Diablo in 2D? Die Beschreibung des Games lässt dies vermuten. Neu ist das Spiel nicht. Auf der PS3 und der Vita wurde es bereits 2013 veröffentlicht. Nun wurde die Grafik aber verbessert und bis auf 4K angehoben. Als Diablo 3 Spieler habe ich mich der Aufgabe gestellt zu testen, in wie weit der erste Eindruck zutrifft.
Ersteindruck
sieht anders aus
Wie soll man den ersten Eindruck beschreiben, wenn dieser erstmal nicht so gut ist? Einfach raus damit, würde man hier bei mir im Ruhrgebiet sagen. Halten wir es also so, fangen aber mit ein paar Fakten an. Wir werden zuerst aufgefordert einen Speicherstand zu erstellen. Danach folgt eine Introsequenz, die uns die verschiedenen Klassen vorstellt. Und hier geht es los. Was mir hier gezeigt wird sind überzeichnete Körperattribute, die jedoch gerade bei der Amazone nicht mal einen Hauch von Ästhetik mitbringen. Trotzdem werde ich diese Klasse wählen und das Spiel mit dieser auch testen. Die musikalische Untermalung ist wahlweise klassisch oder orchestral. Bevor wir ins Spiel starten haben wir noch die Wahl der Klasse vor uns. Uns wird jeweils angezeigt für welche Art von Spieler die jeweilge Klasse geeignet ist. Ich habe also zur Auswahl Amazone, Hexe, Kämpfer, Zwerg, Magier und Elfe. Ich entscheide mich für Amazone und wundere mich wieder über ihr Aussehen. Vieles ist groß, wenigstens ein Körperteil dabei unansehnlich. Egal. Wir geben ihr noch fix einen Namen, wählen ein Farbschema für sie aus, dann noch ob ihre Stimme Englisch oder Japanisch daherkommen soll und dürfen noch für bestimmte Aktionen, die man im Game ausführt, eigene eingeblendete Ausrufe eingeben, aber ich will endlich zocken.
Story
altbekannt
Die Story des Spiels ist schnell erklärt. Wir leben im Königreich von Hydeland. Alle wollen nur eins: die namensgebende Dragon’s Crown. Das „alle“ nicht nur die guten sind versteht sich von selber. Wir als einer von sechs Helden (wir haben ja auch aus sechs Klassen gewählt) wollen die Krone aber natürlich vor den fiesen Typen finden.
Gameplay
2D Hack n‘ slay in unübersichtlich
Das Spiel beginnt mit einer kurzen Introsequenz in Englisch und mit ebensolchen Untertiteln. Dann landen wir direkt in einem Tutoriallevel. Uns wird Ranny vorgestellt. Ranny ist ein Dieb der Schlösser von Truhen und Türen knacken kann. Wird wohl wichtig, immerhin rennt der gute nun immer mit uns mit. Wir befehlen ihm das Knacken von Schlössern übrigens, indem wir mit dem rechten Stick einen fingerförmigen Cursor bewegen und auf eine Tür oder ein Schloss zeigen und dann L1 betätigen. Er rennt dann hin, freut sich mit britischem Englisch, dass man ihn nun brauche und auf ist Tür oder eben Truhe. Mit dem linken Stick bewegen wir uns von links nach rechts, was die normalerweise vorgegebene Richtung ist. Nach oben und unten geht es auch, aber immer nur ein Stück. Wir kennen das aus dem Story Mode von Tekken oder noch älter Double Dragon auf dem C64. Mit R1 können wir noch ausweichen, mit Dreieck Sachen aufheben und Ablegen, Kreis und Viereck stellen Angriffstasten dar, mit X springen wir. Thats it.
Das Grundgerüst des Games ist so quasi erklärt. Wir Hack ’n slayen uns durch die Gegend und bisher ist selbst der Endgegner, der jeweils am Ende einer Quest auf uns wartet, kein Problem.
Unterwegs sammeln wir Knochen auf, diese bringen wir in die Kathedrale und erhalten dadurch ein neues Teammitglied. Das geht wohl immer so. Schauen wir mal, was passiert wenn einer unserer Begleiter stirbt. Ich denke dann geht das genauso. Was passiert wenn unser Char im Kampf stirbt müssen wir auch noch herausfinden. Vor den Quests wählen wir in der Taverne immer noch aus, wer von den anderen Chars mit soll und dann geht’s los.
Doch weiter im Game. Kloppen durch dir Gegner, weiter und weiter, die eine oder andere Türe an Ranny befehlen und dann kommt wieder ein Boss. Dieses Mal ein Drache, oh ne, 2 Dra.. ne 3, ok 4 Drachen. Aber irgendwie nehme ich keinen Schaden. Entweder bin ich zu gut oder das Spiel bisher zu leicht (ich tendiere stark zu letzterem). Ich springe und schlage wild um mich, schaue halt nur drauf, nicht vor die Drachen zu geraten. Allerdings sind diese irgendwie eh um mich herum. Aber klappt und schwupps liegt der Boss und die Quest ist beendet. Aber bei 4 Drachen und eigenen Teammitgliedern fällt einem dann auf, wie unübersichtlich dieses Spiel sein kann. Auf dem Screen ist viel zu viel los, man verliert gerne seinen eigenen Charakter aus den Augen. Das ist so nicht gut gelöst.
So geht es weiter, die Story wird immer weiter vorangetrieben und die Quests werden echt doch noch heraufordernder. Besonders, wenn man als Level 5 Charakter in Quests mit höherem Level geht. Also heißt es, wie in anderen RPGs, gerne mal ein Level öfter betreten und ein bisschen Grinden für XP und Loot. Den Loot kann man dann am Ende des Levels schätzen lassen. Oder eher man muss den Loot schätzen lassen. Das kostet, aber dann weiß man was man so gefunden hat. Die Gegner in den einzelnen Leveln ändern sich zum Teil auch und gerne erhält man für diesen einen Lauf dann ein Reittier. Säbelzahntiger oder Raptor bekämpfen, danach mit Dreieck aufsteigen. Gerade in einfachen Leveln ist man dann erst recht overpowered.
Fassen wir aber nochmal zusammen. Das Spiel führt uns schon recht gut ein, hilft und ist gerade am Anfang nicht zu schwer. Die Steuerung ist eingängig, wird halt komplexer mit der Zeit, wenn wir Fähigkeiten freischalten. Aber über einfache Kombos und „Drücke runter und Viereck gleichzeitig“ wird es nicht hinausgehen. Die Spielweise erinnert stark an Beat em up’s ala Streetfighter und so spielt es sich auch. Wir hüpfen wild durch die Gegend und schlagen und treten uns durch die Gegner.
Grafik/Sound/Technik
liebevoll gezeichnete Grafik
Die Grafik an sich ist echt ok. Der Stil ala Storybook ist nicht jedermanns Sache, aber schon liebevoll gezeichnet. Jetzt mal von den Charakteren abgesehen. Besagte Amazone hat halt eine enorme Oberweite, aber halt auch enorme und hügelige Oberschenkel. Das ist jedenfalls nicht meine Sache. Aber rein technisch betrachtet ist das Spiel schon gut anzusehen.
Bis wir im Kampf sind und drei weitere Chars plus Ranny durchs Bild rennen, und ebenso 4 Drachen oder 6 Trolle, etc. Wie bereits erwähnt, ich habe meinen Char da ständig aus den Augen verloren. In der gesamten Spielzeit konnte ich mich auch nicht dran gewöhnen. Wie das sein soll, wenn die anderen Charaktere auch noch von realen Mitspielern gesteuert werden, kann ich mir nicht vorstellen.
Der Sound wiederum ist gut. Die orchestrale Musik kommt rüber, die Effekte ebenso und der Sprecher macht einen guten Job.
Ach ja, nett. Multiplayer ist nicht nur auf der PS4 möglich. Die PS3- und Vita-Version erhält ein Update und dann könnt ihr mit euren Freunden auf der anderen Konsole zusammen spielen.
Umfang/ Langzeitmotivation
Lootspirale und Multiplayer
Dragons Crown ist ein Loot Grinder Action RPG im Beat em Up Stil. Dementsprechend wird man einiges zu tun haben. Ruck zuck ist man selber Level 5, die Quests aber für Level 6 oder 7. Also heißt es erstmal aufholen. Neben den Story Quests gibt es immer auch Nebenquests, für die es XP, Gold und gerne mal ein Kunstwerk zum Betrachten gibt.
Das Spiel wird an Umfang erweitert bzw. der Wiederspielwert steigt durch den optionalen Multiplayer Modus, bei dem die anderen Chars durch drei deiner Freunde gespielt werden.
Fazit
Was soll ich sagen. Diablo 3? Ähhh, nein. Die Bezeichnung Action RPG kommt hin. Aber man stellt sich spielerisch doch was anderes vor. Es fühlt sich, wie bereits erwähnt, eher wie ein Double Dragon mit RPG Elementen an. Wir grinden Loot und XP, steigen auf, können dadurch stärkere Gegner bekämpfen und weiter geht’s. Im Grafikbereich habe ich es bereits erwähnt. Die Grafik passt, das was gezeigt wird aber zum Teil nicht. Ist Geschmackssache mag man dann einwerfen. Aber irgendwie ist alles Geschmackssache, so kann man nicht werten. Also werte ich nach meinem Eindruck. Und der ist wie gesagt nur Mittelmaß.
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