[ TEST ] HONOR 10 – Budget Smartphone ganz groß?

Für euch ist uns kein Weg zu weit. Wir waren für euch vor Ort in London bei der Präsentation des neuen Honor 10. Die Budget Marke von Huawei zeigte uns und vielen anderen ihr neues Flaggschiff. Huawei bewegt sich ja mittlerweile preislich gesehen in den Regionen von Apple, Samsung und anderen Herstellern. Die Honor Serie aber nicht.

Ersteindruck
wertig, flott bedient, gut

London – schön, groß, hektisch

Auf den ersten Blick denkt man „Hey, es ist ein Smartphone… wow“. Und bei dem Preis erwartet man nicht den Oberkracher. Doch dann nimmt man das Honor 10 in die Hand und wird überrascht. Das Smartphone wirkt sehr wertig und liegt mit der Glasrückseite gut in der Hand. Das Format legt eine Einhandbedienung nahe und diese funktioniert auch ganz gut. Nach ganz oben lange ich mit meinen Fingern aber nicht. Ein erstes Scrollen im Menu wirkt auch sehr flüssig, das Display strahlt klar und deutlich. Wir sind aber auch in einer abgedunkelten, künstlich und sanft beleuchteten Test-Area. Doch das wird sich ändern. Draußen in der Sonne und allgemein im Alltag wird das Honor 10 zeigen müssen was es kann. Dies wird kein kurzer „Ein neues Smartphone ist da“ Test, wir berichten, wie sich das Honor 10  im Alltag schlägt, was uns gefällt und was nicht so.

Aurora Glas Design leider nur bei Phantom blau (l) und Phantom grün (r)

Was gefällt ist eins der hervorgehobenen Main Features. Unser Gerät fällt leider nicht unter diese Kategorie. Wir haben die graue Variante. Aber die grüne und die blaue stechen optisch sehr hervor. Die Rückseite ist speziell so angefertigt, dass man aus jedem Blickwinkel einen anderen Farbton wahrnimmt. Honor nennt dies „Aurora Glas Design“. Und so sieht es aus. Der Effekt ist ohne zu übertreiben sehr lebhaft und schön. Jedes Honor 10 soll aufgrund der Herstellungsweise der Rückseite quasi als Unikat daherkommen und kein anderes Gerät exakt den selben Effekt aufweisen. Die Farbtöne wechseln mit jeder Bewegung des Kopfes. Das hebt das Honor 10 jedenfalls sehr von der Masse ab. Es ist in Phantom Blue, Phantom Green, Phantom Grey aka Glacier Grey und Midnight Black erhältlich.

Die üblichen Anschlüsse am Gerät sind vorhanden. Wir finden eine USB Typ C Buchse, die endlich das Gefummel um den normalen USB-Micro-Port obsolet macht. Außerdem finden wir eine normale Klinkenbuchse. Nix mit nur Bluetooth-Headset. Sehr gut. Oben am Gerät findet sich ein IR-Sensor für den heimischen TV oder die Hifi Anlage. Für Selfies befindet sich auf der Vorderseite ein 24Mpx Kamerasensor unterstützt von einem Lichtsensor. So sollen auch Selfies besser aussehen. Zwischen den beiden Sensoren findet sich der Lautsprecher fürs Ohr. Eingebettet sind diese Elemente in eine Notch. Das mag nicht jedem gefallen, daher kann diese Notch auch deaktiviert werden. Unten am Gerät ist der Fingerabdruckleser ins Glas integriert. Und ganz unten neben USB und Klinkenbuchse ist ein Lautsprecher verbaut. Rechts am Gerät finden wir eine Lautstärkewippe und den Ein/Aus-Schalter.

Drehen wir das Honor 10 blickt es uns mit 2 hervorgehobenen Kamerasensoren und einem LED Blitz an. Damit die schöne Rückseite nicht verkratzt, packen wir es direkt in die Silikon-Hülle, die zum Lieferumfang gehört. Ein Headset findet sich in der Packung leider nicht. Dafür gehört ein Super-Charge USB-Lader zum Lieferumfang, der 5 V und 4,5 A ins Gerät schiebt. Laden sollte schnell gehen.

Kleine Abzüge in der B-Note: Was leider sofort auffällt ist der fehlende Slot für MicroSD-Karten zur Speichererweiterung. Der interne Speicher von wahlweise 64 GB oder bald erhältlich 128 GB, muss also reichen. Außerdem ist das Honor 10 weder wasserdicht, noch gegen Spritzwasser geschützt.

4 von 5 Sterne

Ersteinrichtung
gewohnt unkompliziert

Anfangs gewöhnungsbedürftig, aber dann läuft es

Die Ersteinrichtung verläuft tadellos. WLAN auswählen und die Verbindung wird außerordentlich schnell hergestellt, Google Konto einrichten, auf Wunsch ein Konto bei Huawei einrichten und einstellen. Fertig. Quasi. Aber das Honor 10 möchte wahlweise noch ein paar weitere Informationen um die Bedienung des Gerätes zu erleichtern. Es verfügt über einen Ultraschall-Fingerbadrucksensor, der am unteren Ende des Gerätes ins Displayglas integriert ist. Also können wir unser Smartphone mit unserem Finger entsperren, wenn wir möchten. Richten wir direkt mal ein. Das Honor 10 leitet uns durch die Erfassung eines Fingers. Später werde ich noch weitere Finger ins System einpflegen, dann ist man nicht so auf den Daumen beschränkt beim Entsperren. Beim ersten Mal dauert das ganze auch ein wenig, aber mehr weil ich das noch nie gemacht habe, als dass das Honor 10 die Finger nicht gut erfassen könnte. Bei den weiteren Fingern werde ich jeweils immer schneller.

Den Rest erledigt Google für uns. Dank Google Konto wird mein altes Smartphone quasi auf das neue gespiegelt.

5 von 5 Sterne

Menu und Bedienung
umfangreich und sinnig

Supercharge schaufelt die Energie gerade zu ins Honor 10

Fangen wir beim einfachsten an. Dem Menu und wie sich das Honor 10 bedienen lässt. Wie bereits erwähnt, gefällt es durchs Menu zu gehen. Es ist einfach flüssig. Der Kirin 970 Prozessor werkelt mit 4x 2,36 GHz Kernen und darf auf weitere 4x 1,8 GHz zurückgreifen. Das merkt man einfach. Die 4 GB RAM werden ebenfalls dafür sorgen, dass man schnell von einer App zu einer anderen wechseln kann und sobald diese einmal offen waren, das Android Multitasking wunderbar funktioniert.

Kommen wir zu den Sicherheitseinstellungen. Diese sind sehr komplex, was nun nicht negativ gemeint ist. Man arbeitet sich einmal durch und hat es ja dann auch nach seinen Wünschen eingestellt. Face-Unlock, weitere Fingerabdrücke erfassen, ein verschlüsselter Datentresor, ein Private Space Modus. Alles lässt sich nach den persönlichen Präferenzen konfigurieren und jede Option wird ausreichend erklärt.

Bei den Anzeigeeinstellungen verhält es sich genauso. Hervorzuheben sind hier die Möglichkeit mit und ohne App-Drawer zu arbeiten. Kurz erklärt: Der Drawer ist Android Standard, ohne ist eher iOS Optik und alle Apps liegen auf den Seiten des Startbildschirms. Ausserdem könnt ihr das Display manuell oder zeitgesteuert in einen „Augen schonen Modus“ versetzen und einstellen, welche Farbtemperatur für euch Abends angenehmer ist.

Bereits das dritte Softwareupdate mit Erweiterungen

Die meisten anderen Optionen bietet Android von sich aus an. Nett sind noch die „Nicht stören-Zeiten“ die man aktivieren kann. Das Honor 10 wird sich dann entweder gar nicht melden, oder nur den Wecker und wichtige Kontakte durchzulassen. So mancher Redaktionschat zu später Stunde wäre hier für den einen oder anderen der hierdurch gestört wurde, nicht mehr störend gewesen.

Da das Honor 10 über DualSim Support verfügt, kann man dies natürlich steuern. So darf man App-Twins einrichten. Whatsapp wird über die Telefonnummer registriert, man hat dann aber zwei. App Twin öffnet jeder Nummer eine eigene Instanz. Klingeltöne können ebenso getrennt nach SIM konfiguriert werden.

Abschließend für die Menuführung gehen wir noch in die Akku-Optionen. Hier wird angezeigt, wie lange das Telefon noch in etwa mit der aktuellen Akkufüllung laufen wird. Dann darf man den bekannten Stromsparmodus aktivieren. Bei gerade 77% soll der Akku noch 1,5 Tage halten. Die Stromsparfunktion erhöht diesen Wert laut Angabe um 4 Stunden. Besonders ist dann der „Ultra-Stromsparmodus“. Aktiviert man diesen soll der Akku noch für 6 Tage und 2 Stunden ausreichen. Das Honor 10 meldet dann aber, dass nur noch bestimmte Apps verfügbar sind. Scheinbar dürfen wir uns wieder in eine Zeit beamen, in der mobile Telefone nix konnten, aber ewig liefen.

5 von 5 Sterne

Kamera
AI-Chip im Einsatz

Bokeh im Einsatz

Kommen wir zu DEM Thema des Honor 10. Die Kamera. Das Honor 10 will es hier mit dem großen Stiefbruder Huawei P20 aufnehmen. Direkte Vergleiche zeigen aber, es gelingt nicht ganz. Aber das soll die Kamera nicht des Honor 10 nicht schlecht machen. Lässt man mal alle Funktionen die man nutzen kann außer acht, macht das Honor 10 echt schicke Bilder. Auf der Rückseite blickt einen das Honor 10 durch 2 Sensoren an. 24 Mpx und 16 Mpx sorgen für klare und scharfe Bilder. Doch dann kann das Honor 10 noch mehr. Viel mehr. Der Funktionsumfang ist so enorm, dass wir ihn hier nur anreißen können. Genannt werden muss die AI. Mit Hilfe eines speziellen Kerns in der CPU, der NPU, erkennt das Honor 10 nicht nur, auf was ihr es gerade ausrichtet um ein Foto zu schießen, dieser Chip soll auch lernen wie ihr das Gerät nutzt und euch dementsprechend unterstützen. Aber wieder zur Kamera. Richtet ihr diese nun mit aktivierter AI auf Lebensmittel, erkennt das Honor 10 dies, stellt den Food-Mode ein und versucht das Bild dahingehend zu verbessern. Ebenso mit Panoramen, Personen, Tieren und so weiter. Das klappt auch ganz gut. Da das Honor 10 aber gerne mal übertreibt, oder besser gesagt die Farbtemperatur nicht unbedingt immer für jeden Verwendungszweck des Fotos geeignet ist, hat das Honor 10 eine weitere gute Funktion. Das geschossene Foto wird im Nachhinein durch den AI Effekt verändert. Ihr habt also das Original auf dem Handy und könnt die AI zuschalten. Der AI-Chip berechnet solche Sachen in Rekordzeit und überflügelt alles was andere Hersteller im Programm haben. Bildberechnung kann das Honor 10.

Nicht mehr ganz natürlich, aber schön ist es

Da das Honor 10 wie gesagt 2 Kamerasensoren auf der Rückseite hat, kann man bei den Bildern im Nachhinein den Fokus ändern. Dieser Bokeh Effekt funktioniert hervorragend. Die gewünschte Stelle im Bild anklicken, der Fokus wird nun hierhin gerichtet. Die Blende darf ebenso verstellt werden und damit die Stärke der Unschärfe im Background. Aber es sind noch viele weitere Funktionen an Board. Ihr dürft bei Portraits die Art der Beleuchtung ändern, und so Studioeffekte erzielen. Außerdem ist es möglich Personen auf Bildern automatisch ausschneiden zu lassen. Auch dies soll schneller und genauer gehen, als es z. B. ein iPhone könnte. Den Vergleich konnte ich mangels iPhone aber nicht prüfen. Als nette spielerei könnt ihr Effekte wie aus Snapchat bekannt direkt in der Kameraapp nutzen und euch so süße Ohren aufsetzen, etc. Nett ist auch die 3D Panorama Funktion. Ihr könnt z. B. um ein Glas herum fahren und erhaltet so ein 3D Foto von eben dieser Kamerafahrt. Normale Panoramen sind natürlich auch möglich. Lasst ihr euer Gesicht vom Honor 10 quasi vermessen, sollen danach Selfies immer besser Aussehen, weil das Honor euch erkennt. Ein Endlosbelichtungsmodus wird außerdem auch in der dunkelsten Umgebung ein deutliches Bild schießen können. Aber dann nutzt ihr ein Stativ. Sonst funktioniert das nicht.

Ihr seht, dass sind schon einige Funktionen. Und das sind nicht alle. Die Kamera App ist so umfangreich, dass habe ich noch nicht erlebt.

5 von 5 Sternen

Fazit
Das Honor 10 im Alltag

Das Honor 10 ist ein grandioses Smartphone, insbesondere im Bezug auf den Preis. Das Display löst in ausreichenden 2240 x 1080 Pixel auf, ist glasklar und selbst bei Sonnenlicht noch gut zu lesen. Mit dem Honor 10 geschossene Fotos sehen sehr gut aus. Die AI überzeichnet gerne, Farben werden unnatürlich, aber wenn es nicht gefällt oder realistischer aussehen soll, lässt sich die AI ja auch deaktivieren. Der Umfang der Kameraoptionen erschlägt nahezu, vieles wird man sicher nicht allzu oft nutzen. Aber wer möchte, der kann! Die Geschwindigkeit des Honor 10 ist ebenfalls mehr als ausreichend. Kaum Ruckler, alles wirkt geschmeidig, das Smartphone startet schnell und alle ausgeführten Apps ebenso. Und nun zum nahezu wichtigsten: der Akku. Lange ist es her, dass ich ohne Angst mit 60 % Akku aus dem Haus gegangen bin. Das Honor 10 gibt mir die Sicherheit dies zu können. Der Akku hält locker über den Tag, sogar länger, aber wenn man kann, lädt man es Nachts einfach auf. Tagsüber Energietanken geht auch fix. Von 5% auf 100% in 1,5 Std ist ein ansehnlicher Wert. Für alle die mit einem neuen Smartphone liebäugeln und nicht 800 € und mehr ausgeben wollen, denen rate ich zum Honor 10. Fast so gut wie der große Bruder Huawei P20, aber deutlich günstiger. Wartet evtl. auf die 128 GB Version unseres Tests und investiert die 50 € Aufpreis. Das Honor 10 mit 64 GB internem Speicher ist aktuell für 399 € erhältlich, die 128 GB Version wird 449 € kosten.


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