Einmal mehr darf der schnellste Igel der Welt seine roten Turnschuhe auspacken und die Welt retten. Ob SEGA mit Sonic Forces ins Schwarze getroffen hat, erfahrt ihr im Test.
Ersteindruck
Der böse Dr. Eggman hat es erneut auf die Erde abgesehen. Diese will er mithilfe der mächtigen Phantomkristalle unter seiner Kontrolle bringen. Seine Pläne scheinen zum Greifen nahe zu sein, denn Eggman gelingt es sogar Sonic unter seiner Kontrolle zu bringen. Doch zum Glück hat der blaue Igel ein ganzes Team hinter sich stehen.
Gameplay
Ab hier kommen wir ins Spiel und dürfen von nun an unseren eigenen Charakter erstellen. Als ersten wählen wir, welches Tier unser Charakter repräsentieren soll. Insgesamt sieben verschiedene stehen zur Auswahl. Jedes Tier beschert uns dabei eine einmalige Fähigkeit, die wir in den Leveln einsetzen dürfen. Als Vogel können wir Doppelsprünge vollführen, während wir als Hase eine kurze Zeit unverwundbar sein. Haben wir unsere Wahl getroffen, beeinflussen wir das Aussehen und die Ausrüstung des kleinen Sonic-Freundes. Eine Vielzahl von Handschuhen, Stiefeln, Hüten oder Gürteln stehen dabei zur Auswahl. Die Meisten der Items müssen wir uns allerdings erst erspielen, indem wir Level erfolgreich abschließen und Highscores knacken.
Während wir durch die Kleidungsstücke keine besonderen Fähigkeiten gewinnen, sieht das mit der Wahl des Wispon schon anders aus. Wispons sind praktische Waffen, die unserem Helden in seinem Abenteuer zur Verfügung stehen. Mit dem Bohrer etwa, graben wir uns Gänge, reißen Wände ein und erschließen uns so geheime Levelbereiche, die uns sonst verwehrt bleiben würden. Der Flammenwerfer ist eine mächtige Waffe gegen große Gegnergruppen und mit dem Würfel erschaffen wir neue Sprungplattformen aus dem Nichts und überwinden somit Hindernisse.
Von den praktischen Waffen darf allerdings nur unser erstellter Charakter gebrauch machen. In den Passagen, in denen wir Sonic steuern, müssen wir ohne unsere kleinen Helfer auskommen. Das sorgt mitunter immer wieder für Irritationen. Kaum haben wir die Steuerung des einen Charakters verinnerlicht, sind wir gezwungen, uns den Eigenheiten des Anderen anzupassen.
Durch die Level selbst bewegen wir uns in klassischer Sonic-Manier. Mit einem Affenzahn! Vorausgesetzt das Leveldesign macht uns zusammen mit der oft ungenauen Steuerung keinen Strich durch die Rechnung. Das vordergründige Spielziel in Sonic Forces ist, das Level möglichst schnell und sauber abzuschließen und dabei so viele der goldenen Ringe zu sammeln, wie nur möglich. Dabei ist uns unverständlich, wieso uns das Leveldesign dabei immer wieder ausbremsen möchte, indem es uns fast schon zwingt, einige Passagen mit angezogener Handbremse zu spielen. Das ist ärgerlich und hindert den Spielfluss deutlich.
Umfang
Für den Preis von derzeit rund 40 Euro bietet Sonic Forces einfach viel zu wenig Inhalt. Wenige Level gilt es zu bestehen, die dank des eher einfachen Schwierigkeitsgrades auch noch schnell abgefrühstückt sind. Serien-Kenner haben nach nicht einmal drei Stunden die Credits gesehen. Neulinge dürften etwa vier bis fünf Stunden mit Sonic Forces beschäftigt sein. Klar, wir können die bereits gespielten Level wiederholen und dort geheime Passagen aufsuchen, unseren Highscore verbessern oder neue Items für unseren Charakter freispielen. Doch unterm Strich ist Sonic Forces zu umfangsarm um solch einen Preis zu gerechtfertigen.
Grafik / Sound
Optisch zaubert Sonic Forces wunderbar komplexe Level auf den Bildschirm. Für das neueste Abenteuer des Igels kam die verbesserste Grafik-Engine „Hedghog-Engine 2“ zum Einsatz, die uns effektreiche Level beschert, während die Lichteffekte für überzeugende Stimmungen sorgen. Auf der PS4 läuft das Jump n´ Run in 1080p und mit 60fps. Die PS4 Pro Version besitzt keine sichtbaren Verbesserungen. Obwohl es von SEGA mit PS4 Pro Unterstützung beworben wird.
Der Soundtrack fällt durch rasanten Elektro-Rock auf, der mit schnellen und treibenden Klängen das Gameplay sehr gut zu repräsentieren vermag. Die deutsche Vertonung der Charaktere ist sauber und unterhaltsam gelungen.
Fazit
Mit Sonic Forces will Sega neue Wege gehen. So klingt das Erstellen des eigenen Charakters nach einer guten Idee. Auch mit den Wispons versucht man Abwechslung zu bieten und dem Gameplay mehr Tiefe zu verleihen. Doch all das funktioniert nur zur Hälfte wirklich gut. Die Schattenseite davon ist, dass Sonic selbst mehr in den Hintergrund rückt und der Wechsel zwischen den beiden unterschiedlichen Helden für Irritationen sorgt. Auch das Leveldesign bremst den schnellen Igel immer wieder aus. Unterm Strich ist Sonic Forces damit immer noch ein spaßiges und abwechslungsreiches Jump n´ Run nur leider ist das Abenteuer auch schon wieder vorbei, noch bevor die Vorzüge, etwa der Wispons, wirklich greifen.
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