Die Ankündigung von Star Wars Battlefront entwickelt sich für EA zunehmend zum Desaster: Nachdem die Enthüllung des Titels allgemein freudig begrüßt wurde, kippt die Stimmung mittlerweile bedenklich: Je mehr gestrichene Features ans Licht kommen, desto zorniger wird die Fanbase. Geht EA diesmal zu weit?
Star Wars Battlefront: Weg mit den Features!
Die Vorfreude auf Star Wars Battlefront war groß. Der erste Trailer löste noch wahre Begeisterungstürme aus, doch dann gelangten immer mehr Details an die Öffentlichkeit. Ernüchterung machte sich breit. Und dann kam der Zorn der treuen Battlefront-Fans. Auf Reddit und in den gängigen Gaming-Foren entwickelte sich ein handfester Shitstorm. Der Grund: Die von Publisher Electronic Arts und Entwickler Dice in diversen Interviews angekündigten Features entpuppten sich als eine einzige lange Streichliste gegenüber dem zehn Jahre alten Vorgänger Battlefront 2. Die bislang bekannt gegeben Features lesen sich geradezu mickrig, sogar auf Weltraumkämpfe verzichtet Battlefront 3. Und die Fans sind stinksauer.
„EA ist das Imperium“
Auf Reddit werden schon mal die Fackeln und Mistgabeln rausgeholt, in diversen Threads macht sich der Mob verbal auf den Weg ins EA-Hauptquartier. „Jetzt ist es offiziell“, schreibt einer. „EA ist das Imperium.“ Antwort: „Ich finde das ziemlich unfair dem Imperium gegenüber.“ Tatsächlich sieht es bislang so aus, als sei der Zorn der Fans gerechtfertigt. Star Wars Battlefront wirkt in jeder Hinsicht wie ein gewaltiger Rückschritt gegenüber Battlefront 2 – von der Grafik mal abgesehen. EAs Streichliste sieht derzeit wie folgt aus, Änderungen und Irrtümer vorbehalten:
• Es soll 4 Planeten mit insgesamt mindestens 8 Maps geben. Im Vorgänger waren es 16 Planeten mit 33 Maps.
• Die gleichzeitige Spielerzahl im Multiplayer wird auf maximal 40 beschränkt. Im Vorgänger waren es bis zu 64.
• Der Spielmodus Galactik Conquest wird gestrichen. Dieser mit Rundenstrategie-Elementen angereicherte Spielmodus war eine großartige Bereicherung des Vorgängers.
• Es wird keine Singleplayer-Kampagne geben – im Gegensatz zum Vorgänger.
• Bislang sind lediglich 6 Fahr- und Flugzeuge bestätigt, die AT-ATs werden nicht vom Spieler steuerbar sein. Im Vorgänger standen 37 steuerbare Vehikel und 15 Geschütztürme zur Verfügung.
• Die spielbare Ära des Star-Wars-Kanons wird auf „Classic“ beschränkt sein, also die Zeit des galaktischen Bürgerkriegs aus den Episoden 4-6. Im Vorgänger konnte man auch die „Clone-Wars“-Ära (Episoden 1-3) mit unterschiedlichen Einheiten spielen.
• Und jetzt kommt der Hammer: Es wird keine Weltraumkämpfe geben. Die Space Fights waren ein essentieller und von den Fans geliebter Bestandteil des Vorgängers. Klar: Das Ganze heißt schließlich „Star Wars“, nicht „Ground Wars“. Aber so wie es aussieht, wird es wohl tatsächlich nur Bodenkämpfe geben. Was für eine seltsame Entscheidung seitens EA und Dice.
Die folgende Tabelle fasst die gestrichenen Features noch einmal übersichtlich zusammen.
„Ich brauche diesen Scheiß!“
Die Entwickler wischen die Bedenken der Fans mit Verweis auf den Spielspaß und darauf, was die Spieler angeblich wollen, beiseite – aber so einfach ist das nicht. Ein Fan bringt das Dilemma auf Reddit auf den Punkt: „Was mich anbelangt, so sind die Features, von denen sie jetzt gesagt haben, dass sie nicht in Battlefront 3 sein werden, diejenigen, die ich am meisten an Batlefront 2 geliebt habe – an vorderster Stelle natürlich die Space Battles. Das macht mich richtig traurig. Ich bin ein Hardcore Star-Wars-Fan. Einen AT-AT lenken zu können, mag manchen unwichtig erscheinen, aber für mich ist es das absolut Größte. Eine Weltraumschlacht in einem X-Wing ist wie verdammtes Heroin für mich! Ich brauche diesen Scheiß. Diese Features in einem 10 Jahre alten Spiel zu haben und sie in Battlefront 3 zu verlieren, tut weh.“
Große DLCs werfen ihren Schatten voraus
Die Vermutung liegt nahe, dass EA dem Entwickler Dice schlichtweg nicht genug Budget zur Verfügung gestellt hat, um alle von den Fans gewünschten – und auch zurecht geforderten – Features adäquat umzusetzen. Die große Befürchtung: Das Spiel kommt in einer extrem abgespeckten Basisversion auf den markt, natürlich zum Vollpreis, aus der zahlreiche essentielle Features herausgeschnitten bzw. gar nicht erst implementiert wurden. Diese reicht EA dann in Form kostenpflichtiger DLCs nach. Denkbar sind beispielsweise Planeten-Packs, ein Clone-Wars-DLC oder sogar ein Space-Fights-DLC, der die Weltraum-Kämpfe nachliefert. Jesper Nielsen, Produzent beim Entwickler Dice, hat diese Vorwürfe in einer Stellungnahme vehement bestritten. Aber nach den Erfahrungen mit EA in den letzten Jahren, man denke nur an die unverschämte SimCity-DLC-Politik, lassen sich diese Ängste nicht einfach abschütteln.
„Boykottiert EA“, schreibt ein erboster Fan auf Reddit. „Zwingt sie dazu, sich zusammenzureißen und uns wie Kunden zu behandeln, nicht wie Süchtige.“ Das renommierte Forbes-Magazin ruft gar zum Boykott der Vorbestellung des Titels auf. „Sie müssten verrückt sein, um Star Wars Battlefront vorzubestellen.“
Besser hätten wir es auch nicht schreiben können, daher haben wir den Artikel von dem Magazin CHIP einfach mal eins zu eins übernommen. Hier gelangt ihr zum Artikel. Danke an Rupert Mattgey von Chip.
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