Bereits fünf Jahre sind vergangen, seit Bethesda mit The Elder Scrolls V: Skyrim eines der wohl besten Rollenspiele der vergangenen Konsolengeneration abgeliefert hat. Nun ist ein aufpoliertes Remaster für die PS4 erschienen.
Ersteindruck
Skyrim war nach Meinung vieler Millionen begeisteter Spieler das Spiel des Jahres 2011 und hielt mit unzähligen Hommagen in Form von Internetvideos und Memes Einzug in die Popkultur. Das rund 34 GB große Spiel kommt dabei nicht nur mit feingeschliffener Grafik daher, sondern hat auch die drei sehr empfehelenswerten Add-Ons Dawnguard, Heartfire und Dragonborn an Bord. Obendrein können wir uns erstmals eine Auswahl von derzeit 700 Mods herunterladen und so die Welt von Skyrim um neue Inhalte und nützlichen Spielereien ergänzen.
Gameplay
Zum Gameplay von Skyrim muss eigentlich nicht mehr viel gesagt werden. Bethesdas Rollenspiel zeichnet sich durch einen hohen Grad an Spielefreiheit aus. Von der ersten Minute an, haben wir in der Hand, wie wir unseren Charakter gestalten, wohin wir in der riesigen Welt von Himmelsrand als erstes gehen, welche der unzähligen Quests wir absolvieren und wie wir unsere Fähigkeiten skillen. So viel Freiheit wirkt damals wie heute äußerst motivierend. In kaum einem Spiel können wir so selbstbestimmt agieren, wie in Skyrim. In diesem Feature steckt nach wie vor die größte Stärke von Skyrim.
Das leveln folgt dem „learning-by-doing-Prinzip“, soll heißen: unser Charakter verbessert auch nur die Fähigkeiten, die wir aktiv anwenden. Wenn wir beispielsweise schleichen, schmieden und Alchemiezauber anwenden, dann verbessern sich auch nur diese Punkte in unserem Skillbaum. Dadurch entwickelt sich unser Charakter nach der ganz persönlichen Spielweise.
Die knapp 400 Quests stellen ein weiteres Highlight Skyrims dar. Über viele dieser Abenteuer stolpern wir eher zufällig, wenn wir uns durch die Welt von Himmelsrand bewegen. Wir decken Intrigen auf, gehen alten Legenden nach, erkunden verfallene Draugr-Grabstätten, besiegen Drachen, schließen uns der Diebesgilde oder der dunklen Bruderschaft an oder helfen einfach nur einem verschuldeten Bauer aus der Patsche. Die Quests sind äußerst unterhaltsam und abwechslungsreich und fügen sich perfekt ein, in die mystische und sagenumwogen Welt von Himmelsrand, der es an Göttern, Schurken und Helden nicht zu mangeln scheint.
Auch abseits der Quests gibt es immer etwas zu tun. So bietet Skyrim beispielsweise ein umfangreiches Crafting, in dem wir unsere eigene mächtige Rüstung schmieden können oder uns Zaubertränke brauen, nachdem wir die Zutaten in der rauen Natur gesammelt haben. Wer über genügend Goldmünzen verfügt, kann Grundbesitz erwerben und sich, dank des Heartfire-Add-Ons, ein eigenes Haus errichten, und die gesammelten Waffen stolz im Eigenheim ausstellen.
Grafik
Die Grafik ist bei einem Remaster immer ein wichtiger Punkt, schließlich erwarten wir eine deutliche Steigerung im Vergleich zur Ursprungsfassung. Für die Special Edition von Skyrim wurden die Texturen etwas höher aufgelöst, ein paar Pflanzen mehr in die Natur plaziert, die Licht- und Wettereffekte wirken schöner und stimmiger als auf der PS3. Unterm Strich kann Bethesda aber nicht verbergen, dass Skyrim mittlerweile fünf Jahre auf den Buckel hat. The Witcher 3 oder Fallout 4 haben im vergangenem Jahr die Messlatte höher gelegt, wenn es darum geht, eine überzeugende und stimmungsvolle offene Spielwelt auf den Bildschirm zu zaubern. Skyrim fällt da im Vergleich mittlerweile sichtbar ab.
Auch beim Überarbeiten des Spiels hätten wir etwas mehr Herzblut von Bethesda erwartet. Im vergleich der grafischen Raffinese anderer gelungenen Remaster, wie beispielsweise die Bioshock Collection, GTA V oder The Last of us Remastered wird deutlich, dass die Entwickler sichtbar mehr aus einem Remaster herausholen können.
Auf der Standard-PS4 läuft The Elder Scrolls V: Skyrim Special Edition mit 1080p Auflösung und 30 Bildern die Sekunde. Die PS4 Pro liefert wahlweise 1080p und 60 Bilder oder 4K und 30 Bilder die Sekunde.
Umfang
Der Umfang von Skyrim ist über jeden Zweifel erhaben. Rund 400 Quests in einer riesigen, wunderschönen Spielwelt, warten darauf von euch erledigt zu werden. Die drei Add-Ons sind ebenfalls an Bord und an über 700 Mods könnt ihr euch ebenfalls ausprobieren. Ihr werdet leicht über 150 Stunden in Himmelsrand verbringen. Hier gibt es absolut nichts zu meckern.
Fazit
Bei einem Remaster steht immer die Frage im Raum: Lohnt sich ein erneuter Kauf, wenn ich das Spiel bereits ausgiebig auf der PS3 gespielt habe? Im Fall von Skyrim dürfte die Antwort auf diese Frage wohl eher „nein“ sein. Zu gering sind dafür die grafischen Verbesserungen oder die inhaltlichen Neuerungen.
Für alle, die Skyrim auf der PS3 verpasst haben, ist die Special Edition allerdings ein absoluter Pflichtkauf! Bethesdas Rollenspiel markiert nicht nur eines der besten und packendes Abenteuer der letzten Jahre, sondern ist obendrein auch noch eines der besten Spiele aller Zeiten. Die Quests machen Spaß, das Leveling motiviert und das Gameplay mag simpel, aber ebenso abwechslungsreich sein. Spielerisch ist Skyrim auch noch heute die Spielspaßgranate von einst, grafisch gibt es allerdings erste Abnutzungserscheinungen.