Ob nun groß oder klein, den Lego-Baustein kennt nun wirklich jeder. Im Laufe der Zeit haben sich diese kleinen, bunten Steinchen auch in der Videospielewelt etabliert und Freizeitparks gibt es rund um den Globus auch. Wir haben unseren Controller mal daheim gelassen und sind nach Günzburg gereist, in das Legoland Deutschland Resort.
Bevor wir doch von unserem Erlebnis erzählen, wollen wir euch einiges über die Entstehung des Freizeitparks näherbringen: Im Jahr 1999 verkündigte Lego, dass man einen Freizeitpark in der Nähe von Günzburg plane. Die gute Verkehrsanbindung der Autobahn A8, die Tangente von München nach Stuttgart über Ulm, sind ein ausschlaggebender Punkt gewesen, welchen zudem noch mit der ICE-Anbindung untermauert wurde. Der Weg zur ersten Attraktion kann aber als schwierig bezeichnet werden, da das ausgewählte Gelände einst als militärische Gelände zur Sammlung von Bomben, Granaten und Panzerfäusten aus dem Zweiten Weltkrieg genutzt wurde. An die zwei Jahre wurden benötigt, um das Gelände zu säubern, wobei 16,5 Millionen Überreste für 34 Millionen D-Markt entsorgt wurden. Im Frühjahr 2002 war es endlich soweit und das Legoland Deutschland wurde mit einer Investition von 153 Millionen Euro eröffnet. An die 40 Attraktionen erwarteten den Besucher, die seither weiter ausgebaut und erweitert werden. Heute stehen dem Besucher auf dem über 43 Hektar großen Gelände mehr als 60 Attraktionen bereit, wobei knapp 300 Hotelzimmer und ein Campingplatz zudem Übernachtungen ermöglichen. Die Gesamtkapazität des Legoland-Feriendorfs inklusive Campingplatz beträgt insgesamt 2836 Gäste. Im letzten Jahr erreichte das Legoland Deutschland einen neuen Rekord von 2 Millionen Besuchern in der Saison und begrüßte zugleich den 30-Millionsten Besucher.
Tickets & Preise
Auch wenn wir zahlreiche Lego-Bausätze unser eigenen nennen, der Eintritt ist auch hier nicht umsonst. Die regulären Eintrittspreise belaufen sich für einen Erwachsenen auf 64 Euro und pro Kind auf 58 Euro. Wer es gerne günstiger haben will, sollte sich auf der hauseigenen Homepage umschauen, um sich dort eines der Angebote zu sichern. Hier lassen sich regelrechte Schnäppchen schlagen und Eintrittspreise ab 39 Euro sichern. Zudem erfährt man auch alles über die Öffnungszeiten und bekommt Tickets samt Übernachtung zu sehr familienfreundlichen Preisen. Als weitere Optionen lassen sich ein Schlemmerticket buchen, einen Express-Pass wählen oder gar ein VIP Ticket auswählen. Da sollte man das Parkticket bei Anreise mit dem eigenen Pkw gleich mitbuchen. Letztendlich darf da eine Jahreskarte im Angebot nicht fehlen, die sich schon mit dem zweiten Buch voll gerechnet hat. Kinder unter 2 Jahren haben freien Eintritt und wer seinen Geburtstag im Legoland feiern will, bekommt bis zum 11. Jahr den Eintritt geschenkt.
Wer schon immer mal im Winter ins Legoland fahren wollte, kann noch bis zum 9. September ein Frühbucher Winter-Wonderland-Ticket für 19 Euro sichern. Das Legoland im weihnachtlichen Glanz erleben, haben wir bisher auch noch nicht.
Obwohl wir unsere Eintrittskarten online und damit digital abgewickelt haben, mussten wir jene noch ausdrucken, da die Einlassautomaten jene Strichkodes nicht vom Smartphone lesen können. Beim Parkticket hingegen funktioniert es tadellos. Ein Punkt, an dem die Betreiber des Parks noch arbeiten müssen und es auch sicherlich schon mehr als nur in Erwähnung gezogen haben.
Willkommen im Land der Steine
Nachdem wir nun unsere Tickets im Vorfeld über das Internet gebucht haben, starteten wir bei eigener Anreise, um pünktlich zum Öffnen um 10:00 Uhr vor Ort zu sein. Ob indessen aus Richtung München oder Stuttgart, die Ausschilderung ist mehr als offensichtlich gestaltet worden, sodass wir kaum 10 Minuten von der Autobahn runter, uns schon auf dem Parkplatz befinden. Die Verkehrsanbindung bezeichnen wir als tadellos, da alles zweispurig und stressfrei abläuft.
So stehen wir jetzt vor den Toren vom Legoland Deutschland und werden mit einem riesigen Schild begrüßt, welches im Aufbau an die bunten Legosteine angelehnt ist. Zahlreiche Durchgänge ermöglichen einen Zugang ganz ohne nennenswerte Wartezeit, während wir auf dem großen Platz des Eingangs schon zahlreiche Figuren aus Legosteinen entdecken können. Lebensgroß, fast schon authentisch, in mühevoller Arbeit.
Unterteilt ist das Legoland Deutschland Resort in unterschiedliche Themenwelten, sowie wir es von zahlreichen Baukästen her kennen. Wer nach links abbiegt, findet sich in Lego City wider und kommt zugleich an der Legofabrik vorbei. Hier erfährt man alles über die Entstehung und Produktion der kleinen bunten Steine und dass jährlich 725 Millionen Legofiguren erschaffen werden. Weiter geht in das Land der Drachen, wo wir auf dem Rücken des Drachen in atemberaubenden Tempo von Bergen in Täler stürzen, während vorab uns das Königreich aus Legosteinen nähergebracht wurde.
Alle Themenwelten sind sehr liebevoll und viel Hingabe gestaltet worden. Egal wo man auch hinschaut, lassen sich Figuren, gebaut aus den Legosteinen vorfinden, die im Zentrum des Parks einer eigenen Themenwelt in den Fokus gerückt sind. Ob nun ein kleiner Igel im Gebüsch, ein Affe mit einer Banane, gar eine lebensgroße Giraffe oder die Bürsten von 12 herausragenden, größten Legenden der Fußballgeschichte. Selbst Wandbilder auf den Toiletten wurden aus den kleinen Steinen gestaltet. Überall wo man auch nur hinschaut, Steine, Legos, bunt und imposant in Szene gesetzt. Mehr als 57 Millionen Legosteine wurden im Park verbaut. Alleine bei der Allianzarena wurden 1 Million Steine verbaut und 30.000 Legofiguren.
Jetzt hier auf jede einzelne Attraktion einzugehen, würde den Rahmen sprengen. Wir werden daher nur einzelne Erlebnisse schildern, die uns im Herzen geblieben sind. Wer gerne mehr erfahren möchte, kann sich auf der Legeolandseite informieren, wo er zugleich Hinweise und Anmerkungen erhält, was für welche Altersgruppe geeignet ist und wie groß man als Kind schon gewachsen sein muss. Lobend erwähnen müssen wir, dass alles barrierefrei gestaltet wurde. Hier wird einfach jedem der Zugang ermöglicht.
Garantierter Spass!
Im Laufe der Jahre hat sich das Legoland verändert. Einige Attraktionen gibt es von Anfang an, andere wie Lego Technics sind verschwunden, wurden ersetzt oder haben sich von Lego Bionicle in Power Builders umbenannt. Andere kamen hinzu, wie das 2019 eröffnete Land der Pharaonen oder die neuste Welt von Lego Mythica, wo wir auf den Flügeln von MAXIMUS, dem majestätischen Wächter über Lego Mythica, mit der Achterbahn in 17 Metern Höhe durch den Himmel fliegen können.
Nachdem wir uns an dem wunderschönen sonnigen Tag der Dschungel X-pedition hingegeben haben, in einem Boot auf dem Weg durch dunkle Höhlen vorbei an Schlangen, Spinnen und fleischfressenden Pflanzen bis an die Spitze eines großen Vulkans gefahren sind, mit einer Sturzfahrt des zwölf Meter langen Wasserfalls, nicht ganz trocken Spaß erlebten, stürzten wir uns in das Land Käpt’n Nicks Piratenschlacht. Eine aufregende Bootstour vorbei an gesunkenen Schiffen und wilden Seeräubern. Da sollte man dem Schild „Ab hier werden Sie nass!“ etwas Aufmerksamkeit schenken. Bewaffnet mit Wasserkanonen können wir uns einer Seeschlacht hingeben, dass selbst unsere Unterhose nicht trocken blieb. Purer Badespaß ganz ohne Pool, sodass man ein Handtuch und eine Badehose für die Kleinen nicht vergessen sollte. So tobten sich in dieser Themenwelt nicht nur die Kleinen aus, sondern auch Erwachsene kommen auf ihre Kosten, dass mal all das Übel dieser Welt vergessen mag. Es wurde gelacht, gekämpft bis zum letzten Hemd. Dank des herrlichen Wetters an diesem Tag, waren wir aber schnell wieder trocken und zogen weiter … immerhin gab es noch viel zu entdecken.
… wenn der Hunger kommt
Bei allem Spaß an der Freude bekamen auch wir Hunger und Durst. Das Angebot an Restaurants, Gastronomie bis hin zur Imbissbude erstreckt sich über den ganzen Park und präsentiert zum Teil an die Themenwelt angepasste Speisen. Es gibt Bratwurst mit Pommes, italienisch, orientalisch, asiatisch oder gar einfach zahlreiche Erfrischungen, Kaffee & Süßes. Über die Preise kann gerne diskutiert werden, aber im Allgemeinen richten sich die Betreiber hier an übliche Messe- und Kirmespreise. Es ist bezahlbar und auch noch soweit okay, aber etwas Handvesper und einige Getränke von daheim mitzunehmen kann nicht schaden. Hier bietet sich dann die Schlemmertickets an, die über den Tag sich für eine 4-köpfige Familie schnell rechnen.
Wer von den Restaurants Abstand nehmen will, findet viele Sitzmöglichkeiten, Ruheplätze und Tische, um sich eine erholsame Pause zu können. Obwohl wir uns in einem kindgerechten Park befinden, wurden zudem Raucherzonen eingerichtet, die sich an den schnell auffindbaren Toiletten befinden. Diesen Anstand den Kindern gegenüber sollte man aus guter Kinderstube mitbringen und dementsprechend Rücksicht nehmen.
Hier könnte man vom Boden essen
Wer mit Kindern unterwegs ist, weiß, dass Buben und Mädels gerne im Eifer ihrer Euphorie beim Endecken und Abenteuern etwas fallen lassen. Sei es mal eine Tüte Popcorn, das Eis, welches mehr von der Sonne geleckt wird, oder der Becher mit dem Getränk. Hier lag nichts herum, kein Papierschnipsel, kein Becher oder gar mal eine Kippe. Es war picobello sauber und das Serviceteam leistet ganze Arbeit. Selbst die zahlreichen Mülleimer wurden ständig kontrolliert und geleert, dass jede Stadtreinigung einer Stadt und Gemeinde sich glatt eine Scheibe abschneiden kann. Werfen wir einen Blick in die Toiletten, müssen wir unseren Respekt aussprechen. Alles sauber, dass man glatt vom Boden essen könnte – könnte! Selbst die Grünanlagen stechen einem ins Auge, wo Liebe zur Natur hervorgehoben wird. Alles spiegelt sich auch in der Freundlichkeit der Mitarbeiter wider, die sich sehr ruhig aber auch zurückhaltend dem Besucher zeigen. Trotz langer Schlangen an der Eisbude kommt keine Panik oder gar Hektik auf und selbst wenn mal eine Sicherheitsabschaltung einer Attraktion erfolgt, bleiben alle cool. Das zeigt, dass diese Team sehr gut funktioniert und alles im Griff hat.
Gibt es auch Kritik?
Es gibt ein Sprichwort: „Wer suchet, der findet.“ Wir könnten jetzt sehr tief graben, um etwas zu finden, damit etwas Negatives hervorkommt. Aber mal ganz ehrlich, so tief können wir gar nicht graben und zudem müssen wir auch sagen, dass an einem Tag, wie diesem, wohl kaum negative Dinge Platz haben sollten. Letztendlich ist uns auch nichts auffällig ins Auge gefallen. Ja, die Wartezeiten können einem schon mal auf das Gemüt schlagen, die sich gerade in den Ferien stark in die Länge ziehen können. Vielleicht mal einen Montag als Besuch planen, statt über das Wochenende? Vielleicht mag man sich über die 10 Euro Parkgebühr aufregen? Die empfanden wir auch angemessen und wenn wir ganz ehrlich sind, Geiz unseren Kindern gegenüber und dem eigenen Spaß sollte man nie zeigen. Gönnt euch einfach! Wir konnten nichts Negatives finden und können damit auch nichts Negatives berichten.
Was ist mit der Sicherheit?
Die Nachrichten der letzten Wochen waren sehr düster und schmähen das Sicherheitsgefühl, was zuletzt auch zu Absagen von Großveranstaltungen geführt hat. Ein Freizeitpark ist davon sicherlich nicht ausgenommen. Beim Einlass fanden keine Kontrollen von Taschen statt, oder gar explizite Personenkontrollen, wie wir es von diversen Messen her kennen. Auch wenn ein Freizeitpark ein Platz der Freude und des Spaßes ist, werden sich die Betreiber sicherlich auch ihre Gedanken gemacht haben. Aktuell machen sie aber alles richtig und lassen keine Bedenken für jeden Besucher aufkommen. Sie zeigen es auch nicht nach Außen, als wären wir einfach in einer friedliebenden Welt voller bunter Legos. Super!
Fazit
Abtauchen in die bunte Welt der Legos
Wenn es einen Platz auf dieser Welt gibt, wo die Familie, Kinder, Spaß und Freude an erster Stelle stehen, kann das Legoland Deutschland alles zeigen. Eine Welt, in der sich alles um die bunten Bausteine dreht, wo Kinder sich austoben können, Abenteuer erleben und auch Erwachsene einmal mehr Kinder sein dürfen. Ein Besuch, der sich lohnt, der auch als Erinnerung hängen bleibt, unvergessen mit dem Wunsch wiederkommen zu wollen. Wer etwas sparen will, sollte sich etwas Vesper mitbringen, seinen Besuch planen und auf die Angebote im Internet zurückgreifen. Wer alles mitnehmen mag, sollte zwei Tage planen oder umliegende sich gar für das Jahresticket entscheiden. Wir werden wiederkommen und einmal mehr einen schönen Tag erleben.