Bild: Cyborn

Mixed Reality Erlebnis: Wall Town Wonders im Test

Mit der Meta Quest 2 und natürlich auch deren Nachfolgern 3 und 3S haben auch die Spiele, die Mixed Reality unterstützen sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Ob das Spiel aus dem Hause Cyborn auch uns überzeugen konnte, verrät Euch unser Test.

Die virtuelle Realität und ihre bei weitem vielen Möglichkeiten ist immer noch ein Nischenprodukt in der (Videospiele) Welt, das liegt zum einen an den manchmal klobigen VR-Brillen oder der sogenannten Motion-Sickness, diese entsteht durch fehlende Übereinstimmung der Wahrnehmung von Bewegungen und der tatsächlichen Bewegungen. Bei Mixed Realtity ist dieses Gefühl nicht gegeben, denn man sieht seine wirkliche Umgebung in der Spielelemente eingebaut sind.

Wir haben das Spiel auf der Meta Quest 3 in der Version 1.02 getestet. Nach einem Download von 4,15 Gigabyte und einem dementsprechenden Festplattenverbrauch von 4,26 Gigabyte konnten wir das interaktive Abenteuer beginnen.

Ersteindruck
Ein entspannter Einstieg

Bevor das Spiel startet, muss man erst einmal den Raum scannen, damit das Spiel später weiß, wo es Objekte hinbauen kann oder auch nicht. Wichtig ist, dass man gerade bei den Wänden viel Platz haben sollte, eine mit Regalen verbaute Wand lässt uns dort später nichts platzieren. Sollte einem aber an einer Wand mal der Platz ausgehen, so lassen sich die Gebäude aber jederzeit auch an einer anderen Wand Eures gescannten Raumes (auch übereinander) platzieren.

Unser Einstieg in das Spiel beginnt mit einer, Gott sei Dank, nur interaktiven Explosion. Nach dieser Explosion, die in einer von uns vorher bestimmten Stelle unseres Zimmers passiert, und dementsprechend entstandenen Loch, erscheint die Archäologin Laine. Diese erklärt uns, dass sie mit unserer Hilfe und unseren Zimmerwänden eine kleine Stadt für ihr Volk aufbauen möchte, da helfen wir doch nur zu gern. Hier fühlt man sich fast wie in Gullivers Reisen, denn der Größenunterschied zwischen den Bauten und deren Bewohnern könnte ähnlicher nicht sein. So lasst uns unseren neuen Bewohnern helfen, sich in unserem, und ihrem neuen zu Hause heimisch zu fühlen.

Gameplay
Entspanntes Aufbauen

In erster Linie geht es in Wall Town Wonders um das Aufbauen der Siedlung und deren Ausbau. Hierzu wird man nach und nach von den diversen Spielfiguren angesprochen, obwohl angesprochen ist zu viel, denn sprechen können sie nicht. Es erscheinen Sprechblasen über ihren Köpfen, die man, entweder per Handtracking oder Controller öffnet, um deren Geschichten und Anweisungen zu lesen. Zuerst müssen wir ein Bergwerk anlegen, um Ressourcen wie Stein, Metall und Holz zu besorgen, uns somit den Ausbau für weitere Gebäude zu sichern. Danach bauen wir ein Lagerhaus für die Materialien, einen Bauernhof zur Essensversorgung, ein Rathaus und viele weitere Gebäude damit das Dorfleben florieren kann. Dies geschieht alles auf Knopfdruck, viel selbst machen müssen wir nicht.

Dies alles wird unterbrochen von Ereignissen der kleinen Bewohner. Zum Beispiel müssen wir Bewohner zu einem bestimmten Punkt in unserer Wohnung bringen, hierfür springt der Bewohner auf unsere Handfläche/Controller, und er zeigt uns dann, wo er abgesetzt werden möchte. Dies ist ein wenig fummelig am Anfang, denn das Tracking ist nicht immer so exakt, sodass unser Bewohner auch gern mal von unserer Handfläche rutscht, ihn aber ein Fallschirm vor dem Sturz rettet. Trotzdem ist es nur sehr niedlich anzusehen, wie die kleinen Bewohner über unseren echten Boden laufen oder Mini-Flugzeuge oder Schmetterlinge durch unser Zimmer fliegen, und das ist bei weitem nicht alles, was passiert. Wir müssen auch in bestimmten Abständen Minispiele absolvieren, zum Beispiel Fische angeln, ein Beet gießen und ernten oder unsere Pflanzen vor Schädlingen schützen. Diese Spiele werden kreative und fantasievoll per Mixed Reality in das Spiel eingearbeitet. Wir bekommen zum Beispiel zur Schädlingsabwehr einen Pfeil und Bogen auf unseren Controller/Handrücken platziert, die Käfer wuseln unsere „echte“ Wand entlang und müssen von uns erledigt werden, oder man muss auf Echsen reitende Charaktere anleiten, um Beeren und Ressourcen in Deinem ganzen Raum zu finden und dies ist nur eine kleine Auswahl der Spiele. Leider gibt es für die Minispiele keine Anleitung, wie sie zu spielen sind, sodass gerade am Anfang viel Try-and Error auf dem Plan steht, was ein wenig frustrieren kann. Die verschiedenen Gebäude haben unterschiedliche Aufgaben. In einigen muss man regelmäßig Ressourcen sammeln, in anderen kann man spezielle Minispiele spielen, die wiederum Ressourcen und Geld freischalten, um neue Gebäude zu bauen oder zu verbessern, oder man kann Wunder Sterne verdienen, um neue Kosmetika für Gebäude, Charaktere und Fahrzeuge zu kaufen.

Auch wenn sich das nun alles sehr nach Aufbaustrategie anhört, die meiste Zeit seid ihr nur am Zuschauen, was Eure neuen Nachbarn so treiben. Wir sind nur der Helfer für eine der zahlreichen Aufgaben, die uns gestellt werden.

Umfang/Grafik/Sound
Kreative und detailreiche Mixed Reality

Entwickler Cyborn wird Euch mit seinem Spiel etliche Stunden in seinen Bann ziehen, auch wenn es passieren kann das nach einer gewissen Zeit der „Wow-Effekt“ vom Anfang verfliegt, da man doch nur wieder auf eine weitere Aufgabe unseren neuen Nachbarn wartet, in der Zwischenzeit kann man den Figuren bei ihrem geschäftigen Treiben in den verschiedenen Häusern und Gegenden bei ihrem Alltagsablauf zuschauen. Des Weiteren werden die Entwickler weitere Updates und Specials für das Spiel veröffentlichen wie zurzeit das Winter-Update, das unser Dorf in eine Schneedecke hüllt, inklusive Weihnachtsbäumen und Schneemännern.

Die grafische Komponente hat uns vom Start her sehr gut gefallen, die Entwickler haben ihrer Kreativität freien Lauf gelassen, alle Gebäude/Figuren und Gegenstände sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet, und man kann sogar in die diversen Häuser hineinschauen und die charmante Steampunk-Ästhetik, die einem dort geboten wird, bewundern. Das Sounddesign im Spiel passt sich den jeweiligen Aktionen gut an, die Musik im Spiel unterstreicht die entspannte Atmosphäre.

Fazit
Ein kreatives virtuelles Erlebnis

Das im belgischen Antwerpen ansässige Entwicklerstudio Cyborn hat mit Wall Town Wonders gezeigt, was in der Mixed Realtiy möglich ist, und das auf eine detailreiche und kreative Art, die ihresgleichen sucht. Selten haben wir uns so gern in unseren vier Wänden aufgehalten und den Bewohnern bei ihrem Treiben zugesehen und natürlich auch geholfen. Leider sind wir hier wenig aktiv, denn die Bewohner brauchen nur unsere Unterstützung beim Bau von Gebäuden oder bei verschiedenen (Minispiel) Aktivitäten. Aber auch wenn wir nicht ständig aktiv sind, so sind und waren wir nur zu gern Gast in der „Welt in unserer Welt“ und können Euch dieses gerade mal 20€ „teure“ Spiel auf jeden Fall empfehlen.

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