Pünktlich zum Start der Gamescom präsentiert der giftgrüne Hardwarehersteller Razer sein neues Headset Kraken V4. Mit dem Slogan „Totale Immersion entfesselt“ bewirbt Razer ihr Headset als ein neues Hörerlebnis, welches den Spieler regelrecht in das Spiel eintauchen lassen soll. Dabei wird tief in die Feature-Kiste gepackt, ob das allerdings für eine totale Immersion reicht, das verraten wir euch. Wir konnten das Kraken V4 die letzten Wochen intensiv für euch testen.
Lieferumfang & Allgemeines
An (fast) alles gedacht
Out of the box, kommt das kabellose Headset mit einem USB-C Wireless Dongle, ein USB-C auf USB-Ladekabel, ein USB-C auf USB Adapter für den Dongle und die Anleitung. Das Erste, was ins Auge fällt, ist der, im Vergleich zum Vorgängermodell, winzig kleine schwarz matte USB-C Adapter. Vergleichbar mit einer 50-Cent-Münze, bleibt er unauffällig auf Konsole und PC. Die mitgelieferte Kappe für den Adapter ist bei der Größe schnell verloren, und auch auf den Adapter sollte man gut aufpassen, denn einzeln kann man den nicht einfach nachkaufen. Das Headset wiegt 350 g und hält pro Ladung etwa 70 Std. ohne Beleuchtung und etwa 35 Std. mit Beleuchtung bei 2,4 GHz Verbindung. Die Akkulaufzeit konnte ich nicht genau einschätzen, weil ich zwischen Bluetooth und 2,4 GHz immer wieder gewechselt habe, jedoch musste ich in den letzten drei Wochen das Headset, trotz täglichen Gebrauch, nur einmal aufladen. Auch beim Laden per USB-C kann das Headset weiterhin genutzt werden. Eine Verbindung zwischen Bluetooth und 2,4 GHz gleichzeitig ist möglich, allerdings kann man nur eine Soundquelle gleichzeitig abspielen, die andere wird automatisch lautlos gestellt.
Design
Schlicht, hochwertig, knallbunt
Angekommen in 2024 glänzt das Kraken V4 in neuer minimalistischer schwarz matten Optik. Das Kunstleder wurde durch wabenförmigen Stoff ersetzt, welcher einen hochwertigen Eindruck erzielt. Neben dem Aussehen hat Stoff eine bessere Atmungsaktivität, wodurch das Headset auch nach mehreren Stunden nicht an der Haut klebt. An heißen Tagen oder bei Menschen, die viel schwitzen, kann es, allerdings zum Nachteil werden, da der Stoff alles an Dreck einsaugt, das bedeutet Schweiß, aber auch Fette auf der Haut und im Haar sowie Make-up. Beim schwarzen Design fällt das zwar nicht auf, abnehmbar sind die Stoffelemente aber nicht. Es ist Geschmackssache, ob man sich für pflegeleichtes Kunstleder, mit weniger Tragekomfort und kürzer Langlebigkeit entscheidet oder man auf ein langlebiges Stoffdesign mit hohem Tragekomfort, aber auch intensiver Pflege einlässt.
Das einfahrbare und biegsame Mikrofon integriert sich gut mit dem Design der Kopfhörer, lediglich eine Aussparung verrät es. Einmal ausgefahren zeigt sich auf der Rückseite eine kleine Leuchte, welche beim Stummen des Mikros rot aufleuchtet. Auch das typisch giftgrüne Schlangenlogo an den Seiten zeigt sich mit einem farblosen, durchsichtigen Design von seiner minimalistischen Seite. Im gesamten wirkt das schwarze Headset schlicht und alltagstauglich.
Einmal angeschmissen, verfällt der Gedanke eines unauffälligen Headsets direkt. Eine Flut an RGB erstrahlt in dem durchsichtigen Razer Logo, da wird selbst die Regenbogenstrecke neidisch. Wer die Headsets von Razer kennt, der weiß, dass Razer nicht vor knalligen Farben zurückschreckt. Wer jetzt aber kein Partylicht auf dem Kopf haben möchte, kann aufatmen, das Licht lässt sich individuell anpassen und auch komplett ausschalten, allerdings nur auf Windows, iOS und Android mit hauseigener Chroma RGB Software. Wer keinen Windows-PC besitzt, statt auf Handys auf Brieftauben setzt oder die Software aufgrund von Speicherplatz fressenden Spielen nicht herunterladen kann, kann nur die Musik lauter drehen und mit dem Headset eine bunt leuchtende Party zu Hause schmeißen.
In der Chroma RGB App kann man das Licht individuell anpassen, also wortwörtlich. Eine ausführliche Erklärung würde den Rahmen sprengen, also kurze Zusammenfassung. In der App kann man verschiedene Razer Produkte, die Licht besitzen, anpassen, darunter auch das Kraken V4. Es gibt ein paar vorgefertigte Effekte sowie einen Studiobereich, in welchem man verschiedene Bereiche auf dem Headset verändern und weitere Effekte individuell anpassen kann. Einzelne Browser und Software unterstützen bereits die App, Spiele habe ich bis jetzt allerdings keine gefunden. Die Windows Version ist nicht ganz anfängerfreundlich, aber man hat schnell den Dreh raus und kann den Herrscher der Farben spielen oder es komplett ausmachen und somit Akku sparen.
Was braucht ein Headset neben RGB genau: Knöpfe! Davon bringt das Kraken V4 gleich ein paar mehr mit, genauer gesagt vier Stück, wenn man das Laut/Leise Rad mitzählt, dann fünf. Auf der linken Seite finden wir das Lautstärke-Rad, die Stummtaste für das Mikrofon und die Ein/Aus Taste, welche sich durch sein raues Muster hervorhebt und somit sofort von den anderen Tasten zu unterscheiden ist. Unter der Ein/Aus Taste befindet sich zudem ein kleines Licht, welches je nach Verbindung und Zustand anders leuchtet.
Auf der rechten Seite finden wir eine Sound-Mode-Taste, welche die Modi Game, Musik, Kino und einen individuell einstellbaren Modus beinhaltet. Zudem kann man durch zweimal drücken zwischen den Verbindungsmodi Bluetooth und Wireless, also per Adapter, wechseln. Die letzte Taste ist ein Spiel/Chat-Balance Modus, welcher Spielsound oder Chat Sound priorisiert und lauter schaltet. Klingt praktisch, ist allerdings an die Razer Synaps Software für Windows gebunden und somit unbrauchbar für Konsolen und mobile Spieler.
Sound und Mikrofon
Ein verspielter Allrounder
Ein Headset kann das schönste Design haben, wenn der Sound nicht passt, ist es kein gutes Headset. Im Fall des Razer Kraken V4 ist nicht nur das Design schön, sondern auch der Klang kann sich sehen lassen. Im Headset ist ein 40 mm Triforce Titanium Treiber verbaut, welcher den Bass, Mitten und Höhen einzeln verarbeitet und somit einen satteren Sound abgibt. Das Marketing Team weiß, wie man Sachen cool klingen lassen kann. Brechen wir es einmal kurz runter, der Treiber im Kopfhörer ist 40 mm groß und besteht aus Titan. Die Größe bestimmt die Lautstärke und Aufnahme der Tonhöhen. Die Treiber besitzen eine Titanlegierung, welche leicht und starr ist, wodurch Sie die Töne gut aufnehmen und schneller verarbeiten können, was Spiele mit schneller Reaktionszeit positiv beeinflusst. Triforce ist ein charmanter Begriff für ein Zwischenteil, welches zwei Aussparungen besitzt und somit einen Hohlraum für die mittleren und basslastigen Sound bietet. Dieser extra Platz soll ein sattes Klangbild erzeugen.
Die verschiedenen Soundmodi passen sehr gut zu den Kategorien, dabei ist der Musik-Modus der ausgeglichenste. Der Game-Modus ist vergleichbar mit einem FPS Modus, Schritte und Bewegungen sowie Schüsse sind wesentlich besser hörbar. Der Kino-Modus ist basslastiger, perfekt für Single Player Spiele, Filme oder auch Musik mit mehr Wumms.
Einen paar Schwachpunkt hat das Headset allerdings, darunter der Bass. Ja, er ist vorhanden, aber er wird einem nicht das Headset vom Kopf rütteln. In Spielen ist zwar nicht aufgefallen, dass der Bass nicht stark ausgeprägt ist, aber beim Musikhören wurde dann doch das ein oder andere Mal zu anderen Kopfhörern gegriffen. Ein weiteres Manko, was auffiel, ist die Bluetooth-Verbindung, die zeitweise kleine Aussetzer für einige Millisekunden hat. Bei der 2,4 GHz Verbindung hatte ich diese Aussetzer nicht.
Ein großes Feature habe ich bis jetzt noch nicht genannt, dabei steht es auf dem Headset selber drauf in Großbuchstaben, die Sprache ist von THX. Jeder, der schon mal im Kino war, sollte den Begriff zumindest schon mal gehört haben. Es handelt sich um ein von George Lucas erfundenes Tonsystem, welches die Tonqualität in Kinos vereinheitlichen soll. Vergleichbar mit dem Label „Made in Germany“ kann man davon ausgehen, dass man kein schlechtes Produkt erworben hat. THX Spatial kann über die Razer Synapse Anwendung auf Windows angeschaltet werden. Es gibt eine mittelgroße Auswahl an bekannten Spielen, die das Feature unterstützen. Man hört einen Unterschied in den Details im THX Modus, aber erwartet kein high-end-Heimkinosystem, das kann und muss ein Gaming Headset nicht bieten.
Die Razer Synaps Anwendung für Windows ist ein Kontrollzentrum, welches neben dem THX Spatial auch einen Equalizer beinhaltet. Wer sich gegen die Chroma RGB Anwendung und für das Partylicht am Kopf entschieden hat, sollte spätestens bei der Razer Synapse Anwendung überlegen, doch mal ein Auge zuzudrücken und die Anwendung herunterzuladen. Der individuelle Sound-Modus und die Game/Chat-Balance sowie das Mikrofon und ein paar weitere kleine Modifikationen sind einstellbar. Im Gesamten ist die Anwendung einfach und übersichtlich gehalten.
Razer hat bei der Namensgebung des verbauten Mikrofons seine Kreativität freien Lauf gelassen, herausgekommen ist das Razer HyperClear Super-Breitband Mikrofon. Ganz vereinfacht erklärt, SuperClear beschreibt der giftgrüne Hersteller als eine Art Geräuschunterdrückung, welche Stimmen-Profile besser wahrnehmen und von anderen Geräuschen unterscheiden können. Super-Breitband ist die Frequenz, in der das Mikrofon aufnimmt, in dem Fall eine breite Frequenz. Im Test hat sich das Mikrofon gut geschlagen, die Sprache war gut hörbar, und die Umgebung wurde gut ausgefiltert. Doppeltes Hören im Sprachchat sowie Sprachaussetzer konnte ich bzw. die anderen im Sprachchat nicht erkennen. Übers Handy konnte man auch reibungslos telefonieren.
Fazit
Qualität und Kreativität für jedermann
Razer hat sein brandneues Headset Kraken V4 zur Gamescom vorgestellt, das mit dem Slogan „Totale Immersion entfesselt“ beworben wird. Das kabellose Headset begeistert durch eine hervorragende Akkulaufzeit von bis zu 70 Stunden und ein minimalistisches Design. Das 350 g leichte Gerät bietet eine Vielzahl von Funktionen, einschließlich RGB-Beleuchtung, die anpassbar ist. Der 40 mm Triforce-Treiber liefert überlegenen Klang, auch wenn der Bass nicht übermäßig stark ausgeprägt ist. Das Mikrofon des Headsets sorgt für klare Sprachübertragung. Trotz kleiner Schwächen, wie gelegentlichen Bluetooth-Aussetzern, punktet das Kraken V4 insgesamt mit hoher Qualität und vielen Anpassungsmöglichkeiten.
- 3 Verbindungsmodi - Razer HyperSpeed Wireless, Bluetooth, USB: Ob am PC, an der Konsole oder auf dem Handy - genieße in jeder Situation die volle Audioqualität - kabellos mit ultraschnellem 2,4GHz, Bluetooth oder angeschlossen über USB für Nonstop-Gaming.
- Einziehbares Razer HyperClear Super Wideband Mic - für professionelle Sprachqualität: Durch die Abdeckung eines breiteren Frequenzbereichs fängt dieses versenkbare Mikrofon, der nächsten Generation, unglaublich viele Details in deiner Stimme ein, sodass alles, was du sagst, klar, satt und natürlich klingt.
- Razer TriForce Titanium 40mm Treiber - für kraftvollen, lebensechten Klang: Unser patentiertes, dreiteiliges Lautsprecher-Design sorgt für außergewöhnliche Höhen, Mitten und Tiefen, die nicht verblassen, und bietet ein dynamischeres Hörerlebnis für ein tieferes Eintauchen.