Heute, am 8. Mai 2018, bringen Rising Star Games und Supergonk ihren farbenfrohen Fun-Racer Trailblazers auf die PlayStation 4. Warum die interessante Mechanik und das bunte Setting herrlich erfrischend sind, verraten wir euch im Test.
Ersteindruck
Der Stil des Spiels fällt unweigerlich als erstes ins Auge. Er wirkt wie eine Mischung aus Borderlands, WipeOut und dem Film Planet 51. Diese seltsam anmutende Kombination versprüht dabei allerdings einen wahnsinnig tollen Charme und fühlt sich herrlich frisch und unverbraucht an.
Das Menü hat nichts besonders erwähnenswertes zu bieten. Es gibt einen Story-Mode, Lokales Rennen (mit bis zu 4 Spielern oder gegen die KI) einen Online-Modus und die Optionen. Ich persönlich würde mir noch einen Showroom für die Fahrzeuge wünschen, denn die sehen echt witzig und teilweise abgedreht aus. Perfekt für einen solchen „Modus“. Auch ein Menüpunkt unter dem die schrägen Charaktere etwas vorgestellt werden wäre ne nette Zugabe gewesen.
Einen kleinen Pluspunkt bekommt das Spiel für den Plattform übergreifenden Multiplayer. Ob dieser funktioniert, ließ sich während der Testzeit leider noch nicht prüfen, da auf den Servern gähnende Leere herrschte.
Gameplay
Trailblazers erfindet das Racer-Gameplay zwar nicht neu, ergänzt es aber um eine interessante Kleinigkeit. Farbe.
Die futuristischen Fahrzeuge können Farbe auf die Strecke malen. Diese dient als eine Art Beschleunigungsstreifen, der Euch einen Boost gibt und den Gegner gleichzeitig ausbremst. Dabei könnt ihr die Streifen entweder hinter eurem Fahrzeug auf die Strecke bringen, oder mit einem Schuss nach vorne, um euch selbst einen sofortigen Boost zu verschaffen und eventuell den Gegner dabei „abzuschießen“. Das klingt im ersten Moment etwas seltsam, gibt dem Spiel allerdings eine interessante taktische Note. Geschickt eingesetzt kann das Einfärben der Strecke über Sieg und Niederlage entscheiden. Wobei es nicht immer darauf ankommt als erster durchs Ziel zu fahren. In den Team-Modi geht es um die höchste Punktzahl, denn alles was ihr mit der Farbe auf der Strecke anstellt, gibt euch Punkte. Boost-Combos, Länge der Boosts, oder auch das Beschießen der Gegner mit Farbe. Am Ende gewinnt das Team mit den meisten Punkten.
Im Testvideo könnt ihr das Spielprinzip auch in bewegten Bildern sehen.
Was das Spieltempo angeht, kann Trailblazers mit Spielen wie WipeOut nicht ganz mithalten, aber bei geschicktem Einsetzen der Farbe und der Boosts, kann man schon auf ne ganz ordentliche Geschwindigkeit kommen. Da die meisten Strecken allerdings sehr kurvig und mit Hindernissen daherkommen, sind dauerhafte Highspeed-Momente eher selten. Zumal eure Gegner euch mit ihren Streckenbemalungen auch ausbremsen.
Grafik/Sound/Technik
Grafisch kann sich das Spiel vor allem aufgrund des Comic-Stils durchaus sehen lassen. Auf mich wirkt es wie eine Mischung aus Borderlands, Wipeout und dem Film Planet 51. Es mag dabei nicht sonders spektakulär aussehen, wirkt aber sehr stimmig und vor allem unverbraucht.
Der Sound könnte etwas knackiger sein. Zwar befinden wir uns in der Zukunft und die Fahrzeuge haben keine bullig klingenden Verbrennungsmotoren mehr, aber auch der Sound der Anti-Gravitations-Schwebe-Dingsbums-Motoren könnte etwas aufregender klingen als eine elektrische Zahnbürste. Auch sonst hat die Geräuschkulisse kaum etwas zu bieten, was den grundsätzlichen Stil des Spiels unterstützt und unterstreicht. Hier wäre deutlich mehr drin gewesen.
Bei der musikalischen Untermalung bin ich zwiegespalten. Auf der einen Seite ist sie schön abwechslungsreich, passt super in das schräge Setting und unterstreicht den abgedrehten Charakter des Spiels, aber auf der anderen Seite ist sie nach einer Weile fürchterlich nervend. Erklären kann ich’s mir selber nicht, da ich die Auswahl der Songs eigentlich klasse finden.
Technisch kann man nicht meckern. Keine Bugs oder Glitches, die als solche zu erkennen gewesen wären. Von daher gibt’s in dem Punkt nichts zu berichten.
Umfang/Inhalt
Viel Umfang sollte man von einem eher kleinere Fun Racer nicht erwarten. Von daher bewegt sich Trailblazers hier im gesunden Mittelfeld. Die verschiedenen Modi habe ich ja bereits beim Ersteindruck erwähnt.
In den Spielmodi gibt es aber noch die verschiedene Rennvarianten. Da gäbe es z.B. „Jeder gegen Jeden“, der wohl keine weitere Erklärung benötigt. Dazu kommen dann noch ein Time-Attack-Modus in dem man gegen die Uhr um Punkte fährt, Team-Modi wie z.B. 2vs2, in denen es weniger darum geht als erster durchs Ziel zu fahren, als darum, im Team möglichst viele Punkte zu sammeln und die sogenannte Tore-Jagd bei der ihr selbst keine Boost-Farbe auf die Strecke mahlen könnt, sondern durch Tore fahren müsst, die die Strecke mit Farbe versehen. Je mehr Tore ihr trefft, desto mehr Boosts stehen euch zur Verfügung.
Der Story-Modus kommt über einen Alibi-Status leider nicht hinaus. Dafür bietet er zu wenig, um wirklich interessant zu sein und zu bleiben. Die kleine Geschichte ist zwar nett erzählt, reicht aber gerade so aus, um die Charaktere mal gesehen und die Strecken und Rennvarianten ausprobiert zu haben.
Darüber hinaus ist der Story-Modus vor allem in den letzten paar Rennen durchweg geprägt von Frust und Kraftausdrücken, bei denen selbst härteste Gangsterrapper vor Scham rot werden würden. Einige der zu erfüllenden Vorgaben, um in der Story voran zu kommen, werden in den letzten Rennen so unfair, dass Spieler mit einem dünneren Fell es sich besser zwei mal überlegen sollten, ob sie sich auf sowas einlassen wollen. Da geht der anfängliche Spielspaß innerhalb weniger Minuten völlig den Bach runter.
Insgesamt ist der Umfang zwar überschaubar, aber die Farb-Mechanik sorgt dafür, dass jedes Rennen völlig anders ablaufen kann. Das sorgt für Langzeitmotivation und lang anhaltenden Spielspaß (wenn man vom Story-Mode absieht). Vor allem mit Freunden auf der heimischen Couch.
Zum Testzeitpunkt waren die Multiplayer-Lobbys leider noch leer gefegt, weswegen ich leider nichts zum Onlinemodus sagen kann. Dieser sollte sich allerdings nicht sonderlich vom Offline-Couch-Multiplayer unterscheiden.
Fazit
Trailblazers ist zwar kein Meilenstein der Fun-Racer-Geschichte, kann aber durch das witzige Setting und vor allem die interessante Farb-Mechanik punkten. Damit erfindet man zwar auch nichts neu, bringt aber frischen Wind in das Genre und ergänzt es um eine Briese Taktik und Strategie. Vor allem in den Team-Modi können dadurch interessante Rennen zustande kommen.
Abschließend kann man sagen, dass Trailblazers für jeden, der eher auf lustige als seriöse und actionlastige High-Speed-Rennen steht, geeignet ist. Vor allem zusammen mit Freunden oder der Familie auf der heimischen Couch ist der Spaßfaktor ganz ordentlich. Über ein gutes Mittelmaß kommt es leider dennoch nicht hinaus. Dafür bietet Trailblazer dann leider doch zu wenig neues.
Trailblazers ist seit dem 8. Mai 2018 zum Preis von 29,99 € veröffentlicht.
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