[ TEST ] BLACK MIRROR – Spieglein, Spieglein in der Nacht

Am 28. Novemer haben THQ Nordic und Studio King Art das Reboot der Bekannten Black Mirror-Reihe veröffentlicht. Ob der Neustart sich gelohnt hat, erfahrt ihr in unserem Test.

Ersteindruck

Ein geerbtes, geheimnisvolles Anwesen, seltsam wirkende Angestellte, der grausame Selbstmord des Vaters und viele Geheimnisse im geerbten Schloss Black Mirror. So ungefähr sieht der Rahmen aus, in dem sich Black Mirror bewegt.
Bevor es allerdings losgeht, gilt es die 6,43 GB herunterzuladen und  auf die Festplatte zu schaufeln.

Schon das Intro, das nicht als Cutscene, sondern als Spielszene mit gelegentlichen Zwischensequenzen daherkommt, wirft Fragen auf und macht neugierig. Gute Voraussetzungen für ein Spiel in dem es um das lösen von Rätseln und beantworten von Fragen geht.

Ein grauenhafter Selbstmord bringt die Ereignisse ins Rollen. / Black Mirror
Ein grauenhafter Selbstmord bringt die Ereignisse ins Rollen. / Black Mirror
4 von 5 Sterne

Gameplay/Inhalt

Black Mirror spielt sich ein wenig wie klassische Adventures, wie z.B. Alone in the Dark, mit einer Priese Sherlock Holmes.
Man muss jedoch leider sagen, dass die Steuerung mehr als gewöhnungsbedürftig ist. Sie wirkt etwas ungenau und es kam immer wieder vor, dass ich an Objekten in der Umgebung fest hing und mich irgendwie drum herum wurschteln musste, oder sogar ein paar Schritte zurück gehen musste, um einen neuen Anlauf zu wagen. Das kann schonmal etwas nerven, wenn man z.B. versucht um einen Schreibtisch in einer Ecke herum zu gehen, um die Schubladen zu durchsuchen. Auch das Anvisieren von Interaktionsobjekten ist etwas hakelig. Vor allem, wenn die Objekte sehr klein und schwer zu erkennen sind, was in der relativ dunkel gestaltet Spielwelt keine Seltenheit ist. Es kam oft vor, dass ich unkontrolliert zuckend vor einem Objekt stand, weil es sich einfach nicht sauber anvisieren lies.

Das Schloss Black Mirror birgt einige interessante Geheimnisse. / Black Mirror
Das Schloss Black Mirror birgt einige interessante Geheimnisse. / Black Mirror

Auch die Kamera lässt etwas zu wünschen übrig. Die feste Kameraposition liefert zwar einen gewissen Überblick über das Spielgeschehen und die Örtlichkeit an der es sich abspielt, sobald man aber dichter an die Kamera herangeht und aus dem Sichtfeld verschwindet, gleicht es einem Blindflug. Bleibt man in so einer Situation an einem Hindernis hängen, hat man mitunter ein echtes Problem. Da hilft das leichte Schwenken der Kamera oft leider auch nicht mehr.

Während der Rätselbildschirme gestaltet sich die Steuerung schon etwas angenehmer. Ihr schwenkt mit dem rechten Stick die Kamera um die Interaktionsobjekte anzuvisieren und folgt dann nur noch den eingeblendeten Anweisungen auf dem Bildschirm. Zum Lösen der Rätsel ist es nötig, immer wieder das Inventar und die gesammelten Hinweise zu prüfen und entsprechend zu Kombinieren. Ein gelungener Spaß für jeden Sherlock in Ausbildung. Leider gibt es von solchen Rätseln nur relativ wenige im Spiel. Darüber hinaus gibt es keine Rätselhilfen, was schon sehr frustrierend sein kann, wenn man bei einem Rätsel mal absolut nicht weiter weiß. Zwar geben Dialoge mit den Hausbewohnern oft gute Hinweise auf bevorstehende Rätsel, aber wohl kaum jemand merkt sich jedes Detail aus einem Dialog. Eine kleine Hinweisfunktion als Rätselhilfe wäre hier tatsächlich wünschenswert gewesen.

Um Rätsel zu lösen, gilt es gesammelte Hinweise zu kombinieren. / Black Mirror
Um Rätsel zu lösen, gilt es gesammelte Hinweise zu kombinieren. / Black Mirror
3 von 5 Sterne

 

Grafik / Sound / Technik

Optisch ist Black Mirror sicher kein Meilenstein, weiß aber trotzdem zu gefallen, da die etwas altbacken wirkende Optik erstaunlich gut zur Stimmung und dem im Jahre 1926 in Schottland angesiedelten Setting beiträgt. Es mutet fast ein wenig wie ein leicht aufpolierter Klassiker an. Dadurch wirkt es zwar alles andere als zeitgemäß, aber hat andererseits einen sehr schönen, klassischen Charme.
Hier und da flimmert aber leider auch mal eine Kante oder gleich eine komplette Textur. Der ein oder andere kann sich daran vielleicht gewöhnen, doch insgesamt ist so etwas äußerst störend für die Atmosphäre und das Spielgefühl.

Die Charaktere wirken etwas starr, sind aber fantastisch synchronisiert. / Black Mirror
Die Charaktere wirken etwas starr, sind aber fantastisch synchronisiert. / Black Mirror
Beim Sound stechen vor allem die fantastischen Synchronsprecher hervor. Trotz der etwas starr und puppenhaft wirkenden Gesichter der Figuren, wirken sie authentisch. Allein durch die Stimmen und wie die Sprecher sie in den jeweiligen Situationen einsetzen. Die Dialoge selbst sind zwar relativ vorhersehbar, das allerdings auf einem sehr hohen Niveau, das selbst AAA-Titel oft nicht erreichen.

Auch der Soundtrack trägt gut zur düsteren Stimmung bei. Mal geheimnisvoll und düster, mal dramatischer und bedrohlich, aber immer zur Situation passend. Und immer wieder mischen sich Geräusche ins Spielgeschehen, die ein seltsam „angenehmes“ Gefühl der Unruhe erzeugen.

Die festen Kamerapositionen machen es einem mitunter nicht leicht, die Übersicht zu behalten
Die festen Kamerapositionen machen es einem mitunter nicht leicht, die Übersicht zu behalten.

Die technische Umsetzung hinkt leider etwas. Neben der bereits angesprochenen, hakeligen Steuerung, stören vor allem die Ladezeiten. Sobald man im Haus in einen neuen Raum geht, muss man für einige Sekunden den Ladebildschirm über sich ergehen lassen. Auch wenn die Ladezeiten kurz sind, so reißen sie einen ständig aus dem Spielgeschehen und sind Gift für die Atmosphäre und das Spielerlebnis. Vor allem wenn man bedenkt, dass man für einige Rätsel und Aufgaben mehrere Räume durchsuchen und durchqueren muss. Dazu kommen Framerate-Einbrüche und feste Kamerapositionen die alles andere als Übersichtlich sind.

3 von 5 Sterne

Umfang

Der Umfang fällt mit ca. 6-7 Stunden Spielzeit leider etwas dürftig aus. Selbst wenn man sich Zeit lässt und alle Briefe, Hinweise und Dokumente aufmerksam liest, wird man nicht sehr viel mehr zusammen bekommen.
Das gute hierbei ist allerdings, dass man die Speilzeit nicht künstlich mit unnötigem Sammelkram gestreckt hat. Alles was ihr im Spiel sammeln oder betrachten könnt, dient dem Vorankommen in der Geschichte.

Auch die geringe Anzahl an Rätseln und Aufgaben ist ein wenig unbefriedigend. Zwar sagt man oft „Weniger ist mehr“, aber hier hätte ein wenig mehr Inhalt dem Spiel tatsächlich gut getan.

2 von 5 Sterne

 


Fazit

Black Mirror ist sicher nichts für jeden. Fans von klassischen Gruselabenteuern wie Alone in the Dark dürften mit dem Spiel jedoch durchaus ihren Spaß haben. Die Geschichte und das Setting vermitteln gute Atmosphäre und machen neugierig genug, um dran zu bleiben. Trotz der netten Rätsel werden Freizeit-Sherlocks allerdings eher enttäuscht sein, da die Anzahl der Rätsel und Denkaufgaben sich leider sehr in Grenzen hält.

Insgesamt ist Black Mirror eher durchschnittlich. Vor allem die hakelige Steuerung und die immer wieder unterbrechenden Ladezeiten kosten das Spiel leider eine Menge Punkte. 

3 von 5 Sterne

Getestet wurde die Spielversion 1.01 auf der PlayStation 4 Pro.


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