[ TEST ] AGONY – die Horror Seifenblase

Das ein Spiel nicht unbedingt an Hand seiner Vorberichterstattung gehypt werden sollte mussten wir mit unserem Test zu Agony erfahren, aber seht selbst.

Die PR Maschinerie zum Horrorspiel Agony von Entwickler Madmind Studio hatte im Vorfeld alles richtig gemacht, gute Trailer, mehr oder weniger Infos über das Spiel selbst, dafür viel nackte Haut und die Tatsache, dass das Spiel nur geschnitten erscheinen würde. Das alles hat die Spieler neugierig gemacht und auch ich war von dem ganzen sehr angetan und freute mich auf den Test. Leider war dieser relativ ernüchternd. Aber wir wollen mal nicht schon im Vorfeld alles schwarz malen.

Agony bekommt Ihr im Handel sowie im Playstation Store mit einer Downloadgröße von 10,5 Gigabyte. Wir testeten das Spiel auf der Standard Playstation 4 in der Version 1.03  . Mit den (bis dahin erhältlichen) Updates benötigt Agony 19,3 Gigabyte an Festplattenplatz.


Ersteindruck

ab in die Hölle

Die Madmind Studios mit Sitz in Polen präsentieren uns mit Agony ihr Debütspiel das uns wortwörtlich in die Hölle bringt. Wir landen in genau dieser auf der Suche nach der roten Göttin. Warum wir das machen sollen und was uns das bringt erschliesst sich uns erstmal nicht, diverse Zwischensequenzen sowie diverse Textdokumente wollen uns aber helfen Licht in das höllische Dunkel zu bringen. Das Spiel erscheint in Englisch, aber die deutschen Untertitel helfen uns so mach kryptische und biblische Verse besser zu verstehen.
Der Hauptbilschirm ist schön gestaltet, wir können zwischen dem normalen „Abenteuer Modus“, dem „Agonie Modus“ (so lange wie möglich in random generierten Dungeons überleben) sowie dem „Sukkubus Modus“  wählen der erst durch einmaliges Spielen freigeschaltet werden muss und uns mehr an Gameplay bringt.

4 von 5 Sterne

Gameplay

und wir laufen…

Wir starten direkt in der Hölle, und verdammt, ich glaube so stellt man sich wirklich die Hölle vor, man läuft durch Blut und Gedärme, die Levelarchitektur bietet uns jede Menge organisches Design, der Sound minimiert sich auf schmatzende Geräusche von unserem herumlaufen oder Schreien der Verlorenen. Wir treffen diverse andere Seelen denen wir zuhören können. Zuvor müssen wir Ihnen aber einen Sack vom Kopf nehmen, warum das von Belang ist erkläre ich später. Im Verlauf des Spiels treffen wir auch auf Seelen/Personen mit denen wir uns kurz unterhalten und im Multiple Choice Verfahren Fragen stellen können. Auch diese helfen uns weiter in die Geschichte von Agony zu tauchen.Das das Gesprochene nicht lippensyncron ist, ist zwar ärgerlich aber für ein Erstligswerk eines Entwicklers entschuldbar.
In

 

weiten Teilen des Spieles denkt man das man einen Walking Simulator vor sich, obwohl das Spiel sich eigentlich das Thema Survival Horror auf die Fahne geschrieben hat. Das normale Gehen im Spiel ist relativ langsam, ein kurzer Sprint ist aber auch möglich. Besonders in Acht nehmen muss man sich vor Dämonen, man kann sich vor Ihnen verstecken, sogar für kurze Zeit die Luft anhalten, direkt bekämpfen geht leider nicht. Hat uns ein Dämon erwischt haben wir für eine kurze Zeit die Möglichkeit eine der Seelen die man vorher getroffen hat zu übernehmen, diese sind aber nur dann sichtbar wenn man Ihnen den, vorher schon angesprochenen, Sack vom Kopf zieht. Schaffen wir es nicht eine Seele zu finden ,  starten wir  an einem Seelenspiegel, dies geht aber pro Checkpoint nur drei mal, danach wird der vorhergehende Checkpoint/Seelenspiegel aktiv und man wird dementsprechend zurück gesetzt, dies kann man zum Glück aber im Optionsmenü deaktivieren.

Aber natürlich laufen wir nicht nur herum und treffen und befragen die armen Seelen, ein wenig zu tun gibt es schon, wenn auch nicht viel. Zum einen gibt es Sammelaufgaben um weitere Abschnitte der Hölle „aufzuschließen“ oder wir müssen Zeichen mit Blut nachmalen , diese Zeichen gilt es aber erstmal zu finden was nicht wirklich einfach ist da sich diese sehr gut in dieser organischen blutenden Welt verstecken und ein gründliches Absuchen ist erforderlich.. Eine kleine Hilfe sich nicht vollends in dieser Hölle zu verlaufen ist ein Druck auf den rechten Stick, hier wird uns für kurze Zeit ein Wegweiser zu unseren Zielen gezeigt, so hat man wenigstens eine grobe Orientierung um seine Ziele zu finden. Dies sollte man aber mit Bedacht machen, zum Glück kann man auch schleichen oder sich durch kleine Spalte zwängen um zum Beispiel den Dämonen zu entkommen oder kleine Abkürzungen zu finden.

Für die Jäger und Sammler unter Euch gibt es viel zu tun, viele Bilder, Briefe, Statuen und versteckte Räume möchten von Euch gefunden werden um damit zum Beispiel 3D Modelle oder Konzeptzeichnungen freizuschalten. Am Ende ist es leider das Gameplay mit seinem durch labyrinthartige Level zu gehen und die 2 Varianten der Rätselsuche die das Spiel im Einheitsbrei ersticken lassen.

3 von 5 Sterne

Umfang

Gar nicht mal so wenig

Mit Agony erwarten uns ca 7-9 Stunden an „Spielspaß“ wenn man das so nennen will und das sogar mehrfach denn es gibt insgesamt 7! verschiedene Enden die man sich ansehen kann, wenn man den möchte und die Nerven hat sich das Spiel mehrfach an zu tun. Desweiteren wäre da ja noch der Agony Modus mit seinen zufallsgenerierten Dungeons und dem Überlebensmodus.

4 von 5 Sterne

Grafik / Sound

Licht und Schatten erwarten uns

Das Leveldesign mit seiner, „Achtung Wortwitz“ höllischen Atmosphäre kann man als gelungen bezeichnen, so stellt man sich die Hölle vor , Blut, Gedärme, Leichen und Leichenteile und vieles andere lässt uns erschaudern, aber auch abstumpfen da man dies direkt von Anfang an mit voller Breitseite abbekommt. Ob nun auch die vielen nackten Seelen oder an Geschlechtsteile erinnernde Früchte oder sogar Orgien in der Hölle vorkommen, nun ja, der künstlerischen Freiheit waren hier kaum Grenzen gesetzt. Leider sind da die technischen Probleme auch manchmal höllisch, denn Tearing oder Ruckeln sowie Speichbugs kamen leider viel zu oft vor und störten natürlich kolossal, da muss man wohl noch einiges Patchen.

Vom Sound her bezog man sich thematisch natürlich auf Schreie, Seelen die wirr vor sich hin reden oder den schmatzenden Sound unserer Bewegungen, Musikalisch blieb man auch recht minimal , nur in Gefahrsituationen schwoll die Musik an.

3 von 5 Sterne

Fazit

Agony hat das Problem das es von Anfang an zu sehr gehyped worden ist, sei es das Thema Horror/Gewalt/Sex in Spielen oder die Trailer, alles sah sehr gut aus und wurde gelobt. Und nun haben wir das Endprodukt und sind natürlich dementsprechend ernüchtert. Natürlich haben die MadMind Studios mit  ihrem Erstlingswerk keine Bauchlandung hingelegt, denn der Titel hat durchaus Potential. Aber alles in allem gesehen kommt er, geschuldet durch sein eingeschränktes Gameplay und den technischen Macken dann doch nicht über ein Mittelmaß hin aus.

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