Wir waren ja schon von den allerersten True-Wireless In-Ears des deutschen Traditionsunternehmens beyerdynamic begeistert, als wir das Modell Free BYRD vor etwas mehr als zwei Jahren getestet und mit dem ehrlich verdienten Prädikat „Herausragend“ ausgezeichnet haben. Mit dem brandneuen AMIRON 300 will der erfolgreiche Hersteller mit Hauptsitz in Heilbronn an den Erfolg anknüpfen und herausragenden Klang mit einer Fülle an sinnvollen Features kombinieren. Ausgestattet mit leistungsstarken 10-mm-Treibern, Multipoint-Bluetooth, ANC, Transparenzmodus, der Unterstützung hochwertiger Audio-Codecs oder gleich sechs omnidirektionalen Mikrofonen sind die Voraussetzungen für die Referenzklasse gegeben. Wie sich die Amiron 300 tatsächlich im Alltagstest schlagen, verraten wir euch jetzt.
Lieferumfang, Ersteindruck und Tragekomfort
Extrem leichte und schlanke Buds, Ohrpassstücke für jede Größe
Wir lieben ja ganz besonders die kleinen Details: Als wir die Verpackung der AMIRON 300 öffnen wollten und schon auf der Suche nach einem Messer waren, ist uns aufgefallen, dass die durchsichtigen Aufkleber mittig eine kleine Lasche besitzen, die sich einfach abziehen lässt und so ohne Fummelei oder gar einer Beschädigung des Kartons die Versiegelung gebrochen wird. Ja, das ist nur eine Kleinigkeit, aber zeugt davon, dass sich über den Gesamteindruck des Produkts Gedanken gemacht wurden.
Neben der Ladeschale mit den bereits vollständig aufgeladenen Buds, einer Kurzanleitung und einem flexiblen USB-A auf USB-C Ladekabel, befinden sich in der Verpackung fünf zusätzliche Paar Silikon-Ohrpassstücke, von denen ein Paar bereits auf die Buds aufgesteckt ist. Die Aufsätze in den Größen XS, S, M, L und XL sind zudem farblich gekennzeichnet und so leicht zu identifizieren. Apropos Farbe: Die AMIRON gibt es wahlweise in Schwarz oder Creme. Auf den ersten Blick und vor allem im Vergleich zu den Free BYRD fällt auf, dass beyerdynamic hier deutlich kleinere und mit je nur 4,4 Gramm (ohne Silikon-Aufsatz) auch spürbar leichtere Ohrhörer anbietet, die für unseren Geschmack auch ergonomischen Ansprüchen besser gerecht werden als der noch recht klobig wirkende Vorgänger. Die folgenden Bilder verdeutlichen die Größenverhältnisse und Designanpassungen der Buds sowie der Ladeschale.
Der erste optische und haptische Eindruck gefällt: Die fast schon zierlichen In-Ear-Kopfhörer mit dem dezenten Silberstreifen und dem dominanten Beyerdynamic Logo sind stabil und ebenso hochwertig verarbeitet wie die Kunststoff-Ladeschale, die Qi-kompatibel ist und sich somit auch für induktives Laden ohne Kabel eignet. Apropos Stromversorgung: Die Ausdauer der verbauten Akkus ist beachtlich, sie glänzen mit über 35 Stunden Laufzeit, sofern nicht permanent ANC genutzt wird, was die Maximalleistung bereits um gut 30 % reduziert. Dank der Schnellladefunktion sind die AMIRON 300 aber in kurzer Zeit wieder einsatzbereit, wenn der Akku mal vollständig entleert sein sollte. Es genügen zehn Minuten in der Ladeschale, um wieder für zwei Stunden Spielzeit bereit zu sein.
Auch der Tragetest liefert nur Positives: Wir haben die Ohrhörer mehrere Stunden am Stück bei verschiedenen Aktivitäten getragen und nach der Wahl des für uns perfekten Aufsatzes saßen die Buds fest im Gehörgang und auch schnelle Bewegungen bei sportlicher Betätigung konnten den Sitz nicht beeinträchtigen. Klasse: Auch bei intensiver Nutzung entsteht kein unangenehmes Druckgefühl.
Bedienung, Funktionen und Klang
Aktive Geräuschunterdrückung, Multi-Bluetooth, gute App-Unterstützung und ein herausragender Klang
Das Pairing des AMIRON 300 ist, wie bei den meisten Bluetooth-Kopfhörern, eine Sache von Sekunden. Ausgestattet mit Bluetooth Version 5.3 und der Unterstützung gängiger Profile wie HFP, A2DP, AVRCP sowie HSP ist nicht nur die Verbindung zu einem, sondern auch zu zwei Geräten kein Problem. Multi-Bluetooth macht es möglich. Die Bedienung ist intuitiv und erfolgt durch Tippen und Halten der großzügigen Bedienfelder auf der Oberseite. Über die empfehlenswerte App von beyerdynamic, die derzeit allerdings nur die neueren Modelle AMIRON 100 und 300, Aventho 300 sowie VERIO 200 unterstützt, lässt sich die Steuerung noch individuell anpassen.
In Sachen Ausstattung lassen die leichten Lauscher auch kaum einen Wunsch offen: Neben einem adaptiven ANC (Active Noise Cancelling), das sich auch manuell im „nicht adaptiven“-Modus stufenweise einstellen lässt, mit Windgeräuscherkennung und einem wichtigen Transparenzmodus, der vor allem im Straßenverkehr unverzichtbar ist, werden Sprachansagen, Trageerkennung, automatische Abschaltung, Sidetone-Aktivierung zum Hören der eigenen Stimme und Sonys Audiocodiertechnologie LDAC für hochauflösenden Klang geboten. Wird LDAC ein- oder ausgeschaltet, ist ein automatischer Neustart des AMIRON 300 erforderlich, der jedoch nur wenige Sekunden dauert.
Die beachtliche Funktionalität lässt sich bequem über die App für Android- und iOS-Systeme steuern. Die Software erlaubt zudem noch den Zugriff auf einen 5-Band-Equalizer mit bereits fünf Voreinstellungen und der Option, eigene EQs zu erstellen. Gut für Gamer: Über die App kann auch die Option „Niedrige Latenz“ aktiviert werden, die klangliche Verzögerungen minimiert, damit sich zum Beispiel bei einem kompetitiven Shooter niemand unbemerkt anschleichen kann.
Und damit wären wir dann auch schon bei dem wichtigen Thema Klang. Hier spielen die AMIRON 300 bereits in der Oberliga, ohne auch nur eine einzige Standardeinstellung individuell angepasst zu haben. Die Buds entwickeln eine beachtliche Räumlichkeit und bassbetonte Dynamik, die durch einen differenzierten Mitteltonbereich und verzerrungsfreie Höhen auch bei sehr hohen Lautstärken klanglich perfekt abgerundet wird. Man merkt der ausgewogenen Klangwiedergabe die jahrzehntelange Erfahrung von beyerdynamic an, die aus den verbauten 10-mm-Treibern eine Klangfülle herausholt, die man den zierlichen Ohrhörern wahrlich nicht zutraut. Um den individuell besten Klang zu erzielen, kann die Software noch einiges verbessern, aber verdammt gut klingt es auch ohne digitale Eingriffe, vorausgesetzt natürlich, das Quellmaterial ist von entsprechender Qualität.
Fazit
Ergonomische Form, viele sinnvolle Funktionen und ein richtig starker Klang
Multi-Bluetooth-Konnektivität für zwei Geräte, effektives ANC, Transparenzmodus, Trageerkennung, deutsche Sprachsteuerung, Latenzoptionen, intuitive Bedienung oder die Unterstützung von hochauflösenden Audio-Codecs wie LDAC: s gibt wohl kaum ein wirklich sinnvolles Feature, das die AMIRON 300 nicht bieten und in höchster Qualität umsetzen. Dabei sind die schlanken In-Ears echte Allrounder, die sich nicht nur für den Musikgenuss zu Hause oder beim Spazierengehen eignen, sondern sich auch beim Sport und anderen Aktivitäten als klangstarker Begleiter erweisen. Durch das geringe Gewicht, die ergonomische Form und die Auswahl an Silikon-Ohrpassstücken ist der Tragekomfort auch auf Dauer äußerst angenehm. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 249 Euro sind die In-Ears von beyerdynamic preislich in der Oberklasse angesiedelt, klanglich und ausstattungstechnisch sind sie es aber auch. Von uns gibt es eine klare Empfehlung.
- Herausragender beyerdynamic Klang inkl. ANC und Transparency Modus
- Perfekter Sitz und Tragekomfort, Ohrpassstücke in fünf Größen (XS, S, M, L und XL)
- Multipoint Bluetooth 5.3 für gleichzeitiges Verbinden mehrerer Bluetooth-Geräte und automatische Abspiel-/ Pausierfunktion beim Ein- oder Absetzen der In-Ear