Bild: Beyerdynamic & PE

Kabelloses Headset mit überragendem Klang: Beyerdynamic MMX 200 im Test

Ein gutes Headset ist für Gamer ein essenzielles Gerät. Immerhin kann man damit ungestört seine Lieblingsspiele genießen und gleichzeitig mit seinen Mitspielern quatschen. Oft muss man dabei Kompromisse eingehen, wenn es im Konnektivität, Klangqualität oder den Sound des Mikrofons geht. Heute wollen wir euch das Beyerdynamic MMX 200 vorstellen, was eventuell jeden dieser Wünsche erfüllen kann.

Lieferumfang und Verarbeitung
Qualität die man sieht und spürt

Wie von Beyerdynamic gewohnt wird auch das MMX 200 in einem recht schlichten schwarzen Karton geliefert. Stark vergrößerte Buchstaben des Herstellerschriftzuges und eine Banderole mit den Grundinformationen tragen zu einem modernen Design bei. Sämtliches Verpackungsmaterial ist zudem aus Papier gefertigt. Neben dem Headset liefert der Hersteller auch einiges Zubehör mit. So finden sich das abnehmbare Meta-Voice Mikrofon samt Popfilter, ein zwei Meter langes USB-Kabel, sowie ein USB-C-Dongle für den kabellosen Betrieb und ein Adapter für USB-A- auf USB-C-Anschlüsse. Zudem liegen eine Kurzanleitung und Sicherheitshinweise bei.

In Schwarz und Grau verfügbar – MMX 200

Sämtliches Zubehör wirkt augenscheinlich sehr hochwertig verarbeitet und robust. Zudem sind die Stecker des Kabels, USB-C und USB-A, in der hellgrauen Farbe des Headsets gehalten und mit einem orangen Farbakzent versehen. Diese farbigen Akzente finden sich auch am Headset wieder. Wir haben uns bewusst für die hellgraue Version des MMX 200 entschieden, da es sich von dem sonst oft üblichen Schwarz abhebt. Dennoch ist auch das MMX 200 in Schwarz verfügbar. Was uns direkt auffällt, ist die interessante, griffige Textur des verwendeten Kunststoffes. Die Haptik ist sehr angenehm und so fühlt sich das Headset sehr hochwertig an. Der Kopfbügel aus Metall ist ebenfalls von Kunststoff ummantelt und an den Einschüben der Gabeln für die Ohrmuscheln verschraubt. Für die nötige Polsterung sorgt ein Kissen aus Memoryschaum, welches mit Kunstleder überzogen ist. Mit einem Gewicht von 360 Gramm ist das MMX 200 angenehm zu tragen und auch nach Stunden stört es nicht. Auch die Ohrmuscheln sind derartig gepolstert, wobei diese Polster mit einem einfachen Dreh austauschbar sind. Durch eine neue Formgebung sollen die Ohrpolster nun noch besseren Tragekomfort bieten. Zumindest sind sie ausreichend dimensioniert, um auch großen Ohren genügend Platz zu bieten. An der linken Ohrmuschel befinden sich außerdem ein Drehrad mit zusätzlichem Druckpunkt, ein Schalter für die Wahl der Betriebsmodi, sowie die versenkten Anschlüsse für das USB-C-Kabel und die Klinkenbuchse für das Mikrofon. Um das MMX 200 ein- oder auszuschalten, müssen wir allerdings einen kleinen Knopf an der rechten Ohrmuschel betätigen. Zumindest kommt es so zu keiner Verwechslung und zu einem versehentlichen Abschalten. Wie anfangs erwähnt, setzt der Hersteller mit orangen Farbakzenten einen schönen Kontrast. Sämtliche Knöpfe, der Rahmen der Ohrmuscheln, sowie die Einfassungen der Anschlüsse sind in Orange gehalten. Das Mikrofon verfügt über eine 10 Millimeter große Kapsel, die an einem biegsamen Schwanenhals ausgerichtet werden kann. Zwei zusätzliche Mikrofone in den Seiten der Ohrmuscheln liefern Umgebungsgeräusche für den sogenannten Augmented Mode.

Der Lieferumfang des Beyerdynamic MMX 200

Bedienung und Technik
Alles was ein kabelloses Headset braucht

Das Setup des Beyerdynamic MMX 200 ist kinderleicht. Da das Headset auf Plug-and-Play ausgelegt ist und wir maximal ein Firmware-Update installieren müssen, kann es schon kurz nach dem Anschließen in Betrieb gehen. Dafür verbinden wir den USB-Dongle mit einem freien Steckplatz und warten auf die Erkennung im Betriebssystem. Vollständig kompatibel ist das MMX 200 für den PC, hier kann es per Dongle oder Bluetooth verbunden werden. Für die Xbox ist allerdings ein analoges Kabel nötig, wobei es an Playstation 4 und 5, sowie an die Nintendo Switch zusätzlich per USB-Dongle verbunden werden kann. Auch an Android- oder iOS-Geräte kann es per Bluetooth verbunden werden. So kann man etwa gleichzeitig an PC oder Konsole spielen und Telefongespräche per Smartphone führen. Die Bedienung ist ebenso einfach wie das Setup. Um das MMX 200 zu aktivieren, halten wir den Knopf an der rechten Ohrmuschel gedrückt. Mit einem akustischen Tusch wird uns das Einschalten signalisiert, zudem wird durch eine Frauenstimme der aktuelle Ladezustand des Akkus angesagt. Die Lautstärke regeln wir mit dem Drehrad an der linken Ohrmuschel, ein kurzes Drücken schaltet das Mikrofon stumm. Halten wir es jedoch etwa 2 Sekunden gedrückt, aktivieren wir den Augmented-Mode. Dabei werden die Geräusche aus der Umgebung über zwei Mikrofone in den Ohrmuscheln aufgenommen und direkt in Stereo in das Wiedergabesignal integriert. Obwohl das MMX 200 eine geschlossene Bauweise hat, wird durch den Augmented-Mode die Lautstärke so angepasst, dass ein Klangbild entsteht, das dem eines offenen Kopfhörers ähnelt. So bekommt man noch etwas von seiner Umgebung mit und kann auch die eigene Sprachlautstärke besser einschätzen. Ein weiterer Schalter, Meta Link genannt, lässt uns zwischen den Low Latency Modus für die Verbindung per Dongle und Bluetooth wechseln. Zudem dient er auch dem Pairing mit Bluetooth-Geräten. Im sogenannten Hybrid-Modus kann per analoger Verbindung kommuniziert werden, während über die Bluetooth-Verbindung Musik abgespielt, oder kommuniziert wird. Für ein Firmware-Update ist eine Kabelverbindung und eine Software des Herstellers nötig.

Die Bedienung des MMX 200 ist intuitiv und übersichtlich

Technisch hat das Beyerdynamic MMX 200 auch einiges zu bieten. Als Headset mit geschlossenen Ohrmuscheln konzipiert, wird es über den Ohren getragen. Die beiden 40 mm Treiber liefern einen Kennschalldruckpegel von bis zu 116 dB bei einer Impedanz von 32 Ohm. Ihr Frequenzbereich liegt im üblichen Bereich, zwischen 20 und 20.000 Hertz. Sämtliche Aufnahmen und Wiedergaben werden in Windows mit 16 Bit und 48.000 Hertz verarbeitet. Die vom Hersteller angegebene Akkulaufzeit beträgt bis zu 35 Stunden, wobei hier von der halben Lautstärke auszugehen ist. Im Testzeitraum haben wir nach etwas über 25 Stunden die Zelle nachgeladen. Das geht mit dem beiliegenden Kabel und dauert je nach Stromzufuhr zwischen 2 und 4 Stunden. In unserem Fall an einem USB-Ladegerät, war der Akku nach knapp 2 Stunden wieder voll. Die Reichweite der USB-Dongle beträgt etwa 20 Meter bei freier Fläche. In einer Wohnung war allerdings nach nur einer Wand und 5 Metern schon keine Verbindung mehr herzustellen. Hier empfiehlt es sich, den Dongle sinnvoll zu positionieren, um bessere Ergebnisse zu erzielen. Zusätzlich lässt sie eine Bluetooth 5.3-Verbindung aufbauen, die fast latenzfrei funktioniert und die Profile A2DP, HFP, SBC und LC3 nutzen kann. Das abnehmbare Mikrofon verfügt über eine Elektret-Kondensator-Kapsel in Nierencharakteristik und verfügt über einen Popschutz. Laut Hersteller bietet es Studioqualität, was wir natürlich auch gleich testen wollen.

Ein besonderes Feature des MMX 200 ist die Möglichkeit, den Akku wechseln zu lassen. Zudem können alle Anbauteile ausgetauscht und preiswert nachbestellt werden. Daran sollten sich andere Hersteller ein Beispiel nehmen. Außerdem gibt es die Möglichkeit auch B-Ware, also aus Rückläufern oder Ausstellungsware zu einem niedrigen Preis zu erhalten. Nachhaltigkeit fängt so bei der Entwicklung von Produkten an und setzt sich im Verkauf fort.

Der Sound
Grandios, wenn man einen Equalizer nutzt

Der Sound des MMX 200 hat uns anfangs etwas überrascht. So klingen die beiden Treiber ohne Equalizer grundsätzlich sehr neutral. Allerdings lässt sich so ein sehr ausgewogenes Klangbild feststellen und eigentlich ist es genau das, was wir von hochwertigen Kopfhörern im HiFi- oder Studiobereich erwarten. Leider sind viele Headsets im Gamingbereich zu sehr auf den Sound von Spielen abgeglichen. Beim MMX 200 ist jedoch weder der Bassbereich zu stark betont, noch ist der Bereich zwischen Mitten und Höhen, bei 2 bis 5 kHz unterrepräsentiert. Allerdings klingt das Headset in der Basis sehr flach und muss definitiv nachgeregelt werden. Nutzen wir einen Equalizer, können wir den Sound aber perfekt an unsere Bedürfnisse anpassen. Da zum Headset keine Software zum Abgleich verfügbar ist, empfehlen wir definitiv Steelseries Sonar zu nutzen, um den ultimativen Sound aus dem MMX 200 herauszuholen. Für Musikwiedergabe verwenden wir etwa das Profil „Music:Punchy“, denn damit spielt dieses Headset unfassbar gut auf. Hier klingen präzise Kicks mit breitem Tiefbass ohne Detailverlust, die Mitten sind so fein abstimmbar, dass sie eine wunderbare Lebendigkeit ins Klangbild zaubern. Das feine Klangbild setzt sich im Bereich der Höhen fort und hier muss man auch keine Angst vor starkem Klirren haben, wenn man hier mehr einsteuert. Wir sind begeistert. Allgemein lässt sich das MMX 200 also sehr gut einstellen und kann unserer Meinung nach sehr gut als Referenz für kabellose Headsets angesehen werden. Musik hören ist damit einfach ein Erlebnis. Auch im Gaming überzeugen uns die Treiber, wer damit in Shooter keine Schritte hört, ist taub oder spielt das falsche Spiel. Fetter Sound ist aber eben nur mit Equalizer garantiert. Im Augmented Mode hören wir unsere Umgebung auch über die Kopfhörer. Leider sind die dafür verbauten Mikrofon sehr empfindlich und so klingen laute Geräusche etwas übersteuert.

Mit Sonar können wir unserem Mikrofon den besten Klang entlocken

Das Mikrofon ist mit absoluter Sicherheit eines der besten, die man an aktuell einem Headset dieser Preisklasse hören kann. Die verwendete Kapsel benötigt unserer Meinung zwar auch noch etwas Anpassung durch einen Equalizer, kann aber auch schon in der Basiseinstellung mit einem zwar sehr klaren, aber nicht zu mittenlastigen Klang überzeugen. Wie vielen Mikrofonen an Gaming-Headsets fehlt es dem MMX 200 aber keineswegs an Bass. Dass man aber mehr aus dem Mikrofon herausholen kann, beweisen wir in der nachfolgenden Testaufnahme. Auch unser Video zum MMX 200 ist mit seinem Mikrofon eingesprochen. Unserer Meinung nach bietet es Broadcast-Qualitäten, die man definitiv für Streaming oder Videoproduktion nutzen kann. Hört selbst!

Fazit
Die neue Referenz bei kabellosen Headsets

Das Beyerdynamic MMX 200 bietet einen für die Nutzung ausreichenden Lieferumfang. Die Verarbeitung ist durchweg hochwertig und so überzeugt das Headset mit einem eleganten Design und angenehmer Haptik. Besonders die Anpassungsmöglichkeiten und der Tragekomfort sind hervorzuheben. Die Ohrpolster und das Kopfband sind gut gepolstert und ermöglichen auch bei längerem Tragen angenehmen Komfort. Die Bedienung des Headsets ist intuitiv und das Setup gelingt dank Plug-and-Play ohne Schwierigkeiten. Das MMX 200 bietet sowohl kabelgebundene als auch kabellose Verbindungen und ist mit verschiedenen Geräten wie PC, Konsolen und Smartphones kompatibel. Klanglich liefert das MMX 200 ein sehr ausgewogenes und neutrales Klangbild, das sich mit einem Equalizer perfekt an die individuellen Bedürfnisse anpassen lässt. Der Augmented Mode ermöglicht eine realistische Raumwahrnehmung, indem Umgebungsgeräusche in das Klangbild integriert werden. Das Mikrofon liefert eine klare Sprachqualität und eignet sich, nach einigen Anpassungen im Equalizer sogar hervorragend für Streaming und Videoproduktionen. Zusammengefasst bietet das Beyerdynamic MMX 200 eine gelungene Kombination aus Komfort, Benutzerfreundlichkeit und Klangqualität. Mit seinen vielseitigen Anschlussmöglichkeiten und der hochwertigen Verarbeitung stellt es eine ausgezeichnete Wahl für Gamer und Musikliebhaber dar, die Wert auf ein qualitativ hochwertiges Headset legen. Bei einem Preis von aktuell 199 Euro werten wir das Beyerdynamic MMX 200 in diesem Preissegment als Referenzmodell.

beyerdynamic MMX 200 Wireless Gaming-Headset (schwarz) mit Mikrofon, kabelloser Kopfhörer mit USB-Dongle
  • Klang- und Sprachqualität auf Studioniveau
  • Klare Stimmbildübertragung ohne störende Umgebungsgeräusche dank abnehmbarem META VOICE Mikrofon
  • Intuitive Bedienung dank Kontrollrad und META LINK SWITCH