Bauer sein, das ist nicht schwer. Doch erfolgreicher und wirtschaftlicher zu werden schon. Farming-Simulator 15 macht es möglich.
Zuerst muss man sich überwinden, da die Playstation 4 doch eher mit Spielen aufwarten kann, wo grafische Effekte mit viel Bumm Bumm der erste Hingucker sind.
Der Farming-Simulator, oder hier bei uns als Landwirtschafts-Simulator bekannt, geht eher in Richtung Little Big Planet oder Minecraft. Was eigenes, was besonders, doch trotzdem etwas, das einen nicht gleich auf den ersten Blick anspricht. Aber ist man mal drinnen, fällt es einem schwer davon loszukommen. Ein regelrechter Hype und eine besondere Community, bei der wir uns hiermit recht herzlich bedanken möchten. Allem voran für die reichliche Unterstützung beim Streamtest.
Menü/Startbildschirm
Nach einem kleinen Intro gelangt man in das sehr schlichte und übersichtliche Menü. Alles ist klar verständlich und es kommen keine Fragen auf. Die Einstellmöglichkeiten halten sich etwas zu sehr in Grenzen, aber ein Landwirt braucht auch keinen Schnick-Schnack. Die Steuerung ist klar, und lässt sich daher nicht verändern. Warum auch? Es ist nahezu perfekt. 6/ 10 Punkte
Gameplay
Das Spiel gestaltet sich selbsterklärend und fesselnd zugleich Trekker fahren und alles machen, was ein Landwirt so macht.
Sinn ist es, durch die Bewirtschaftung Geld zu machen, neues Land, sowie effizientere Maschinen zu kaufen und somit zum größten Bauer aller Zeiten zu werden. Dabei erscheint immer am linken oberen Bildschirm die Steuerung der einzelnen Maschinen und Geräte. Diese geht sehr leicht von der Hand und bedarf nur wenig Übung. Fans steigen gleich groß ein und wissen, was zu tun ist. Aber auch der Anfänger erhält durch drei Schwierigkeitsstufen von Leicht, Normal bis Schwer einen sehr guten Einstieg. Sehr hilfreich bei allen Arbeiten ist die zoombare und freie Ansicht. Und natürlich gibt es auch die aus dem Cockpit.
Mit etwas Köpfchen gewirtschaftet, klingelt das Geld dann auch sofort in der Kasse. Nur wenn es darum geht, wann nun das „Grünzeug“ eurer Saat geerntet werden kann, muss erst getestet werden, ob die Maschinen es schon absäbeln können. Auch fehlt uns etwas Hilfe, was-wie-wo gemacht wird und wo man dann das Endprodukt los wird. Auf der Karte befinden sich nur Symbole, deren Deutung allerdings nicht schwer fällt. Es hätte etwas mehr sein können, denn so wirkt es, als würde man ins kalte Wasser geworfen werden.
Grafik
Es kommt zwar nicht gerade als Next-Gen & High-End typisches Spiel daher, dafür sind aber alle Maschinen und Geräte derartig liebevoll nachgebildet, dass man schon fast von Driveclub für Bauern sprechen könnte. Auch werden die Maschinen schmutzig auf dem Acker. Abhilfe schafft dann nur noch der gute alte Hochdruckreiniger von Kärcher.
Die Umgebung und landschaftliche Gestaltung kann sich auch sehen lassen. Es staubt beim grubern, pflügen, sähen,…
Sound
Das gute alte Töff-Töff gibt es schon lange nicht mehr. Somit kommt hier lärmarm eher der „Blaue Engel“ ins Spiel. Dennoch sind alle Sounds authentisch und Krach beim Arbeiten ist vorhanden. Zwischendurch muht die Kuh oder es gackert das Huhn.
Ein mit viel Liebe und Herzblut gestaltetes Gameplay, mit dem jeder – egal, ob jung oder alt – umgehen kann. 7/ 10 Punkte
Umfang/ Spielangebot/ Langzeitmotivation
Geboten wird viel. Über 40 lizensierte Hersteller bringen mehr als 140 Geräte und Maschinen mit. Über 20 Äcker und Felder. Wir haben alleine vier Spielstunden auf einem sieben Hektar großen Feld verbracht und waren noch nicht fertig. Grubern, sähen, düngen, abwarten und ernten. Wahnsinn. Alleine schafft man das kaum. Doch im Karriere-Modus gibt es Helfer, die zugegebenermaßen etwas Lohn kosten, aber im Multiplayer können bis zu sechs Mann gleichzeitig unterwegs sein. Nur sechs? Naja, wir sind ja nicht bei Battlefield 4. Da würden wir jedem Hacke und Spaten in die Hand drücken, und das macht dann auch keinem Spass. Wer etwas Übung braucht, darf sich das Tutorial gern einmal näher zu Gemüte führen.
Im Spiel werden zwei Maps angeboten: eine im amerikanischen Ländle, eine aus dem nördlichen Skandinavien. Vollkommen ausreichend, denn man kann so viel machen. Neben dem Acker darf auch einer auf moderner Energiegewinner gemacht werden: Windräder aufbauen und Solaranlagen aufstellen. Bienen- und Gewächshäuser bringen zusätzliche Einnahmen. Viehzucht mit Kühen, Schafen und Hühnern. Det macht viel Arbeit von morgens bis abends. Urlaub oder Pausen kennt der Bauer nunmal nicht.
Hat man keine Lust mit Gummistiefeln durch den frischen, nassen Acker oder durch stinkende Ställe zu rennen, geht man einfach in den Wald. Bäume umhauen mit der Kettensäge, verladen bis man sich ordentliche Baumfällmaschinen angeschafft hat. Das werden die Bretter der Welt. Verdiente 10/ 10 Punkte.
Innovationen der Playstation 4
Bis auf das geforderte Remote Play wird leider nichts geboten. Keine Lightbar, kein Touchpad und kein Pad-Speaker. Wir sind der Ansicht, dass es das auch nicht braucht. Auf die Vita gelegt und der Spass geht weiter. Trotz allem nur 4/ 10 Punkte.
Fazit:
Mit nur 27/ 40 Punkten liegt das Spiel im oberen Mittelfeld und ist daher kein Klasse Tripel A Titel. Nehmen wir nun das Preis- Leistungsverhältnis hinzu, rückt es weiter nach oben. Betrachtet man jetzt noch den sozialen Aspekt, den das Spiel im Multiplayer fördert, so hat es den Playstation Experience Award verdient. Fesselnd, motivierend, herausfordernd – für das Miteinander, das gemeinsame Spielerlebnis. Bitte mehr davon!
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