitgemäß erscheint. So fuchsen auch wir uns hinein und statten unser Gewehr mit einem passenden Visier aus und bedienen uns gar einem Quad, um weitere Wege hinter uns bringen zu können.
Um sich im Wald nicht zu verlaufen, verfügen wir über ein Smartphone, welche nicht nur die Missionen bereithält, sondern auch eine umfangreiche Karte. Hier empfiehlt es sich, Aussichtspunkte zu besuchen, um weitere Standorte und Örtlichkeiten auf der Karte erkenntlich zu machen. So steht einer Jagd eigentlich nichts mehr im Wege. Anfänglich startet man einem Punkt, der auch als „Heimatbasis“ bezeichnet werden kann. Einsteiger erhalten eine Einführung, die letztendlich euch auch das Spurenlesen beibringen, und auf eurem Smartphone gespeichert wird, damit ihr ja auch den Tieren folgen könnt.
Grafisch ist das Spiel eine wahre Augenweide, auch wenn es schon manches Jahr auf dem Buckel hat. Beginnend in Hirschfeld erleben wir einen zauberhaften im bunten Herbstkleid gehüllten Wald. Wir ziehen durch die Lande, hören die Vögel zwitschern, während wir so manche Tierlaute vernehmen können, um ihnen folgen zu können. So erlauben wir uns zu sagen: Hier dürfen sich, so manche Entwickler von Open-World-Games gerne eine Scheibe abschneiden. Wir schreiten durch Wälder, über Wiesen und durchqueren Bäche, bestaunen Seen und meistern Gebirge, Hochebenen, während sanfte Hügel und Ackerfläche und zahlreiche Möglichkeiten der Ansitzjagd darbieten. Alleine der Tag-Nacht-Wechsel kann als atemberaubend bezeichnet werden, wenn am Horizont die Sonne untergeht und der Sternenhimmel zum Vorscheint kommt, bis hin zum nächsten Morgen. Optisch sind die Regionen so authentisch dargestellt worden, dass man uns schlichtweg zum Wandern und Verweilen einlädt und die eigentliche Jagd in den Hintergrund rückt. Es wirkt alles wie ein Abenteuerurlaub, wo wir auch das Land lieben lernen, die Kultur uns vermittelt wird, sowie dessen heimische Tierarten zur Schau gestellt werden. Insgesamt stehen uns 15 Jagdgebiete zur Auswahl, die zum Teil als DLC extra erworben werden können.
Damit uns im Laufe der Zeit auch nicht langweilig wird, gibt es neben einem Entwicklungsbaum von Fertigkeiten und Vorteilen, die sich je nach Jagdartwunsch verteilen lassen, auch Sehenswürdigkeiten zu bestaunen. Die Karten sind derartig groß gestaltet worden, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis der einzelnen DLCs schon als überragend für eine Beschäftigung und Unterhaltung bezeichnet werden kann. Möchte man alleine die erste Karte Hirschfelden komplett abschließen, muss man schon mit mehreren hundert Stunden Spielzeit rechnen. Letztendlich kann sich nur für ein Jagdgebiet entscheiden, wobei ein zweites sicherlich auch drin ist. Aber alle, da könnten wir noch bis hin ins Jahr 2030 vor der Konsole hocken und würden nicht das Ende erleben, weil es einfach nie langweilig wird.
Ausdauer und Ruhe, sowie viel Geduld ist vonnöten, um hier zum Erfolg zu kommen. Es ist kein Call Of Duty, wo wir wild den Viechern hinterher joggen, um ihnen den Schuss für eine Trophäe zu verpassen. Spuren suchen und verfolgen, wie ein Indianer, geduldig abwarten wie ein Neandertaler, um das gute Vieh erledigen zu können. Gerne darf dann auch mal auf einem Hochsitz „gecampt“ werden, in der Hoffnung es läuft uns was vor die Flinte.
Der Reiz und die Kunst im Spiel liegt in der inneren Ruhe, da jedes Geräusch, beim Durchqueren des Unterholzes, dem Laufen über Steine und Gräser Geräusche verursachen und uns so das Vieh verscheucht. Wer sich dann noch einen Bären in der Medved Taiga vor den Lauf stellen will, sollte sich eine höhere Position suchen, um nicht vom gereizten Bären erschlagen zu werden. Gleiches gilt für die Wildschweinjagd, die einen zu gerne über den Haufen rennen. So begannen wir anfänglich mit der Jagd nach Kleintieren, wie dem Hasen. Er hüpft gerne aus seinem Loch und lässt sich in kurzer Zeit mehrfach erlegen. So machten wir schön Punkte, um unseren Entwicklungsbaum auszubauen und neue Waffen samt Munition anzuschaffen, um dann mit dem Großkaliber auch große Wildtiere als Trophäe mit nach Hause nehmen zu können.
Fazit
theHunter: Call Of The Wild ist die beste Jagdsimulation, die wir je über eine lange Zeit erleben konnten. Das Ambiente bietet ein Naturschauspiel und die Jagd als Sport zugleich. Ob nun alleine oder gar mit Freunden, ihr solltet nur genügend Ruhe und Geduld mitbringen, denn es hebt sich von den schnelllebigen und rasanten Spielen deutlich ab. Ein Spiel der wunderbaren Art, gepaart mit der Mutter Natur lässt es einen nur schwer wieder los, auch wenn es Momente der Langeweile mit sich bringt, wenn sich über Minuten nichts im Wald bewegt. Ein empfehlenswertes Spiel, um vom stressigen Alltag auch einfach mal abschalten zu können. Gönnt euch, entspannt euch und fordert euch selber heraus!