[ TEST ] Pure Farming 2018 – ein Bauer rund um Mist und Gummistiefel

Mit Pure Farming 2018 bringt der polnische Entwickler als erster in diesem Jahr eine Simulation rund um die Landwirtschaft. Wir haben uns die Gummistiefel angezogen und uns auf den virtuellen Bauernhof begeben.

Der polnische Entwickler Techland ist sicherlich bei vielen kein Unbekannter. Mit Spielen wie Call Of Juarez, Dead Island oder gar das 2015 indizierte Spiel Dying Light konnte man sich einen Namen machen. Mit Pure Farming wagt man sich nun in ein neues Genre um altbekannten Spielen die Stirn bieten zu wollen.

Wir haben das Spiel Pure Farming 2018 auf der PlayStation 4 Pro samt SSD Festplatte und einem 4K/ HDR Fernseher getestet. Zum weiteren Einsatz kam ein Beyerdynamic MMX300 Headset sowie eine Onkyo Heimkinoanlage. Aktuell verfügt das Spiel in unserem Test über den Patch 1.03, nimmt 8,51 GB auf der Festplatte ein und der DLC Deutschland Map wurde installiert. 

Ersteindruck

Sehr trocken und ohne jegliches Intro werden zugleich in das Hauptmenü geworfen. Hier darf sich dann ein Überblick über die verschiedenen Spielmodis verschafft werden. Dabei dudelt eine einfache aber passende Gitarrenmusik im Hintergrund. Der eine oder andere Vogel zwitschert im Hintergrund und versprüht somit etwas dieses Leben auf dem Lande. … mehr passiert vorerst nicht.

Neben dem bekannten freien Spiel gibt es hier Herausforderungen und einen sogenannten „Story-Modus“ mein erster Bauernhof. Dieser ist für uns der erste Lichtblick in dem doch so gewohnten Genre wo ansonsten jedem freie Hand gegeben wird.

So erben wir den Bauernhof von unserem Großvater und müssen diesem wieder auf die Beine helfen. Zwar ist der Bauernhof jetzt nicht gänzlich heruntergewirtschaftet, aber wird wohl den Zahn der Zeit so nicht mehr überstehen, da das Erbe des Großvaters mit Schulden gezeichnet ist, müssen wir  dazu einen kleinen Kredit aufnehmen und stürzen uns in das Leben als Bauer. Gummistiefel und Mistgabel sind dabei sicherlich nur gedanklich dabei. Optisch darf sich dazu etwas angezogen werden.

So sind wir dann endlich auch auf unserer kleinen Farm in Montana angekommen und die Digitalisierung hat hier schon Einzug gehalten. Alle notwendigen Informationen bekommen wir über ein Tablet mitgeteilt und auch das Thema E-Mails und mehr sind ein Thema.

Ganz so schlecht ist das Erbe des Großvaters dann doch nicht ausgefallen. Neben einem schicken Häuschen, einer Scheune, ein Schuppen samt Silo stehen die ersten Maschinen bereit um endlich loslegen zu können…

… wer mag kann sich aber auch gleich in die freie Landwirtschaft stürzen und zudem die Map „Deutschland“ (Vorbesteller) zocken.

Der erste Eindruck ist vielversprechend mit all seinen Angebot an Modis und den verschiedenen Karten, aber… dazu kommen wir etwas später … wirkt es auf uns ohne Reiz, weil es irgendwie lieblos und technisch schwach auf dem Bildschirm wirkt.

3 von 5 Sterne

Gameplay

Das Gameplay in solchen landwirtschaftlichen Simulationen ist im Grunde eigentlich klar. Ein Bauernhof, Maschinen, Schuppen und Scheunen, Viehzucht, allerhand Fahrzeuge sowie Felder… endlose Felder um diese bestellen zu können und das bringt dann das Geld um weitere Investitionen tätigen zu können.

In allen Belangen ist das Tablet im Spiel dabei ein treuer Begleiter. Hier läuft dann auch der gesamte (Online-) Handel ab. Alles für die Viehzucht, Traktoren und mehr können gekauft und verkauft werden. Dabei kann Techlands Pure Farming 2018 aber nicht über einen reichhaltigen lizenzierten Fuhrpark aufwarten. Hier zählt sicherlich, weniger ist mehr und Traktor ist Traktor und kann auch die Arbeiten verrichten.

Die Steuerung geht dabei eigentlich sehr gut mit dem Controller. Sicherlich muss man sich erst an all diese Kopplungen und Funktionen der Maschinen und Geräte gewöhnen, aber das kam dann im Laufe der Zeit und war kein Problem. Sicherlich fehlte und hier die Präzision in einigen Fällen und auch das mit der Kamera und deren Schwenks sorgte so hin und wieder für Verwirrung. Da sind wir doch aus den Spielen von Techland viel besseres gewohnt. Zudem sind uns noch zu viele Bugs im Spiel vorhanden. Einige wurde ja schon mit dem Patch 1.03 behoben, aber leider noch nicht alle.

Positiv im Gameplay sticht aber hier die Drohne heraus. Hier können wir uns aus der Vogelperspektive einen Überblick verschaffen und damit ob nun die Ernte reif ist oder noch nicht.

Das Gameplay ist leider nicht das was wir von Techland gewohnt sind. Es wirkt alles wie eine schlechte Kopie vom König mit eigenen Ideen um sich abheben zu können. Leider trübt es zu sehr unseren Spielfluß und so wollen wir doch zu schnell wieder in die Stadt ziehen und lieber Zombies in Dying Light töten.

3 von 5 Sterne

Grafik/ Sound/ Technik

Wie schon im Ersteindruck erwähnt, präsentiert Techland diese landwirtschaftliche Simulation technisch nicht mehr zeitgemäß. Pure Farming sieht grafisch sehr schlecht aus. Von einem PS4 Pro Support mit 4K und HDR wollen wir erst gar nicht anfangen.

Grafisch anstrengend, unscharf und auch detailarm zeigt sich Pure Farming 2018 auf der PlayStation 4. Dabei spielt es nun wirklich keine Rolle, welche der 3 Playstation man verwendet. Die Fahrzeuge kommen sehr lieblos herüber, die Hintergründe wirken unfertig und aufpoppende Texturen sind hier an der Tagesordnung. Da haben wir schon etwas mehr erwartet von Techland. Pure Farming wirkt wie eines der vielen Simulationen von der Feuerwehr bis zum Postboten.

Ganz ehrlich, es strengt uns sehr an dem Spiel folgen zu können und nach nur wenigen Stunden schmerzen die Augen. Dies ist wohl auf die schwache Framerate zurückzuführen. Jeder Schritt, jede Fahrt ruckelt und zuckelt und der Bildaufbau erinnert eher an die Anfänge einiger Spiele auf einem C64 oder Amiga, dabei sahen die Trailer doch so vielversprechend aus. (alle gezeigten Screenshots hier stammen von der PS4 Pro).

Für die heutige Zeit ist das Spiel eindeutig schlecht. Wir brauchen ja nicht immer 4K und HDR, aber flüssig und scharf mit aufwarteten Details sollte die Grafik schon würdig auf der PlayStation 4 herüberkommen. Auf einer PlayStation 3 könnte man das noch durchgehen lassen, aber selbst jedes junge Entwicklerteam der heutigen Zeit bietet da schon mehr. Techland was habt ihr euch dabei gedacht ?

1 von 5 Sterne

Umfang/ Langzeitmotivation

Das mitgebrachte Angebot und die Reize liegen im Inneren des Spiels. Zum einem bietet der Modus rund das Erbe des Großvaters viele Zeitvertreib, zum anderen kann Techland mit unterschiedlichen Karte und den Regionen aufwarten. Hier heißt es dann Tabak, Oliven oder Kartoffeln. Auch die vorhandenen Herausforderung können für Unterhaltung sorgen.

Leider trübt das schwache Angebot der Fahrzeuge und Maschinen sowie die schlechte Grafik das Spiel, dass schon nach kurzer Zeit. Es macht keinen Spass, weil die Liebe und Leidenschaft zum Detail einfach fehlt. Einige Bugs sorgen zudem noch für Frust. …und so verkaufen wir dann den Bauernhof und damit das Erbe von Großvater und ziehen wieder in die Stadt, kaufen unser Obst, Gemüse und Fleisch weiterhin im Supermarkt.

…und ob das Spiel einen Multiplayer hat ? Wir wollten einfach niemand unglücklich machen und haben das Thema einfach unter den Tisch fallen lassen… keine Ahnung. 

2 von 5 Sterne

FAZIT

Mit Pure Farming 2018 bietet nun Techland eine landwirtschaftliche Simulation an, welche im ersten Augenblick sogar viele Neuerungen und Ideen mit sich bringt. Leider ist es technisch derartig schlecht geworden, dass es sogar in unseren Augen schmerzt.  Die Grafik ist gerade in diesem Genre das grundlegende Element, diese aber wohl eher aus vergangen Zeiten. Sorry Techland, die Wahrheit kann auch schmerzen. Vielleicht wird es eines Tages ansehnlich nach dem einem oder anderen Patch. Zum aktuellen Zeitpunkt können wir leider keine Empfehlung aussprechen. Für einen Preis von 40 Euro greifen wir dann doch lieber zum König des Genres aus dem Hause Astragon. 

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